Hjorth & Rosenfeldt – Die Frauen, die er kannte

Die Fälle des Sebastian Bergmanns:
„Der Mann, der kein Mörder war“ (November 2011)
Die Frauen, die er kannte
„Die Toten, die niemand vermisst“ (erscheint im Juli 2013)

 

Worum gehts?

Innerhalb von kurzer Zeit wurde bereits das dritte Opfer in Stockholm bekannt. Abermals eine junge Frau in einem hellblauen Nachthemd, die zunächst brutal vergewaltigt und anschließend durch einen Kehlenschnitt getötet wurde. Alles deutet auf einen nicht unbekannten Serienmörder hin, Edward Hinde. Seltsamerweise sitzt dieser jedoch seit Jahren im Hochsicherheitstrakt eines schwedischen Gefängnisses.

Das Team um Kommissar Höglung steht unter zunehmendem Druck und Höglund sieht sich gezwungen, Sebastian Bergmann, den Mann, der Hinde damals hinter Gittern brachte, ins Team zu holen. Für Sebastian entwickelt der Fall zur Hölle, da das vierte Opfer ihm mehr als nur bekannt ist …

Inhalt

Stockholm. Die ganze Stadt redet vom sogenannten Frauenschlächter, der sich bereits 3 Opfer auf seine Fahne schreiben kann. Die Reichsmordkommission, das Team um Höglund, gerät mit jedem verstrichenen Tag ohne Indizien, mehr in Fegefeuer. Doch es fehlt jeglicher Zusammenhang zwischen den drei Fällen, doch in einer Hinsicht, sind die Ermittler sich einig: Es handelt sich um ein und denselben Täter, da er eine ritualähnliche Handschrift hinterlässt. Alle Opfer waren Frauen, trugen ein hellblaues Nachthemd, wurden mit Nylonstrümpfen gefesselt, wurden zuerst brutal vergewaltigt und anschließend hat er ihnen die Kehle von einem bis zum anderen Ohr durchgeschnitten. Die Opfer erstickten, bevor sie verbluteten. Alles deutet auf den Serienmörder Hinde hin, der vor Jahrzehnten in Schweden sein Unwesen trieb und seither im Hochsicherheitstrakt sitzt. Die Frage ist, ob es sich hier um einen Nachahmungstäter handelt, oder ob er Komplizen hat, die sich auf freiem Fuß befinden. Aber wie sollte ihm im Hochsicherheitstrakt der Kontakt zur Außenwelt möglich sein?

Sebastian Bergmann, einst einer der besten Profiler Schwedens, dessen Leben stark den Bach runtergegangen ist, ist fest entschlossen, von nun an wieder sein Leben in geordnete Bahnen aufzunehmen und stellt sich erneut bei der Reichsmordkommission vor und bittet erneut, eine Arbeit zu bekommen. Kommissar Höglund steck im Zwiespalt, zum einen, ist Bergmann der Mann, der Klarheit in den Fall bringen könnte, da er derjenige war, der Hinde damals hinter Gittern brachte, zum Anderen aber, weiß er wie sein Team über den arroganten Einzelgänger denkt und würde mit seiner Aufnahme ins Team für erhebliche Unruhen sorgen. Eine Entscheidung muss schließlich getroffen werden und Höglund entscheidet sich pro Bergmann. Doch schon nach ein paar Tagen stellt sich heraus, dass er mit Bergmanns Aufnahme einen Fehler begangen hat, nicht zuletzt, weil er das Team zerrüttelt, sondern auch, weil er in direkter Verbindung mit den Opfern steht: Er war mit allen der ermordeten Frauen im Bett.

Doch bevor Bergmann dieser Fall erneut entzogen wird, stellt er eine Verbindung zwischen der Reichmordkommission und dem Serienmörder Hinde her. Dieser zeigt sich verhandlungsbereit, doch nicht ohne Gegenleistung. Bei Hinde handelt es sich um einen hochintelligenten, berechnenden Mann, der nicht zu unterschätzen ist und sowohl die Polizei als auch den neuen Anstaltsleiter Thomas Haraldsson immer wieder an der Nase herumführt und auf die falsche Fährte führt. Neben den ohnehin schon 3 ermordeten Frauen, fordert die Ermittlung einen weiteren Toten, auch dieses Opfer ist Sebastian Bergmann nicht unbekannt und er droht an der Last, die nun auf seinem Gewissen lastet, zu zerbrechen.


Mein Eindruck

Hier handelt es sich definitiv um einen der besten Krimis, die man zurzeit auf dem Büchermarkt bekommen kann. Man bekommt als Leser unglaublich viel geboten, mehr geht fast nicht. Von der ersten Seite an, ist dieses Buch spannend und rasant und so unglaubwürdig es klingt aber diese Spannung und dieses Tempo werden auf den weitern 700 Seiten fortgeführt. Die Autoren beschränken sich aufs Wesentliche und belästigen die Leser nicht mit unwichtigen Ausschmückungen, was dieses Buch zum absoluten Pageturner macht.

Immer wieder wird der Leser mit kleinen Raffinessen gefüttert, deren Aufklärung bzw. Zusammenhänge nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind und man schier verrückt wird und Seite für Seite nur so verschlingt, um endlich Licht ins Dunkel zu bringen.

Protagonist soll laut Titel Sebastian Bergmann sei, wobei ich finde, dass es hier deutlich mehr, als nur einen Protagonisten gibt. So spielen die drei Polizisten Vanja, Billy und Torkel, sowie die Rechtsmedizinerin Ursula ebenso eine Schlüsselrolle in diesem Plot. Aber auch hier beschränken sich die Autoren auf einige wichtige Personen und verhindern somit, dass die Leser nicht unnötig verwirrt werden.


Fazit

Ein unglaublich hochkarätiger, empfehlenswerter Schweden-Krimi der höchsten Klasse. Sowohl für männliche als auch weibliche Leser geeignet, da es sich hier trotz sehr anschaulicher, teils grausamer Szenen nicht um einen blutrünstigen Krimi handelt. Man schließt die Hauptfiguren sofort ins Herz und lässt sich von ihnen mitnehmen auf die Ermittlungsreise und fühlt sich als Teil der ganzen Szenerie. In freudiger Erwartung kann man auf den dritten Fall für Sebastian Bergmann schauen, der im Juli erscheinen wird.


Über die Autoren

Michael Hjorth wurde 1963 in Visby geboren. Filme und Bücher haben ihn schon immer fasziniert, und heute zählt er zu den renommiertesten Drehbuchautoren und Produzenten Skandinaviens. Er ist Gründungsmitglied der Produktionsfirma „Tre Vänner“, die in Schweden mit der Sitcom „Svensson Svensson oder dem Film „Easy Money“ große Erfolge feierte. Michael Hjorth liebt es, verschiedene Genres aufzugreifen, und er schreibt alles von Comedy über Horror bis hin zu Drama und Spannung.

Hans Rosenfeldt wurde 1964 in Borås geboren. Als Tierpfleger hat er sich um Seelöwen gekümmert, dann als Chauffeur, Lehrer und Schauspieler gearbeitet, bevor er anfing, fürs Fernsehen zu schreiben. Inzwischen hat er für rund zwanzig Serien Drehbücher geschrieben und ist als Moderator sowohl im Radio als auch im Fernsehen tätig. Er liebt es zu schreiben und Zeit mit seiner Familie zu verbringen. Hans Rosenfeldt ist verheiratet und hat drei Kinder. (Verlagsinfo)

Broschiert: 752 Seiten
Originaltitel: Lärjungen
Ins Deutsche übertragen von Ursel Allenstein
ISBN: 978-3862520206
Rowohlt-Polaris

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