Meike K.-Fehrmann – Frieda: Ein Demenz-Krimi

Der Inhalt

Die lebhafte alte Dame Frieda ist seit längerem an Demenz erkrankt und beginnt mehr und mehr zu vergessen. Häufig verliert sie ihr Zeitgefühl und lebt gleichzeitig in der Gegenwart und Vergangenheit. Frieda lebt alleine, bis eines Tages ihr Sohn Eberhardt ihre Haushaltshilfe Svetlana tot im Keller findet. Nach dieser heiklen Situation, die sich Frieda überhaupt nicht erklären kann, schickt der überforderte Eberhardt Frieda notgedrungen ins Altersheim.

Hauptkommissar Maindl hat sich gerade aus Liebe von seiner oberbayrischen Heimat in die Rhein-Main-Region versetzen lassen. Ihn plagt ein fürchterliches Heimweh, denn sein neuer Wohnort will ihm so gar nicht gefallen. Doch dann wird er mit einem rätselhaften Verbrechen konfrontiert. Auf der Suche nach dem Mörder eines grausam gepfählten Mannes, begibt sich Maindl auf die Spur von längst vergangenen Geheimnissen aus dem Zweiten Weltkrieg in Polen. Er erhält unfreiwillig Hilfe von Frieda, die trotz ihrer Krankheit ein tiefes Gespür für die Menschen in ihrer Umgebung hat und selbst schon mitten in diesem Fall steckt.

Meine Meinung:

Frieda: Ein Demenz-Krimi von Meike K.-Fehrmann ist ein grandioser Roman mit vielen unterschiedlichen Facetten, der mich sehr begeistert hat. Einmal handelt es sich hierbei, wie der Titel schon sagt, um einen Krimi bei dem eine demenzerkrankte alte Dame einen Kriminalfall löst. Gleichzeitig bietet der Krimi dem Leser einen emotionalen Einblick in das Leben einer Demenzerkrankten und deckt schreckliche Geheimnisse aus der Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs auf.

Der Roman ist aus den unterschiedlichen Perspektiven von Frieda, ihrem Sohn Eberhardt, Kommissar Maindl, dem Bauern Sascha und weiteren geschrieben. Dadurch bleibt die Geschichte durchgehend spannend und bietet verschiedenste Einblicke in das Geschehen. Wodurch nach und nach die ganzen Hintergründe aufgedeckt werden. Dabei schreibt die Autorin in einem angenehm leichten und mitreißenden Schreibstil.

Die Charaktere sind mit ihre Stärken und Schwächen sehr detailliert und authentisch gestaltet. So ist Frieda zwar demenzkrank, aber gleichzeitig so lebhaft und abenteuerlustig, dass sie andauernd in lustige und auch gefährliche Situationen gerät. Während Kommissar Maindl voller Heimweh nur schlechte Laune verbreitet, aber auch ein hervor-ragender Ermittler ist. Auch die Nebencharaktere sind gut ausgearbeitet und ich konnte mich problemlos mit ihnen und der Geschichte mitfühlen.

Ohne zu viel verraten zu wollen, bietet der Kriminalfall einige Morde, viele unerwartete Wendungen und eine gehörige Portion Spannung. Gemeinsam mit Maindl und Frieda folgt man der Spur des Täters und erfährt erst am Ende die Auflösung des Falls. Gleichzeitig verwebt die Autorin diesen Fall mit schrecklichen Kriegsgeheimnissen, wodurch die Spannung noch weiter gesteigert wird.

Die Autorin

Im Jahr 1977 wurde Meike K.-Fehrmann in Bad Sachsa geboren und wuchs dort im Südharz auf. Nach dem bestandenen Abitur entschied sie sich für zwei längere Auslandsaufenthalte in den USA und in Tansania. Im Anschluss absolvierte Fehrmann erst eine Ausbildung zur Gemeindepädagogin für Kinder- und Jugendarbeit, um dann Pädagogik und Ethnologie an den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Mainz zu studieren. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin beteiligte sie sich an mehrere Publikationen zur sozialpädagogischen Praxisforschung.

Fehrmann entschied sich nach für eine Weiterbildung für Trauer- und Sterbebegleitung bei der Mainzer Hospizgesellschaft und arbeitete danach mehrere Jahre im Sozialdienst verschiedener stationärer Altenpflegeeinrichtungen. Dort ließ sie sich zu ihrem ersten Roman Frieda – Ein Demenz-Krimi inspirieren. Darauf folgten weitere Romane, wie der Jugendroman Warum Herr Hagebeck sterben muss, der auch als Bühnenstück umgesetzt wurde.

Heute lebt Meike K.- Fehrmann mit ihrer Familie in Oberbayern und ist Leiterin eines Wei-terbildungsinstituts für Naturerlebnis-Pädagogik sowie Vorsitzende des Vereins „Chiemgau Autoren e.V.“.

Fazit:

Frieda: Ein Demenz-Krimi von Meike K.-Fehrmann ist ein spannender Krimi, der viel mehr Facetten bietet, als man auf den ersten Blick vermuten könnte. Durch die Demenzerkrankung von Frieda erhält die Geschichte einige lustige Situationen, die aber nicht den Ernst des Mordfalls abmindern und schreckliche Geheimnisse aus dem Zweiten Weltkrieg ans Licht bringt. Angenehm geschrieben und mit einer gehörigen Portion Spannung, konnte ich den tollen Roman nicht mehr aus der Hand legen. Ich kann den Roman nur jedem Fan von Krimis ans Herz legen.

Taschenbuch: 348 Seiten
Originaltitel: Frieda: Ein Demenz-Krimi
ISBN-13: 978-3-738-60038-4

www.bod.de
meike-k-fehrmann.com

Der Autor vergibt: (5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (1 Stimmen, Durchschnitt: 5,00 von 5)