Hacke, Axel – kleine Erziehungsberater, Der. Mit Bildern von Michael Sowa

Auf den ersten Blick: ein Buch über eine bundesdeutsche Familie, die ein Reihenhaus in einem Vorort von München bewohnt … Der Kulturschock ist vorprogrammiert, gerade auch deshalb: Es soll um Erziehung gehen!

Doch der erste Blick trügt, denn Axel Hacke, ein auf allen Ebenen überforderter Vater, den man wohl früher ein „stolzes Familienoberhaupt“ genannt hätte, weiß seinen Alltag in über einem Dutzend kurzen Anekdoten ganz vortrefflich zu beschreiben. Da bleibt kein Auge trocken!

„Der kleine Erziehungsberater“ liefert jedoch nicht nur Anlass zur köstlichen Unterhaltung, sondern malt ein ausgesprochen realistisches Bild von Kindererziehung. Eines, das die Rolle „Kind“ und „Erziehungsberechtigter“ mitunter stark zu verwischen in der Lage ist. Im nervenaufreibenden Spannungsfeld aus Autorität, Laissez-faire, Resignation und der schmerzlichen Erfahrung seitens der Eltern, dass die illusionäre Vorstellung eines unfehlbaren Vaters endlich überwunden ist, wachsen Hackes Kinder in einem reflektierten und liebevollen Familienumfeld auf – so scheint es zumindest.

„Der kleine Erziehungsberater“ ist eine unterhaltsame Lektüre, die im Gegensatz zu Super Nanny & Co. einen lohnenden Beitrag zu Kindererziehung leisten kann. Denn Lachen hat noch nie geschadet!

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