Weinland, Manfred / Rost, Simon X. / Fickel, Florian – Vampira: Diener des Bösen (07)

_Magisch: Äpfel vom Baum der Erkenntnis_

Vampira ist eine hübsche junge Halbvampirin, doch die Freunde ihrer verstorbenen Mutter, die Vampire, machen ihr das Leben schwer. Gut, dass Mutter ihr eine Allzweckwaffe mit auf den Lebensweg gegeben hat: ein intelligentes Kleid, das die Gegner fertigmacht.

In Episode 7 erhält Vampira ein magisches Heilmittel, mit dem sie ihre bisherigen Gegner zu ihren Helfern umwandeln kann, droht aber in eine Falle ihres Erzfeindes Landrus zu tappen …

_Der Autor_

Manfred Weinland, Jahrgang 1960, ist Schöpfer und Chefautor der aktuellen |Bastei|-Science-Fiction-Heftserie „Bad Earth“, die am 29. April 2003 startete. Als Autor ist Manfred Weinland ein „alter Hase“. Schon 1977 verkaufte er seinen ersten Heftroman an den damaligen |Zauberkreis|-Verlag. Es folgten bis zum heutigen Tag rund zweihundert Romanveröffentlichungen, als Taschenbuch, Paperback und Hardcover, unter eigenem Namen oder
Pseudonym. Für die 1994 von ihm kreierte |Bastei|-Serie „Vampira“ war er nicht nur federführend für den durchgängigen roten Faden verantwortlich, sondern schrieb auch den Löwenanteil der Romane. (zitiert nach: http://www.ren-dhark.de, Stand: 2004) Mehr zur Serie findet man auf der Website http://forum.phantastische-hoerspiele.de/forum.pl?cat=Vampira.

|Die Serie:|

1) Das Erwachen
2) Der Moloch
3) Besessen
4) Landrus Ankunft
5) Niemandes Freund
6) Die Blutbibel
7) Diener des Bösen
8) Das Dorf der Toten

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

Die Buchbearbeitung lag in den Händen von Simon X. Rost, Regie führte wie bisher Florian Fickel. Die Vertonung erfolgte durch Joschi Kauffmann, der auf eigene Musik und die seines Kollegen Rainer Scheithauer zurückgriff. Man kann annehmen, dass aus dieser Quelle auch die zahlreiche Geräusche und Soundeffekte stammen. Das Ganze wurde in verschiedenen Studio aufgenommen. In den Stuttgarter JK Studios wurde produziert, gemischt und gemastert.

Die Rollen und ihre Sprecher:

Intro: Klaus Höhne („Prof. Dumbledore“)
Erzähler: Christian Rode (Christopher Plummer; Michael Caine)
Vampira: Tina Haseney
Landru: Bela B. Felsenheimer (|Die Ärzte|)
Mc Beth, Reporterin: Ulrike Sturzbecher
Tanor: Dirk Müller (Peter „Colt“ Lamb in Matrix 2 & 3)
Trish Tough: Sabine Menne
Leroy Harps: Michael Habeck (Oliver Hardy, „Barney Geröllheimer“)
Virgil Codd: Volker Brandt (Michael Douglas)
Maud Edwards: Giuliana Jakobeit (Keira Knightley in „Fluch der Karibik 1-3“)
Warner: Norbert Langer (Burt Reynolds, Clark Gable, Tom Selleck)
Weinberg: Heiner Heusinger
Maryanne Rosehill: Dorette Hugo (Joey Lauren Adams, Jennifer Garner, Shirley Henderson)
Vater Rosehill: Thomas Danneberg (Dan Akroyd, John Travolta, Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger, Nick Nolte, Dennis Quaid, John Cleese, Rutger Hauer, Christopher Lambert … die Liste ist beeindruckend!)
Carlotta: Kerstin Sanders-Dornseif (Susan Sarandon; Glenn Close)
u. v. a.

_Die Vorgeschichte_

Ab Episode 2 werden die vorhergehenden Ereignisse kurz zusammengefasst: „Was bisher geschah“. Ich tue das ein wenig ausführlicher.

Das junge Mädchen Lilith erwacht irgendwo, ohne eine Ahnung zu haben, wer und was sie ist. Nun, sie ist eine Halbvampirin. Bereits im ersten Teil der Serie erfahren wir durch Liliths Träume von der Prophezeiung, die Liliths Leben bestimmt. Von wem die Prophezeiung stammt, ist unklar, Hauptsache, Liliths Mutti weiß Bescheid. Das Töchterlein hat die hehre Aufgabe, die Vampire zu bekämpfen. Was etwas ironisch ist, wenn man bedenkt, dass Mutti auch eine aus dieser Rasse ist. Papi ist nicht so wichtig, aber er kommt in einer Rückblende ebenfalls vor.

Aber welchen Grund hat Lilith, ihre blutsaugenden Zeitgenossen zu hassen und zu vernichten? Dies werden wir hoffentlich noch in späteren Episoden erfahren. Ein gewisser Obervampir namens Landru scheint dabei eine Rolle zu spielen. Möglicherweise wollte Liliths Mutter verhindern, dass Landru & Co. wieder ihre Herrschaft über die Menschen errichten, nachdem ihnen diese vor Jahrtausenden verlorenging. Warum Mütterchen drei Tage nach Vampiras Geburt den Löffel abgeben muss, wird ebenfalls nicht erklärt. Schuld kann bloß die Prophezeiung sein.

Selbstredend hat das arme Mädel – sie ist ja Vollwaise – null Peilung, über welche Kräfte es verfügt. Deshalb dienen die ersten Episoden zu ihrer Orientierung, was ihre Fähigkeiten anbelangt. Das macht ihre Geschichte sympathisch und spannend. Außerdem sind diese Abenteuer aufgrund von Liliths Schönheit und erotischer Anziehungskräft höchst sinnlich geprägt – ein Markenzeichen der Serie. Da Lilith aber nur Halbvampirin ist, ist sie nicht wie ihre reinrassigen Vettern und Kusinen auf Vergewaltigung aus – so bleibt alles schön politisch korrekt.

Eine ganz wichtige Waffe ist Liliths rotes Kleid, ein Erbstück des lieben Mütterleins, welches offensichtlich über ein eigenes Leben und Bewusstsein verfügt. Was dieses Kleid mit seinen Opfern anrichtet, ist meist ungesund in seiner Wirkung, aber: Die Schurken haben es ausnahmslos verdient. Schutz kann Klein-Lilith gut gebrauchen: Die Vampire – hier „Götzen“ genannt – sind hinter ihr her. Und sie können sich jederzeit von einem Menschen in einen Wolf oder eine Fledermaus verwandeln.

|In Episode 3|

… geriet Lilith Eden unter den Holzpflock des besessenen Priesters Lorrimer, der ihr selbigen ins Herz treiben wollte, weil er sie für eine Vampirin hielt – nicht ganz zu Unrecht, wie hier angemerkt werden sollte. Zum Glück für Lilith kam ihm sein Novize Duncan Luther in die Quere, der auf hypnotischen Befehl zweier echter Vampire handelte. Doch Lilith befreite ihn von deren Bann und gemeinsam konnten sie in eine Absteige entkommen.

|In Episode 4|

… stellt Lilith erstmals ihre Fähigkeit zu liebevollem und solidarischem Handeln unter Beweis. Das macht sie umso sympathischer und akzeptabler, wenn sie andere Personen verletzt oder tötet. Als sie Duncan gegen die Vampire beisteht, entfaltet sie zudem beachtliche Kräfte, die belegen, dass sie auch ohne ihr magisches „Kleid“ den Gegnern Paroli bieten kann. Dass das Kleid schließlich wieder zu ihr zurückfindet und sie schützend umschließt, ist eher eine Fußnote. Doch Lilith, die eine Ahnung von ihrer Sterblichkeit hat, fühlt sich nun wieder vollständig. Allerdings rücken ihr ihre Feinde, die Vampire unter Führung von Landru, allmählich auf die Pelle.

|In Episode 5|

… lernt Vampira, auf den Traumpfaden der Geistreise zu wandeln und entdeckt das – leere – Grab ihrer Mutter Criana. Außerdem stößt sie im persönlichen Besitz ihres Widersachers Landru auf eine Landkarte aus Menschenhaut. Der Obervampir befindet sich auf der Suche nach einem heiligen Kelch, mit dessen Hilfe sich neue Vampire erzeugen lassen.

|In Episode 6|

… begegnet Vampira Landru in einem nepalesischen Bergdorf, wo beide die Bibel des Blutes an sich bringen wollen. Landru sucht hier auch den Kelch, doch wird er durch Vampira und die Wächter der Blutbibel erheblich gestört. In Neu-Delhi hat Vampira zuvor ihren Freund Duncan Luther verloren, durch ihre eigene Schuld.

_Handlung_

Zurück in Sydney, Australien. Die Pornodarstellerin Trish Tough findet in der Wohnung von Leroy Harps, den wir schon aus den ersten Episoden als Vampir kennen, ein vorzeitiges und unrühmliches Ende. Maryann Rosehill ist ihre Schwester und in die Stadt gekommen, um Trish zu identifizieren. In einer Hotellobby gibt sie der Reporterin McBeth ein Interview. Maryann zeigt sich sehr besorgt um ihren Vater. Als dieser sie in ihrem Zimmer besucht, zeigt sich, dass er Trishs Mörder mit der Hilfe der mitgebrachten Hellseherin Carlotta suchen und zur Rechenschaft ziehen will. Er dringt sogar an den von der Polizei versiegelten Tatort ein, damit Calotta ihrer Aufgabe nachgehen kann: Diese erkennt Leroy Harps als bluttrinkenden Vampir, der schon wieder ein Opfer gefunden hat – jetzt!

Der Vater begibt sich in das Industriegebiet, wo Carlotta Leroy Harps „gesehen“ hat, und stößt auf einen Wächter namens Armstrong. Als dieser sich aggressiv verhält, feuert Paul Rosehill auf ihn, doch Armstrong lacht bloß …

Maryann Rosehill wendet sich nach einer Warnung Carlottas besorgt an McBeth, und diese kontaktiert ihre Freundin, die inzwischen aus Nepal zurückgekehrte Lilith Eden. Alle vier Frauen fahren ins Industriegebiet, wo Paul Rosehill zuletzt „gesehen“ wurde. Lilith und McBeth betreten eines der Gebäude. Sie stoßen auf ein wahres Schlachthaus voller Leichen …

Unterdessen tritt der ehemalige Polizist Jeff Warner in Aktion. Er hat in einer der ersten Episoden das unheimliche Haus Paddington 333 (Liliths Elternhaus) betreten und dort ziemliche merkwürdige Dinge erlebt. Von einem mysteriösen Apfelbaum hat er mehrere Äpfel mitgebracht, die er nun auf nützliche Weise einsetzt: Wenn ein Vampir davon isst, verwandelt er oder sie sich zurück in einen Menschen. Und mehr noch. Die Geheilten werden automatisch zu Dienern Liliths.

Als Warner Lilith endlich nach langen Irrwegen trifft, um ihr dies zu verklickern, staunt sie nicht schlecht. Wem hat sie dieses Wunder nur zu verdanken? Einer SIE, deren Namen er nicht verraten will. Und da wäre noch etwas. Den heiligen Lilienkelch, den Landru und sein vampirisches Gesocks suchen, gebe es tatsächlich, und zwar in Wales, genauer in Llandrynwyth. Das dürfte wohl Liliths nächstes Ziel sein.

_Mein Eindruck_

Wie so viele andere Episode dieser Reihe besteht auch Episode 7 aus zwei Spannungsbögen, die einander intermittierend durchdringen. Die obige Handlungsskizze kann deshalb nur einen oder zwei durchgehende Handlungsfäden wiedergeben, nicht aber das Hörspiel als solches. Aber die Handlungsstränge stehen nicht nur parallel nebeneinander, sondern auch bedeutungsmäßig hintereinander.

Die vordergründige Spannung liefert die Story um die drei Rosehills: Maryann, Trish und ihren Vater Paul. Dieser Plot wird wie jeder normale Thriller ausgeführt und geizt nicht mit bekannten Horrorelementen und Schockeffekten. Natürlich fragt sich der Hörer, was das alles soll. Die Frage wird am Ende beantwortet: Leroy Harps ist lediglich ein Köder, den Landru ausgelegt hat, um Lilith in eine Falle zu locken.

Die im Hintergrund ablaufende Handlung um Jeff Warner ist so schwach und ohne den scheinbar nötigen Zusammenhang ausgeführt, dass sie für den Zuhörer ein Rätsel darstellt. Er ist gespannt auf die Lösung des Rätsels. Die Verbindung zwischen beiden Handlungsfäden ist natürlich Lilith. Erst als Warner sie trifft, wird das Geheimnis um die rätselhaften Verwandlungen von Vampiren gelüftet.

Während die Story um Paul Rosehill dem Horrorkenner nur allzu bekannt vorkommt – der Mann hat offenbar keine Ahnung, auf was er sich einlässt -, bereitet die Sache mit den Zauberäpfeln doch einiges Kopfzerbrechen. Die Äpfel der Heilung scheinen ein reines Fantasyelement zu sein. Sie erinnern an die goldenen Äpfel der Hesperiden, die Herakles auf einer seiner Heldenfahrten besorgen musste, und an den Apfel vom Baum der Erkenntnis, den Eva im Garten Eden aß.

In dieser Funktion ergibt das Symbol des Apfels einen Sinn. Nachdem ein Vampir davon gegessen hat, erkennt er seine Lage und wird wieder zu einem Menschen. Der Baum, an dem der Zauberapfel gewachsen ist und von dem Erdgeist Jeff Warner frei Haus geliefert wird, steht in einem verschwundenen Zauberhaus, das nunmehr unzugänglich ist – eine weitere Parallele zu Eden. Nicht zufällig lautet auch Liliths Familienname Eden. Da Horror und Vampire von jeher mit der Religion assoziiert sind – als Verkörperung des Un-Glaubens und des Widersachers – dürften wir in künftigen Episoden noch weitere biblische Anspielungen antreffen.

Dass der Obervampir Landru in dieser Episode nur am Anfang einen Kurzauftritt absolviert, finde ich schade. Mir haben seine düsteren Aktivitäten immer Spaß gemacht, weil sie so gruftig sind und ein Gegenbild lieferten zu dem, was Lilith unternahm. Das ist nun vorüber, und es ist höchste Zeit, dass Lilith wieder einen würdigen Gegenspieler findet.

_Die Sprecher / Die Inszenierung_

Ähnlich wie die bisherigen „Geisterjäger“-Hörspiele von Oliver Döring ist auch dieses Hörspiel aufgezogen, Musik und Geräusche sind professionell eingesetzt. Die Stimme der Heldin, die Tina Haseney gehört, hat mir wieder besser gefallen, denn sie muss nicht mehr die ahnungslose Landpomeranze spielen, sondern kann mitunter mal losbrüllen, wenn sie gegen die allfälligen Monstrositäten antritt. Im Verbund mit drei anderen Figuren kann sie sich diesmal als Fachfrau für die Bekämpfung von untotem Gelichter hervortun. Mit ihrem Superkleid, einem Symbionten, fällt ihr diese Rolle sicherlich leichter.

McBeth wird von Ulrike Sturzbecher als eine patente und ehrgeizige Reporterin gezeichnet, die es verdient hätte, mal auf einen grünen Zweig zu kommen und Anerkennung zu erhalten. Ich konnte diese Figur einigermaßen ernst nehmen, auch wenn sich in ihr einige Hollywoodklischees wiederfinden. Diesmal spielt McBeth eine wichtige Rolle als Anlaufstelle für Vampiropfer und Freundin der Heldin. Sollte McBeth allerdings noch aktiver werden, müsste man ihr eine eigene Show, pardon: Serie geben.

Felsenheimers Obervampir Landru ist zwar immer noch der Bösewicht, wie er im Buche steht, doch Bela B von den „Ärzten“ chargiert endlich weniger und hat sich mehr zurückgenommen. Das erlaubt ihm, nuancierter zu spielen und mehr Andeutungen in seine Dialogzeilen zu legen.

|Geräusche und Musik|

Recht interessant sind die Soundeffekte. Wie jedes Horrorhörspiel steht und fällt der Gesamteindruck mit dem Einsatz von Musik, Geräuschen und Effekten. Spielt alles sauber zusammen und gibt es keinen Sound-Brei, dann ist das schon die halbe Miete, was den Erfolg beim Hörer anbelangt. Durch den Einsatz von Effekten kann man den Soundtrack aufwerten, ihn aber auch überladen, deshalb ist die richtige Dosierung entscheidend.

Zu den Geräuschen zählen alle, die das Ambiente verdeutlichen, so etwa in einem fahrenden Auto oder an der Waterkant oder auf einem Friedhof – so eine Totenglocke bei Nacht ist doch immer etwas Heimeliges. Richtig un-heimlich wird das Hörspiel eigentlich nur an dem blutigsten Schauplatz. Dort ertönt ein unerklärliches Summen, das einem den letzten Nerv raubt.

Am Schluss wird die Auseinandersetzung wieder mal sehr handfest. Als Maryann Rosehill gerade in höchster Gefahr schwebt und von einem knurrenden Leroy Harps attackiert wird, bringt ihm die Heldin mit einem schlagkräftigen Auftritt Mores bei – bevor sie ihn mit ihrem Apfel humanisiert. Die Faustschläge, die sie einsetzt, klingen wie aus der Mottenkiste der Soundeffekte.

Mehrere Male ist ein Klagelied zu hören, das von einer Frau sehr schön gesungen wird. Es erinnert an die elbische Klage über das Ableben Gandalfs in Moria. Das Intro mit der Titelmelodie wiederholt sich im Ausklang.

_Unterm Strich_

Diese Episode bietet sowohl für den Neueinsteiger als auch für den Sammler etwas. Der Neueinsteiger wird mit einer leicht verständlichen Thrillerhandlung um Paul Rosehill und seine zwei Töchter unterhalten. Der Sammler bekommt mehrere Elemente serviert, die schon vorher eingeführt und angefangen wurden und nun einer interessanten Bestimmung zugeführt werden. Dies betrifft nicht nur den Zauberapfel vom Baum der Erkenntnis, sondern auch den Kopf von Liliths Vater, den Landru, wie Dauerhörer der Serie wissen, in seinem Besitz hat. Daher ist diese Episode, obwohl sie wenig Neues zu bieten scheint, letzten Endes für Vampira-Sammler recht zufriedenstellend.

|Für wen sich die Serie eignet|

Diese Hörspielreihe, die im April 2006 begann, ist meines Erachtens für Mädchen und Jungen gleichermaßen interessant – ab 14 bis 16 Jahren etwa, denn der Gewalt- und Erotikgehalt ist beträchtlich. Mädchen können sich mit der Lage der jungen Lilith Eden identifiziert und sozusagen mit ihr als einer Superheldin wachsen und Abenteuer erleben. Ihr realistisches Gegenstück ist McBeth, die Reporterin.

Erbaulich ist auch der Umstand, dass Liliths Opfer stets Männer sind, und darunter sind meist recht verkommene oder geistig minderbemittelte Exemplare. Gegen weibliche Vampire oder Hybride vorzugehen, hat das Supermädel aber auch keine Skrupel. Vampira ist Sozialdarwinismus auf zwei sexy Beinen.

Für Erwachsene hält die Serie herzlich wenige Unterhaltungswerte bereit. Dafür sind die Figuren und die Dialoge zu unausgereift. Mit Lumleys „Necroscope“ können sie schon gleich gar nicht mithalten – wollen es aber auch wohl auch nicht. Alles in allem ist eben die Hörspielserie die akustische Entsprechung zu einem Heftchenroman, was sich schon am günstigen Preis von knapp acht Euro ablesen lässt. Die Produzenten können lediglich versuchen, diesem wenig anspruchsvollen Grundgerüst ein möglichst schönes Mäntelchen umzuhängen.

|70 Minuten auf 1 CD|
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