John Sinclair – Ewige Schreie (Folge 84)

Die Handlung:

Walham, Schottland, im Jahre des Herrn 1813. Der Henker Sam Davies lehrt die Mörder- und Diebesbanden der Umgebung das Fürchten. Als Davies’ Familie grausam ermordet wird, gerät er selbst unter Verdacht. Unschuldig stirbt er auf dem Galgenhügel … 200 Jahre später wird Walham von einer Reihe unheimlicher Selbstmorde erschüttert. Und die Schreie der Erhängten hallen auch noch nach ihrem Tod durch das gesamte Dorf … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Diesmal hat sich der Verlag an die Hörspielumsetzung des Taschenbuchs mit der Nummer 19 gemacht, das erstmalig am 11.10.1982 am gut sortierten Bahnhofskiosk oder manchmal auch in einer Buchhandlung zu bekommen war.

Dieses Hörspiel fängt an wie eine inszenierte Lesung. Über die Vergangenheit berichtet nicht wie gewohnt die Sprecherin, sondern es liest ein Pfarrer aus einem Buch vor. Nein, nicht aus der Bibel … er fasst so die Ereignisse zusammen, die zu dem führen, was uns in dieser Geisterjäger-Folge erwartet: schreiende, aufgehängte Leichen.

Ja, eigentlich sollten sie schreien … stattdessen jammern sie oder jaulen oder heulen anfangs nur rum, aber schreien, nicht wirklich. Gruselig und unheimlich tun sie das dennoch, keine Frage und zusammen mit den eindringlichen Beschreibungen, die uns die Erzählerin dazu liefert, gehts noch mehr unter die Haut.

Unter diese will auch Mr Killroy etwas treiben … Pflöcke … Richtung Herz. Warum er macht er das bei jaulenden Gehenkten, anstatt bei Vampiren? Wären da nicht eher Weihwasser und Kreuz angebrachter? Aber … er hat Erfolg damit und ab jetzt schreien die Gehenkten auch.

Die Story ist zwar nicht ganz so verflochten, als dass man schnell den Überblick verlieren könnte, aber auch nicht so simpel, dass man nur auf das Ende warten würde. Alles wird nachvollziehbar erklärt und der Hörer ist bestens darüber im Bilde, was damals passiert ist, warum die Selbstmörder heute schreien und wer sie überhaupt in denselben treibt. Und das geht durch Mark und Bein!

Die Sprecher und ihre Rollen:

John Sinclair: Frank Glaubrecht
Erzählerin: Alexandra Lange
Logan McMullough: Tim Knauer
Jim Garner: Patrick Bach
Helen Cloud: Kaya Marie Möller
Pfarrer Killroy: Douglas Welbat
Frank Tailor: Boris Tessmann
Norman Murphy: Constantin von Jascheroff
Sam Davies: Helmut Zierl
Mary Sinclair: Luise Lunow
Sergeant Weathers: Walter Wigand
Constable: Bodo Wolf
Ansage: Jürgen Holdorf

sowie Cathlen Gawloich, Leon Seibel und Ursula Sieg

Technik-Credits:

Hörspielskript und Regie: Dennis Ehrhardt
Sounddesign, Schnitt und Mischung: ear2brain productions
Musik: Andreas Meyer
Gitarren im John-Sinclair-Theme: Jan Frederik
Produktion: Marc Sieper (Lübbe Audio)

Die Ausstattung:

Die komplett schwarze CD steckt in einem Jewel-Case. Das Booklet-Faltblatt enthält eine Liste der bereits veröffentlichten Folgen der „2000er“-Serie und der „Classics“-Serie. Zusätzlich werden noch die Sprecher und ihre Rollen aufgeführt sowie die Technik-Credits.

Mein Fazit:

Dass auch eine einfache Story ausreichen kann, um eine Stunde bestens zu unterhalten, stellt diese SINCLAIR-Folge unter Beweis. Ein unschuldig Gehenkter wird wiedererweckt und nimmt nun Rache … klingt simpel, ist es auch … fast. John Sinclair ist zufällig in der Gegend und nimmt es mit dem vermeintlich Bösen auf.

Die heimlichen Stars dieser Episode aber sind die Effekte, die Musik und die Sprecher. In einer perfekten Abmischung gehen sie sofort und direkt unter die Haut und nisten sich 63 Minuten lang ein. Die Spannung, der Horror und der Grusel fesseln schnell und ganz ohne Matsch- und Splattereffekte gibts das perfekte Kopfkinoerlebnis.

Audio-CD
Spieldauer: 63:01 Min.
Tracks: 13
ISBN-13: 978-3785747063

www.luebbe.de

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