John Sinclair Classics – Die Todesgondel (Folge 34)

Die Handlung:

Jeder in Venedig kennt die Legende vom Goldenen Löwen: ein Doge, der vor Jahrhunderten grausam die Stadt beherrschte und schließlich selbst ermordet und mit Gold übergossen wurde. Aber ist der Doge wirklich tot? Als Bill Conolly und Sheila Hopkins in den Kanälen von Venedig auf eine Mädchenleiche stoßen, wird schon bald klar: die Schergen des Goldenen Löwen sind zurückgekehrt! (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des GESPENSTER-KRIMI-Heftromans mit der Nummer 144 gemacht, der erstmalig am 15. Juni 1976 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war. Das Titelbild des Hörspielcovers ist dabei eine komplette Neuinterpretation der Thematik.

Die Gondeln tragen hier keine Trauer, sondern einen „Goldenen Löwen“. Der hat aber eine so unverwechselbare Stimme, dass wir direkt wissen, wer hier der Antagonist ist. Wies scheint, ein Geiger, der meint, andere würden sein Talent nicht zu schätzen wissen. Ist das schon ein Grund oder eine Erklärung dafür, warum man junge Frauen umbringt?

Bill und Sheila urlauben zufällig grad in der Stadt der vielen Wasserstraßen … aber, das mit dem Urlaub hat sich ja dann wohl erledigt, als sie die Klappentext-Leiche finden. Keiner will über den Dogen aka den „Goldenen Löwen“ erzählen, weil sie Angst vor seinen Häschern haben, die offenbar auch nach Hunderten von Jahren immer noch Menschen ermorden. Aber … wieso denn nun Frauen? Die Jury, vor der es der Mensch damals vergeigt hat … bestand doch aus Männern!

Erkennen Sie die Melodie … John will unbedingt herausfinden, woher die Geigenmusik stammt, die in dem ganzen Fall nach seiner Ansicht nach eine Rolle spielt. Wenn man sonst keine Spuren hat … warum nicht? Gut, dass er einen Telefonjoker hat, der ihm so gut wie alle Recherchearbeit abnimmt. Warum macht er das in seinen anderen Fällen eigentlich nicht auch so? Vielleicht, weils zu langweilig wäre und zu schnell zum Ziel führen würde?

Tja, also greift John zu seinem „letzten Strohhalm“ und verfolgt die Spur, die sich auch dem Hörer erschließt, weil die Interpretation der Fakten zu einfach und eindeutig ist …

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair – Dietmar Wunder
Erzahlerin – Alexandra Lange
Bill Conolly – Detlef Bierstedt
Sheila Hopkins – Daniela Hoffmann
Mario Stefani – Dirk Petrick
Commissario Tolini – Bert Franzke
Professore Spinelli – Santiago Ziesmer
Carla Bonetti – Luzie Buck
Riccardo – Tlmo Kinzel
Diego – Torben Liebrecht
Gondoliere – Stefan Fredrich
Barkeeper – Jürgen Holdorf
Nachbar – Wolf Frass
Sir James Powell – Achim Schülke
sowie Uli Krom, Markus Stolberg, Konstantin Graudus und Helmut Zierl

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Uwe Voehl und Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält sämtliche Cover der bereits veröffentlichten Folgen „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Dieser Fall konnte mich nicht wirklich fesseln. Hier wird hörbar bemüht Spannung aufgebaut … auch wenn die Hintergrundmusik manchmal überhaupt nicht dazu passt … aber geliefert wird irgendwie nicht.

Dass Bill und Sheila eher zufällig in dieses Abenteuer geraten, ok, aber im Grunde hätte es John nicht zwangsweise gebraucht … denn der Show-down ist so schnell wieder vorbei, wie der Geisterjäger Sir James am Telefon am Ende abwürgt.

Ein netter Krimi, leider ohne überraschende Wendungen, aber mit gewohnt guten Effekten. Manchmal frage ich mich, nach welchen Kriterien die CLASSICS-Fälle ausgewählt werden, sind sie doch meist viel schwächer als die der Hauptreihe.

Audio-CD
Spieldauer: 57:04 Min.
Tracks: 15
1. Auflage, September 2018
ISBN-13: 978-3-7857-5609-6

www.luebbe.de

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