„Arkadien“:
Band 1: „Arkadien erwacht“
Band 2: „Arkadien brennt“
Band 3: „Arkadien fällt“
Nach dem actiongeladenen Finale von „Arkadien erwacht“, dem ersten Band der „Arkadien“-Reihe Kai Meyers, der in einem verzweifelten Kampf zwischen den Mafia-Clans der Alcantaras und der Carnevares gipfelte, braucht Rosa Abstand von Sizilien und all den verwirrenden und gefährlichen Geheimnissen ihrer Familie, von denen sie nun erfahren musste. Und auch von Alessandro, denn jetzt, da sie beide zu Anführern ihrer verfeindeten Clans wurden, steht es um ihre Liebe noch schlechter als zuvor. Rosa kehrt deshalb nach New York zurück, nicht zuletzt auch, um ihre Mutter mit ihren Entdeckungen zu konfrontieren und mehr über die geheimnisvolle Organisation TABULA zu erfahren, die auf mysteriöse Weise in ihre Familiengeschichte verwickelt zu sein scheint. Doch in ihrere Heimat wird sie bereits von den amerikanischen Clan-Oberhäuptern empfangen, die alles daran setzen, das Mädchen aus dem Wege zu schaffen und zu verhindern, dass sie TABULA und dem eigentlichen Geheimnis der Clans auf die Schliche kommt. Es entbrennt eine abenteuerliche Jagd inmitten New Yorks und Rosas Verfolger schrecken vor nichts zurück. Als schließlich ein mysteriöses Video aus Rosas Vergangenheit auftaucht, wird ihre Welt erneut auf den Kopf und insbesondere ihr Vertrauen in Alessandro auf eine harte Probe gestellt.
Mit seinem schräg zusammengewürfeltem Stil aus Mafia-Krimi, Liebesgeschichte und kreativer Fantasy blieb „Arkadien erwacht“ mir zwar gut in Erinnerung, es hat aber dennoch ein Weilchen gedauert bis ich mir auch den zweiten Teil „Arkadien brennt“ zu Gemüte führen wollte. Im Nachhinein also hat die Geschichte mich scheinbar doch nicht so sehr gepackt wie zunächst gedacht. Nichtsdestoweniger macht auch der zweite Teil „Arkadien brennt“ beim Lesen Spaß und beschert einige actiongeladene Lesestunden. Rosa, im ersten Band noch als verschüchtertes Mädchen dargestellt, das einen Schicksalsschlag zu verkraften hat, scheint erwachsener geworden und versucht, sich in ihre Rolle als Clan-Anführerin einzufügen. Dabei gerät sie jedoch immer wieder mit ihren Beratern aneinander, die sowohl für ihr Verhältnis zu Alessandro als auch ihre Ablehnung diverser Machenschaften des Clans gegenüber kein Verständnis haben. Gelegentlich fällt sie jedoch in kindliche Muster zurück, was beim Lesen zuweilen nervt, zur Geschichte und ihrer Entwicklung aber natürlich dazugehört.
Die Story selbst hält erneut einige Überraschungen und unerwartete Wendungen parat und insbesondere Szenen wie die Hetzjagd im Central Park sorgen für Spannung und die nötige Portion Action – auch wenn New York als Kulisse für die Verwandlungen und Kämpfe zunächst seltsam anmutet. Lediglich zum Ende des Buches hin überschlagen sich die Ereignisse ein wenig zu sehr, alle Handlungsstränge werden fast ruckartig aufgelöst, alle Geheimnisse gelüftet. Sodann endet das Buch ebenso ruckartig, wenn auch in einem ähnlich fulminanten Finale wie bereits sein Vorgänger. Nur fühlt man sich als Leser schlicht etwas überrumpelt, wenn die über das Buch hinweg aufgebaute Spannung schließlich zu schnell verpufft.
Alles in allem wird natürlich ein jeder, der auch an „Arkadien erwacht“ Spaß hatte und sich mit dem interessanten Stilmix anfreunden konnte (zumindest ich habe auch im zweiten Band noch meine Problemchen mit den doch etwas kitschigen Verwandlungselementen), auch den zweiten Teil verschlingen. Mir allerdings hat er letztlich nicht ganz so gut gefallen wie Band 1.
Taschenbuch, 416 Seiten
ISBN-13: 978-3551312105
www.carlsen.de
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