Forrest, V. K. – Vampire von Clare Point, Die (Eternal 1)

_Eternal:_
Band 1: _Die Vampire von Clare Point_
Band 2: In den Armen des Vampirs

In der Reihe „Eternal“ verbindet die amerikanische Autorin V. K. Forrest Krimi, Romantik und Vampire. Unerkannt lebt in dem kleinen Örtchen Clare Point eine ganze Vampirpopulation unter sich, deren Abkömmlinge sich längst in ganz Amerika verteilt haben. Fia Kahill beispielsweise lebt als FBI-Agentin in Philadelphia. In „Die Vampire von Clare Point“ muss sie zurück in ihre Heimatstadt fahren, um dort einen Mord aufzuklären.

Bobby, der Postbote von Clare Point, wird ermordet im Postamt aufgefunden. „Ermordet“ bedeutet in diesem Fall, dass er enthauptet und seine Leiche verbrannt wurde – anders lässt sich ein Vampir nicht endgültig töten. Die Gemeinde ist erschüttert und verängstigt. Wer kennt ihr wohlgehütetes Geheimnis?

Obwohl Clare Point eigentlich nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich liegt, wird Kia dorthin beordert – nicht ohne Hintergedanken. Immerhin ist sie selbst Vampirin, auch wenn sie unerkannt unter Menschen lebt und ihre Gelüste zumeist im Zaum halten kann. Doch auch sie hat ihre düsteren Geheimnisse … Wegen Abspracheproblemen bekommt sie einen FBI-Kollegen aus Baltimore an ihre Seite gestellt. Das ist ihr nicht gerade recht. Zu allem Überfluss sieht Glen Duncan einem ehemaligen Liebhaber von Fia täuschend ähnlich, der vor einigen Jahrhunderten beinahe die gesamte Familie Kahill auslöschte.

Gemeinsam machen sich die beiden auf die Suche nach dem Täter. Glen ist inmitten des Vampirdorfs natürlich nicht besonders willkommen. Fia macht ihm die Arbeit nicht immer leicht, denn er ist nicht nur ein Ärgernis, sondern auch ziemlich attraktiv. Dabei hat sie gerade schon genug am Hals. Ein ehemaliger Liebhaber droht, nach Philadelphia zu ziehen und Bobby soll nicht der einzige tote Vampir in der Stadt bleiben …

Eine vampirische FBI-Agentin – das klingt neu und frisch und nach einer ziemlich guten Protagonistin für ein spannendes Buch. „Die Vampire von Clare Point“ legt seinen Fokus aber weniger auf den Beruf von Fia, sondern auf andere Dinge. Fias Beziehungen, die vergangenen wie die zukünftigen, zum Beispiel, aber auch die eine oder andere erotische Szene. Die Zielgruppe für dieses Buch sind mehr Fans von Romantik- als von Agentengeschichten. Die beiden FBI-Ermittler tun zwar ihre Arbeit, aber Forrest schildert sie nicht im Detail, sondern nur sehr oberflächlich. Da ist mal von Autopsieberichten und Spurensicherung die Rede, viel mehr aber auch nicht. Gleichzeitig ist die Geschichte keine reinrassige Vampirgeschichte. Dafür ist dieser Hintergrund zu wenig ausgearbeitet und zu wenig präsent. Der Roman lässt sich wohl am ehesten als Frauenroman mit einigen ungewöhnlichen Zügen beschreiben. Da viel Platz für Liebe und Romantik eingeräumt wird, ist die Spannungskurve eher flach. Die Auflösung der Mordfälle folgt einem sehr einfachen Schema. Der Täter ist zwar nicht direkt vorhersehbar, aber sein Motiv und die Umstände reißen den Leser nicht gerade vom Hocker.

Fia Kahill, aus deren Perspektive zumeist erzählt wird, ist eine innerlich zerrissene Protagonistin, deren Leben von ihren düsteren Geheimnissen geprägt ist. Dass sie ein Vampir ist, ist dabei gar keine große Sache. Forrest stellt ihre Vampire sehr menschlich dar. Sie können ohne Probleme an Tageslicht gehen ohne zu sterben oder zu glitzern. Um sich zu ernähren müssen sie normalerweise auch keine Menschen töten. Deutlicher im Vordergrund stehen Fias Sexsucht sowie einige Ereignisse in ihrer Vergangenheit, die zumeist mit verflossenen Liebschaften zusammen hängen. In der Summe ergibt dies eine junge Frau, die man in dieser Form schon kennt. Forrest kann ihrer Hauptfigur nur wenig Neues hinzufügen und verlässt sich statt dessen auf bekannte Klischees.

Ähnliches lässt sich beim Schreibstil beobachten. Das Buch ist so geschrieben, wie man es von einer solchen Geschichte erwartet – einfach, ohne sprachliche Finessen, dafür aber flüssig und verständlich. Forrest stellt die Situationen gut dar und erklärt die inneren Vorgänge ihrer Hauptperson schön. Etwas wirklich Eigenes vermisst man jedoch im Schreibstil.

„Eternal – Die Vampire von Clare Point“ ist kein Buch für jedermann. Man muss derartige Bücher, die einen starken Fokus auf die weibliche, zumeist innerlich zerrissene Hauptfigur legen, mögen, denn ansonsten wird man nicht viel damit anfangen können.

|Taschenbuch: 359 Seiten
Originaltitel: Eternal
Deutsch von Barbara Imgrund
ISBN-13: 978-3426501733|
http://www.knaur.de

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