Die Handlung:

Milli Drake, die Tochter des Scotland-Yard-Commissioners Jonathan Drake, verschwindet spurlos aus einem Internat in Tonbridge – ausgerechnet in jener Stadt, in der John Sinclairs Erzfeind Dr. Tod einst seinen Feldzug begann! Nur ein schlechtes Omen? Oder endlich ein Hinweis auf Johns Kreuz, das Dr. Tod vor seiner Vernichtung verschwinden ließ? John Sinclair folgt der Spur des Grauens – ins Todeskabinett! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des GESPENSTER-KRIMI-Heftromans mit der Nummer 137 gemacht, der erstmalig am 27. April 1976 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war. Später erschien die Geschichte auch in der zweiten Auflage der JOHN-SINCLAIR-Heftromanserie als Nummer 29. Das Titelbild des Hörspielcovers ist dabei eine komplette Neuinterpretation der Thematik.

Das titelspendende Todeskabinett scheint sich im Keller von Tante Lydia zu befinden. Da passieren seltsame Dinge … nein, nicht der Mord an Milly, mit der Larry gerade ein nächtliches Schäferstündchen einläuten wollte. Eher der lachende Sensenmann, der Mörder, dessen Senseneffekt wirklich seltsam klingt. Erst hört es sich so an, als würde er die Klinge mit etwas Rostigem schärfen, dann matschts, dann schleifts wieder … sehr seltsame Wahl der Tonregie. Aber, das ist halt der Klassiker: „Wie soll man eine Klinge vertonen?“ … und so hat mans im Hörspiel (und im Film) schon immer gemacht … Schusswaffen sind da schon einfacher.

Und wer hat eine? Genau, John … was für ’ne Überleitung. Der hat 48 Stunden Zeit, Milli zu finden … von deren Schicksal wir schon wissen, ihr Vater und John aber noch nicht. Also, ab nach Tonbridge. Auf dem Weg dorthin gibt uns John noch mal ein Was-bisher-in-Tonbridge-geschah auf die Ohren. Treffen wir wieder auf Dr. Tod? Wer weiß?

Vielleicht wissen die Tanten mehr? Ach, natürlich wissen die mehr … aber das weiß John noch nicht. Und so passiert nach dem Mord eine guten halbe Stunde pauschal nicht wirklich irgendwas Spannendes. Erst Grusel, dann Krimi, aber einer, der nachmittags laufen könnte … aber mit so vielen Track-Ende-Cliffhangern wie schon ewig nicht mehr.

Dann schaut endlich mal jemand im Keller nach … das aber hätte jemand besser nicht getan … Und der Sensenmann so? Den gibts auch noch und jemand anderen, den gibts nicht …

Und als wärs der Regie dann auch aufgefallen, dass es bislang eher ein wenig schleppend ging, gibts in der letzten Hörviertelstunde dann doch noch die Spannung, die mir vorher gefehlt hat. Mit Hektik, Dramatik und allerlei passenden Effekten.

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzählerin – Alexandra Lange
Lydia Bradford/Emily Bradford – Carmen Maja-Antoni
Lewis Harker – Timo Kinzei
Inspektor Talbot Jörg Hengstier
Janet Sturgess – Leonie Landa
Milli Drake – Katharina von Keiler
Sir James Powell – Achim Schüike
Tod – Gerd Haas
Frederic Slafford Kaspar Eiche!
Schülerinnen – Linda Fölster, Kirstin Hesse
Conslable Briggs – Uli Krohm
Jonathan Drake – Bodo Wolf

sowie Martín Flavio Nüñez, Volker Hanisch, Bernd Stephan, Patrick Mölleken, Stefan Krause und Jürgen Holdorf

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält sämtliche Cover der bereits veröffentlichten Folgen „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Ältere Damen, die mit ihrem Neffen Scrabble spielen und ein Sensenmann, der ständig seine Waffe schärft, bevor er zuschlägt. All das und … nein, nicht viel mehr gibts in diesem Gruselkrimi zu hören, der aber fürs Genre passend inszeniert ist.

John zieht los, um eine verschwundene Tochter zu suchen und findet in Tonbridge am Ende mehr, als er erwartet und weniger, als der Hörer vermutet …

Audio-CD
Spieldauer: 60:12 Min.
Tracks: 15
ISBN-13: 978-3-7857-5424-5
www.luebbe.de

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