Göllner, Marco – Folterknecht, Der – Die Nacht von Nancy (Dorian Hunter 10.1) (Hörspiel)

_Story:_

Dorian Hunter geät mit Philipps Hilfe an das Tagebuch des Nicolas de Conde, der offenkundig Verbindungen zur schwarzen Familie hatte. De Conde lebte im 15. Jahrhundert und schloss einen Pakt mit dem Teufel, der ihm das ewige Leben versprach, wenn er sich von seiner Familie loseisen und die ihm auferlegten Prüfungen bestehen würde. Doch der Baron konnte nur marginal einschätzen, auf welchen Deal er sich da eingelassen hat. Er bezeugte Hexenverbrennungen und sah dämonische Wesen, war letzten Endes dazu gezwungen, große Opfer zu erbringen, um seine eigene Haut zu retten. Hunter schreitet immer weiter fort in den Tagebuch-Aufzeichnungen, obschon ihn eine alte Bekannte bittet, nicht zu tief in de Coandes Vermächtnis einzudringen. Doch was genau verbirgt sich tatsächlich hinter dem baron und seinem mysteriösen Lebenswerk?

_Persönlicher Eindruck:_

Nahezu parallel zur Horror-Klamauk-Serie „Jack Slaughter“ geht auch „Dorian Hunter“ in die zehnte Runde und belohnt die treue Hörerschaft dieekt mit einer gewaltigen Doppelfolge. Mit „Der Folterknecht“ soll gleichzeitig ein Zyklus abgeschlossen werden, der sich mit den Brüdern des Dämonen-Killers befasst und durch die ziemlich lebhaft inszenierte Rückblende ins 15. Jahrhundert ihre Auflösung finden sollte. Und ausgehend von dem, was bereits „Die Nacht von Nancy“ offenbart, darf man sich vielleicht sogar auf das bisherige Highlight einer sowieso schon ausgezeichneten, stimmungsvoll brillant umgesetzten Reihe freuen!

Dorian Hunter agiert in „Der Folterknecht“ allerdings zunächst nur als Nebendarsteller, der zwar ab und zu in Dialogen über seinen Fund berichtet, seinem Bruder im Geiste, Nicolas de Conde, hier aber das Feld überlässt. Die Produktion sieht vor, dass die Tagebücher nicht nur vorgelesen, sondern in einer sehr üppigen Inszenierung zum Leben erweckt werden, was wiederum zahlreiche Möglichkeiten für die sphärische Performance bietet, die entsprechend effektreich genutzt werden. Allgemein ist hier vor allem die musikalische Basis zu erwähnen, die neben Witts Titelsong gerade in den temporeichen Passagen die Stimmung packend untermalt und gerade die Verbindungen mit den Dämonen adäquat wiedergibt. Auf diesem Standbein hat Nicolas de Conde ein Leichtes, in jeder Sekunde zu glänzen und seine Suche nach Antworten auf die mysteriösesten Fragen für die Hörerschaft zu einem mitreißenden Erlebnis zu machen. Hunter als Protagonist wird daher auch nicht vermisst, weil die Story in der Story Hand und Fuß hat, überzeugend vorgetragen wird und vor allem in der Spannungskurve ein paar rasante Spitzen aufbietet. Auch inhaltlich ist die Handlung makellos: Der Komplex um den Baron ist verzwickt und voller Mythen und geht über das hinaus, was man aus dieser Serie bislang gewohnt ist – was ja schon eine bedeutungsschwere Aussage ist.

Das vortreffliche Resultat ist schließlich auch zu großen Teilen de Conde-Sprecher David Nathan zu verdanken. In der Funktion des Hauptakteurs und primären Erzählers hat er eine sehr vereinnahmende, manchmal gar hypnotisierende Wirkung und versteht es, sein Publikum in den Bann zu ziehen. Thomas Schmuckert in der Rolle des Titelhelden wird es in der folgenden Episode schwer haben, seinem Partner hier Paroli zu bieten. Doch generell sind die Sprecher in einer vorzüglichen Verfassung und mit Herz und Seele in den Plot integriert. Die Interaktion ist fabelhaft, und in Verbindung mit der exzellent aufgearbeiteten Geräuschkulisse bekommt man genau das geboten, was man ein vortreffliches, vorbildliches Hörspiel nennen würde. Das klingt womöglich eine Spur zu euphorisch, doch genau jene Euphorie ist hier in allen Belangen angebracht!

Zur Abrundung des Jubiläums enthält Episode 10.1 noch den ersten Teil eines Interviews mit den Machern von „Dorian Hunter“, in dem man sich vorrangig mit dem Transfer der Serie zum Hörspiel beschäftigt und auch die Indizierung einiger Folgen der Heftserie in den Fokus nimmt – sehr aufschlussreich. Die Fortsetzung gibt es in der anschließenden Episode – analog zur Fortsetzung der Handlung, auf die man sehr gespannt sein darf!

_Sprecher:_

Dorian Hunter – Thomas Schmuckert
Nicolas de Conde – David Nathan
Olivaro – Stefan Krause
Asmodi – K. Dieter Klebsch
Jakob Sprenger – Lutz Richter
Heinrich Institoris – Michael von Rospatt
Eustache – Philipp Moog
Wirt Stiecher – Wolf Frass
Martha Pickford – Regina Lemnitz
Donald Chapman – Frank Felicetti
Marvin Cohen – Frank Gustavus
Brunhilde – Kerstin Draeger
Equinus – Martin Semmelrogge
Isabelle de Conde – Celine Fontanges
Phillip Hayward – Tim Kreuer
Kutscher – Jan-Gregor Kremp
Irene Reuchlin – Katja Brügger
Wirtin Stiecher – Eva Michaelis
Henker – Lennardt Krüger
Marie Leibnitz – Mia Diekow
Söhne de Conde – Max Schmuckert und Flemming Stein
Fahrer – Dennis Ehrhardt

Produktion: Dennis Ehrhardt, Taubermond Verlag
Skript, Regie und Tonproduktion: Marco Göllner
Musik: MoorlandMusic, Gene Hunt
Titelmusik: Joachim Witt
Illustrationen: Mark Freier
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: dp

|Audio CD: ca. 78 Minuten Spielzeit
ASIN: B003F0VM4A|
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_“Dorian Hunter“ bei |Buchwurm.info|:_
[„Im Zeichen des Bösen“ (Folge 1) 5432
[„Das Henkersschwert“ (Folge 2) 5477
[„Der Puppenmacher“ (Folge 3) 5585