Worum geht’s?

Finn und Gemma Douglas haben sich nicht gesucht, aber dennoch gefunden. Sie sind füreinander bestimmt. Der eine ist für den jeweils anderen der Lebensmittelpunkt, um den sich die ganze Erde dreht. Grund genug, ihre Liebe vor Gott zu bezeugen, doch Gemma wartet an ihrem Hochzeitstag vergeblich auf ihren Verlobten. Er ist wie vom Erdboden verschluckt und auch telefonisch nicht zu erreichen. Nachrichten über WhatsApp ruft er nicht ab. Im Gegensatz zu Gemma, die an ein Unglück denkt, sind alle anderen sicher, dass Finn kalte Füße bekommen hat.

Inhalt

Durch einen Zufall kreuzten sich Finn und Gemmas Wege. Es war definitiv keine Liebe auf den ersten Blick, jedenfalls von Gemmas Seite aus nicht. Sie fand Finn ziemlich dreist und unverschämt. Seit ihrer ersten Begegnung kam es immer wieder zu unerwarteten Zusammenkünften der beiden. Und immer wieder zeigte er sich als arroganter Schnösel – ein ziemlich attraktiver arroganter Schnösel um genau zu sein.

Natürlich erzählt Gemma ihrer besten Freundin Hannah von ihm. Auch bei ihr kann er keinen guten Eindruck schinden, obwohl sie sich noch nie persönlich begegnet sind. Die Aussagen ihrer Freundin sind für sie ausreichend, um ihm einen Stempel zu verpassen.

Doch so ganz aus Gemmas Kopf verschwindet Finn trotzdem nicht. Hannah zieht sie schon damit auf, dass man nur für jemanden, den man interessant findet, solch abgeneigten Gefühle und Gedanken hegen kann – womit sie schließlich Recht behält.

Nun stehen die beiden also kurz vor ihrer Hochzeit. Die Nacht davor verbringen sie standesgemäß getrennt voneinander. Sie möchten sich am Altar das erste Mal sehen. Als Gemma bei der Kirche ankommt, steht dort Finns Trauzeuge, der offensichtlich ziemlich aufgebracht ist. Er versucht es zwar zu verbergen und Gemma kennt ihn nicht besonders gut, doch sein nervöses Verhalten bleibt ihr dennoch nicht verborgen.

Was man nur aus Hollywood-Filmen kennt, muss Gemma nun hautnah erleben. Ihr Verlobter erscheint einfach nicht zur eigenen Hochzeit. Gemma ist erschüttert, sie kann sich sein Verhalten nicht erklären und ist der festen Überzeugung, dass irgendetwas passiert sein muss. Mit dieser Annahme ist sie jedoch alleine.

Mein Eindruck

Dani Atkins Romane sind bekannt für ihre Emotionalität. Es geht immer um starke Gefühle, die einen meistens zu Tränen rühren und dabei rede ich keineswegs ausschließlich von Liebe, im Gegenteil ganz oft spielt Dramatik und Tragik eine große Rolle.

In ihrem neuen Roman “Sechs Tage zwischen dir und mir” bleibt dieses starke Gefühl zunächst aus und wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich genau das schmerzlich vermisst, Der Klappentext verspricht nämlich irgendwie etwas anderes. Es ist nicht so, dass die Geschichte langweilig ist, aber so richtig packen konnte sie mich dennoch nicht.

Was ich mochte, waren die verschiedenen Epochen, in denen die Autorin schreibt. Zum einen in der Gegenwart und der verzweifelten Suche nach dem vermissten Finn und zum anderen zu der Zeit ihrer ersten Begegnung und den Anfängen ihrer Beziehung, die scheinbar immer schon etwas anders, um nicht “Schwierig” zu sagen, war.

Außerdem hat mir Gemma als Hauptfigur gefallen. Sie ist unwahrscheinlich charakterstark und lässt straight. Sie lässt sich nicht von ihrer Umwelt verunsichern und bleibt bei ihrer Meinung, dass Finn nicht einfach nur kalte Füße bekommen hat. Diese tiefe Liebe und das Vertrauen ihrerseits zu ihrem Verlobten hat mich tief beeindruckt und berührt.

Über die Autorin

Dani Atkins, 1958 in London geboren und aufgewachsen, lebt heute mit ihrem Mann in einem Dorf im ländlichen Hertfordshire. Sie hat zwei erwachsene Kinder. Mit ihren gefühlvollen und dramatischen Liebesgeschichten erobert sie nicht nur die SPIEGEL-Bestsellerliste, sondern auch stets die Herzen der Leserinnen. Bislang sind folgende Romane der Autorin erschienen: »Die Achse meiner Welt«, »Die Nacht schreibt uns neu«, »Der Klang deines Lächelns«, »Sieben Tage voller Wunder«, »Das Leuchten unserer Träume«, »Sag ihr, ich war bei den Sternen«, »Wohin der Himmel uns führt« und »Bis zum Mond und zurück«. (Verlagsinfo)

Fazit

Ein schönes neues Buch von Dani Atkins, dass mich zwar gut unterhalten, aber nicht so gefangen hat wie ihre bisherigen Bücher. Ich mag die Autorin besonders wegen ihrer Gabe die Gefühlswelt der LeserInnen ordentlich durchzurütteln und den Leser wirklich zu berühren mit ihren Geschichten, weil sie allesamt durchaus der Wirklichkeit entsprechen könnten. Und genau das Gefühl ist dieses Mal leider bei mir ausgeblieben.

Dennoch wird Dani Atkins weiterhin eine Autorin sein, deren Bücher ich allesamt lesen möchte/werde.

Taschenbuch: 416 Seiten
Originaltitel: Six Days
Ins Deutsche übersetzt von Simone Jakob und Anne-Marie Wachs
ISBN: 978-3426528877
www.droemer-knaur..de

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