Jonathan Moore – Poison Artist

Inhalt

Ein Nachtschwärmer im Sog der Dunkelheit

Caleb Maddox ist Toxikologe, Schmerzforscher und Computerwissenschaftler. Aber das ist noch nicht alles: Er ist auch ein talentierter Hobbykünstler und ein gelegentlicher Gourmetkoch. Zu schön, um wahr zu sein? Nein! Denn seine düstere Seite macht ihn unzuverlässig, rücksichtslos sowie selbstzerstörerisch…

Die Handlung saugte mich sofort ein: Calebs Freundin ist nach einem explosiven Streit ausgezogen, also streift er durch die Bars von San Francisco, um sich zu betrinken. Dann trifft er auf eine atemberaubende Frau, die wie eine Droge auf ihn wirkt. Obwohl ihre Begegnung nur wenige Minuten dauerte, kann er sie nicht vergessen. Er isst kaum, schläft kaum, trinkt zu viel. Bei der Arbeit fällt er immer mehr unangenehm und er lässt nichts unversucht, um diese besondere Frau aufzuspüren.

Kurz darauf wird Caleb von Henry, einem alten Freund, der als forensischer Amtspathologe arbeitet, inoffiziell um Hilfe gebeten: es geht um viele tote Männer, Wasserleichen, aber Henry bezweifelt, dass sie einfach ertrunken sind….

Caleb findet schnell heraus, dass die Männer alle höchst raffiniert ermordet wurden, auf grausamste Art. Zudem stellt sich heraus, dass es eine Verbindung zwischen dem jüngsten Opfer und Caleb gibt…

Ab jetzt wird es so richtig komplex sowie ereignisreich. Er arbeitet heimlich mit Henry zusammen und das muss auch so bleiben. Gleichzeitig wird er als Zeuge immer wieder von Detective Inspector Kennon befragt, der mich mit seiner beharrlichen Zielstrebigkeit an die Serienfigur Columbo erinnerte. Dann findet Caleb die geheimnisvolle Frau, seine Ex-Freundin meldet sich, in den Laboratorien häufen sich seltsame Vorfälle und eine Kollegin kommt dem Killer zu nah…

Mein Eindruck:

Die vielen Fragen, die bis fast zum Schluss offenbleiben, sind absolut mitreißend: Worum ging es bei dem Streit mit seiner Ex-Freundin? Was hat es mit Calebs tragischer Vergangenheit, die immer wieder angedeutet wird, auf sich? Und wieso holt sie ihn ausgerechnet jetzt ein?

Die Handlung ist spektakulär atmosphärisch und wird fesselnd erzählt: San Francisco im Winter, tagsüber herrscht Nebel, nachts Regen. Am Tag ist Caleb, wenn er zwischendurch nüchtern genug ist, mit den Untersuchungen rund um die rätselhaften Morde beschäftigt. In der Nacht treibt er sich in exklusiven Bars herum und lässt sich von der mysteriösen Frau in eine andere Welt entführen. Dann nehmen die abgründigen Verstrickungen ihren Lauf…

“The Poison Artist” ist ein außergewöhnlicher, ausgeklügelter Thriller im Noir Stil. Der ausgeschmückte Schreibstil ist herrlich lyrisch, stellenweise fand ich die Schilderungen allerdings ein bisschen überladen bzw. demonstrativ. Die unheilvolle Stimmung macht, zusammen mit den faszinierenden Charakteren, neugierig, und die die spannende Handlung ist vielschichtig, undurchsichtig sowie verblüffend.

Fazit:

Die Art wie der Protagonist beruflich agiert bzw. die forensischen Aspekte insgesamt, erinnerten mich an Simon Becketts David-Hunter-Reihe. Wer eine Mischung aus interessanten wissenschaftlichen Ermittlungen, viel Noir Flair und einer fiebrigen Hauptfigur zu schätzen weiß, sollte sich “The Poison Artist” nicht entgehen lassen!

Der Autor

Jonathan Moore ist Anwalt und Romancier. Bevor er sein Jurastudium in New Orleans abschloss, war er Englischlehrer, Wildwasser-Rafting-Führer auf dem Rio Grande, Besitzer von Taiwans erstem mexikanischen Restaurant, Betreuer in einem texanischen Wildniscamp für jugendliche Straftäter und Ermittler für einen Strafverteidiger in Washington, D.C. Er lebt mit seiner Familie auf Hawaii. Seine Bücher wurden in zwölf Sprachen übersetzt. (Verlagsinfo)

Klappenbroschur: 349 Seiten
Originaltitel: The Poison Artist
Aus dem Englischen von Stefan Lux
ISBN-13: 978-3-518-47264-4

www.suhrkamp.de

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