Die drei ??? Kids – Dein Fall – Die Golddiebe (Band 3)

Die Handlung:

Wo kommt die denn her? Die drei ??? machen einen Ausflug auf einem selbstgebauten Floß. In einer Strandhöhle in den Steilklippen spielen sie wilde Piratengeschichten nach. Plötzlich fällt Justus eine funkelnde Goldmünze auf den Kopf und sinkt auf den Meeresboden. Wo es eine Münze gibt, liegen vielleicht noch andere? Gibt es hier irgendwo einen Piratenschatz? Welche Spur führt dorthin? Wer weiß noch von diesem Geheimnis? Ein „Dein Fall“ zum Lesen und Miträtseln: Leserinnen und Leser schlüpfen in die Rolle des vierten Ermittlers. Sie entscheiden aktiv mit, wie die Geschichte sich entwickeln könnte. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Find your Fate

Dies ist kein normales „Drei ??? Kids“-Abenteuer, sondern ein „FYF-“ („Find Your Fate“) oder auch „Mitmach-„Fall. In den 1980ern gab es ein paar Versuche, um jungen Leuten mehr Spaß beim Lesen zu bereiten und sie aktiv ins Geschehen mit einzubeziehen. Mit am bekanntesten war nicht nur hierzulande die Reihe „Einsamer Wolf“.

Und wer die Jungs schon immer mal aktiv bei der Lösung eines Falles unterstützen wollte, der hat hier … in eingeschränkt vorgegebenem Rahmen … die Chance dazu. Ob es hier allerdings „1000 Spuren“ gibt, denen man nachgehen kann, wie es das Cover verspricht, darf man getrost bezweifeln. Von dem Personenregister, das es vor den normalen ???-Abenteuergeschichten nicht gibt, sollte man sich nicht einschüchtern oder verängstigen lassen. Die Namen muss man nicht auswendig lernen, um hier zu bestehen. Das sollte man eher als nützlichen Anlaufpunkt sehen, zu dem man immer wieder zurückkehren kann … als einzige Konstante in diesem Fall sozusagen, denn schließlich wird dieser Mitmach-Fall nicht von vorn nach hinten durchgelesen.

Die Leser werden vielmehr, je nachdem für welchen der vorgegebenen Vorschläge des Autors sie sich entschieden haben, wild blätternd im Buch hin und hergeschickt. Wenn sich der Weg, den man eingeschlagen hat, als vom Autor unerwünscht erwiesen hat und man sich doch noch mal umentscheiden möchte oder muss und man in einer Sackgasse landet, bekommt man am Ende dieser vielen „Und so endet …“-Kapitel die Seitenzahl genannt, von der man vorhin gekommen ist … und man muss zwingend den anderen Weg nehmen. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Hält nur ein wenig auf.

Es gibt ja Leser, die halten die Spannung nicht aus und lesen grundsätzlich das letzte Kapitel eines Buches als Erstes … die gibts wirklich. Das bringt hier eher nicht den erwünschten Erfolg … aus den oben beschriebenen Gründen. Es gibt halt nicht nur ein Ende und Schluss ist in einem FYF-Abenteuer auch nicht zwangsläufig auf der letzten Seite des Buchs.

Der Fall

Los gehts auf einem Floß. Justus ist an den Mast gefesselt und seine beiden Freunde bedrohen ihn. Aber, das ist alles nur ein Piraten-Spiel, bei dem alle viel Spaß haben. Dann fällt dem Ersten die Münze vom Klappentext auf den Kopf und wir haben einen neuen Fall! Und eine Beule! Aber, die hat nur einer der Jungs.

Die Münze scheint genauso echt wie auch Teil der Beute zu sein, die Diebe grad aus dem Museum geholt haben. Ob die wohl zu einem Schatz gehört? Zu einem vom Seeräuber Henry Selkirk? Den gibts im echten Leben übrigens auch, nur dass er da kein Pirat ist, sondern Jugendbücher über Piraten schreibt. Mutmaßlich ist der Autor dieses Falles ein Freund von ihm, denn sie sind im gleichen Jahr geboren und beide Deutsche.

Im Museum erfahren wir weiter Details zum Einbruchdiebstahl und wundern uns mit dem Nachtwächter, dass dieser nix bemerkt hat. Er vermutet, dass der/die Tärer über Insiderwissen verfügen und deshalb keine Spuren des Einbruchs zu sehen sind. Ooooooooder er gehört selbst dazu und lügt … kann ja auch sein … spricht aber niemand an.

Justus, Peter und Bob lässt übrigens der Gedanke nicht los, dass eine Elster die Münze auf Justs Kopf fallengelassen hat und so erfahren wir jede Menge Infos zu diesen Tieren. Obs uns was bringt, erfahren wir hoffentlich später auch noch.

Und dann gibts Hausverbot im Museum! Wait … what? Tja, nicht jeder mag es, wenn zu viele Fragen gestellt werden … und der Besitzer mag es offenbar nicht, wenn überhaupt Fragen gestellt werden. Das macht die Ermittlungen jetzt nicht wirklich leichter, aber die ??? lassen sich von so was eh nie abschrecken.

Immer weiter kommen sie voran und haben schließlich sogar handfeste Beweise gefunden. Warum sie an dieser Stelle aber Onkel Titus mit einbinden und nicht Kommissar Reynolds, habe ich nicht nachvollziehen können. Ob sie die Polizei wohl noch rufen und wenn ja, ob die wohl auch rechtzeitig da ist?

Der Autor und der Illustrator:

Boris Pfeiffer wurde 1964 in Berlin geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte. Er machte Abitur, wurde Buchhändler und Taxifahrer, studierte Sprachwissenschaften und Landschaftsplanung an der TU-Berlin und Drehbuch an der Berliner Filmhochschule. Anschließend arbeitete er als Regieassistent und Regisseur an verschiedenen Theatern.

Udo Smialkowski wurde vor langer, langer Zeit in Niedersachsen geboren. Er zeichnet seit seinem fünften Lebensjahr, aber erst nach vielen anderen Tätigkeiten als Elektriker, Soldat, Verkäufer und Student, findet er zu dem Beruf, den er am allerliebsten mag – Comiczeichner und Illustrator. Er schreibt seine Geschichten selbst, oder mit einem Freund zusammen und wandelt auch schon mal ein Buch in ein Comicscript um. (Verlagsinfos)

Mein Fazit:

Wen die Golddiebe beklaut haben, wissen wir schnell. Wer sie sind, später auch. Aber, wie die Drei ??? sie clever überlisten, das finden wir heraus, während wir von einer Stelle im Buch zur nächsten eilen.

Nicht immer erschließt es sich dabei, warum diese oder jene Entscheidung den Fall in eine Sackgasse und uns direkt an eines der vorzeitigen Enden der Geschichte führt. Das ist immer ein wenig unbefriedigend. Auf der anderen Seite bekommt man die vielen schönen Zeichnungen im Buch nur wirklich alle zu sehen, wenn man auch alle der angebotenen Wege verfolgt. Ob das nun die vom Autor festgelegten richtigen oder falschen waren, findet man eh heraus.

Gegen Ende des Falles gibts dann auch immer mehr Entscheidungsmöglichkeiten und bei der einen oder andere kann man schon ins Grübeln kommen, welcher Weg wohl der günstigste ist.

Mir haben der Fall und das Blättern Spaß gemacht. In die eine und andere Sackgasse bin ich auch gelaufen, aber, auch da gabs schöne Zeichnungen zu sehen.

Hardcover: 144 Seiten
Mit s/w-Zeichnungen von Udo Smialkowski
Vom Verlag empfohlenes Lesealter: 8-11 Jahre
1. Auflage, Februar 2023
ISBN: 9783440176429

www.kosmos.de

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