Finn, Thomas – Greifenopfer, Das (Das Schwarze Auge)

„Das Greifenopfer“ ist der 62. Roman aus der Fantasywelt Aventurien des Rollenspiels „Das Schwarze Auge“ (DSA). DSA ist die größte und am besten beschriebene Spielewelt Deutschlands. Die Romane richten sich daher natürlich hauptsächlich an Rollenspieler.

_Handlung_

Mayla ist eine halbelfische Adeptin der „Akademie der Verformung“ zu Lowangen. Die Magierin ist eine sehr hübsche aber auch etwas weltfremde und arbeitswütige Vertreterin ihrer Zunft. Nachdem sie wieder einmal in der Bibliothek beim Studieren eingeschlafen war, wird sie zum Leiter der Magierakademie, Magister Elcarna, gerufen und erfährt von diesem, dass ihr tot geglaubter Freund aus Kindertagen, Greifwin, angeblich wieder nach Lowangen gekommen ist. Aber die Sache hat einen Haken, denn jener wird des Diebstahls dreier Bilder beschuldigt. Eins soll er direkt aus dem Schlafgemach von Magister Elcarna gestohlen haben, was diesen natürlich entsprechend erzürnt.

Die drei Bilder, die entwendet wurden, gehören zu einer Reihe von vier Bildern, die den Namen „Lowanger Jahreszeiten“ trägt. Das Frühlingsbild, das Sommerbild und das Winterbild sind bereits gestohlen worden. Das Herbstbild aber ist bei einem elfischen Maler, also wird Mayla zur Bewachung des „Lowanger Herbstes“ abgestellt.

Greifwin, ein Geweihter des Phex (Gott der Händler und Diebe), wurde beauftragt, die „Lowanger Jahreszeiten“ an sich zu bringen und deren Geheimnis zu ergründen. Beim Diebstahl des letzten Bildes kommt es zu Zwischenfällen, die er nur mit Hilfe der Magierin Mayla lebendig übersteht. Vom Schicksal aneinander gekettet, machen sich die beiden gemeinsam auf ins Orkland – denn diesen Weg weisen die Bilder -, um das Geheimnis zu lüften.

Dort treffen sie auf den Trollschamanen Krallulatsch, mit dem sie schon bald mehr verbindet, als ihnen lieb ist. Doch sie müssen trotz dessen Unterstützung vorsichtig sein, denn der Ort, den sie suchen, ist von uraltem Schrecken erfüllt und ihre Feinde sind zahlreich und mächtig …

_Mein Eindruck_

Ich habe schon etwa 50 dieser DSA-Romane gelesen und muss sagen, dass kein wirklich schlechter darunter war. „Das Greifenopfer“ gehört dabei zweifellos zu den besseren der bisher erschienen Romane.

Zum einen sind die Eindrücke über die Trolle – die Darstellung des Krallulatsch ist sehr gut gelungen – und die Orks sehr interessant. Besonders bei den Orks sprechen die Namen Saddrack Whassoi und Aikar Brazoragh wohl für sich. Dies ist besonders erwähnenswert, da speziell der Aikar Brazoragh in den bisherigen Publikationen immer nur sehr kryptisch erwähnt wurde. Doch auch die beiden Protagonisten Mayla und Greifwin sind äußerst sympathisch und deren Zusammenarbeit wegen ihrer unterschiedlichen Charaktere ziemlich amüsant.

Thomas Finn schafft es in „Das Greifenopfer“, alle Faktoren zu vereinen, die einen starken DSA-Roman ausmachen, nämlich Humor, Action und den Lesewert für den Spieler. Das bedeutet, dass die ausführlichen Beschreibungen der Charaktere nach der Lektüre dem Rollenspieler oder Spielleiter deren Darstellung merklich erleichtern. Damit taucht man immer tiefer in die Welt von DSA ein.

Insbesondere kann ich das Buch den Spielern empfehlen, die die Abenteuer „Das vergessene Volk“ und/oder die „Simyala-Trilogie“ hinter sich gebracht haben, da sie sich an einigen Punkten mit dem Roman berühren und so den Lesern noch einmal so viel Freude bereiten. Unbedingt möchte ich noch den Schluss des Romans erwähnen. Zwar werde ich ihn selbstverständlich nicht verraten, doch kann ich mit Fug und Recht behaupten: Er ist fulminant! Selber lesen!

_Der Autor_

Thomas Finn, geboren 1967 in Chicago, hat schon einige Publikationen im Rollenspielgenre vorzuweisen. Neben einigen DSA-Abenteuern (die alle wirklich zu empfehlen sind) und -Quellenbänden sind auch CTHULHU-Quellenbände von seiner Hand sowie die Mitarbeit bei der Entstehung des „Plüsch, Power & Plunder“-Regelwerks erwähnenswert.

Auch als Theater- und Drehbuchautor ist er erfolgreich und hat schon an einigen ARD-, Sat.1- und NDR-Produktionen Anteil gehabt. Weitere Bücher sind bei Piper, Heyne, Ravensburger und Fantasy Productions erschienen.

Wer mehr über Thoman Finn erfahren möchte, kann gerne seine Homepage http://www.thomas-finn.de besuchen, die ich nur empfehlen kann.

|Mit freundlicher Unterstützung von Fantasy Productions Gmbh,
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