Schwekendiek, Margret / Bekker, Alfred – Tabu-Planet (Titan-Sternenabenteuer 19)

Für den zweiten Teil des Parakon-Zyklus in der Reihe der „Titan-Sternenabenteuer“ hat Alfred Bekker seine Vorgängerin Antje Ippensen als Co-Autorin abgelöst und beschreibt hier die Ereignisse auf der Asteroidenwerft, während Margret Schwekendiek weiterhin von der Fahrt der drei Raumschiffe |Suuran|, |Titan| und |Viana| berichtet. So viel zu den Rahmenbedingungen, nun aber auch direkt zur Action, denn von der gibt es in „Tabu-Planet“ noch weitaus mehr als im [Vorgänger-Band. 1951

_Story_

Die |Titan| ist nach ihrem Sprung ins Parakon in einem seltsamen Schlauch gelandet, der die ganze Besatzung in einem ungewöhnlichen Tiefschlaf versetzt. Bis auf den Cyborg Cyberjohn Five leidet das gesamte von Shalyn Shan geführte Team unter Atemnot und fällt in ein längeres Koma. Cyberjohn Five befürchtet, dass die Mannschaft dem Tode geweiht ist, kämpft aber beflügelt durch einen letzten Hoffnungsschimmer gegen das Aufgeben des Lebensmutes an. Doch auch auf ihn hat der mysteriöse Tunnel eine verheerende Auswirkung; der Cyborg wird von Bildern aus seiner Vergangenheit heimgesucht, aus der Zeit, als John noch ein Mensch war und seine Mutter ständig in Aufruhr versetzte. Als die Besatzung der |Titan| später dann wieder aufwacht, wird sie von eigentümlichen Luftblasen angegriffen, die ebenfalls Erinnerungen an die individuelle Vergangenheit der Crew wecken. Doch der Ärger will nicht enden, denn nachdem Lukas Hagens Idee, in dem Tunnel einen weiteren Sprung zu riskieren, von Erfolg gekrönt wird, entdecken die Insassen des Schiffes einen unbekannten Planeten, auf dem es ebenfalls menschenähnliches Leben gibt. Doch das dort lebende Volk scheint nicht gerade friedlich zu sein und nimmt die |Titan| alsbald unter Beschuss …

Zur gleichen Zeit versucht die Space-Police, dem Anschlag auf die Asteroidenwerft auf die Spur zu kommen, reibt sich dabei aber immer wieder mit Amos Cartwer und seinem Team. Die Ursache: Einige Mitglieder der Rechtsvertretung versuchen seit geraumer Zeit, die von Carter geführte CRC auszustechen, weshalb man vor Ort befürchtet, die Polizeitruppe könnte Firmengeheimnisse ausspionieren. Der sture Carter lässt sich indes weiterhin nicht dazu bewegen, sich auf der Erde in Sicherheit zu bringen oder zumindest auf der Werft selber einen Sicherheitsdienst in Anspruch zu nehmen. Die Strafe folgt sofort: Bei der ersten Unachtsamkeit wird Carter von einigen jener Leute, die auch den Anschlag auf die Raumwerft verübt haben, entführt – und das, obwohl das ganze Zentrum von Mitgliedern der Polizeieinheit umgeben ist …

_Meine Meinung_

In „Tabu-Planet“ kommt Schwung in die Geschichte rein, denn das Erzähltempo nimmt im zweiten Band des Parakon-Zyklus schlagartig zu. Nachdem man jetzt mit den einzelnen Charakteren (und vor allem mit ihren Eigenarten) sehr gut vertraut ist, gewinnt die Handlung merklich an Farbe. Sehr gut gelungen ist den beiden Autoren hierbei erneut der Wechsel zwischen den verschiedenen Szenarien. In dem Moment, in dem sich die Ereignisse auf der |Titan| überschlagen, schwenkt man zur Asteroidenwerft herüber, und umgekehrt läuft’s ähnlich. Das verleiht der Angelegenheit natürlich eine Menge Spannung, und zudem schadet es der Story in diesem Falle definitiv nicht, weil sich die gegenseitig aufeinander aufbauende Spannungskurve immer mehr steigert und die Storyline nie aus dem Ruder zu laufen droht.

Darüber hinaus werden die verschiedenen Schauplätze weiter ausgbaut. Nachdem die |Viana| und die |Titan| getrennt werden, entwickeln sich hier weitere parallel ablaufende Stränge, in denen sich eine Menge ereignet. Aber auch durch die Konflikte mit der Space-Police, die Diskussionen zwischen Amos Carter und Thomas Chaivelli über die Sicherheit des CRC-Bosses und das seltsame Verhör mit zwei Personen, die bei den Anschlägen aktiv beteiligt waren, wird der Rahmen, in dem sich die Geaschichte bewegt, ein ganzes Stück weiter ausgebaut und eröffnet zugleich neue Rätsel, die es in den Folgebänden zu lösen gilt.

Zusätzlich zu alldem gehen die beiden Autoren hier auch noch genauer auf die verschiedenen Charaktere ein, die allesamt über eine ganz besondere Eigenschaft zu verfügen scheinen, nämlich über einen verdammten Dickkopf. Seien es nun die Crew-Mitglieder der |Titan|, die Verantwortlichen bei der CRC, die Mitglieder der Space-Police oder aber zum Schluss die Bewohner des von der |Titan| entdeckten fremden Planeten. Das verleiht der Sache zusätzlich ein wenig Humor, der zwischendurch auch immer mal wieder willkommen ist.

Alles in allem ist „Tabu-Planet“ somit nicht nur die logische und erneut schlüssig umgesetzte Fortsetzung von „Spur ins Parakon“, sondern gleichzeitig eine ziemlich drastische Steigerung gegenüber dem Vorgänger, die sich schließlich in fast allen Punkten deutlich zeigt. Spätestens jetzt ist der letzte Funken Skepsis bezüglich dieser Serie verflogen, nachdem ich anfangs noch befürchtet hatte, dass „Titan“ lediglich ein Abklatsch von „Perry Rhodan“ sein könnte. Genau das trifft nämlich ganz bestimmt nicht zu!

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