Wood, Brian / Burchielli, Riccardo – DMZ 1: Abgestürzt

Die ersten Seiten von „DMZ – Abgestürzt“ wecken große Erwartungen. Amerika befindet sich im Bürgerkrieg, das Land ist geteilt. Den Vereinigten Staaten stehen die so genannten Freien Staaten gegenüber. Zentrum des Konflikts ist die Insel Manhattan. Hier liefern sich die beiden Kriegsparteien seit Jahren einen erbitterten Kampf, ohne dass eine Seite den definitiven Sieg davontragen würde. Die Fronten sind verhärtet, im Moment herrscht ein brüchiger Waffenstillstand.

Manhattan ist die DMZ, die Demilitarisierte Zone, in der keine Streitkräfte stationiert sind, sondern in die nur nach Bedarf ein- und wieder ausgerückt wird. Noch immer leben Zivilisten in Manhattan, die versuchen, im Kriegsgebiet möglichst gut über die Runden zu kommen. Mitten in dieses Treiben stürzt der Praktikant Matthew Roth. Er sitzt in einem Hubschrauber, der über der DMZ abstürzt. Als einziger Überlebender bahnt er sich einen Weg durch die von paramilitärischen Einheiten besetzten Hochhäuser, findet schneller Freunde, als der Leser glauben mag, und berichtet hier und da via Internet an die Außenwelt. So begegnet er Zee, einer Medizinstudentin, die als Ärztin unterwegs ist, The King, einem ehemaligen Marine, der mit einem überdimensionierten Sniper-Gewehr Aussicht hält, und Soames, dem Anführer einer Öko-Guerilla-Truppe.

Leider halten die ersten Seiten von „DMZ – Abgestürzt“ nicht, was sie versprechen. Die Grundidee umwölkt eine beinahe beißende Aktualität, nämlich ein inneramerikanischer Konflikt, der nicht nur eine politische, sondern auch eine soziale Dimension hat. Leider findet sich davon in „DMZ“ wenig wieder. Der intellektuelle Anspruch, welcher der Grundidee eines amerikanischen Bürgerkriegs anhaftet, löst sich nach wenigen Seiten in Wohlgefallen auf. Was bleibt, ist ein mittelmäßiger Kriegs-Comic, actionreich und nur selten spannend. Die große Vision bleibt aus.

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