John Sinclair Classics – Irrfahrt ins Jenseits (Folge 33)

Die Handlung:

Cora Benson und ihr willfähriger Helfer Leo Lunt planen mitten in den schottischen Highlands das perfekte Verbrechen: die Entführung der kleinen Alice Paine, Tochter aus reichem Hause. Bis zur Lösegeldübergabe wollen sie auf Achse bleiben. Aber dann führt das Schicksal sie in das einsame Dorf Rockford, wo seit Jahrhunderten der schreckliche Kelem herrscht – und die Irrfahrt ins Jenseits beginnt! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des GESPENSTER-KRIMI-Heftromans mit der Nummer 141 gemacht, der erstmalig am 25. Mai 1976 … also auf den (Erscheinungs-)Tag vor 42 Jahren … am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war. Das Titelbild des Hörspielcovers ist dabei eine komplette Neuinterpretation der Thematik.

So witzig es losgeht, so dramatisch schnell kommt die Entführung vom Klappentext dann auch. Wobei ich zugebe, dass ich mir der Begriff „willfährig“ noch nie untergekommen ist. Das Verbrecherpärchen bietet dann auch das klischeebelegte Klassiker-Duo an. Sie, das Hirn und er, der Mann fürs Grobe, der mutmaßlich nicht so der Hellste ist.

Dann kommen wir in Rockford an und müssen gezwungenermaßen dableiben. Hier scheinen die Bewohner noch mürrischer zu sein als die beiden Entführer. Kein Wunder, schließlich fährt hier offenbar seit Jahrhunderten eine Kutsche rum und sammelt Leute auf nimmer Wiedersehen ein.

Und wie kommt John dabei ins Spiel? Ganz einfach. Sein Chef kriegt einen Anruf und der Geisterjäger soll das Lösegeld übergeben … wobei ich immer dachte, er macht außer Dämonenjagd nix anderes. Später ja, zu GEISTER-KRIMI-Zeiten hat er auch hin und wieder mal „ganz normale Entführungsfälle“ übernommen.

Jetzt tritt auch die Kutsche mit dem gruseligen Kutscher auf … warum sich aber alle erst so mürrisch geben, nur um sich später statt der gemeinen Gangster zu opfern, wurde mir nicht recht klar. Vielleicht wärs dann schwerer gewesen, den Rest der Geschichte zu erzählen. Der ist nämlich ziemlich dramatisch, wenn auch „außergewöhnlich zügig und problemlos“ erledigt.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Leo Lunt – Uli Krohm
Cora Benson – Katja Brügger
Kelem – Nicolas König
Alice Paine – Emmi Bohla
Sam Bassurn – Wolf-Dietrich Sprenger
Sir James Powell – Achim Schülke
Mickey McIntyre – Walter Gontermann
Will Chase – Patrick Mölleken
Arthur Bligh – Martin Flavio Nunez
Horace Paine – Achim Buch
Elizabeth Durbridge – Marianne Bernhardt

und Bernd Stephan und Jürgen Holdorf

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält sämtliche Cover der bereits veröffentlichten Folgen „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Eine Entführung, die ganz anders abläuft als die Entführer sich das gedacht hatten. Zum Glück und zur Bespaßung des Hörers erleben die nämlich in einem abgelegenen Ort mit Dämonenplage ein Abenteuer, das fast schon vorbei ist, als John dann auch endlich mal eintrifft.

Auf der einen Seite ist die Entführung etwas zu langatmig erzählt, zum anderen gibt die Legende um die Kutsche und den Kutscher offenbar allein zu wenig her, um länger und abwechslungsreicher unterhalten zu können. So bleibt am Ende dann doch eine ok unterhaltende Kurzgeschichtenmischung aus zwei Fällen, beide ohne Tiefgang oder Hintergründe, die problemlos auch abseits der CLASSICS- oder der normalen Serie gehört werden kann.

Audio-CD
Spieldauer: 58:28 Min.
Tracks: 15
1. Auflage, Mai 2018
ISBN-13: 978-3-7857-5608-9

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (3.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)