Nicci French – Ein dunkler Abgrund

Worum geht’s?

Seitdem Tess und ihr Mann Jason sich getrennt haben, leidet Tess unter unkontrollierbaren Panikattacken. Ihre gemeinsame Tochter Poppy ist für die Mutter das Wichtigste, doch aufgrund der Trennung kann sie nicht mehr jeden Schritt der Dreijährigen überwachen und muss damit leben, dass sie sich in der Obhut anderer Leute befindet.

Als das Kind eines Tages von einem Aufenthalt bei ihrem Vater zu Tess zurückkehrt, findet sie unter vielen bunten Kinderbildern eine Zeichnung aus schwarzer Kreide. Tess’ Magen zieht sich zusammen und sie fühlt sich in ihren Ängsten bestärkt. Irgendetwas stimmt nicht und ihre Tochter ist in Gefahr. Doch ihre Sorgen finden kein offenes Ohr – bei niemandem.

Inhalt

Die dreijährige Poppy ist für Tess der Mittelpunkt ihres Lebens. Von Poppy’s Vater Jason hat sie sich vor etwa über einem Jahr getrennt. Seitdem kann sie nicht mehr jede Minute auf ihre Tochter achtgeben. Dieser Tatsache setzt ihr so sehr zu, dass sie sich von eine Panikattacke zur nächsten hangelt. Als sie dann auch noch eine Zeichnung aus schwarzer Kreide in Poppys Wochenendgepäck findet, ahnt Tess Schlimmes.

Sie wendet sich mit ihren Sorgen an die Polizei und einen Therapeuten, außerdem tauscht sie sich mit Poppys Kindergärtnerin aus und öffnet sich ihrem neuen Partner Aidan. Doch Tess muss zugeben, dass sich ihre Sorgen selbst in ihren Ohren teilweise zusammenhanglos anhören. Kein Wunder, dass niemand ihr wirklich helfen kann. Tess ist aber weiterhin überzeugt, dass etwas ganz und gar nicht stimmt, eine Mutter spürt so etwas. Also bleibt ihr keine andere Möglichkeit, als auf eigene Faust Nachforschungen anzutreiben.

Je mehr sie nachforscht, desto besessener wird sie und ihr droht sogar eine Strafe wegen Ermittlungsstörung der Polizeiarbeit. Sie erreicht schließlich den Punkt, an dem sie niemandem mehr traut und in all ihren männlichen Kontaktpersonen plötzlich eine Gefahr sieht.

Mein Eindruck

Der Klappentext hat mich sofort überzeugt, dieses Buch zu lesen. Der Inhalt der Geschichte hat mich schon in den wenigen Sätzen neugierig gemacht und klang sehr spannend und vielversprechend.

Die Geschichte ist aus der Tess’ Sicht in der Ich-Form geschrieben und lässt sich leicht lesen. Man ist stets an der Seite der besorgten Mutter, wie sie nur ein Ziel verfolgt – ihre kleine Tochter zu beschützen. Teilweise konnte ich ihre Denkansätze und Handlungen nicht nachvollziehen. Sie kamen mir inszeniert und irgendwie unrealistisch vor.

Längere Zeit wusste ich nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Ich konnte nicht behaupten, dass ich es besonders gut finde aber ich konnte mich auch nicht zu einer negativen Kritik hinreißen lassen. Im Laufe der Geschichte baute sich dann ein enormer Spannungsbogen auf und die Geschichte hatte mich fest im Griff. Ich konnte das Buch kaum aus den Händen legen und war plötzlich hellauf begeistert vom Plot.

Leider muss ich aber sagen, dass dieser besagte Spannungsbogen nicht bis zum Schluss aufrechterhalten werden konnte. Zum Ende hin, wenn sich die Geschichte aufklärt, lässt das Tempo rapide nach. Ich konnte dennoch nicht so ganz akzeptieren, dass es das nun gewesen sein soll und hab auf den letzten Zeiten bis zum Schluss noch auf eine Wendung oder die Kirsche auf der Sahne gehofft, leider vergebens.

Über das Autorenduo

Nicci French – hinter diesem Namen verbirgt sich das Ehepaar Nicci Gerrard und Sean French. Seit über zwanzig Jahren sorgen sie mit ihren außergewöhnlichen Thrillern international für Furore und verkauften weltweit über acht Millionen Exemplare. Die beiden leben in Südengland. Zuletzt erschien die achtteilige Bestsellerserie um Ermittlerin Frieda Klein sowie der Stand-Alone-Thriller »Eine bittere Wahrheit«, der sofort nach Erscheinen in die SPIEGEL-Bestsellerliste und in die Krimi-Bestenliste (Deutschlandfunk Kultur) einstieg. Mit ihrem neuen Thriller »Ein dunkler Abgrund« halten sie ihre Leser*innen erneut in Atem. (Verlagsinfo)

Fazit

Tja, mit diesem Buch habe ich verschiedenste Emotionen erlebt. Von Skepsis über Euphorie, bis hin zu Nervenkitzel, um dann am Ende doch irgendwie unbefriedigt dazustehen. Es hätte alles so gut werden können, doch leider ist an irgendeiner Stelle im Buch ein Wendepunkt geschehen und die Spannung verpufft.

Broschiert: 448 Seiten
Originaltitel: The Unheard
Ins Deutsche übersetzt von: Birgit Moosmüller
ISBN: 978-3570103807

www.penguinrandomhouse.de

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