Angie Sage – Septimus Heap – Magyk (Lesung)

Genialer Vortrag einer Durchschnitts-Fantasy

In der Burg wütet der fürchterliche Zauberer DomDaniel, der den Turm der Zauberer erobert hat und eine Herrschaft des Schreckens errichtet. Der Einzige, der ihn aufhalten könnte, ist Septimus Heap. Denn er verfügt als siebter Sohn eines siebten Sohns (wie sein Name schon sagt) über große magische Kräfte. Aber wo steckt Septimus? Ist er tatsächlich bei seiner Geburt gestorben, wie die Hebamme behauptet, oder wurde er sogar entführt? Und warum lässt DomDaniel ohne Unterlass nach der Tochter der ermordeten Königin fahnden?

Das magische Abenteuer wird vom Verlag ab elf Jahren empfohlen.

_Die Autorin_

Geboren 1952, wuchs Angie Sage in Thames Valley, London, und Kent auf, studierte später Grafikdesign und Illustration an der Art School in Leicester und arbeitet heute als Illustratorin von zahlreichen Kinder- und Jugendbüchern. Bisher war sie vor allem durch Bilderbücher bekannt. Nach dem Kinderbuch »Monkeys in the Jungle« trat sie mit der »Septimus Heap«-Reihe wieder als Autorin in Erscheinung. Mit »Septimus Heap, Book One: Magyk« legt sie nun ihren ersten großen Roman vor, der gleich auf Platz 1 der New York Times Bestsellerliste landete. Heute lebt sie mit ihrer Familie als Autorin und Illustratorin in Cornwall.

_Der Sprecher_

Stefan Kaminski wurde 1974 in Dresden geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ in Berlin. Seit 1996 ist er beim SFB/ORB als freier Schauspieler, Sprecher und Autor tätig. Am Deutschen Theater in Berlin spielte er zunächst als Gast, seit Januar 2003 gehört er fest zum Ensemble. Im Hörverlag ist er vor allem als Stimme von „Marvi Hämmer“ bekannt. (Verlagsinfo)

Die gekürzte Lesefassung erstellte Katia Semprich, für den guten Sound sorgte Ahmed Chouraqui, On Air Studio. Das erste Booklet enthält eine Land- und eine Stadtkarte, so dass man sich sofort orientieren kann.

Handlung

Die Zeiten sind schlecht und der Winter bitterkalt, als der Gewöhnliche Zauberer Silas Heap von seinem Schwager, dem Heiler Galen, durch den Winterwald zurück zur Burg wandert. Unterhalb der Burg erstreckt sich eine verwinkelte Siedlung, die man die Anwanden nennt: Dort hat Silas’ Familie ihr bescheidenes Domizil. Er und seine Frau Sarah haben bislang sechs Söhne und heute Nacht soll – welch ein Glücksfall! – ein siebter Sohn geboren werden: Septimus. Man sagt, der siebte Sohn eines siebten Sohn verfüge über besondere magische Kräfte.

Der Findling

Doch alles kommt ganz anders als erwartet. Während Silas sich dem Burgtor nähert, hören seine Zauberersinne ein kleines Herz pochen: ein Säugling in einem dicken Bündel. Silas nimmt das Kind mit in die Stadt. Vor seiner Wohnungstür wird er jedoch fast über den Haufen gerannt: Die Hebamme eilt heraus, ruft „Tot!“ und läuft von dannen. Sarah erklärt unter Tränen, dass ihr Sohn Septimus bei der Geburt gestorben sei. So sagte es jedenfalls die Oberhebamme. Aber dafür haben sie ja jetzt Ersatz: ein süßes kleines Mädchen. Sie nennen es Jenna.

Morde

Die Zeiten sind schlecht, und endlich erfährt Sarah von ihrer Freundin Sally Mullen den Grund: Die Königin ist tot. Sie wurde vor sechs Monaten erschossen. Von einer Meuchelmörderin, die der böse Zauberer DomDaniel geschickt hatte. Den hatte sein Lehrling Arthur Mellar vor Jahren vertrieben und alle meinten, DomDaniel wäre tot. Doch während der König auf Reisen in ferne Länder unterwegs war, schlug der Zauberer zu. Kaum hatte sie ihr Töchterchen geboren, wurde sie von einer professionellen Meuchelmörderin erschossen. Und ihr Hofzauberer Arthur Mellar obendrein. Nun herrscht die Garde unter dem Obersten Wächter über die Burg und hat alle Zauberei untersagt.

|Geächtete Zauberer|

Die Heaps verstecken ihre Zaubererfähigkeiten so gut wie möglich, doch gegen die grüne Augenfarbe eines Zauberers können sie natürlich nichts tun. Während dem ermordeten Zauberer Arthur die Außergewöhnliche Zauberin Marcia Overstrand nachfolgt, zeigt sich Arthur nur noch als Geist, besonders gern bei den Heaps. Er ahnt wohl, dass es sich bei der kleinen Jenna um die Tochter der toten Königin handelt, verrät aber nichts.

|Spione|

Zehn Jahre gehen ins Land, bis Jenna entdeckt wird. Es ist ausgerechnet ihr zehnter Geburtstag, als erst Arthur und dann Marcia Overstrand mit dringenden Warnungen zu den Heaps kommen. Die neue Nachbarin Linda Lane sei in Wahrheit eine Spionin, die vom Obersten Wächter ausgesandt worden sei. Sie wolle Jenna töten – weil sie die Erbin des Throns sei!

Nachdem sich das Staunen der Heaps über so viel Glanz in ihrer Hütte gelegt hat, knobeln sie einen Fluchtplan aus. Zuerst einmal begeben sie sich in den Zaubererturm, wo sie Arthur wiedersehen. Einen jungen Gardisten, der vom Schnee fast zugedeckt ist, nehmen sie ebenfalls mit: Er nennt sich „Junge 412“, denn in der Jungarmee gibt es keine Namen mehr – man nummeriert einfach durch, seit DomDaniel regiert.

|Auf die Müllkippe|

Marcias Annahme, Jenna sei in ihrem Turm der Zauberer sicher, erweist sich als Illusion. Linda Lane findet sie und legt auf Jenna mit ihrer Pistole an. Sie können sie austricksen, doch der einzige Weg aus dem Turm heraus ist auch der unangenehmste: durch die Röhren des Müllschluckersystems. Sie landen auf der Müllkippe.

|Septimus|

Sally Mullens Tee- und Bierhaus liegt unweit dieses Ortes am Fluss, und sie leiht den Flüchtlingen gern ihr Segelboot, die „Muriel“. Damit entkommen sie ihren Verfolgern um Haaresbreite. Schon taucht der offizielle Jäger bei Sally auf und verlangt Auskunft, wohin die „Terroristen“ gegangen seien. Er hat einen nicht allzu hellen Lehrling des bösen Zauberers dabei, der sich Septimus nennt. Aus Freundschaft hält Sally die Klappe, doch sie wird vom Jäger mit dem Tod im Feuer bedroht. Sally bleibt standhaft. Stattdessen reden ihre Gäste, diese hinterhältigen Nordländer. Während sie gehen dürfen, wird Sally eingesperrt und ihr hölzernes Haus angezündet. Zum Glück hat Marcia Overstrand ihr einen Talisman gegeben, mit dessen Hilfe sie entkommt …

|Terroristen|

Dem Feind der jungen Prinzessin ist es also bitterer Ernst, und sogleich bemannt er sein eigenes Boot, um den „Terroristen“ nachzusetzen. Sarah Heap hat sich im Wald bei ihrem Bruder Galen in Sicherheit gebracht. Jenna & Co. segeln in die Marram-Marschen, wo ihnen Tante Zelda Heap in ihrer Hütte vorläufig Schutz verspricht. Doch der Weg im Nebel ist lang, und der Sumpf voll tückischer Gefahren …

Mein Eindruck

Es gibt kaum Elemente, die diese Fantasy aus der Masse herausheben würden. Sehr viele Elemente habe ich wiedererkannt. Sie wurden nicht besonders einfallsreich eingesetzt. Der böse Zauberer kommt aus dem Exil und übernimmt, nach gewissen „Säuberungen“, die Herrschaft. Seine ersten Opfer sind natürlich andere sowie potenzielle Zauberer. Durch Zufall entgeht ihm sein größter Widersacher, der sich – sehr viel später – als Septimus Heap herausstellt. Die Hälfte der Geschichte besteht aus Rückblicken, die erklären sollen, wie es dazu kam, dass Septimus verschwinden konnte.

Doch was können die Vertriebenen gegen den Tyrannen ausrichten, der alles nummeriert und gleichschaltet? Schließlich tanzen alle bald nach seiner Pfeife, und Rebellen lässt er gnadenlos durch seinen „Jäger“ beseitigen. Wie sich herausstellt, müssen die Rebellen sowohl innerlich wie auch äußerlich reifen und sich ändern, um der Bedrohung durch DomDaniel entgegentreten zu können. Durch Teamwork können sie ihre wichtigste Verbündete, Marcia Overstrand, vor dem Tod durch DomDaniels Giftkreaturen bewahren.

Ähnlich wie ein gewisser Harry Schotter ist auch Septimus Heap vom Schicksal bzw. von seinen Genen dazu bestimmt worden, ein Zauberer zu werden. Die recht informelle Ausbildung erhält er von Tante Zelda, und das Glück kommt ihm obendrein zu Hilfe: Er findet wie weiland Bilbo Beutlin einen Zauberring mitten in der Dunkelheit eines Tunnels. In der Folge hilft ihm der Ring, sich in der Finsternis zurechtzufinden und das Kommando über ein legendäres Drachenschiff zu erlangen. Er ist der Drachenmeister und das Schiff sein Drache. Als solcher wird er von Marcia zum Lehrling genommen.

Enttäuschend fand ich die Rolle, die Prinzessin Jenna zugewiesen wird. Sie darf zunächst nur die Jungs begleiten und eigene Entdeckungen gelingen ihr keine. Erst im Showdown mit den Schergen des bösen Zauberers und ihm selbst darf sie ihre Fähigkeiten zeigen. Zu ihren Eigenschaften gehört schließlich noch, die Tochter der Königin zu sein, die jedes Jahr zu Mittsommer auf die Insel Tante Zeldas, der „Hüterin“, zu kommen pflegte.

Aber wozu? Offenbar, um das Andenken an den legendären Zauberer Hotep-Ra zu ehren, der unter der Insel etwas ganz Wichtiges hinterlassen hatte. Dieses Ding lässt sich nur von der rechtmäßigen Thronerbin erwecken: von Jenna. Ähnlich wie im Fall von Septimus wird also ihr Schicksal erst spät offenbart. Dieses Moment der Vorbestimmung trägt einen guten Teil zu der Atmosphäre der Magie bei, die in diesem Buch zu finden ist.

Kinder mögen diese Vorstellung bestimmt: Ein großes Schicksal wartet auf sie, und sie können immer hoffen, dass alles eines Tages, wenn sie ihre Bestimmung erfüllt haben, viel besser wird. Im wirklichen Leben müssen sie darauf leider viel zu lange warten. Waisen und Exilanten sind deshalb ein bevorzugter Teil des Helden-Personals in Fantasygeschichten. Sie sind sowohl Rätsel als auch verborgenes Schicksal. Ich selbst halte diesen Aspekt für Augenwischerei – genau wie den Weihnachtsmann und den Osterhasen.

Daher gibt es auch eine Menge Humor, der für Kinder um elf Jahre sicher ganz nett ist, aber älteren Kindern schon wieder infantil erscheint. Dazu gehören seltsam gekleidete Zauberinnen, sprechende Botenratten, aggressive verzauberte Käfer und natürlich Sumpfmonster. Außerdem fallen die Vertreter des Bösen reihenweise ins Wasser, und das ist immer für einen Lacher gut.

Der Sprecher

Stefan Kaminski zuzuhören, ist ein Erlebnis. Und mit ein wenig Glück vergisst man sogar, dass es ihn gibt. Das ist gar nicht so schwierig, wie man glaubt, denn es gelingt ihm, hinter den Figuren zu verschwinden. Das Einzige, was noch echter Kaminski ist, ist der Erzähler.

Für jede – und wirklich jede – Figur hat Kaminski eine passende Interpretation gefunden: Tonlage, Stimmfarbe, Gefühlsausdruck, Sprechweise, und Ausdruck kommen zu einer jeweils individuellen Darstellung zusammen, um den Anschein eines Auftritts zu vermitteln. Lediglich das Bild fehlt noch – das muss man sich selbst ausmalen.

Die Außergewöhnliche Zauberin

Marcia Overstrand stelle ich mir ein wenig wie die böse, von Glenn Close mit Gusto gespielte Modezarin in „100 Dalmatiner“ vor: hochnäsig, besserwisserisch und herrisch. Kein Wunder, wenn man lila Pythonlederschuhe trägt und obendrein das mächtige Echnaton-Amulett! Aber im Unterschied zu Miss Evil weiß Marcia auch, wovon sie redet und was sie tut – äh, jedenfalls die meiste Zeit. Im Grunde ihres Herzens ist die Außergewöhnliche Zauberin wie eine gute, wenn auch etwas von sich selbst zu sehr überzeugte Tante, die sich der drei zehnjährigen Kinder auf Tante Zeldas Insel gerne annimmt.

Die drei Kinder Jenna, Nico Heap und „Junge 412“ weisen ebenfalls ganz unterschiedliche Stimmen auf. Jenna klingt wie ein kleines Mädchen – für mich ein wenig zu kindlich; Nico klingt schon altklug und kompetent; Junge 412 ist zunächst völlig stumm, was es für den Sprecher natürlich sehr bequem macht, doch als er dann den Drachenring findet, erwachen magische Kräfte in ihm – und die Sprechfähigkeit: Er klingt als Junge am sympathischsten von allen Figuren.

|Ratten!|

Aber es gibt auch jede Menge Karikaturen, also Figuren mit überzogenen Charaktermerkmalen. Silas Heap klingt schon sehr grantig, aber Gringe, der Torwächter, ist noch viel übler gelaunt und raunzt und knurrt jeden an. Er spielt in einer Liga mit der neuen Chefratte, die die Botenrattenzentrale übernommen hat und Botenrattus Stanley nach Strich und Faden schikaniert. Dabei will Stanley doch bloß einen guten Job machen. Richtig durchgeknallt ist hingegen der Verrückte Jack, der im Sumpf lebt und Stanley dort gefangen hält. Mit Stanley gelingt dem Sprecher die allerbeste Szene in der ganzen Geschichte. Die theatralische Art und Weise, wie „Stanley“ die Nachricht von Sarah Heap überbringt, ist schlichtweg umwerfend – mit Stocken, Räuspern und Deklamieren, und das alles „aus dem Gedächtnis“, wohlgemerkt!

|Der Boggart|

Neben Ratten gibt es noch jede Menge andere Lebewesen, meistens magische und fabelhafte. Am erschreckendsten für ein Kind ist sicherlich der Boggart. Diese Sumpfkreatur lebt in ihrem Schlammloch und schützt Tante Zeldas Hütte vor den Wabberschlamm-Braunlingen – jedenfalls bis man ihn halb totschießt. Dann beginnt die Invasion der Braunlinge. Der Boggart schlabbert und blubbert und knurrt, dass einem angst und bange werden kann. Ich stelle ihn mir ähnlich wie den Steinbeißer in „Die Unendliche Geschichte“ vor, nur nasser.

|Der Drache|

Es gibt noch einen wunderschönen Drachen mit grünen Augen in der Geschichte. Leider hat er nicht viel zu tun außer Prinzessin Jenna anzuhimmeln. Ihm und DomDaniel hätte ich eine kräftigere Stimme gegönnt – nun ja, DomDaniel schreit eh schon genug herum. Richtig unheimlich ist hingegen der „Jäger“. Er trägt keinen Eigennamen, sondern wird nur durch seine Funktion charakterisiert. Trotz oder gerade wegen seiner ungewöhnlich sanften Stimme, mit der er seine Drohungen formuliert, kriegt Sally Mullen gehörig Angst vor ihm.

Am besten neben Stanley gefielen mir die Hexen. Sie leben im Wald in Baumhäusern. Die alte Wendron-Hexe erzählt eine wichtige Episode aus der Geschichte des Landes, und das in einem krächzend-heiseren Tonfall, dass schon ihre Stimme allein einen schaudern lässt. Ihr genaues Gegenteil ist die junge Hexe Morvenna Mold. Da Silas Heap sie vor einem Rudel Wolverinen (Vielfraße) gerettet hat, ist sie ihm einen Gefallen schuldig. Er nimmt sie beim Wort, schon allein deshalb, weil sie ihm mit einer verführerisch jungen Stimme so einschmeichelnd für die Rettung dankt …

Die drei Booklets

Das durchgehende Design eines verschließbaren (Zauber-?) Buches setzt sich auch im Innern der CD-Hüllen fort: Jedes Booklet sieht ebenso aus wie das Design des Schubers, bis auf die Tatsache, dass der Drachenring nicht auf den Booklets zu finden ist. Das erste Booklet enthält die nützliche Information: zwei Landkarten, a) vom Land und b) von der Burg. Sie vermitteln einen relativ genauen Eindruck von den Orten, wo die Geschichte spielt. Was mich aber stört: Der Fluss heißt nur „Der Fluss“ und die Burg nur „Die Burg“. Sind der Autorin hier die Ideen ausgegangen?

Das erste Booklet hält auch Informationen über den Sprecher bereit, aber keine über die Autorin – das ist schon etwas ungewöhnlich bei einem Produkt des Hörverlags. In den nächsten beiden Booklets erfahren wir, was aus bestimmten Nebenfiguren wurde: aus der Oberhebamme, die einige Verwirrung stiftete; aus der Meuchelmörderin, um die es nicht schade ist; aus der Spionin Linda Lane, die Jenna Heap verriet; und aus Lucy Gringe, des Torwächters Tochter, die Simon Heap heiraten wollte und es nie durfte.

Unterm Strich

Dieser erste Band von „Septimus Heap – Magyk“ wird sicher nicht der letzte sein. Zu clever ist die Geschichte aufgebaut worden und auf eine Fortsetzung abgestellt. Endlich wissen wir also, wer der wahren Septimus Heap ist – und irgendwie muss er jetzt etwas anstellen mit seinen neu entdeckten Kräften, obendrein mit der Prinzession Jenna an seiner Seite. Am besten suchen sie zusammen ihren verschollenen Vater. Schließlich kann das Königreich nicht ewig verwaist bleiben.

Boy meets girl, boy finds magic, boy gets girl – and a dragon, too! O boy! Wäre man etwas zynisch, könnte man die Story auf diese dürre Formel bringen. Es dürfte klar sein, dass diese Formel höchst Hollywood-tauglich ist. Und da alle Elemente und Figuren keine Tabus verletzen (nicht einmal die Hexen), wird sich über kurz oder lang auch Disney dieses stromlinienförmigen Stoffes annehmen. Doch selbst die Merlin-Bücher von T.A. Barron sind einfallsreicher und bewegender, schließlich können sie auf alte keltische Traditionen zurückgreifen.

Der einzige Grund für mich, sich dieses Hörbuch zu kaufen, besteht in Stefan Kaminskis fabelhaftem und begeisterndem Vortrag der Geschichte. Er tritt als Sprecher hinter den Figuren, die er darstellt, zurück – eine Leistung, die nur den allerbesten Sprachkünstlern gelingt. Angesichts dessen seien ihm manche Schwächen wie die mitunter gurrende Zauberin Marcia Overstrand verziehen. Für Kinder ist dieser Vortrag sicherlich ein Fest: Kaminski ersetzt ein ganzes Ensemble von Sprechern und macht den Text zum Hörspiel.

Hinweis

Die Fortsetzung erschien bereits im März 2006 unter dem Titel „Septimus Heap – Flyte“ in englischsprachigen Ausgaben. Die gebundene deutsche Ausgabe will der Carl Hanser Verlag am 5. August 2006 auf den Markt bringen. Das Hörbuch dürfte wieder im Hörverlag erscheinen.

Zum Inhalt: Als Lehrling der Außergewöhnlichen Zauberin Marcia Overstrand lernt Septimus die Kunst der Charms, der Beschwörungen und anderer Magie kennen. Jenna gewöhnt sich unterdessen an das Leben als Prinzessin und erfreut sich des Lebens in der Burg. So weit, so schön. Aber Marcia wird ständig von einem Dunklen Schatten verfolgt, und Septimus’ Bruder Simon scheint auf eine Rache zu sinnen, die niemand begreifen kann. Warum besteht die Magie der Dunklen Mächte weiterhin fort?

455 Minuten auf 6 CDs
Originaltitel: Septimus Heap. Book One: Magyk, 2005
Siehe auch unsere Rezension zur Buchfassung (Hanser 2005).