Asterix bei den Pikten (Band 35)

Die Handlung

… ist schnell erzählt. im friedlichen (ja sicher) gallischen Dorf von Asterix und seinen Freunden wird ein eisbklockiger Fremdling angeschwemmt. Nachdem der den Frauen im Dorf reihenweise die Köpfe verdreht, geleiten ihn Asterix und Obelix ganz selbstlos wieder in die schottische Heimat zurück. Da gibts dann ordentlich auf die Mütze für die Römer. Alles also wie gehabt und diesmal ganz ohne Experimente und vor allem ohne Außerirdische, ganz klassisch … und das ist in diesem Fall auch sehr gut so.

Mein Eindruck:

Neue Besen sollen ja bekanntlich gut kehren. Ob Jean-Yves Ferri und Didier Conrad das mittlerweile recht angestaubte, aber immer noch sehr beliebte ASTERIX-Franchise mit frischem Wind beleben werden, das können Fans der Serie nun erleben.

Nachdem vor vier Jahren ein eher verzichtbarer Jubiläumsband veröffentlicht wurde, der auf zwei weitere ASTERIX-Comics folgte, die eigentlich auch nicht so wirklich welche waren, sondern eher an Zeitschriften erinnerten, die auf 3.5 Bände folgten, die auch bei den Fans durchfielen, soll es nach 26 Jahren und dem Abenteuer IM MORGENLAND nun endlich wieder einen „echten“ ASTERIX geben. Also einen mit durchgängiger Story, ohne Lückenfüllerseiten und mit jeder Menge Spaß für alle und ohne Pseudo-Aktualität, Kitsch und unpassenden Albernheiten. Und an diesem Vorhaben ist erstmalig Albert Uderzo nicht mehr beteiligt, dessen Nachfolge Ferri (hier verantwortlich für den Text) und Conrad (er zeichnete diesen Band) antreten. Von Ferri erschienen hierzulande bislang erst zwei Comics auf Deutsch, von Didier Conrad ein paar mehr.

Was nun haben sich die beiden einfallen lassen, um alte und neue ASTERIX-Fans zu unterhalten? Die Pikten! Klingt erstmal nach einem Spiel für eine Spielekonsole, ist aber kein selbsterdachter Begriff, sondern der Name, unter dem die Römer einmal alle schottischen Völker zusammengefasst haben.

Was aber dem Leser als Erstes ins Auge fällt, ist die Schriftart, die für die Sprechblasen gewählt wurde. Künstlerisch sicher wertvoll, zum Lesen aber für die Augen ganz unangenehm und sehr anstrengend. Wenn hier nicht gebrüllt wird, muss man schon ganz genau hingucken. Platz genug wäre in den Sprechblasen für eine andere Schrift und vor allem Schriftgröße allemal gewesen.

Was aber drin steht in den Blasen, das hat mir gut gefallen … bis auf die seltsamen und unpassend unlustigen Songtextschnippsel, die unser Schotte von sich gibt. Sicher, die Story ist nichts Weltbewegendes, aber das konnte und sollte man auch von diesem Band nicht erwarten. Und so kramen die beiden Neuen hinter den Kulissen einmal alles hervor, was früher schon lustig war und allen gefallen hat: Zickige Brüllereien zwischen Asterix und Obelix (der natürlich nicht zu dick ist!), Seitenhiebe auf die Barden und auch die übliche Drive-By-Prügelei mit den Piraten fehlt hier nicht. Dazu gibts wie immer ein Rudel römische Soldaten, die es in der Ferne zu verdreschen gibt, so kommt auch kein Heimweh auf. Zwischendurch treffen wir sogar auf Nessie und erfahren, dass Nessie eigentlich Fafnie heißt und total süß und knuddelig ist.

Und nachdem Obelix nach bester Highland-Game-Manier ein paar Baumstämme geschleudert hat und der böse Schottengegner bezwungen ist, setzen wir uns gut unterhalten mit unseren Freunden im heimischen Dorf ans Wildschweinbankett.

Mein Fazit:

Als Asterix-Freund, der im Jahr der deutschen Erstveröffentlichung des ersten ASTERIX-Bandes geboren wurde, habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Ein klassisch lustiges und selten albernes Abenteuer gibts zu erleben, das mit allem gespickt ist, was der Fan von einem guten ASTERIX-Heft erwartet.

Einzig die mir viel zu geschwungene Schriftart, den der Verlag hier für die Sprechblasen gewählt hat, sorgt für unnötige Augenüberanstrengungen und trübt den Lesespaß ein wenig. Im nächsten Band bitte wieder die klassische Schriftart benutzen … nicht alles was neu ist, ist auch besser.

Broschiert: 48 Seiten
Originaltitel: Astérix chez les Pictes
ISBN-13: 978-3841364357

www.egmont-comic-collection.de

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