Hanni Münzer – Die Seelenfischer

Die Seelenfischer-Reihe:

1 Die Seelenfischer
2 Die Akte Rosenthal (Teil 1)
3 Die Akte Rosenthal (Teil 2)

Worum gehts?

Während der Renovierungsarbeiten einer Nürnberger Villa treffen Bauarbeiter auf einen sensationellen Fund. Dieser betrifft den Bischof von Bamberg. Kurz nach diesem Fund wird besagter Bischof brutal ermordet. Nur kurze Zeit später wird Lukas von Stetten, ein junger Jesuit, zu dem Ordensobersten berufen und bekommt einen geheimen Auftrag erteilt. Er soll für ihn den Inhalt eines Bankschließfachs besorgen. Mehr al einmal weist der Generalobere auf die Gefahr dieses Auftrags hin und lässt Lukas Stillschweigen schwören.

Noch bevor Lukas sich auf den Weg zu dem geheimen Schließfach macht, wird eine weitere Person umgebracht und plötzlich gerät Lukas in Verdacht …

Inhalt

Nach dem sensationellen Fund bei Renovierungsarbeiten in einer Nürnberger Villa überschlagen sich die Ereignisse. Der Bischof von Bamberg wird auf den Plan gerufen und stirbt nur kurze Zeit später, der junge Jesuit Lukas bekommt einen riskanten Auftrag des Generaloberen erteilt und als ein weiterer Mord geschieht, sieht Lukas sich plötzlich in der Rolle des Tatverdächtigen wieder.

Doch dann taucht unverhofft Rabea auf. Die Journalistin ist seine Jugendliebe und eine gute Freundin seiner Zwillingsschwester Lucie. Nachdem sie ihm seine Hilfe angeboten hat, fliehen die beiden aus Rom und eine Jagd durch ganz Italien beginnt, bei der nicht nur die Polizei, sondern auch die unbekannten Mörder hinter ihnen her sind.

Als auch noch plötzlich Lucie verschwindet und alle Zeichen auf eine Entführung hindeuten, spitzt sich die Lage weiter zu. Und Lukas zweifelt langsam aber sicher an, dass es sich hier um Zufälle handelt. Er fragt sich, warum gerade an dem Tag, als er zum Generaloberen bestellt wurde, seine Jugendliebe wieder auftaucht, wo er doch jahrelang nichts von ihr gesehen und gehört hat. Weiß sie etwas mehr als zu sagen möchte?

Mein Eindruck

Die Geschichte erinnert stark an Dan Browns bekanntem Werk „Illuminati“, bei dem die Kirche auch eine Schlüsselrolle spielt. Zwar kann man die Geschichten selbstverständlich und Gott sei Dank nicht 1:1 miteinander vergleichen, aber es gibt doch ziemlich viele Parallelen.

Insgesamt besteht die Geschichte aus nur, dadurch recht umfangreichen Kapiteln, die sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart spielen, einem kurzen Prolog und einem Nachwort der Autorin.

Grundsätzlich finde ich historische Romane , auch wenn es meiner Meinung nach nicht sehr viele Gute gibt, unheimlich spannend. Des Weiteren interessieren mich Geschichten wie diese, in denen die Kirche eine Rolle spielt und kritisch beäugt wird. In diesem Fall war für mich ein weiterer Grund, dieses Buch zu lesen, dass Hanni Münzer sich auf bisher unbekanntes Terrain begibt und im Genre „Thriller“ eine neue Seite von sich zeigt. Obwohl die Autorin mich bisher nicht komplett für sich gewinnen konnte, hörte sich der Klappentext für mich so interessant und spannend an, dass ich mich kurzerhand in die Serie „Seelenfischer“ geschmissen habe.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir wirklich schwer oder besser gesagt, es fiel mir schwer mich zum Weiterlesen zu motivieren. Leider kann man dieses Buch anfangs in jedes Genre packen, aber ganz sicher nicht in die Riege „Thriller“. Es wird sehr ausschweifend auf uninteressanten Details herumgeritten und die Geschichte wird unglaublich langatmig und schwerfällig. Einzig und allein der Nebenschauplatz, Lukas und Rabeas Liebes-Techtelmechtel, bildet das Highlight des ganzen Buches.

Allerdings ist die Beschreibung der Charaktere sehr gelungen. Hier spielt in erster Linie Lukas eine wichtige Rolle. Der junge Jesuit hat sich nach einer gescheiterten Beziehung für ein Leben im Orden entschieden. Diese Entscheidung gerät allerdings einmal mehr ins Wanken, als er nach Jahren seine Jugendliebe Rabea trifft. Damit wären wir auch schon bei der zweiten Protagonistin angekommen. Rabea ist Journalistin und in ihrem Jagdinstinkt nach DER Story bietet sie Lukas kurzerhand ihre Hilfe bei der Abholung des Schließfachinhalts an. Und zu guter Letzt wäre da Lucie, Lukas‘ Zwillingsschwester. Es ist der Autorin durchaus gelungen, das engverbundene, für Zwillinge oftmals typische Verhältnis zu skizzieren. Alles in allem sehr schön beschriebene Personen, zu denen man leicht Zugang findet.

Was eindeutig als Kritik zu erwähnen ist, wäre die teilweise unsortierte, verwirrende Handlung, deren Verfolgung echt alles andere als bequem und einfach ist. Verstärkt wurde dieser Umstand durch die endlos langen Kapitel und das verwendete Layout mit viel zu wenigen Absätzen.

Über die Autorin

Hanni Münzer, in Wolfratshausen geboren, lebt nach Stationen in Seattle, Stuttgart und Rom heute mit Mann und Hund in Oberbayern. (Verlagsinfo)

Fazit

Es ist wohl so, dass mir der Schreibstil der Autorin einfach nicht zusagt. Das habe ich bereits nach ihrem Debüt „Honigtot“ vermutet und darin wurde ich durch mein zweites Buch von ihr nur bestärkt. Wobei ich ja ganz klar, wenn man sich die Rezensionen ihrer Leser ansieht, eher zur Minderheit gehöre.

Sicherlich werde ich jetzt die Serie nicht vorzeitig abbrechen, sondern ihr eine Chance geben und sie weiterhin verfolgen, auch wenn es mir momentan schwerfällt und ich mich bereits jetzt schon wieder auf Bücher freue, die mir dann doch deutlich besser gefallen. Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten.

Taschenbuch: 448 Seiten
ISBN: 3492309615

www.piper.de
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