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Unsere Weihnachtsempfehlungen – Belletristik

Eure Lieben lesen gerne, sind aber SCIENCE FICTION und FANTASY nicht unbedingt zugeneigt? Kein Problem! Unsere Redaktion hat auch für den Bereich BELLETRISTIK ein paar Tipps auf Lager.

Lisa Genova: Mein Leben ohne Gestern, Lübbe, 2013
„Für mich ist „Mein Leben ohne Gestern“ von Lisa Genova das Buch des Jahres. Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam die Geschichte von Alice – einer Harvard-Professorin, die immer mehr Kleinigkeiten und Namen vergisst und immer schusseliger wird. Als sie auf ihrer täglichen Joggingrunde plötzlich nicht mehr weiß, wo sie ist, beschließt die fünfzigjährige Alice, sich ärztlich untersuchen zu lassen. Die Diagnose ist niederschmetternd: eine Frühform der Alzheimer-Krankheit. Immer schwieriger wird es für Alice, ihren Alltag zu meistern. Sie muss nicht nur ihren Beruf aufgeben, sondern sich auch darum sorgen, dass sie diese schreckliche Krankheit an ihre drei Kinder vererbt hat. „Mein Leben ohne Gestern“ ist ein Buch, das tief bewegt und den Leser zum Nachdenken anregt. Was passiert, wenn die Erinnerungen verschwinden? Was bleibt vom Leben übrig, wenn man irgendwann seine eigenen Kinder nicht mehr erkennt – und das mit Anfang 50? Ohne dabei künstlich auf die Tränendrüse zu drücken, schildert Lisa Genova dieses tragische Schicksal so einfühlsam und eindringlich, dass man unweigerlich mit Alice mitleidet und mitfühlt.“ (Maike Pfalz)
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Carolin Gmyrek (Hrsg.): Geheimnisvolle Bibliotheken, Verlag Torsten Low, 2012
„Geheimnisvolle Bibliotheken“ ist eine Sammlung stimmungsvoller Kurzgeschichten, von geheimnisvoll über phantastisch bis leicht schaurig. Ich kannte zuvor keinen der beteiligten Autoren, aber diese Anthologie ist der Beweis dafür, dass auch – oder vielleicht gerade – jenseits der großen Verlage und bekannten Autorennamen literarische Leckerbissen zu entdecken gibt. (Birgit Lutz)
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Nicola Karlsson: Tessa, Graf, 2013
„Nicola Karlsson beschreibt in ihrem Debüt mit starken Worten ein Berlin, das man so nicht aus dem Fernsehen kennt. Eine junge Frau, die in der Großstadt und in sich selbst verloren geht. Mitreißend, fantastisch geschrieben – und gleichzeitig auch ziemlich deprimierend. Wer einen feinen Schreibstil mag und gerne hinter die Kulissen eines Menschen schaut, wird seine Freude an diesem Buch haben.“ (Maren Strauß)
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Christoph Marzi: Die wundersame Geschichte der Faye Archer, Heyne, 2013
„Für Romantiker und alle die es werden wollen, ist „Die wundersame Geschichte der Faye Archer“ ein echtes Muss. Ganz ohne Kitsch, dafür mit viel Charme erzählt Christoph Marzi die ungewöhnliche Liebesgeschichte einer der sympathischsten Figuren der Literatur. Auch als Therapie gegen Liebeskummer zu empfehlen.“
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Marisha Pessl: Die Amerikanische Nacht, S. Fischer Verlag, 2013
„Ein Journalist spürt den Geheimnissen eines charismatischen Filmemachers hinterher und gerät dabei in ein Gespinst aus Täuschung, Manipulation und Irrtum, das die Grenzen zwischen Fiktion und (inszenierter) Realität aufweicht. – Hinter der Wortgewalt einer von der Literaturkritik gefeierten Schriftstellerin verbirgt sich ein bekannter Plot, der freilich sehr unterhaltsam (und gemächlich) einem Finale entgegen strebt, das dem Rätsel wie so oft nicht gewachsen ist: gutes Mystery-Lesefutter.“ (Michael Drewniok)
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Nicola Karlsson – Tessa

Berlin, Berlin! Die deutsche Hauptstadt ist bekannt für seine Partys, seine Clubs, das Nachtleben. Doch sie hat auch ihre Schattenseiten. Menschen, für die das Partyleben zu viel wird, die sich darin verlieren oder verloren gehen. In ihrem Debütroman „Tessa“ beschreibt die Berlinerin Nicola Karlsson genau diese Situation.

Hauptfigur Tessa hat früher als Model gearbeitet, doch das war einmal. Jetzt lebt sie in den Tag hinein, geht jeden Abend aus, betrinkt sich. Sie versucht, eine Beziehung mit Nick zu führen, aber er entzieht sich ihr. Sie lernt andere Männer kennen, aber auch sie können ihr nicht die Liebe geben, die sie braucht. Und dann ist da noch der Alkohol. Und die Drogen. Und die Tabletten, die ihr die Ärztin verschrieben hat.

Liest man die Inhaltsangabe für „Tessa“, bekommt man den Eindruck, es handelt sich um ein weiteres Buch, in dem ein junges, hübsches Großstadtmädchen mit leerem Blick durchs Leben taumelt. Tatsächlich ist die Handlung, wie erwartet, mehr eine Aneinanderreihung von Ereignissen als eine Spannungskurve. Dass das Buch trotzdem so gut funktioniert, ist Karlssons Erzähltalent geschuldet.

Der Schreibstil ist einfach und klar. Karlsson setzt auf kurze, aussagekräftige Hauptsätze. Sie benutzt einen simplen, aber nie niveaulosen Wortschatz. Slangausdrücke kommen selten vor, hochgestochene Fremdwörter  ebenfalls nicht. Der Schreibstil hat etwas von Singsang, entfaltet aber nach einigen Seiten einen ausgesprochenen Charme. Zum einen liest sich das Buch dadurch sehr flüssig. Zum anderen passt der Erzählstil perfekt zur Hauptperson.
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