Schlagwort-Archive: Droemer / Knaur

Laura Malina Seiler – Mögest du glücklich sein

Worum geht’s?

Laura Malina Seiler ist Life-Coach und gleichzeitig Beststellerautorin. In diesem Buch setzt sie ihr Knowhow gezielt ein und begleitet ihre Leser auf die wunderbare Reise zu sich selbst. Sie erklärt, wie es gelingt, sich mit seinem Higher Self zu verbinden und dadurch Blockaden zu lösen und altem emotionalen Schmerz zu heilen.

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Sebastian Fitzek – Der Augensammler


Er spielt das älteste Spiel der Welt: Verstecken.
Er spielt es mit deinen Kindern.
Er gibt dir 45 Stunden, sie zu finden.
Doch deine Suche wird ewig dauern.
Erst tötet er die Mutter, dann verschleppt er das Kind und gibt dem Vater 45 Stunden Zeit für die Suche. Das ist seine Methode. Nach Ablauf der Frist stirbt das Opfer in seinem Versteck. Doch damit ist das Grauen nicht vorbei: Den aufgefundenen Kinderleichen fehlt jeweils das linke Auge.
Bislang hat der „Augensammler“ keine brauchbare Spur hinterlassen. Da meldet sich eine mysteriöse Zeugin: Alina Gregoriev, eine blinde Physiotherapeutin, die behauptet, durch bloße Körperberührungen in die Vergangenheit ihrer Patienten sehen zu können. Und gestern habe sie womöglich den Augensammler behandelt … (Verlagsinfo)
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Fitzek, Sebastian – Kind, Das

Nachdem Sebastian Fitzek seine ersten beiden Thriller „Die Therapie“ und [„Amokspiel“ 3503 gut unters Volk gebracht hat (in beiden Fällen sind die Filmrechte bereits verkauft), legt er nun mit „Das Kind“ sein drittes Werk vor.

Es geht wieder einmal um einen nervenaufreibenden Fall, in dessen Mittelpunkt diesmal der Berliner Strafverteidiger Robert Stern steht. Stern lebt sehr zurückgezogen, seitdem er vor zehn Jahren seinen Sohn durch den plötzlichen Kindstod verloren hat und seine Ehe daraufhin in die Brüche ging. Nur die Krankenschwester Carina konnte ihn zumindest kurzzeitig einmal aus seinem Schneckenhaus locken, als die beiden eine kurze Beziehung hatten. Und so folgt Stern Carinas seltsamer Bitte, sich mit dem zehnjährigen Tumorpatienten Simon auf einem verlassenen Industriegelände zu treffen.

Doch noch seltsamer ist, was der zerbrechliche Junge Stern bei diesem Treffen offenbart. Er behauptet, an diesem Ort einen Menschen ermordet zu haben – vor fünfzehn Jahren. Simon ist fest davon überzeugt, in seinem früheren Leben ein Mörder gewesen zu sein. Noch größer wird Sterns Verblüffung allerdings, als Simon ihn auf dem verlassenen Industriegelände zu den Überresten der Leiche von damals führt. Stern meldet den Fund der Polizei, und als Simon ihn wenig später auf weitere frühere Morde ansetzt und weitere Leichen auftauchen, gerät Stern schon bald ins Fadenkreuz der Ermittler.

Doch damit nicht genug. Ein Unbekannter spielt Stern eine Videoaufnahme zu, die zeigt, wie sein Sohn auf der Säuglingsstation des Krankenhauses stirbt, schürt aber gleichzeitig Zweifel daran, dass Sterns Sohn wirklich tot ist. Der Unbekannte gibt Stern fünf Tage Zeit, für ihn den Mörder von damals zu finden, dann verspricht er ihm Einzelheiten zu dem Rätsel um Sterns Sohn.

Für Stern und den kleinen Simon beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit und sie geraten schon bald in einen Strudel an Ereignissen, aus dem es kein Entrinnen gibt. Immer undurchsichtiger wird die ganze Geschichte, und am Ende ist nicht nur Sterns Leben in Gefahr …

Auch in seinem dritten Thriller setzt Sebastian Fitzek auf eine bewährte Rezeptur: Eine gebrochene Hauptfigur, ein psychologisch ausgeklügelter Plot, in dem nichts ist, wie es scheint, und ein stetiges Drehen an der Spannungsschraube, mit dem er den Leser auf die Folter spannt.

Robert Stern ist ein Protagonist, wie er für Fitzek absolut typisch ist. Ein gebrochener Mensch, der nach außen hin eine Fassade aufrechterhält, die nach innen schon längst in sich zusammengefallen ist. Stern verbirgt seine gebrochene Persönlichkeit hinter einem selbstsicheren Auftreten als Anwalt und teuren Designeranzügen. Privat offenbart sich jedoch, wie armselig sein Leben seit dem Tod seines Sohnes Felix aussieht. Er pflegt kaum Sozialkontakte und lässt niemanden an sich heran. Simon ist seit einer halben Ewigkeit der erste Mensch, der durch seinen Panzer bricht. Auch in seinen früheren Romanen hat Fitzek auf den Typus des gebrochenen Protagonisten gesetzt und lässt zumindest darin das Verfolgen eines Schemas erkennen.

Der Plot an sich kommt schnell in Fahrt. Fitzek verschwendet keine Worte, schubst den Leser mitten in die Handlung und entwickelt die Figurenskizzierung parallel dazu. Hinzu kommt eine unverkennbare Mystery-Komponente. „Das Kind“ beschäftigt sich mit dem Thema Wiedergeburt. Simon hält sich für die Reinkarnation eines Serienmörders, und Stern versucht zusammen mit Carina die Geschichte, die dahintersteckt, aufzuklären und Simon so auf seinem letzten Lebensabschnitt vor dem unvermeidlichen Tod zu beruhigen.

Auch Stern sieht sich selbst immer wieder mit der Frage um ein Leben nach dem Tod konfrontiert. Felix‘ Ableben vor zehn Jahren scheint plötzlich infrage gestellt, und das nimmt Stern nervlich sehr stark mit. Er bemüht sich um Rationalität, findet aber keine Erklärung für das, was er durch Simon erfährt, für die Videoaufnahmen, die der Unbekannte ihm zugespielt hat, und macht sich daher geradezu besessen daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Auch der Leser lechzt nach einer Erklärung, die ihm hilft, die mysteriösen Ereignisse zu verstehen, und vor allem in diesem Punkt macht Fitzek seine Sache wirklich gut. Man fragt sich, wie er das Ganze überhaupt schlüssig erklären will, ohne Übersinnliches als fadenscheinige Erklärung zu bemühen, aber Fitzek findet einen Weg und löst den Plot so auf, dass es logisch und stimmig erscheint.

Einzig seine Auflösung der Rolle des großen Unbekannten, der im Laufe des Buches stets allmächtig erscheint und über jeden Schritt von Stern und Simon im Bilde zu sein scheint, wird nicht ganz so befriedigend aufgelöst. Es bleiben letzte Unstimmigkeiten und so hundertprozentig zufrieden ist man am Ende nicht unbedingt mit dem Täter, aber das ist im Grunde auch schon (abgesehen von dem Ende, in dem Fitzek ja offenbar unbedingt noch einmal unsinnigerweise zum Mystery-Faktor greifen musste) der einzige Makel.

Die Spannung hält Fitzek über die gesamt Handlung hinweg auf einem hohen Niveau. „Das Kind“ liest sich von Anfang bis Ende ausgesprochen spannend und man würde das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen.

Bleibt unterm Strich also ein insgesamt durchaus positiver Eindruck zurück. Abgesehen von zwei wirklich nennenswerten Kritikpunkten, ist „Das Kind“ ein Thriller, der sich durchweg spannend liest, der größtenteils stimmig durchkomponiert und raffiniert aufgebaut ist. Fitzek versteht sich darauf, den Leser in die Irre zu führen, zu verwirren und damit die Spannung bis an den Rand des Erträglichen zu steigern. Wer Spannung liebt, der kommt hier voll auf seine Kosten, und nachdem mir persönlich „Amokspiel“ nicht ganz so gut gefiel wie zuvor noch „Die Therapie“, konnte Fitzek mich mit „Das Kind“ wieder mehr überzeugen.

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Michael Tsokos – Zerschunden

Die Handlung:

Ein Serienkiller, der europaweit in der Nähe von Flughäfen zuschlägt. Er ist schnell, er ist unberechenbar, und er ist nicht zu fassen. Seine Opfer: alleinstehende Frauen, auf deren Körper er seine ganz persönliche Signatur hinterlässt. Ein Fall für Rechtsmediziner Fred Abel vom Bundeskriminalamt, der plötzlich tiefer in den Fall involviert ist, als er möchte. Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund, dessen kleine Tochter im Sterben liegt.( Verlagsinfo)

Autor und Einruck:

Absolut schaurig und passend kommt schon das Cover des ersten Thrillers von Michael Tsokos daher: Ein gräulich-düsterer Umschlag mit fühlbar eingearbeiteter Naht an der Vorderseite lässt gleich an eine Obduktion denken. Dazu der Hinweis, dass es sich um einen „True-Crime-Thriller“ handelt. Eine Anspielung darauf, dass der Autor weiß, wovon er spricht bzw. schreibt. Michael Tsokos ist seit 2007 Leiter des Institutes für Rechtsmedizin der Berliner Charité und des Landesinstitutes für gerichtliche und soziale Medizin in Berlin. Als Autor von Sachbüchern über die Fallarbeit in der Rechtsmedizin machte er sich einen Namen und schaffte es auf die Bestsellerlisten. Nach dem gemeinsamen Romanprojekt „Abgeschnitten“ mit Sebastian Fitzek ist „Zerschunden“ nun sein erster eigener Roman, den Tsokos mit Unterstützung des Literaturwissenschaftlers Andreas Gößling verfasst hat.

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Brandon Sanderson – Cytonic. Unendlich weit von Zuhause (Claim the Stars 3)

Uralte Alien-Kreaturen, ein galaktischer Krieg und eine furchtlose junge Heldin:

Spensa hat sich nicht nur zu einer der besten Sternenjägerinnen ihres Planeten entwickelt – der jungen Pilotin ist es auch gelungen, ihr Volk vor der Ausrottung durch die rätselhaften Krell zu bewahren.

Doch inzwischen verfügt die galaktische Allianz, die alles menschliche Leben kontrollieren will, über eine ultimative Waffe: die Delvers, uralte außerirdische Kreaturen, die ganze Planeten-Systeme in einem Augenblick auslöschen können. Spensa, die bereits einem Delver begegnet ist, weiß, dass keine noch so große Raumschiff-Flotte diese Monster besiegen kann. Sie hat allerdings auch etwas seltsam Vertrautes in der Kreatur gespürt – etwas, das die Galaxie retten könnte, falls Spensa endlich herausfindet, was sie wirklich ist.

Dafür müsste sie jedoch alles, was sie kennt, hinter sich lassen und das Nirgendwo betreten, einen Ort, von dem nur wenige je zurückgekehrt sind …
(Verlagsinfo)

Schreckschneck ist wieder da!
Nachdem es Spensa Nightshade im letzten Augenblick geschafft hatte, ihren Häschern durch dieses Portal ins Nirgendwo zu entkommen, findet sie sich in einem unwirklichen Planetoidensystem wieder. Die hier herrschenden Gesetze sind physikalisch ähnlich denjenigen unseres Universums, jedoch gibt es gravierende Unterschiede, wie sie bald feststellen wird. Und es herrschen rauhe Sitten unter den hierher Verschlagenen. So gerät sie alsbald, auf der Flucht vor besessenen Kreaturen wie Sauriern, in Gefangenschaft einer Piratengruppierung.

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Dani Atkins – Sechs Tage zwischen dir und mir

Worum geht’s?

Finn und Gemma Douglas haben sich nicht gesucht, aber dennoch gefunden. Sie sind füreinander bestimmt. Der eine ist für den jeweils anderen der Lebensmittelpunkt, um den sich die ganze Erde dreht. Grund genug, ihre Liebe vor Gott zu bezeugen, doch Gemma wartet an ihrem Hochzeitstag vergeblich auf ihren Verlobten. Er ist wie vom Erdboden verschluckt und auch telefonisch nicht zu erreichen. Nachrichten über WhatsApp ruft er nicht ab. Im Gegensatz zu Gemma, die an ein Unglück denkt, sind alle anderen sicher, dass Finn kalte Füße bekommen hat.

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Ursula Poznanski – Stille blutet

Worum geht’s?

Als eine Nachrichtensprecherin in wenigen Worten ihren eigenen Tod durch ein Verbrechen verkündet, steht ganz Wien Kopf. Und nicht nur das, denn schon nach kurzer Zeit findet man im Internet und dem Hashtag #inkürzetot zahlreiche Einträge.

Nicht leicht für Serafina Plank, die junge Ermittlerin, die mit dem Fall vertraut gemacht wurde. Sie muss sich nun also nicht nur gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen, sondern auch noch herausfinden, wer Trittbrettfahrer sind und wer eine wirkliche Gefahr für die ganze Bevölkerung darstellt.

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Joanna Russ – Alyx. Zukunftsroman

Eine Diebin als Vorbild und Vollstrecker

Winzig, aber zäh ist Alyx, die junge Trans-Temp-Agentin. Aus der griechischen Antike geholt, evakuiert die Berufsmörderin eine Gruppe Touristen auf der Siedlerwelt Paradies. Es sind nur 100 Kilometer zu Fuß, aber die haben es in sich. Doch schlimmer als der Krieg und die Winteröde dort sind diese modernen Schützlinge selbst. Alyx aber steht ihre Frau. (erweiterte Verlagsinfo)

Die Autorin
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Ursula Poznanski – Vanitas-Reihe Teil 3: Rot wie Feuer

Worum geht’s?

Carolin – die gejagte Ex-Blumenhändlerin vom Zentralfriedhof in Wien kennt nur noch einen Ausweg, um zu einem halbwegs normalen Leben zurückzufinden. Sie hat eine schwere Entscheidung getroffen, doch ihr bleibt keine andere Wahl. Sie wird zurück nach Frankfurt kehren, in die Hochburg ihrer Feinde. Dort möchte sie von der Gejagten zur Jägerin werden. Doch ihre Rückkehr scheint nicht unentdeckt geblieben zu sein.

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Clive Barker – Das sechste Buch des Blutes. Horror-Erzählungen

Der Tod ist auch nicht mehr, was er mal war

„Mit diesen fünf Erzählungen setzt Clive Barker den Schlussstein zu seiner Anthologie des Grauens. Wieder schafft er eine Gegenwelt, die nur vordergründig aus Zombies, Geistern und Ungeheuern besteht, eine Welt, in der die Grenzen des Vorstellbaren aufgehoben sind und alle verborgenen Ängste, Begierden und Phantasien des Monsters Gestalt annehmen.“ (Verlagsinfo)

1. Das Leben des Todes
2. Wie Schänder bluten
3. Festungsdämmerung
4. Die letzte Illusion
5. Das Buch des Blutes (Postskriptum) Auf der Jerusalem Street

Der Autor

Clive Barker, 1952 in Liverpool geboren, ist der Autor von bislang 18 Büchern, darunter die sechs „Bücher des Blutes“. Sein erstes Buch für Kinder trägt den Titel „The Thief of Always“ (Das Haus der verschwundenen Jahre). Er ist darüber hinaus ein bekannter bildender Künstler, Filmproduzent und -regisseur („Hellraiser 1“) sowie Computerspiel-Designer. Er lebt in Beverly Hills, Kalifornien, mit seinem Lebenspartner, dem Fotografen David Armstrong, und ihrer Tochter Nicole.
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Clive Barker – Das fünfte Buch des Blutes. Horror-Erzählungen

Das Grauen irdischer Götter

Im „Fünften Buch des Blutes“ treten irdische Götter auf, die Verkörperungen von Ideen und Prinzipien sind, wie etwa dem der Sünde. Mit seinen sechs „Büchern des Blutes“ hat der britische Superstar des Horrors, Clive Barker, moderne Klassiker des Unheimlichen geschaffen. Am besten bekannt bei uns ist er für seine „Hellraiser“-Filme. Einige der Erzählungen aus den „Büchern des Blutes“ wurden ebenfalls verfilmt.

Die in diesem Band enthaltenen Erzählungen sind:

1. Das Verbotene
2. Die Madonna
3. Babels Kinder
4. Leibhaftig

Der Autor
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Clive Barker – Das vierte Buch des Blutes. Horror-Erzählungen

Der Aufstand der Hände

Mit seinen sechs „Büchern des Blutes“ hat der britische Shootingstar des Horrors, Clive Barker, moderne Klassiker des Unheimlichen geschaffen. Am besten bekannt ist er bei uns für seine „Hellraiser“-Filme. Die im Virten Buch des Blutes veröffentlichte Erzählung „Das Leibregime“ wurde ebenfalls verfilmt.

1. Das Leibregime
2. Das nichtmenschliche Stadium
3. Das Zeitalter der Begierde
4. Offenbarungen
5. Erscheine Satan!

Der Autor

Clive Barker, 1952 in Liverpool geboren, ist der Autor von bislang 18 Büchern, darunter die sechs „Bücher des Blutes“. Sein erstes Buch für Kinder trägt den Titel „The Thief of Always“ (Das Haus der verschwundenen Jahre). Er ist darüber hinaus ein bekannter bildender Künstler, Filmproduzent und -regisseur („Hellraiser 1“) sowie Computerspiel-Designer. Er lebt in Beverly Hills, Kalifornien, mit seinem Lebenspartner, dem Fotografen David Armstrong, und ihrer Tochter Nicole.
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Clive Barker – Das zweite Buch des Blutes. Horror-Erzählungen

Die furchterregende Sinnlichkeit Jacquelines

Leser mit schwachen Nerven seien gewarnt: Clive Barker ist nichts für zart besaitete Gemüter! In seinen phantastischen Geschichten beschwört er voller Wortgewalt das Grauen und geht über alles hinaus, was man sich in seinen schlimmsten Alpträumen vorgestellt hat. (Verlagsinfo) Für seine „Bücher des Blutes“ bekam Clive Barker 1985 den World- und den British Fantasy Award. Seine Schrecken sind (meist) in der realen Welt angesiedelt, im Hier und Jetzt, oft sogar mitten in der Großstadt.

Auch im zweiten Band seiner Serie von Horror-Erzählungen steht Clive Barker auf der Seite der Monster. Bei ihm sterben Sympathiepersonen, und das Gute wird nicht immer belohnt. Das macht ihn so ungewöhnlich. „Keine Wonne kommt der des Grauens gleich – solange es nicht das eigene ist“, schreibt der Autor in seiner ersten Geschichte hier.

Inhalt

1. Moloch Angst
2. Das Höllenrennen
3. Jacqueline Ess: ihr Wille, ihr Vermächtnis
4. Wüstenväter
5. Neue Morde in der Rue Morgue

Der Autor

Clive Barker, 1952 in Liverpool geboren, ist der Autor von bislang 18 Büchern, darunter die sechs „Bücher des Blutes“. Sein erstes Buch für Kinder trägt den Titel „The Thief of Always“ (Das Haus der verschwundenen Jahre). Er ist darüber hinaus ein bekannter bildender Künstler, Filmproduzent und -regisseur („Hellraiser 1“) sowie Computerspiel-Designer. Er lebt in Beverly Hills, Kalifornien, mit seinem Lebenspartner, dem Fotografen David Armstrong, und ihrer Tochter Nicole.
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Morrell, David – Level 9 (Hörbuch)

_Spannend: Rebellion der Figuren im Gott-Spiel_

Dies ist die direkte Fortsetzung zu [„Creepers“. 3093 Frank Balenger ist verzweifelt: Amanda Everts, die er gerade erst aus dem gruseligen Paragon-Hotel befreit hat, ist von einem psychopathischen Videospiel-Designer in ein abgelegenes Hochtal in Wyoming verschleppt worden. Dort wird sie mit vier weiteren Entführungsopfern, sogenannten „Helden“, zu einem Spiel, einer perfiden Schatzsuche, gezwungen. Sie hat nur 40 Stunden Zeit. Und nur wem es gelingt, die „Grabkammer weltlichen Begehrens“ zu finden, soll seine Freiheit zurückerlangen. Wer sich jedoch weigert, die Regeln des „Gamemasters“ zu befolgen, bezahlt dies mit dem Leben … (erweiterte Verlagsinfo)

_Der Autor_

Der Amerikaner David Morrell schreibt schon seit den siebziger Jahren Bestseller. Gleich sein Debütroman „First Blood“, in dem er die Figur des Vietnamveteranen John Rambo erfand, wurde mit Riesenerfolg verfilmt. Daher gilt der promovierte Literaturwissenschaftler Morrell inzwischen als Vater des Actionthrillers.

Mehr von David Morrell auf |Buchwurm.info|:

[„Level 9“ 4517 (Buchausgabe)
[„Creepers“ 3049 (Buchausgabe)
[„Creepers“ 3093 (Hörbuch)
[„Totem“ 943
[„Das Porträt“ 25
[„Das Ebenbild“ 17

_Der Sprecher_

Frank Engelhardts unverwechselbare Stimme ist aus zahlreichen Filmen und TV-Serien bekannt. Er ist die deutsche Stimme von Humphrey Bogart, Samuel L. Jackson, Martin Sheen und vielen anderen.

Die gekürzte Lesefassung erstellte Dr. Anke Susanne Hoffmann. Regie und Aufnahmeleitung lagen in Händen von Volker Gerth von der |opus-live GmbH|.

_Handlung_

|Level 1: Die Krypta der Zivilisation|

Nach ihrem dramatischen Abenteuer im Paragon-Hotel von Asbury Park versuchen der Ex-Profiler Frank Balenger und die von ihm gerettete Buchhändlerin Amanda Evert, in New York City ein normales Leben zurückzugewinnen. Doch zunächst plagen Albträume die beiden, und erst als sie ein Liebespaar werden, können beide zu einer etwas ruhigeren Phase gelangen, die ihnen nicht ständig den Schlaf raubt.

Von November bis Dezember sind sie ungestört, da tauchen zwei Herren vom Schatzamt der Bundesregierung auf. Sie haben erfahren erfahren, dass Frank verbotenerweise im Besitz eines Double Eagle Dollars ist. Ihr Angebot, ihm für die seltene Goldmünze einen „Finderlohn“ zu geben, kann Frank nicht abschlagen und ist schon bald um zwei Millionen reicher.

Als sie im Mai einer rätselhaften Einladung folgen und sich in den Vortrag eines bislang unbekannten |Manhattan History Club| gehen, verändert sich ihr Schicksal auf verhängnisvolle Weise. Dieser Prof. Adrian Murdoch hält einen Vortrag über Zeitkapseln. Frank war, geprägt durch seinen Vater, einen Geschichtslehrer, schon immer ein Geschichtsfan und findet das Thema interessant. Von den ersten Zeitkapseln in Englands Dartmoor bis heute wurden immer wieder Zeitkapseln angelegt, die der Nachwelt Botschaften aus der Vergangenheit liefern oder etwas bewahren sollen, so etwa auf Spitzbergen der Tresor des Jüngsten Tages: Hier werden alle Pflanzensamen der Welt eingelagert.

Murray erzählt etwas von einer Zeitkapsel namens „Krypta der Zivilisation“, aber Frank schläft mitten im Vortrag ein. Er erwacht ganz woanders: auf dem Strand von Asbury Park, direkt vor dem Hotel seiner Alpträume. Als er von Amanda keine Spur sieht, erschrickt er. Er bittet seinen Freund, den Polizeichef von Asbury Park, um Hilfe bei der Suche nach Amanda. Offenbar gab man Frank vor dem Vortrag eine Droge. Als Frank an seinem Arm kratzt, bemerkt er eine gereizte Stelle. Erst später denkt er sich sein Teil: Man hat ihm einen Peilsenderchip unter die Haut injiziert.

In dem leerstehenden Haus, wo er den Vortrag besuchte, findet sich außer zwei leeren CD-Hüllen für Computerspiele nichts. Den Manhattan History Club hat es nie gegeben: Alles war eine inszenierte Falle für ihn und Amanda. Da Franks Frau Diana ebenso verschwand und dann getötet wurde, überkommt Frank ein Gefühl des Déjà-vu. Doch zusammen mit Detective Ortega setzt er sich auf die Spur der Entführer. Die Spiele sind der erste Hinweis …

|Level 2: Willkommen bei Scavenger|

Amanda Everts erwacht auf einem Bett, doch in ihren Kleidern. Sie erkundet die Blockhütte und stößt auf weitere „Hausgäste“, die wie sie entführt wurden. Keine Spur von Frank; sie verspürt Angst und wird sehr vorsichtig. Dennoch erhält sie einen Stromschlag, als sie die Haustür öffnen will. Ein Mann namens Ray Morgan hilft ihr, der erzählt, er habe ebenfalls den Vortrag von Adrian Murdoch besucht. Er war bei den Marines Kampfpilot und sieht sehr kräftig aus. Die Fenster widerstehen seinem Versuch, sie einzuschlagen: Panzerglas.

Eine zweite Frau tritt ein, Bethany Lane, sowie ein Ehepaar namens Derek und Viv Montgomery, aus Oregon. Was sollen sie hier, fragen sich alle und erkunden das Haus. Es ist ausbruchsicher. Eine tiefe, sonore Stimme aus versteckten Lautsprechern lobt ihre Unternehmungsbereitschaft, warnt vor den Türen und heißt sie ganz allgemein bei Scavenger willkommen. Scavenger sei das Spiel einer Schatzsuche. Und da sich alle als heldenhafte Überlebende erwiesen hätten, würden sie das Spiel sicher bis zum Sieg durchstehen, oder? Ab Spielbeginn hätten sie nur 40 Stunden Zeit, um alle Aufgaben zu lösen.

|Level 3: Jäger und Sammler|

Sie bekommen GPS-Empfänger und Koordinaten, die sie zur nächsten Aufgabe und einem Hinweis führen, wohin sie als nächstes gehen sollen. Da sie sich in den Bergen befinden, bekommen sie entsprechende Kleidung und Ausrüstung, aber keine Waffen. Als sie durch die Haustür nach draußen treten dürfen, bekommen sie die ersten Koordinaten für die Schatzsuche , die sie zu einer Zeitkapsel namens „Krypta des weltlichen Begehrens“ führen soll.

Doch Bethany Lane hat keinerlei Lust, sich von einem Unsichtbaren herumkommandieren zu lassen, und eilt schnurstracks zum einzigen Ausgang des Hochtals. Amanda warnt sie: Bestimmt hat der Spielleiter, der hier Gott spielt, für diesen Fall Vorkehrungen getroffen. Doch ihre Warnung wird von Bethany missachtet, die einfach weitergeht. Da explodiert ihr Körper …

_Mein Eindruck_

Der Thriller ist einfach gestrickt. Es ist bald klar, dass sowohl Frank als auch Amanda an einem Spiel teilnehmen, das sie nicht steuern können, sondern dessen Regeln sich einerseits erst herausstellen und dessen Spielleiter zudem ein ihnen unbekanntes Ziel hat. Werden sie wirklich belohnt, wenn sie a) zueinander finden und b) das Ziel der Schatzsuche nach der „Grabkammer weltlichen Begehrens“ erreichen? Das soll nicht verraten werden.

|Gott-Spiel|

Das Spiel „Scavenger“ (Schatzsucher, Plünderer) ist sowohl auf PC als auch in der Realität zu spielen. In einem kenntnisreichen Exkurs erläutert der Autor, vertreten durch eine Expertin, die verschiedenen Arten von Computerspielen sowie ihre Geschichte und Entwicklung. Bei „Scavenger“ handelt sich nicht bloß um eine simple Schatzsuche, sondern um ein Gott-Spiel: Wer die Regeln nicht befolgt, wird eliminiert. Buchstäblich, wie das Beispiel der armen Bethany belegt.

Doch sollen die Spielteilnehmer, also Amanda und Frank, den Spielleiter wirklich als einen Gott ansehen? Sie denken gar nicht daran, selbst wenn der durchgeknallte Dirigent des Spiels sich dafür hält und durch seine allgegenwärtige Präsenz auch ein paar Eigenschaften eines Gottes für sich reklamieren darf. Doch Frank schießt ihm die Kameras seines Spiel-Platzes kaputt, und schon ist dieser Gott ein wenig blind. Diesen ungerechten Gott zu finden, zur Rede zu stellen und zu bestrafen, ist das ausgemachte Ziel von Amandas und Franks Spiel-Regeln. Die Frage, ob der Spielleiter ihnen dies erlauben wird, erhöht die Spannung beträchtlich. Der Einsatz ist hoch: Leben oder Tod.

|Zeitkapseln|

Eine Schatzsuche benötigt einen Schatz, und hier kommt das andere Generalthema der Handlung ins Spiel: Zeitkapseln. Auch hierzu bietet der Autor, vertreten durch eine Figur, ausführliche Erläuterungen, die zunehmend interessanter werden. Bei jeder bedeutenden Grundsteinlegung werden Zeitkapseln als Botschaft der Zeitgenossen an die Nachwelt eingebaut. Es gibt unbedeutende, alltägliche Zeitkapseln, aber auch sehr bedeutende wie die von der Weltausstellung 1940 in New York City. Viele Zeitkapseln sind bis heute nicht wiedergefunden worden, etwa wegen der Bebauung eines Grundstücks.

Zum Spiel wurden Zeitkapseln erst 1854, als ein Aufseher im Dartmoor auf die Idee verfiel, sie für eine Schnitzeljagd zu verwenden. Also enthielt eine solche Kapsel, gut versteckt, einen wertvollen Hinweis auf die nächste Kapsel – oder auch nur einen Briefgruß an die Lieben daheim. Damit war das Letterboxing erfunden. Verbunden mit einem GPS-Empfänger wurde daraus das heutige Geo-Caching (von „cache“: Versteck, toter Briefkasten“).

|Die „Grabkammer weltlichen Begehrens“|

Nun kommt es darauf an, die beiden Themen „Gott-Spiel“ und „Zeitkapsel/Schatzsuche“ zu kombinieren. Dies erfolgt auf Level 9. Schon zuvor sind etliche Hinweise auf ein Tagebuch gefallen, das ein angeblicher Reverend geschrieben hat. Doch der Name „Owen Pentecost“ (= Pfingsten) ist ein allzu durchsichtiges Pseudonym. Wer sich hinter verbarg, als der Mann anno 1900 aus jenem Hochtal, wo „Scavenger“ spielt, in den nächsten Ort gelangte, wird erst spät enthüllt und ist hier nicht wichtig.

Owen Pentecost spielte jedoch eine entscheidende Rolle im Schicksal jenes Hochtals in Wyoming, in dem einst Gold gefördert wurde, in dem aber rund 200 Einwohner in Avalon ausharrten. Sie alle verschwanden Ende 1899, als das neue Jahrhundert anbrechen sollte, auf rätselhafte Weise. Als Frank und Amanda dieses Rätsel lösen, wird es ihnen richtig gruselig. Der Gottesmann Pentecost hatte eine „Grabkammer“-Zeitkapsel von besonderen Dimensionen eingerichtet, um die Nachwelt zu warnen; quasi eine letzte Predigt, in der er gegen die Sünde und alles Begehrens wettert.

Ist der Spielleiter ein später Nachfahre Owen Pentecosts, fragt sich Frank. So wie Pentecosts einen strafenden Gott des Alten Testaments predigte, so versucht nun offenbar der Spielleiter eine Botschaft zu vermitteln. Er lässt die Spielteilnehmer, darunter Amanda, durch Einfallsreichtum und Disziplin in die nächste Runde weiterkommen. Wer sich wie Ray Morgan gegen seinen Nächsten wendet, kommt dabei früher oder später ums Leben. Die Botschaft dieses Gott-Spiels für die Menschen auf der Erde ist klar: Nur Teamwork wird das Überleben ermöglichen. Doch, was passiert, wenn Gott seine Schäfchen verrät?

|Der Sprecher|

Man kann schon aus der Liste der von Frank Engelhardt synchronisierten Schauspieler ermessen, dass er eine tiefe und sonore Stimme haben muss. Er weiß sie für bestimmte Emotionen auch effektvoll einzusetzen, so etwa bei lauten Äußerungen des Tadels, der Empörung und des Zorns. Diese Gefühlsäußerungen sind vor allem bei den männlichen Figuren des Romans anzutreffen. Vergleichsweise stärker treten Flehen und Klagen bei den weiblichen Spielteilnehmern auf, vor allem bei der eh schon vorbelasteten Amanda. Dass auch Frauen sehr wohl wütend sein können, zeigen Bethany Lane und Viv Montgomery. Leider schaffen es beide nicht zum Ziel.

Während Engelhardt also sehr wohl Emotionen auszudrücken vermag, um Szenen unterhaltsam zu gestalten, so merkt man doch schon bald, dass sein Stimmumfang ziemlich begrenzt ist. Besonders die weibliche Stimmhöhe bereitet ihm Schwierigkeiten. Dann wird seine Stimme zwar höher, aber auch schwächer. Zum Glück kann er aber auch heitere Situationen gestalten. Von einer Charakterisierung der Figuren kann kaum die Rede sein. Sie klingen fast alle gleich, wenn auch mal rauer und mal weniger rau, oder mehr oder weniger heiser. Man merkt, dass in Engelhardts Alter die Stimmbänder nicht mehr allzu flexibel sind.

Da das Hörbuch ohne Geräusche oder Musik daherkommt, brauche ich nichts weiter dazu zu sagen. Diese Sparsamkeit in der akustischen Ausstattung macht sich aber positiv im Preis bemerkbar.

_Unterm Strich_

Schon der Titel „Level 9“ verrät, dass es um Spiele geht. Der Autor hält viel von der Intelligenz der Spiel-Designer und -Spieler, aber er lässt sich auch kaum über Egoshooter wie „Doom“ aus. Auch sein eigenes Buch trägt Züge eines Spiels, das dem Gott-Spiel-Typ entspricht. Sowohl Amanda als auch Frank folgen den Regeln, die sie beim Spielen herausfinden müssen. Franks Ziel besteht im Auffinden von Amanda, doch wie sich zeigt, ist das Ziel, das der Spielleiter alias Gott für beide vorgegeben hat, wesentlich ehrgeiziger.

In der Verbindung mit dem Thema der Zeitkapseln und des Geo-Caching hat der Autor eine Aussage über den Glauben an Gott, über unsere Bilder von Gott und über Leute versteckt, die ihre eigenen, mitunter vernichtenden Aussagen über Menschen und Gott gemacht haben. Das Nachdenken über diese Aussagen lohnt sich durchaus. Über das Ziel, das der Scavenger-Gott verfolgt, darf leider nichts verraten werden. Aber wer Thriller kennt, weiß, dass der Schurke am Ende immer dran glauben muss. Diesmal ist jedoch die Frage, ob er dies verdient – oder ob er dies nicht ebenfalls geplant hat.

|Das Hörbuch|

Frank Engelhardt kann Emotionen gut ausdrücken, ist aber bei der Charakterisierung gehandikapt. Seine männlichen Figuren klingen alle gleich, ebenso die weiblichen. Immerhin gelingt es ihm, ansatzweise unterhaltsam zu sein. Seine Stärke ist es, Spannung zu erzeugen. Dass Geräusche und Musik weggelassen wurde, machte das Hörbuch billiger. Es bildet somit guten Durchschnitt unter den Thriller-Hörbüchern und bereitet kurzweiliges Vergnügen für Leute, die Spannung suchen.

|423 Minuten auf 6 CDs
ISBN-13: 978-3-86804-461-4|
http://audiomedia.de/category/verlag/hoerbuch/target-mitten-ins-ohr/

Charlotte Roth – Wir sehen uns unter den Linden

Eines Tages werden wir frei sein…

Ost-Berlin nach dem 2. Weltkrieg. Von ihrem geliebten Vater, einem überzeugten Sozialisten und Lehrer, hat Susanne gelernt, an eine bessere Welt zu glauben. Ohne je das Vertrauen in die Menschheit zu verlieren, hat er gegen das Naziregime gekämpft – und wurde vor den Augen seiner sechzehnjährigen Tochter kurz vor Kriegsende erschossen.
Um sein Vermächtnis zu erfüllen, widmet sich Susanne von ganzem Herzen dem Aufbau eines neuen Deutschland.
Erst als sie den lebenslustigen Koch Kelmi kennen – und lieben lernt, beginnt sie allmählich zu begreifen, was um sie herum passiert. Zu tief jedoch ist der Glaube an den Sozialismus in ihr verwurzelt, zu stark das Band, das sie mit dem toten Vater verbindet.
Dann kommt der 13. August, und plötzlich verstellt die Mauer Susanne jegliche Möglichkeit einer Alternative… ( Verlagsinfo)

Inhalt und Eindrücke:

Charlotte Roths neuer Roman spielt mal wieder in Berlin und wie es im Vorwort so treffend heißt, genau genommen damit gleich in drei Städten: „In der Swing tanzenden (…) Metropole der Weimarer Republik, In der weltweit verhassten Machtzentrale des Naziterrors, Und in einer geteilten Stadt.“ Den Leser erwartet also eine ziemlich große Zeitspanne, über die sich dieser Roman erstreckt.

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[NEWS] L.U. Ulder – Ein dunkler Trieb

Eine grausam ermordete Frau, ein sadistischer Mörder – der neue Thriller von L.U. Ulder: beklemmend und knallhart!
Björn Liebermanns Einstieg bei der Berliner Kripo ist alles andere als verheißend. Seiner Freundin zuliebe ließ er sich von Hamburg nach Berlin versetzen und verzichtete dafür auf die anstehende Beförderung zum Hauptkommissar.
Während sie ihren Traumjob in einer Großbank bekam, landete Björn nicht, wie zuvor versprochen, in der neu gegründeten Ermittlungsgruppe für Banden- und Schwerstkriminalität, sondern bei der Mordkommission.
Die neuen Kollegen bemerken schnell, dass der Umgang mit Leichen nicht seine Stärke ist.
Der aktuelle Fall ist knifflig, aber es gibt vielversprechende Spuren.
Zu diesem Zeitpunkt ahnen die Ermittler noch nicht, dass sie es mit einem wahren Alptraum zu tun bekommen. (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 350 Seiten
Knaur

[NEWS] John Katzenbach – Das Tribunal

Zweiter Weltkrieg, 1942: Der junge amerikanische Leutnant Thomas Hart wird mit seinem Flugzeug über Sizilien abgeschossen. Als Einziger überlebt er den Absturz und kommt in ein deutsches Kriegsgefangenenlager in Bayern. Als dort ein Mitgefangener ermordet wird, fällt der Verdacht auf den schwarzen Piloten Lincoln Scott. Hart, der vor seiner Einberufung Jura studiert hat, wird von einem Kriegsgericht im Lager zu dessen Verteidiger ernannt. Nun muss er sich nicht nur gegen seine Nazi-Bewacher behaupten, sondern auch gegen die weißen Rassisten in der eigenen Truppe zur Wehr setzen … (Verlagsinfo)

Taschenbuch: 704 Seiten
Originaltitel: Hart’s War
Knaur

Annette Dutton – Das geheime Versprechen

Annette Dutton scheint eine sehr disziplinierte Schreiberin zu sein. Nach dem Erfolg ihres ersten Romans „Der geheimnisvolle Garten“ (Knaur, 2012), hatte sie schon im letzten Jahr mit „Die verbotene Geschichte“ einen zweiten Roman, der die deutsche mit der australischen Geschichte verknüpft, nachgelegt. Im Sommer 2014 gab es den nächsten auf historischen Fakten und lose auf historischen Personen basierenden Roman aus ihrer Feder.

So routiniert wie der Titel aus Artikel, Adjektiv und Nomen klingt, ist auch in diesem Buch der Plot konstruiert. In mehreren Zeitebenen wird die Geschichte von Leah und Michael erzählt, die beide als Kinder im Rahmen der Evakuierung jüdischer Kinder aus Nazideutschland nach England gelangten, womit ihr Überleben zunächst einmal gesichert war, ihr Leben jedoch nicht unbedingt eine glückliche Wende genommen hat. In der Gegenwart versuchen zeitgleich Leahs Enkelin Sarah ihre Großmutter und ihren Großvater sowie Leahs Neffe Max deren Sohn ausfindig zu machen. Bei diesen Passagen kam es mir jedoch so vor, als dienten sie nur dazu, die spannende und mit Feingefühl erzählte Geschichte in der Vergangenheit zu unterbrechen und den Plot zu verlangsamen.

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Tanja Kinkel – Verführung

In ihrem neuen Roman “Verführung” verknüpft Tanja Kinkel zwei faszinierende Persönlichkeiten, die das Handwerk der Verführung jede auf ihre Weise perfektionieren. Bereits als Angiola Calori im Alter von sechs Jahren zum ersten Mal ein Theater betritt, ist sie fasziniert von der Stimme einer Opernsängerin, die für sie wie die Stimme eines Engels klingt. Wie es der Zufall will trifft sie an diesem Tag auch auf einen der Söhne der Sängerin, welcher später zum wohl bekanntesten Verführer der Weltgeschichte werden und Angiolas Leben eine neue Richtung geben wird.

Doch zunächst verliebt sie sich in jungen Jahren in den berühmten Kastratensänger Appianino (1712-1742). Dieser erkennt die Qualität ihrer Stimme und ist ihr dabei behilflich, vor einer von ihrer Mutter arrangierten Heirat mit deren Liebhaber zu fliehen und als Kastrat Bellino eine neue Identität anzunehmen, um eine fundierte Gesangsausbildung zu erhalten, denn die Komponisten im Rokkoko schrieben in der Regel nicht für Sängerinnen, sondern für kastrierte Sänger wie den berühmten Farinelli (1705-1782). Tanja Kinkel gelingt es in diesem Roman unaufdringlich viel interessantes Hintergrundwissen über Musik, das Schicksal von Kastraten, dem Umgang mit Kindern und das sich im Wandel befindende Europa einfließen zu lassen. Demnach hatte die Kirche aus Anstandsgründen Frauen auf der Bühne verboten und die meisten Länder hielten sich an dieses Verbot. Um Frauenrollen trotzdem besetzen zu können, wurden Jungen mit einer vielversprechenden Stimme noch vor ihrem Stimmbruch kastriert, um diese Stimme zu erhalten. Nicht jeder schaffte es über den Durchschnitt hinaus und wurde ein berühmter Sänger, doch Kastraten, die es wie Farinelli oder der ebenfalls im Roman auftretende Caffarrelli (1710-1783) auf die großen Bühnen schafften, wurden wie die heutigen Popstars verehrt.

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Nina George – Das Lavendelzimmer

Mit zielsicherem Blick verkauft der Buchhändler Jean Perdu seinen Kunden in seiner literarischen Apotheke, einem zu einem Bücherschiff umgebauten Lastkahn, genau das Buch, das sie in der jeweiligen Situation benötigen, um Rat und Trost zu finden. Er will „Gefühle behandeln, die nie von Ärzten diagnostiziert werden. All diese kleinen Gefühle, Regungen, für die sich kein Therapeut interessiert, weil sie angeblich zu klein und zu unfassbar sind. Das Gefühl, wenn wieder ein Sommer zu Ende geht. Oder zu erkennen, nicht mehr ein ganzes Leben Zeit zu haben, um seinen Platz zu finden. Oder die kleine Trauer, wenn eine Freundschaft doch nicht in die Tiefe geht und man weitersuchen muss nach einem Lebensvertrauten. Oder die Schwermut am Morgen des Geburtstags. Heinweh nach der Luft seiner Kindheit. So etwas.“

So erfolgreich er damit bei seinen Patienten ist, so sehr ist er jedoch bei der Auseinandersetzung mit seinem eigenen Verlust gescheitert: Vor zwanzig Jahren hat ihn Manon, die große Liebe seines Lebens verlassen und ihm nichts weiter als einen Brief hinterlassen, den Perdu bis heute nicht einmal zu lesen wagte. Seine Erinnerung hat er im Lavendelzimmer eingesperrt, das er nach Manons Fortgang nie wieder betreten hat. Doch als die von ihrem Mann verlassene Catherine in das Mietshaus in der Pariser Rue Montagnard einzieht und nicht einmal einen Tisch oder einen Stuhl besitzt, öffnet Perdu das Lavendelzimmer, um ihr zu helfen. Damit setzt er ungewollt auch einen Prozess in Gang, der ihn samt seinem Bücherschiff und dem von Fans und Presse verfolgten, erfolgreichen Jungautor Max aus der Großstadt hinaus in die Weite der Provence treibt. Es beginnt eine Reise, die für alle Passagiere des Bücherkahns „Lulu“ gleichsam eine Suche nach der Vergangenheit und nach der Zukunft wird.

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