Dixon, Chuck – Simpsons Comics 117

|“Clownstherapie“|

Krusty ist mal wieder mit den Vorgesetzten seines Senders aneinandergeraten, die ihm fortan den Inhalt seiner Sendungen vorschreiben wollen. Den Clown schert dies jedoch nur ziemlich wenig, weshalb er auch sein Programm normal weiterführt. Als es bei der nächsten Show dann aber zu einem Zwischenfall kommt, wird Krusty nahe gelegt, seine Arbeit als Clown niederzulegen. Während sein Sendeplatz an eine Teenie-Serie vergeben wird, heuert Krusty im Atomkraftwerk an. Bart will sich damit allerdings nicht abfinden.

|“Verti-Go-Ariino“|

Als Ned Flanders beim Teppichkauf glaubt, den Satan gesehen zu haben, braucht er im nächsten Café erst einmal eine Abkühlung. Als er dabei aber eine Fau vorbeifahren sieht, die haargenau seiner verstorbenen Gattin Maude gleicht, bekommt er Zweifel an seinem Verstand. Flanders sucht Rat bei seinem Nachbarn, der ihn prompt zum Gespräch in die Kneipe bittet. Zusammen mit Homers Trinkkumpanen werden Pläne geschmiedet, wie man die offensichtliche Doppelgängerin zur Rede stellen kann.

_Meine Meinung_

Die neueste Auflage der „Simpsons Comics“ bietet zwei Geschichten, die sich eher im Umfeld der Familie abspielen. In „Clownstherapie“ wird hierbei ein schon öfter durchgekautes Thema abgerufen, nämlich das Ende von Krustys Karriere, welches ja auch schon in diversen Episoden der TV-Serie prophezeiht und doch wieder widerrufen wurde. Dieses Mal liegt die Ursache in den niedrigen Einschaltquoten begündet, infolge derer die Fädenzieher des Senders dem Clown ins Programm reden wollen. Nichts Neues also. Wirklich interessant wird das Ganze daher erst, als Krusty nach seinem Besuch bei einer Psychologin als einfacher Arbeiter im Atomkraftwerk von Mr. Burns eingestellt wird, wo Homer gerade eine Kernschmelze provoziert hat. Erst als er dort wieder von seinen Qualitäten als Entertainer überzeugt wird und selbst Menschen in höchster Not zum Lachen bringt, erkennt er seine wahre Berufung.

„Clownstherapie“ ist ein typischer Moral-von-der-Geschicht-Plot, von denen es bei den Simpsons ja nach wie vor zahlreiche gibt. Steht meistens Lisa bei diesen Folgen im Mittlpukt, ist es diesmal der rotzfreche Clown, der eine weitere Midlife-Crisis erleidet und diese mit Barts Unterstützung löst. Leider bleibt es im Großen und Ganzen aber nur beim Attribut ‚ganz nett‘, denn wirklich witzig ist diese Geschichte nicht, und bis auf ein paar wenige Anspielungen (so etwa ein leichter Hieb auf den unverkennbaren Humor der „Garfield“-Strips) fehlt es dem Autor hier auch an Gift und Galle. Aber als Überbrückung zur vermutlichen Hauptstory geht das schon in Ordnung.

Diese folgt dann auch mit „Verti-Go-Ariino“, in der Homer seinen Nachbarn Ned Flanders mal wieder unbewusst ins Chaos stürzt. Der streng religiöse Flanders ist hin- und hergerissen ob seiner Sekunden-Begegnung mit einer bekannt aussehenden Dame und braucht dringend Rat. Doch statt ihm hier unter die Arme zu greifen, probiert Homer lieber neue Frisurtrends mit seinem Rasierschaum aus und lädt seine Freunde in Mo’s Taverne schließlich zum kostenfreien Drink auf Neds Deckel ein. Der jedoch ist weiterhin so verwirrt, dass er den Schwindel gar nicht bemerkt und brav das Alkoholikerkonsulat von Springfield unterhält.

Diese zweite Episode ist ein weiteres Meisterstück aus der Feder von Chuck Dixon. Gleich mehrfach werden hier die Lachmuskeln bis aufs Äußerste strapaziert, wobei der Auftritt in der Kneipe wohl der absolute Höhepunkt ist. Den Machern fallen aber tatsächlich auch immer noch dümmere Aktionen ein. Ned muss sich zum Beispiel anhören, ob er nun einen Geist, einen Zombie oder doch einen sexy Geist aus der Zukunft gesehen hat. Göttlich! Und dafür liebt man schließlich auch den steifen Witwer.

Zum Ende des Comics gibt es noch einige kurze Erläuterungen zum Inhalt und der Wortwahl des Comics sowie Informationen über zwei Musiker (James Brown und Robert Goulet), die im Laufe der Jahre zu Simpsons-TV-Ehren gekommen sind. Ergänzt wird das Ganze mit Leserbriefen, einem Malwettbewerb samt Gewinnspiel zur Fußball-WM und einer kurzen Vorschau auf das anstehende 10-jährige Jubiläum der „Simpsons Comics“ in Deutschland.

_Fazit:_ Eine anständige und eine richtig starke Geschichte gibt’s in #117 zu lesen. Auch wenn man dieses Mal auf besondere Extras verzichten muss, lohnt sich der Kioskabholpreis von 2,50 € mal allein schon wieder voll und ganz, um Ned Flanders in peinlicher Mission zu sehen. Wie sagt Krusty so schön: Juk-Juk-Juk-Ahuu-Huu-Huu!

http://www.paninicomics.de

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