Interview mit Jennifer Heine auf der Frankfurter Buchmesse 2015 am 16.10.2015

Buchwurm.info: Hallo Jennifer. Wie geht es dir und wie gefällt es dir hier auf der Buchmesse?

Jennifer Heine

Jennifer Heine: Hallo, also im Moment ist mir heiß (*lacht*), aber sonst ist hier alles wie erwartet. Es ist voll aber noch nicht so voll wie morgen.

„The Callie Santas Chronicles – Alphablut“ ist dein Debütroman und einige Leser werden dich noch nicht kennen. Magst du dich bitte kurz vorstellen?

Ich bin die Jennifer, werde nächsten Monat 28 Jahre alt und komme aus Leverkusen. Ich habe einen sechsjährigen Sohn und bin hauptberuflich Bürokauffrau. Und bin eigentlich ganz witzig.

Und ganz nebenbei hast du einen Roman geschrieben.

Nebenbei, hmm … (*guckt zweifelnd*)

Hast du einen Lieblingsautor oder einen Autor zum Vorbild?

Lieblingsautoren habe ich viele, die aufzuzählen, da würde ich morgen noch hier sitzen. Ein Vorbild als Autor habe ich dagegen nicht, weil jeder ist auf seine Weise gut und auch schlecht. Nicht jeder ist perfekt, also kann ich nicht sagen, dass ich da ein Vorbild habe.

Dein Roman ist dem Romantasy zuzuordnen. Was fasziniert dich an dem Genre bzw. was hat dich zu der Geschichte inspiriert?

Das ist eine lange Geschichte. Ich lese seit über 15 Jahren fast ausschließlich Fantasy und historische Romane. Und irgendwann habe ich gedacht: „Setz dich einfach mal hin und mach was Eigenes. Du hast jetzt so viel gelesen. Was soll da schon schief gehen?“ Und dann habe ich etwas mehr als drei Jahre an dem Buch geschrieben. Das Ganze habe ich dann fast zwei Jahre liegen lassen, und dann wieder ausgepackt und gedacht: „Ja, es ist doch eigentlich ganz gut.“ Anschließend habe ich es einfach auf gut Glück an den Verlag geschickt und siehe da: Es hat geklappt.

Wie reagiert deine junge Leserschaft auf dein Buch und in welcher Form (z.B. E-Mails)?

Die Resonanz war bisher gut, aber es haben bislang eben nur sehr wenige gelesen. Lesungen mache ich nicht. Ich habe nur eine gemacht und das war ganz furchtbar peinlich. Das liegt mir einfach nicht. (Ich werde rot, zittere, stottere, werde zu schnell) In der Woche bekomme ich so 3 bis 5 E-Mails von meinen Lesern und neben positivem Feedback, werde ich darin oft gefragt, wann denn der nächste Teil [der „Callie Santas Chronicles“] herauskommt.

Das wäre auch meine nächste Frage an dich gewesen…

Im Moment ist das Manuskript schon beim Verlag und wird dort bearbeitet. Das Buch wird hoffentlich im März 2016 erscheinen. Meine beiden Testleser sind jetzt schon der Meinung, dass dieser zweite Teil zu hundert Prozent besser ist als der erste.

Was erwartet den Leser in der Fortsetzung?

Es wird traurig. Denn es werden zwei Personen sterben, die im ersten Teil Lieblingspersonen waren und mehr möchte ich an dieser Stelle noch nicht verraten.

Ist die Geschichte dann damit abgeschlossen?

Nein, es gibt noch einen dritten Teil, denn die Geschichte ist als Trilogie angelegt. Außerdem werden noch ein bis drei Vorgeschichten erscheinen. Einmal zu einer Person aus dem zweiten, einer Person aus dem dritten und einer Person aus dem ersten Teil.

Wie wird der Titel des zweiten Buches lauten?
Neben dem ersten Teil „Alphablut“, hoffe ich, dass der zweite Teil „Alphabürde“ und der dritte und letzte „Alphaliebe“ heißen wird. Alles „Alpha“, denn es geht ja um die Alphatiere. Da muss nur noch der Verlag zustimmen. (*grinst*)

Wer ist dein Lieblingscharakter in der Geschichte bzw. mit welcher Person kannst du dich am meisten identifizieren?

Ich finde Pepper ganz toll. Denn ich habe mir gedacht, dass ich den Hauptcharakter nicht so machen kann, wie ich bin! Das soll man ja auch nicht. Also habe ich die Pepper entwickelt. Sie ist eher so wie ich: Witzig, ein bisschen tüddelig und ich mag sie ganz einfach gern. Im zweiten Teil gibt es eine Person, die ich noch lieber mag, aber da rede ich noch nicht drüber. (*lacht*)

Die Zeichnungen im Buch sind passend zur Zielgruppe sehr jugendlich gehalten und erinnern ein wenig an den Manga-Stil. Hast du diese selbst gezeichnet?

Nein, die Zeichnungen im Buch und auch das Cover wurden von der Verlagszeichnerin gestaltet und ich hatte dabei auch nicht so viel Mitspracherecht. Wobei die Zeichnungen im Buch echt toll sind.

Der Verlag „FinGadar“, bei dem du dein Buch verlegen lässt, ist noch recht neu auf dem Buchmarkt (Gründung: 2014). Wie bist du auf ihn aufmerksam geworden?

Der Verlag hatte mich angeschrieben, weil ich auch blogge, ob ich denn nicht Bücher von ihnen lesen und rezensieren möchte. Ich habe dann zurückgeschrieben: „ Ihr seid ja noch recht jung, wollt ihr denn nicht mal mein Buch lesen?“ Und so kam es dann, dass sie fast direkt geantwortet haben: „Ja klar, machen wir.“ Mein Buch lag dann knapp vier Wochen beim Verlag und danach hatte ich den Vertrag im Briefkasten. Glück muss man haben!

Hattest du auch die Möglichkeit des Selfpublishing in Betracht gezogen?

Ja, ich hatte. Bis ich an den Verlag „Fin Gadar“ herangekommen bin, habe ich das Buch an 20 andere Verlage geschickt. Zwei davon wollten sich nochmal melden, von den anderen habe ich gar nichts mehr gehört und dachte schließlich: „Dann mache ich das eben selbst.“ Und als ich schon voll in der Planung war, rief der Verlag Fin Gadar an: „Ja gut, es klappt.“ Kaum hatte ich den Vertrag unterschrieben, kam zwei Wochen später ein Anruf von einem anderen, größeren Verlag, der mein Buch gerne haben möchte, aber da war es dann schon zu spät. Beim nächsten Mal … (*Augenzwinker*)

Hast du noch andere Werke in Planung?

Ja, nächstes Jahr kommen drei Stück. Der zweite Teil von „Callie“ und noch zwei weitere. Diese sind aber dieses Mal nicht dem Genre Fantasy zuzuordnen, sondern gehen in eine ganz andere Richtung. (Contemporary) Dabei habe ich mich von meinem privaten Umfeld inspirieren lassen, in dem viel passiert ist und das habe ich in Geschichten aufgeschrieben. Insgesamt habe ich sieben fertige Bücher zu Hause liegen. Darunter auch der dritte „Callie“-Band und ein Kinderfantasybuch für Kinder ab sechs Jahren. Das findet mein Sohn ganz besonders toll, denn das habe ich mit ihm zusammen geschrieben. „Mama, da muss ein Drache drin vorkommen und Mama, der Mann muss aussehen wie ein Fuchs“. Dann habe ich esso geschrieben wie er das wollte und nun muss der Text er noch überarbeitet werden.

Was würdest du anderen jungen Autoren mit auf den Weg geben?

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Einfach versuchen. Schiefgehen kann es immer. Das habe ich auch gedacht. Und auch wenn es nicht so anläuft, wie man sich das gerne wünscht, sollte man am Ball bleiben und lernen, lernen, lernen. Und der Kontakt mit anderen Autoren ist ganz wichtig!

Vielen Dank für das Interview und noch viel Spaß hier auf der Buchmesse.

Danke, ebenso.

Jennifer Heine bei Facebook: https://www.facebook.com/JenniferHeineAutorin