Lisette Allen – Normannenliebe. Erotischer Roman


Eroberungen im Namen der Liebe

Elena, ein 22jähriges Sachsenmädchen, erlebt anno 1070 in einem Kloster den Angriff der Normannen und wird in die Festung des Normannenkriegers Aimery verschleppt. Sie ist ausgewählt, um seine Gespielin zu werden, doch dies bringt den Zorn der Lady Isobel mit sich, welche die kleine Elena von nun an schikaniert und los werden will.

„Normannenliebe“ ist ein erotischer Roman aus der bekannten englischen Black-Lace-Reihe des Virgin-Verlags, in der seit Jahren erfolgreich sinnliche Fantasien für heterosexuelle Frauen verlegt werden. (Alle anderen Reihen wurden seither eingestellt.) Lisette Allen ist wahrscheinlich ein Hausname seitens des Verlags.

Handlung

Südengland anno 1070, vier Jahre nach der normannischen Invasion durch Wilhelm den Eroberer. Normannische Krieger nehmen die 22 Jahre junge Klosterschülerin Elena auf einem ihrer Streifzüge gefangen, auf denen sie Sklaven erbeuten.

Der Hauptmann der Soldaten ist der von einer großen Gesichtsnarbe entstellte Adelige Aimery le Sabrenn, ein überaus maskuliner Herrscher. Er bringt Elena zu seiner Festung, denn er ist von ihrer Unschuld fasziniert und will sie einer ganz bestimmten Ausbildung zuführen.

Doch in der Festung herrscht bereits eine Frau: die grausame und schöne Isobel, die Geliebte des Feldherrn. Wird es Elena gelingen, über Lady Isobel zu triumphieren und Lord Amery für sich zu gewinnen? Denn wenn es ihr nicht gelingt, wird sie zu einem Leben in Armut und Elend verdammt sein…

Mein Eindruck

„Normannenliebe“ erfüllt so ziemlich alle Fantasien, die sich eine eher unterwürfige Hetero-Frau auszudenken vermag, die von einem unbestechlichen Mann träumt, der sie beherrscht. Zu diesen Fantasien zählen in diesem Buch nicht irgendwelcher Kuschelsex, sondern eher so handfeste Dinge wie Ketten und Peitschen als Accessoires dunklerer Gelüste. Es richtet sich also in erster Linie an die wachsende Schar der Anhänger von Bondage und S&M.

Der literarische Stil ist denkbar anspruchslos und prunkt mit zahlreichen schwülstigen Adjektiven, der sogenannten „purple prose“ der viktorianischen Pulp Fiction. James Joyce hat in Kap. 13 „Nausicaa“ seines „Ulysses„-Roman der überschwänglichen Prosa quasi den Todesstoß versetzt. Nichtsdestoweniger dürfte die Handlung mit ihren einschlägigen Szenen die entsprechende Leserschaft ansprechen, denn der O-Titel klingt vielverprechend: Elenas Eroberung.

Das Cover

Das deutsche Titelfoto ist leider im Vergleich zum englischen Original reichlich einfallslos ausgefallen. Dieses zeigt nämlich eine junge mittelalterlich gewandete Dame, die sich, von Gold geschmückt, auf ein Schwert stützt. Das deutsche Foto zeigt lediglich eine weibliche Brust im Profil.

Taschenbuch: 254 Seiten
Originaltitel: Elena’s Conquest, 1994
Aus dem Englischen von Sandra Green.
ISBN-13: 9783404145164

www.luebbe.de

Der Autor vergibt: (2.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)