Asterix und der Greif (Band 39)

Die Verlagsinfo

Wie es die Tradition verlangt, gehen unsere Freunde im neuen Album erneut auf Reisen. Während Asterix und Obelix eine Partie Gallier-Schach spielen, schreckt der Druide Miraculix, der wohl gerade eingenickt war, plötzlich hoch und verkündet, dass ein alter Freund dringend seine Hilfe benötigt. Doch wer ist dieser Freund und weshalb benötigt er Hilfe? Und wohin führt uns die Reise in diesem neuen Album?

Mein Eindruck:

Schön, dass „Corona 2020+“ diesen ASTERIX-Band nicht auch verzögert hat. Alle zwei Jahre gibts einen (normalen) und in diesem Jahr wäre einer dran und es kommt auch einer. Letztes Jahr wurden die Fans ja schon mit einem GOLDENEN HINKELSTEIN beworfen. Das recycelte Schallplatten-Beilage-Abenteuer kam aber bei den meisten nur so mittelprächtig gut an.

Umso schöner, dass Anfang des Jahres die übliche Geheimniskrämerei der Verlage startete, die nur rausließen, an welchem Tag das neue Abenteuer erscheinen wird. Einen Titel gabs (auch wie üblich) nicht, nur ein Teaser-Bild, aus dem man deuten konnte, dass es auf Reisen geht.

Kurz vor Ostern gabs dann die Info, dass der neue ASTERIX „… und der Greif“ heißen wird. Zur Story wurde nur so viel rausgelassen, dass Asterix und Obelix auf Reisen gehen würden, um einem Freund von Miraculix beizustehen. Wie da ein Greif mit ins Bild passt, wird sich noch zeigen.

Mitte Oktober … also relativ dicht vor der Veröffentlichung wurde dann das Cover vorgestellt und es gab mehr Infos zur Geschichte. Es geht Richtung Osten, wo es kalt ist und wo die Sarmaten leben. Warum da auch Römer sind, die es wie gewohnt zu vermöbeln gilt, erfahren wir erst, wenn wir den Band aufschlagen.

Das Abenteuer

Während Cäsar seine Untergebenen nach Osten schickt, um ihm eines von diesen sagenumwobenen Fabelwesen für seine Arenakämpfe zu bringen, sind unsere gallischen Helden schon längst unterwegs.

Wollen die auch einen Greifen fangen? Nein, einem Freund von Miraculix helfen, der ihm im Traum erschienen ist. Aber, davon lesen wir nur, denn die Geschichte startet, als er mit Asterix, Obelix und Idefix grad schon vor Ort ankommt.

Bei den Sarmaten gibts übrigens auch keine Emanzipation, sondern wie zu Hause eine strikte Rollenverteilung. Die Männer kümmen sich um Haus und Kinder und die Amazonen (Frauen) kämpfen … aus Gründen. Eine interessante Idee der Macher, mit der grad Asterix etwas zu kämpfen hat. Echte Gleichberechtigung hätte allerdings eine Mischung beider Geschlechter in allen Bereichen zur Folge.

Nun wissen wir also, warum wir da sind und warum die Römer da sind … da brauchen wir eigentlich nur noch den Zeitpunkt abzuwarten, bis es zur üblichen Klopperei kommt. Gefüllt wird die Wartezeit mit allerlei Kalauern, Gesellschaftskritik, Corona-Pandemie-Bezügen, die in ein paar Jahren (hoffentlich) niemand mehr versteht oder lustig findet und einem grad bei den größeren Feldern tollen Detailgrad der Zeichnungen.

Die Autoren und der Übersetzer

Jean-Ives Ferri, Jahrgang 1959, wie Asterix! Er kommt aus dem Südwesten Frankreichs. Als Kind lernt er mit „Pilote“ das Lesen, zeichnet mit 11 Jahren die Abenteuer von „Tom l’Ours“ und erkennt, dass er damit seine Bestimmung gefunden hat: Er möchte Comicautor werden.

Didier Conrad, Jahrgang 1959, wie Asterix! Er stammt aus Marseille und debütierte 1973 in der Welt der Comics.

Als erfahrener Comic-Übersetzer übersetzte Klaus Jöken schon an die 400 Comic-Bände, darunter Lucky Luke und Asterix-Filmbücher. Er wurde im niederrheinischen Kleve geboren und studierte in Köln und Löwen/Belgien Niederländisch und Geschichte. Er lebt in Moulins in der Nähe von Lyon und übersetzt belletristische Werke, Kinder- und Jugendbücher, Comics und Sachbücher aus dem Französischen und Niederländischen. (Verlagsinfos)

Mein Fazit:

„Willst du gelten, mach dich selten“. Wenn nur alle zwei Jahre ein neuer ASTERIX erscheint, dann sind die Erwartungen erwartungsgemäß hoch. Dieses Abenteuer bietet zwar den gewohnten Mix aus Gesellschaftskritik, Humor und Römer-Verprügelei, aber irgendwie konnte er mich nicht so ganz fesseln.

Die Idee, starke Frauen einzubauen, ist neu und gefällt mir … aber echte Gleichberechtigung und ein Männer-Frauen-Mix hätte mir noch besser gefallen.

Unterhaltsam allemal, aber selbst auf den wenigen Seiten, die dieser Band stark ist, hatte ich das eine und andere Mal das Gefühl, dass die Geschichte in Verbindung mit den Römern, die nach einem Fabelwesen suchen, gestreckt wurde.

Die Zeichnungen allerdings sind absolut toll und konnten mich gut davon ablenken, dass die Story weniger begeistern kann.

Gebunden: 48 Seiten
Originaltitel: Astérix et le Griffon
Ins Deutsche übertragen von Klaus Jöken
1. Auflage, Oktober 2021
ISBN-13: ‎ 978-3770424399

www.egmont-comic-collection.de

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