Kerstin Gier – Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann

Inhalt

Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben …(Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

„Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann“ ist der spektakuläre Auftakt einer Trilogie, und ich freue mich schon auf Band zwei und drei!

Die Protagonisten sind sehr interessant sowie sympathisch, die Nebenfiguren sind herrlich kauzig bis skurril, und die Widersacher sind ehrlich hassenswert! Die Handlung ist wunderbar einfallsreich, ereignisreich, rätselhaft, cosy sowie absolut mitreißend. Der Schreibstil ist locker leicht, lebendig, humorvoll, geistreich, und die liebevollen Details schaffen diese ganz besondere Atmosphäre, die einen vollkommen in die Geschichte ein- und abtauchen lassen!

Die Erzählung wechselt zwischen Mathildas und Quinns Perspektive, sodass die Leser*innen hautnah erfahren wie die beiden ihre magische Schnitzeljagd erleben. Mathilda ist freundlich, hilfsbereit sowie eher vorsichtig – vor allem aber verdammt klug! Quinn ist zynisch frech, allerdings auch mutig, tatkräftig und tief innen drin gutmütig. Er weiß was sich gehört, er findet es nur anstrengend höflich zu sein – er braucht einfach einen guten Grund um seine empathische Seite zu zeigen…

Kerstin Gier hat eine wundervolle Welt kreiert – sowohl das reale, als auch das fantastische Setting ist bildstark, facettenreich und mysteriös gestaltet. Die zwischenmenschlichen Beziehungen entwickeln sich interessant sowie unterhaltsam, zudem überrascht die abenteuerliche Handlung immer wieder aufs Neue.

Aber „Vergissmeinnicht“ ist nicht nur ein grandioses Romantasy-Buch, sondern auch ein wertvolles Jugendbuch. Die Geschichte ist vollgepackt mit mythologischen, (kunst)geschichtlichen sowie philosophischen Aspekten.

Es ist toll, dass hier Menschen mit eingeschränkten Fähigkeiten bzw. unübersehbaren Narben, ganz selbstverständlich und selbstbewusst am Leben teilnehmen oder lernen dies zu tun. Die Darstellungen der Figuren bzw. Situationen zeugen von einer scharfen Beobachtungsgabe und Klugheit – Kerstin Gier baut gekonnt nebenbei Themen wie Vorurteile, Heuchelei, Diversität, sowie Emanzipation von der Familie bzw. deren Wertvorstellungen ein.

Die Autorin

Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht und schreibt seither überaus erfolgreich für Jugendliche und Erwachsene. Ihre Edelstein-Trilogie und die »Silber«-Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, mehrere Romane von ihr sind verfilmt worden. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Köln. (Verlagsinfo)

Fazit:

Es hat mir riesigen Spaß gemacht Mathilda und Quinn bei ihren lustigen, geheimnisvollen sowie gefährlichen Abenteuern zu begleiten! Das originelle Nachwort von „Vergissmeinnicht – Was man bei Licht nicht sehen kann“ macht richtig Lust auf die Fortsetzungen mit den Untertiteln „Was die Welt zusammenhält“ und „Was niemals verloren geht“.

E-Book: 480 Seiten
ISBN-13: 978-3-949465-00-0

www.fischerverlage.de

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