Ramez Naam – Nexus. Install (Nexus-Trilogie 1)

Das Jahr 2040, San Francisco. Die experimentelle Nano-Droge Nexus ermöglicht es Menschen, sich von Bewusstsein zu Bewusstsein auszutauschen. Es gibt aber einige Neurowissenschaftler, die Nexus verbessern wollen. Und es gibt Behörden wie das Heimatschutzministerium (DHS), die Nexus auslöschen wollen. Und es gibt welche, die Nexus für ihre eigenen Zwecke ausbeuten wollen.

Als der junge Neurowissenschaftler Kaden Lane von der DHS-Agentin Samantha Cataranes erwischt wird, wie er Nexus 5 auf einer illegalen Party verteilt und verwenden lässt, will sie ihn verhaften. Mit der Hilfe des DHS gelingt es ihr. Kadens einziger Ausweg, um die Leben und Karrieren seiner Freunde zu retten: völlige Kooperation und Übergabe aller Nexus-5-Materialien. Der Preis: Ausspionieren einer chinesischen Nexus-Wissenschaftlerin. Was man ihm nicht sagt: Es geht um viel, viel mehr…

Der Autor

Der Software-Entwickler Ramez Naam war an der Entwicklung von Internet Explorer und MS Outlook beteiligt. Er war der Geschäftsführer von Apex Nanotechnologies, bevor er zu Microsoft zurückkehrte. Er ist Mitglied der World Future Society und arbeitet an mehreren Instituten und Komitees. Für sein Sachbuch „More Than Human: Embracing the Promise of Biological Enhancement“ ist er bekanntgeworden, doch den H.G. Wells Award 2015 erhielt er für seine Veröffentlichungen über Transhumanismus. Mehr Info: www.rameznaam.com.

Mit NEXUS gewann der Autor den PROMETHEUS Award 2014 und wurde für den Arthur C. Clarke Award 2014 nominiert. APEX gewann den PHILIP K. DICK AWARD.

Die NEXUS-Trilogie

1) Nexus. Install (2013, dt. 2014)
2) Crux. Upgrade (2014, dt. 2015)
3) Apex (dt. 31.3.2018)

Handlung

Das Jahr 2040, San Francisco. Die experimentelle Nano-Droge Nexus ermöglicht es Menschen, sich von Bewusstsein zu Bewusstsein auszutauschen. Denn Nexus ist nicht nur eine Substanz, sondern auch ein Betriebssystem, das über Funkeigenschaften verfügt. Das menschliche Gehirn dient ihm lediglich als Hardware-Plattform. Noch verbreiten sich die Nanos kontrolliert, aber wie lange noch?

Die Nexus-Zelle

Es gibt aber einige Neurowissenschaftler, die Nexus verbessern wollen. Der junge Neurowissenschaftler Kaden Lane hat zusammen mit seinen Freunden, dem Programmierer Rangan, der Aktivistin Ilyana und dem Ex-Marine Watson Cole eine Zelle aufgebaut, um Nexus weiterzuentwickeln. Dabei weiß er doch, dass es seit 2031 im Heimatschutzministerium (DHS) eine Abteilung für die Abwehr bedrohlicher Technologien, das ERD, gibt. Das ist eine Behörde, die Nexus auslöschen will. Er ahnt nicht, mit welchen Tricks deren Agenten arbeiten.

Die DHS-Agentin Samantha Cataranes bekommt von ihm eine Einladung zu einer illegalen Nexus-Party. Sie hat sich ihm als Reporterin Samara Chavez vorgestellt, die an neuester Forschung in der Bay Area interessiert sei. Damit sein siebter, mit Nexus aufgerüsteter Sinn sie nicht sofort durchschaut, hat sie sich mit Samara eine zweite Persönlichkeit zugelegt, an die sie bedingungslos glaubt. Er denkt, er könne sie als Versuchskaninchen gebrauchen, aber da ist er schief gewickelt.

Wolke 7

Auf der Party sind die Sicherheitsvorkehrungen streng, und mit Watson Cole steht ein muskelbepackter Gorilla bereit, jeden unwillkommenen Gast hinauszuwerfen. „Samara“ muss alle ihre elektronischen Geräte abstellen bzw. abgeben, aber zum Glück werden ihre Stiefel nicht untersucht. Darin hat sie einen Geheimsender versteckt. Sie bekommt den erhofften Nexus-5-Cocktail zusammen mit einem Glas O-Saft. Die Nanos machen sich in ihrem Gehirn sofort an die Arbeit und stellen ein virtuelles Abbild her. Das Erlebnis, das Universum ihres eigenen Verstandes ergründen zu können, versetzt „Samara“ in Euphorie.

Doch Wolke 6 ist noch gar nichts gegen Wolke 7: Die mentale Kommunikation mit den anderen Personen in der Chill-Zone. So lernt sie die anderen viel besser – und schneller – kennen. Leider bricht jetzt ihre Konditionierung durch. Samantha Cataranes wird von der überraschten „Samara“ in ihrem eigenen Kopf entdeckt. Das Ergebnis ist eine rasche Verdrängung des falschen Ichs. Die Offenbarung hat zur Folge, dass die anderen, die in Kontakt mit ihr stehen, schockiert, entsetzt oder angeekelt sind. Während Samantha ihren Geheimsender aktiviert und das ERD, DHS und das FBI herbeiruft, macht sie sich auf den Weg zum Ausgang. Doch dafür muss sie erst an Watson Cole vorbei…

Gefangen

Es gibt kein Entrinnen für die Gruppe, macht die gefangene Samantha ihren Gegnern klar. Rangan ist in ihrem Gehirn und hält sie auf ihrem Stuhl fest, an den sie gefesselt ist. Kaden und Ilya befragen sie und wägen die Optionen ab, während Watson sich wundert, warum keiner dieser Idealisten der Realität ins brutale Auge sehen will. Es gibt kein Entkommen, wenn sie nicht schnellstens verschwinden.

Die Einsatzleitung hat Mühe, das nächtliche Geschehen in der Hangarhalle, wo die Party stattfand, im Blick zu behalten. Pärchen verschwinden in den Büschen, andere gehen nur pinkeln, wieder andere gehen im Meer baden. Schließlich lässt sich die Kernzelle um Kaden, Ilyana und Rangan dingfest machen, doch Watson Cole entkommt. Der Exsoldat wurde von den Marines derartig aufgerüstet, dass er sechs Meilen unter Wasser tauchen kann, ohne Luft zu holen.

Qual der Wahl

Kaden wird von zwei Männern vernommen, einem Direktor des ERD namens Becker und von Martin Holtzmann, einem deutschen Neurowissenschaftler. Becker erklärt Kaden, welche Verbrechen er gegen den Präsidentenerlass von 2031 begangen hat, der das ERD-Direktorat des DHS ins Leben rief. Das Schlimmste ist für ihn und seine Freunde jedoch, dass sie kein Recht auf einen Anwalt, geschweige denn einen Pflichtverteidiger haben. Es geht ja um ultrageheime Angelegenheiten wie das weiterentwickelte Nexus-Nanovirus. Die betreffen die nationale Sicherheit, und dieser Hinsicht versteht die Regierung keinen Spaß.

Kadens einziger Ausweg, um die Leben und Karrieren seiner Freunde zu retten, besteht in völliger Kooperation und der Übergabe aller Nexus-5-Materialien. Daran ist natürlich besonders Holtzmann, der Wissenschaftler, interessiert. Der Preis für die Freilassung bzw. Verschonung seiner Freunde ist das Ausspionieren einer chinesischen Nexus-Wissenschaftlerin. Er bekommt dafür acht Wochen Trainingszeit. Was man ihm nicht sagt: Es gibt Leute, die Nexus für ihre eigenen Zwecke ausbeuten wollen.

Die Chinesin

Die chinesische Nexus-Wissenschaftlerin heißt Su-Yong Shu. Sie zeigt Anzeichen transhumaner Fähigkeiten, wie sie in den USA verboten sind. Denn seit einem Mutterschaftsurlaub vor drei Jahren steht sie offenbar in Diensten der kommunistischen Regierung. Nach einem Zusammentreffen mit ihr wurde ein tibetanischer Rebell zum Mörder des Dalai-Lama und der taiwanesische Oppositionsführer auf einmal zu einem glühenden Verehrer der Volksrepublik. Wer weiß, wozu diese Frau noch fähig ist? Die nächsten Bilder, die Becker Kaden zeigt, lassen es erahnen: Eine Elitetruppe, die sich Konfuzianische Faust nennt, besteht aus konditionierten Klonen, die offenbar einer Gehirnwäsche mit Nexus unterzogen worden sind. Mit einem Wort: Superkrieger, die kein Erbarmen kennen.

Kaden Lane schluckt. Trotzdem fragt er sich, ob er all diese Propaganda widerstandslos glauben soll. Er fasst den Plan, in das Betriebssystem von Nexus-5 eine Hintertür einzubauen, die nicht entdeckt werden kann. Auf dem fünfstündigen Flug von Washington, DC, nach San Francisco schließt er seinen Verstand mit dem von Rangan und Ilyana zusammen und aktiviert eine App in seinem Gehirn, um den Programmcode entsprechend zu ändern. Aber wird es ihm gelingen, alle Änderungen zu vertuschen, bis man ihm seinen Computer wegnimmt?

Bangkok

Die Konferenz der Neurowissenschaftler, auf der Kaden sich an die Chinesin Shu heranmachen soll, findet acht Wochen später in Bangkok statt. Ausgerechnet Samantha Cataranes begleitet ihn, denn es ist kein anderer ERD-Agent verfügbar. Wie sie hat Kaden ein zweites Ich erworben und aktiviert. Während seines Trainings hat er sich zwei Apps zugelegt. Die erste lässt ihn so ruhig bleiben, dass er jeden Lügendetektor überlisten kann. Die zweite erlaubt es ihm, wie Bruce Lee zu kämpfen. Allerdings findet sein CIA-Trainer heraus, dass sich die beiden Apps gegenseitig austricksen. Mit ruhigem Puls lässt es sich bei weitem nicht so gut Kickboxen, wie es nötig wäre, um den Gegner auszuschalten.

Samantha hat sich im Hotel unweit von Kadens Zimmer einquartiert und sofort eine elektronische Totalüberwachung in Gang gesetzt. Kaden soll keinesfalls subversive Tätigkeiten entfalten oder vom chinesischen Gegner kontaktiert werden. Doch sie hat Watson Cole aus dem Blick verloren. Als der vierte Mann der Kernzelle erfährt, wo sich Kaden befindet, macht er sich auf den Weg, um ihm in seiner Mission beizustehen…

Mein Eindruck

Wäre es nicht toll, wenn sich alle Menschen reinen Herzens von Gehirn zu Gehirn austauschen könnten, fragt der Autor wiederholte Male. Mit seinem Stellvertreter Kaden in der Geschichte muss er die Antwort auf diese Frage, die ja Richtung Utopie zielt, immer wieder überprüfen und revidieren. Denn die Utopie existiert nur für Kadens Freunde, die Idealisten – und für buddhistische Mönche, wie Kaden sie in Thailand kennenlernt.

Die Hölle

Für Leute, die in einer militärischen Hierarchie dienen, wie etwa Becker, ist diese Utopie hingegen die Verkörperung der Hölle selbst. Sie halten Trans- und Posthumanismus, wie er durch Nexus 5 ermöglicht wird, für verwerflich und sogar bedrohlich. Aus diesem Konflikt entwickelt sich eine bald schon ziemlich gewalttätige Handlung. Über kurz oder lang muss sich Kaden entscheiden, bis zu welchem Punkt er mit Beckers Behörde ERD zusammenarbeiten kann. Wenn das nicht mehr geht, geraten aber seine Freunde, denen sein Verrat die Freiheit verschafft hat, in Gefahr.

Die Alternative

Aber er bekommt eine verlockende Alternative angeboten. Die Chinesin Shu ist bis zur Nasenspitze randvoll mit Nexus-5, so dass es ihr gelingt, bei Abendessen mühelos mit ihm zu kommunizieren. Sie will ihn für ihre Forschung in der Volksrepublik China gewinnen. Aber Shu kann nicht nur kommunizieren. In einem wahnsinnig spannenden Zweikampf der Gehirne versucht sie, seine Nexus-Rechenknoten umzuprogrammieren. Er bemerkt das und startet seinen Nexus-Disruptor. Er erweist sich als nutzlos. Sofort stoppt Kaden das Betriebssystem, doch auch das hilft nichts mehr: Er wird gnadenlos umprogrammiert. Der Neustart inklusive Widerstands-App nützt auch nichts mehr. Doch woher nimmt Shu ihre enorme, übermenschliche Rechenleistung? Das darf hier nicht verraten werden. Kaden fragt sich, auf welcher Seite sie steht.

Antworten

Die Antwort erhält er im zweiten Action-Schwerpunkt der Handlung. Aus einem sehr friedlichen und harmonischen konspirativen Treffen von Nexus-5-Usern entwickelt sich unversehens eine brutale und blutige Schlacht um den Besitz von Kaden. An der Schlacht nehmen nicht weniger als fünf Parteien teil: 1) Kaden, unterstützt von der konvertierten Samantha; 2) Watson Cole, sein heimlicher Unterstützer; 3) das ERD, das einen Nexus-Drogendealer schnappen will; 4) Shu und ihr Klon-helfer Feng; und (5) schließlich noch eine lokale Bande. Kein Wunder also, dass es am Schluss mehr als 30 Leichen und sehr viel Leid zu verzeichnen gibt.

Der dritte Weg?

Shu bringt ihn ins Kloster der buddhistischen Mönche, denen Professor Ananda, ein persönlicher Freund des Königs, vorsteht. Auch hier entwickelt sich die Nexus-Harmonie als wegweisende Utopie. Ist dies der dritte Weg, von dem Kaden gegenüber Shu behauptet hat, dass er ihn finden müsse. Leider macht das ERD auch hier Kaden und Sam ausfindig, so dass es zu einer weiteren enormen Schlacht um Kaden und den Besitz von Nexus-5 kommt.

Die Rolle der Frauen

Frauenfiguren nehmen in diesem Roman (und wohl auch in den beiden Fortsetzungen) eine bedeutende Position ein. Am Anfang betätigt sich Kaden als Don Juan, und die Erkorene lässt ihn schnell alt aussehen: Sein Nexus hat eine Fehlfunktion. Auch Samantha soll ja ein Versuchskaninchen sein, doch daraus wird nichts: Aus dem Kaninchen wird schnell eine Schlange, die zuzubeißen versteht. Sie ist eine Amazone, aber eine mit einer mehrschichtigen Vergangenheit, die sich als sehr interessant und bedeutsam erweist.

Dies erkennt Samantha während der „Séance“ in Bangkok: Früher mal war sie eine glückliche Tochter aus einer glücklichen Hippie-Familie, wie es sie (immer noch) in Kalifornien zu Dutzenden gibt. Selbst ohne Nexus herrschte Gruppenharmonie. Doch dann schmeichelten sich Ganoven ein und rissen die Kommune sowie deren Vermögen an sich. Aus der Kommune wurde eine Tyrannei und aus Samantha eine Sexsklavin. Als sich der Boss dann aber auch ihre Schwester Ana unterwerfen wollte, griff Sam zum Revolver und erschoss die Rädelsführer, die eh schon vom FBI belagert wurden (seit einem heimlichen Notruf Sams). In einem blutigen Showdown wurde Sam von einem Agenten gerettet – und später zur DHS- und ERD-Agentin ausgebildet.

Die Séance kehrt Sams verdrängtes Ich zuoberst und verdrängt Sam, die Agentin. Deshalb beginnt sie, Kaden zu helfen. Nur dank ihrer Hilfe entkommt er dem anschließenden Inferno lebendig. Doch Shu ist ebenfalls beteiligt. Die Chinesin bietet einen Ausweg in die von Kaden ersehnte Welt der unschuldigen Forschung und Entwicklung. Allerdings findet er heraus, wem sie verpflichtet ist – und dass sie nicht mehr als „human“ zu bezeichnen ist.

Auf der klassischen Heldenreise à la Joseph Campbell, auf der sich Kaden befindet, bilden diese beiden Frauen wichtige Stationen, die ihm helfen, sich zu transformieren und die für ihn richtigen Entscheidungen zu treffen.

Die Technik

Als Programmierer weiß der Autor ganz genau, wovon er schreibt. Das betrifft nicht nur die Software-Entwicklung und die Waffentechnologien aller Art, sondern auch die Ethik, die beim Einsatz dieser Technologien zu Rate zu ziehen ist. Er sitzt in mehreren wissenschaftlichen Beiräten und Ethikkommissionen. Doch statt zu dozieren, setzt er alle entsprechenden Erörterungen leicht lesbar in Dialoge um. In allen drei Disziplinen – Software, Waffen und Ethik – sollte der Leser firm sein, um mitreden zu können.

Ungereimtheiten etc.

Im Original wird auf Seite 157 mit alten Banknoten bezahlt. Das finde ich für das Jahr 2040 sehr anachronistisch. In China bezahlen die jungen Menschen jetzt schon nur noch per Handy. Auch an manch anderer Stelle kommt mir das Geschehen etwas antiquiert vor. Man ist ja selbst heute schon weiter als in der hier entworfenen Zeit. Das zeigt das Problem von Zukunftsromanen auf, die aktuell sein, aber den Leser nicht überfordern wollen: Sie veralten schnell.

Unterm Strich

Das Buch eignet sich gut für Leser, die sich für die neueste Technologie interessieren, die verändert, was es heißt, ein Mensch zu sein. Das iPhone war 2007 solch eine disruptive Technologie, brachte es doch das Telefonieren, Fotografieren, Computernutzung und das Internet auf einem einzigen, handlichen Gerät zusammen. Seitdem ist die Welt zu einem Dorf zusammengeschnurrt, so dass selbst kleinste Postings – wie etwa der Quellcode von Nexus-5, den Kaden hochlädt – in aller Welt erhebliche Umwälzungen zur Folge haben kann. In einem beängstigenden Epilog entwirft der Autor ein Internet, das von den elektronischen Wächtern der mächtigsten Nationen – USA, Europa, Indien, China – mit Firewalls und Schadsoftware gegen solche „verbotenen Quellcodes“ verteidigt wird – alles im Namen einer überholten, fragwürdigen Definition dessen, was ein Mensch zu sein hat.

Drei Actionblöcke gestalten die Handlung für männliche Leser sehr unterhaltsam, weiblicher Leser dürften eher an den friedlichen, harmonischen Passagen – dem „Inner Space“ – interessiert sein. Dieser erweist sich jedoch als ebene bedeutsam – siehe oben meine Würdigung der Rolle der Frauen. Was mich an der Action störte, war das Übermaß an Brutalität und Blutvergießen.

Hinweis

Innerhalb der Science-Fiction-Literatur steht die „Nexus“-Trilogie auf einer Stufe mit dem UPLIFT-Zyklus von David Brin – einem vielfach ausgezeichneten Autor, der das gleiche Thema des Upliftings, also der künstlichen geistigen Höherentwicklung, in seinem mehrfach vielbändigen UPLIFT-Zyklus aufgegriffen hat. Zwar kommen bei Brin ebenfalls Konflikte und Raumschlachten vor, doch nie derart blutig wie bei Naam.

Was das Gruppen- oder Schwarmbewusstsein betrifft, so entwickelte bereits Theodore Sturgeon das Konzept mehrfach und auf nachdenklich und betroffen machende Weise, so etwa in „More Than Human“ (1953). Deshalb ist es auch kein Zufall, dass dieser Titel auch Naams gleichnamiges Sachbuch (siehe oben) schmückt.

Taschenbuch: 628 Seiten
Info: Nexus. Install, 2013;
übersetzt von Bernhard Kempen
www.heyne.de

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