„Todland“ beginnt mit den Ermittlungen im Mordfall eines angesehenen Anwalts. Martin Juncker ermittelt, obwohl er eigentlich recht nah am Geschehen ist und sowohl den Ermordeten wie auch dessen Ehefrau sehr gut kennt. Als er alte Tagebücher seines verstorbenen Vaters findet, entdeckt er auch dort eine heiße Spur zum ermordeten Anwalt.
Doch zeitgleich eröffnen Kim Faber und Janni Pedersen einen zweiten Schauplatz: Martin Junckers Frau Charlotte erhält einen anonymen Hinweis, demzufolge der schreckliche Terroranschlag in Kopenhagen ein halbes Jahr zuvor hätte verhindert werden können. Als sie Martin auf diesen Hinweis anspricht, weist er die Vorwürfe von sich, doch Charlotte merkt, dass ihr Noch-Ehemann nicht ehrlich zu ihr ist. Als ihr Informant brutal ermordet wird, wendet Charlotte sich an Martins ehemalige Kollegin Signe Kristiansen, die ihre gesamte Karriere aufs Spiel setzt, um Charlotte zu helfen. Doch dann unterläuft Signe ein schrecklicher Fehler, der ein weiteres Menschenleben kostet.
Hätte der Terroranschlag tatsächlich verhindert werden können? Und wer ist Schuld daran, dass nichts geschehen ist? Und wer möchte dies vertuschen?
Diesen Fragen gehen Charlotte und Signe unbeirrt auf den Grund, obwohl sie dabei neben ihrer Karriere auch ihr Leben aufs Spiel setzen…
Zwei Fälle in einem
Genau wie beim Auftakt der Reihe um Martin Juncker und Signe Kristiansen werden in dem Buch zwei Fälle parallel behandelt: In „Todland“ geht es um den Mord an einem angesehenen Anwalt, der mit zwei Schüssen niedergestreckt wurde, und auch erneut um den brutalen Terroranschlag auf dem Weihnachtsmarkt in der Kopenhagener Innenstadt. Martin Juncker und Signe Kristiansen haben bis zu Martins Zwangsversetzung immer gut zusammen gearbeitet, doch auch in diesem zweiten Buch berühren sich die Ermittlungen der beiden nur am Rande: Martin versucht vorrangig, den Mord des Anwalts aufzuklären, indem er speziell in dessen Privatleben gräbt.
Signe dagegen tut sich mit Martins Frau Charlotte zusammen und möchte die Vertuschung rund um den Terroranschlag ans Tageslicht bringen. Dieser Fall stand schon im Zentrum von „Winterland“, dem ersten Buch aus der Krimireihe. Auch damals hat der Leser schon erfahren, dass es offenbar eine Warnung vorab gegeben hatte, dass dann aber nichts passiert ist. Martin Juncker wurde Beweismaterial abgenommen und klipp und klar vermittelt, dass er hier nicht weiter ermitteln solle. Doch damit belässt es Signe Kristiansen in diesem zweiten Band nicht mehr.
Charlotte trifft sich mit einem Informanten, der ihr geheime E-Mails zugespielt hat. Sie glaubt ihm seine Geschichte, auch wenn sie auf den ersten Blick unglaublich erscheint. Doch dann taucht ihr Informant zu einem Treffen nicht mehr auf, und kurze Zeit später muss Charlotte erfahren, dass ihre geheime Quelle brutal ermordet wurde. Stattdessen taucht nun eine gute Freundin von ihm auf, die Charlotte weiterhelfen möchte.
Es sind immer nur kleine Puzzlestücke, die sich hier ganz allmählich und nur langsam zu einem Ganzen zusammensetzen. Ganz klar ist auf jeden Fall, dass man mit diesem Buch definitiv nicht in die Reihe einsteigen kann. Die Handlung knüpft direkt an „Winterland“ an und setzt das erste Buch nahtlos fort. Man muss also definitiv wissen, was im ersten Buch passiert ist, um der Handlung in „Todland“ überhaupt folgen zu können. Und auch am Ende dieses Buches bleiben noch Fragen offen, sodass schon jetzt klar ist, dass der abschließende Band „Blutland“, der im Mai 2022 erscheinen soll, diese Fragen hoffentlich noch beantworten muss.
Starke Charaktere
Martin Juncker und Signe Kristiansen gefielen mir als Ermittler schon im ersten Band sehr gut. Jetzt im zweiten Band kennt man sie bereits, ihre Vorgeschichte, ihre Geheimnisse, ihre Eigenarten, sodass man viel schneller in die Geschichte reinkommt als noch im Auftaktband. Dadurch ist das Buch auch viel spannender als noch Band 1. Allerdings gibt es auch hier sehr viele Details einzuordnen und zu verarbeiten – es tauchen sehr viele handelnde Personen auf und es werden aus dem ersten Buch viele Informationen vorausgesetzt. Daher muss man das Buch schon sehr aufmerksam lesen, um tatsächlich den Faden nicht zu verlieren.
Wie bei vielen „Mittelbänden“ hat auch „Todland“ das Problem, dass es viele Dinge inhaltlich voraussetzt, aber am Ende vieles dennoch offen lässt. So bleibt man als Leser trotz all der Spannung etwas unbefriedigt zurück, weil schon klar ist, dass man auf jeden Fall noch das dritte Buch lesen muss, um hoffentlich am Ende alles richtig einordnen zu können.
Aber auch hier bin ich schon sehr gespannt, weil ich gerne noch mehr über Martin Juncker und Signe Kristiansen lesen möchte. Im Privatleben beider Ermittler sind viele Fragen offen, viele Veränderungen haben sich ergeben und stehen noch an, sodass ich schon gespannt bin, wie das Autorenduo dies auflöst.
Unter dem Strich fand ich „Todland“ wirklich spannend, aber zur Höchstnote reicht es nicht ganz.
Paperback: 576 Seiten
ISBN-13: 3764507292
Blanvalet Verlag
Der Autor vergibt: