Scotch, Allison Winn – Was im Leben zählt

_Inhalt_

Tilly wohnt mit ihrem Mann Tyler in der Kleinstadt Westlake, USA. Mit Tyler ist sie schon seit der Schulzeit zusammen und inzwischen glücklich verheiratet. Sie hat ihren Traumjob als Lehrerin auf der Westlake High School und ist voll mit der Planung der nächsten Prom-Night beschäftigt. Alles ist bestens, bis sie ihrer ehemaligen Freundin Ashley begegnet, die als Wahrsagerin durch verschiedene Städte bummelt. Nach diesem Treffen fühlt sich Tilly irgendwie komisch und bricht später zusammen. In der Bewusstlosigkeit hat sie die Vision, dass ihr Vater betrunken gegen einen Baum fährt. Als wenig später dann ein Anruf aus dem Krankenhaus erfolgt, der genau das mitteilt, wird sie stutzig, denkt aber erst mal an einen Zufall. Aber eine weitere Vision folgt, die zeigt, dass Tyler seine Sachen packt und geht. Tilly bekommt Angst. Kann sie etwa doch in die Zukunft schauen? Und wenn ja, kann sie die Zukunft noch ändern?

_Kritik_

Bei dem Roman „Was im Leben zählt“ von Allison Winn Scotch plätschern die ersten Seiten etwas lieblos dahin. Erst passiert nichts wirklich Aufregendes. Die Ich-Erzählerin beschreibt ein wenig ihr momentanes Leben, wie schön es ist, wie wohl sie sich fühlt und wie sie die Prom-Night der Westlake High School plant. Man bekommt so generell erst mal einen positiven Eindruck über ihr Leben.

Nachdem Tilly aber ihre alte Schulfreundin Ashley getroffen hat, mit der sie jahrelang nichts zu tun hatte, wendet sich das Blatt. Es scheint doch nicht alles so toll zu sein, wie sie berichtet. Es kommt Schwung und Leben in die Geschichte, die Figuren nehmen Formen an. Ihre Mutter starb bereits, als Tilly noch ein Kind war, der Vater wurde danach alkoholabhängig und ihre kleine Schwester machte nur Probleme.

Man stellt nun fest, dass Tilly etliche Dinge verdrängt hat, die sie belastet haben. Erst als die Visionen auftreten, muss sie sich diesen wieder stellen. Auch scheint ihr Mann Tyler nicht so glücklich in der Kleinstadt zu sein, wie sie immer dachte. Er hat einen Traum, den er nun verwirklichen könnte, und lässt Tilly deswegen rücksichtslos hängen. Nun steht sie alleine da.

Nun erlebt man eine wirklich starke und sympathische Protagonistin, die versucht, dass Verlassensein irgendwie zu überwinden und sich ein eigenständiges Leben aufzubauen. Man fühlt in einigen Momenten wirklich mit ihr und wird hinein gesogen in die emotionale Szenerie. Zum Glück hat Tilly ihre beste Freundin und auch ihre Schwester, die sie in der schweren Zeit unterstützen.

Auch einige andere Charaktere, wie z. B. der Vater oder aber die beste Freundin der Protagonistin werden anschaulich dargestellt. Selbst über die Wahrsagerin Ashley erfährt man einiges, sodass sich später viele Dinge schlüssig zusammenfügen und man gespannt ist, wie die Geschichte sich entwickelt.

_Autor_

Allison Winn Scotch wurde 1973 in Charlottesville, Virginia, geboren. Sie arbeitet als Journalistin für diverse Zeitungen, Magazine und Websites. Mit dem berühmten Roman „Heute und ein Leben lang“ (rororo 24778) landete sie auf Anhieb einen Bestseller. Auch ihr zweiter Roman „Gestern fängt das Leben an“ (rororo 25223) schaffte es auf die Bestsellerliste der New York Times. Allison Winn Scotch lebt mit ihrem Mann und den beiden Kindern in New York. (Quelle: Verlagsinfo)

_Fazit_

„Was im Leben zählt“ von Allison Winn Scotch ist eine locker und leichte Sommerlektüre. Die Sätze sind einigermaßen kurz gehalten und die Kapitel nicht allzu lang. Nach einem etwas langweiligen Beginn der Geschichte entfaltet sich im Laufe des Buches doch noch eine spannende Story. Ich war außerdem wirklich fasziniert von der toughen Protagonistin, die gegen die Hürden ihres Lebens ankämpft, um wieder glücklich zu werden. Auch war ich überrascht von dem Ende. Damit hätte ich nicht gerechnet. Alles in allem kann ich das Buch nur empfehlen.

|Taschenbuch: 329 Seiten
Originaltitel: The One That I Want
ISBN-13: 978-3499255922|
[www.rowohlt.de]http://www.rowohlt.de

_Nadine Stifft_

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