Liz Webb – Das Waldhaus

Inhalt

Als die 37-jährige Hannah in ihr Elternhaus nach London zurückkehrt, um ihren schwer dementen Vater zu versorgen, erwartet sie eine Überraschung. Er hält sie fälschlicherweise für ihre Mutter, die vor Jahren unter mysteriösen Umständen starb. Hannah steht unter Schock, vor allem weil ihr Vater sie immer wieder um Verzeihung bittet. Weiß er doch mehr über den Tod ihrer Mutter, als er damals zugeben wollte? Ist er vielleicht sogar schuld daran? Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft Hannah mehr und mehr in die Rolle ihrer Mutter und ahnt nicht, dass sie damit die düsteren Ereignisse der Vergangenheit unabwendbar heraufbeschwört … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Die greifbar beklemmende Atmosphäre und die faszinierend verstörende Protagonistin stimmen auf die düsteren Themen der Handlung ein: Geistiger sowie körperlicher Verfall, destruktives Verhalten, eine zerrüttete Familie. Dann ist da noch ein unaufgeklärter Mord, und der sorgt für Spannung!

Die 14-jährige Hannah musste viel ertragen: Ihre Mutter wurde ermordet, ihr Vater geriet unter Verdacht und wurde schließlich zur Persona non grata. Ihr Versuch sich Jahre später ein eigenes Leben aufzubauen, scheiterte grandios, jetzt kümmert sie sich mehr schlecht als recht um ihren hilflosen Vater. Ihr älterer Bruder hingegen hat mit der Vergangenheit abgeschlossen, sich neu erfunden und Karriere gemacht.

Als der Vater im Sterben liegt, sucht Hannah ihren Bruder Reece nach 15 Jahren Funkstille auf – auch, um die 23 Jahre zurückliegende Tragödie endlich aufzuarbeiten. Die Geschwister bewerten ihren Vater allerdings völlig unterschiedlich: Hannah hat ihn als klug und liebevoll in Erinnerung, für Reece war er ein Tyrann. Wessen Erinnerungen stimmen?

Auf der Suche nach der Wahrheit wendet sich Hannah an die Nachbarsfamilie, Freunde ihrer Mutter und den Ermittler, der den Mord an ihrer Mutter untersuchte. Manche weisen sie schroff ab, andere beantworten all ihre Fragen. Doch je tiefer Hannah in die Vergangenheit eintaucht, desto mehr erkennt sie, wie wenig sie über ihre Familie weiß…

Während der ersten paar Kapitel kommt Hannah einfach nur unfreundlich sowie hoffnungslos verstört rüber, im Verlauf der Handlung zeigt sich jedoch, wie komplex und tiefsinnig sie ist. Die Dynamik zwischen ihr und den Nebencharakteren ist interessant gestaltet, zudem sind die emotionalen Achterbahnfahrten, die ihre Nachforschungen sowie zufällig gewonnene Erkenntnisse in ihr auslösen, wirklich bewegend.

Die Autorin

Liz Webb hat eine Ausbildung zur klassischen Tänzerin absolviert, arbeitete dann unter anderem als Sekretärin, Managerin eines Schreibwarenladens, Modell für Kunstkurse, Cocktailkellnerin, Stand-up-Comedian, Synchronsprecherin, Drehbuchautorin und Hörspielproduzentin, bevor sie ihr Thrillerdebüt »Das Waldhaus« schrieb. Sie lebt im Norden Londons. (Verlagsinfo)

Fazit:

“Das Waldaus” ein großartiger Mix aus Familiendrama und Thriller, der meine Erwartungen voll erfüllt, wenn nicht sogar übertroffen hat! Der eindrückliche Schreibstil, mit einem Hauch von tragisch komischem Humor, die tollen Figuren und die rätselhafte, ereignis- sowie wendungsreiche Handlung sind absolut fesselnd!

E-Book: 416 Seiten
Originaltitel: The Daughter
Aus dem Englischen von Ivana Marinović
ISBN-13: 978-3-641-29455-7

www.penguin.de

Die Autorin vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)