S. K. Tremayne – Schwarzes Wasser

Inhalt

Eine traumhafte Insel wird zum Albtraum…

Die rauschende Mittsommerparty eines Luxushotels auf einer kleinen, wildromantischen Flussinsel in Essex endet in einer Katastrophe: Gleich mehrere Gäste ertrinken nachts in den kalten Fluten. Die junge Hotelmanagerin Hannah entwickelt daraufhin eine panische Furcht vor Wasser, die sie buchstäblich auf der Insel gefangen hält, selbst als sich das Hotel mit dem Wintereinbruch endgültig leert. Inzwischen ist sie überzeugt, dass die schreckliche Nacht kein Unfall war. Warum weigert sich ihre Schwester, die auch im Wasser war, darüber zu sprechen? Hannah ist allerdings nicht so einsam auf der Insel, wie sie glaubt … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

“Schwarzes Wasser” ist ein Locked-Room-Setting Psychothriller, der mich wie eine reißende Strömung gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Der atmosphärische Schreibstil erzeugt eine greifbar unheilvolle Stimmung, die immer intensiver wird. Das schaurig schöne Setting verstärkt diesen Eindruck: Eine sagenumwobene Insel, ein geschichtsträchtiges, morbides Nobelhotel, umgeben von dichten Wäldern mit vielen verschiedenen Tieren und natürlich dem Blackwater – teils Meer, teils Fluss – der wegen seiner tückischen Strömung auch Schwarzes Wasser genannt wird.

Die Handlung ist von Anfang an rätselhaft und die Spannung baut sich langsam aber sicher auf. Ab der zweiten Hälfte wird die Geschichte stetig ereignisreicher sowie nervenaufreibender. Aus Hannahs Sicht erfahren die Leser*innen was in der Gegenwart passiert, aus Kats Perspektive was in jener Juninacht geschah. Es gibt interessante Einblicke in die Familiengeschichte der Schwestern, in volkstümliche Mythen und in die Begebenheiten, die zu dem Unglück im Blackwater führten.

Der Schreibstil ist modern, ausdrucksstark, bildgewaltig und gespickt mit geistreichem Galgenhumor, der für Leichtigkeit sorgt. Alle Charaktere sind glaubwürdig, mit Tiefe, gezeichnet und das Geschehen wird sensationell mysteriös geschildert: Die Vorgänge in der urwüchsigen Natur, das dubiose Verhalten einiger Mitarbeiter*innen und Hannahs Isolation als die Gäste im Winter wegbleiben, das Personal peu à peu flüchtet, bis sie schließlich allein auf der Insel ist.

Das Innenleben der traumatisierte Hannah wird so plastisch beschrieben, dass ich mühelos mit ihr mitfühlen konnte. Ich sah alles durch ihre Augen, spürte ihre Verzweiflung, ihre Hilflosigkeit, ihre leise Hoffnung sowie ihre Ehrfurcht vor der schrecklich schönen Natur.

Hannah und Kat stehen sich sehr nah, obwohl sie grundverschieden sind: Hannah ist vernünftig, verantwortungsbewusst sowie herkömmlich hübsch. Kat ist eine wunderschöne, verführerische Nixe mit ungeahnten Talenten und einer Vorliebe für Esoterik. Sie ist hoffnungslos leichtsinnig sowie unzuverlässig, aber weil sie alle bezaubert bekommt sie immer was sie will. Ihre fatalste Schwäche kennt jedoch nicht einmal Hannah…

Der Autor

S.K. Tremayne wurde in Devon geboren und lebt heute in London. Sein ursprünglicher Beruf als Reisejournalist bringt es mit sich, dass er die Schauplätze seiner Romane bestens kennt. Ihm gefällt es dort, wo normale Orte plötzlich bedrohlich werden – und wo das Unheimliche ins Leben normaler Menschen tritt. Sein erster Thriller Eisige Schwestern wurde sofort zum Bestseller. Heute werden seine Bücher in dreißig Sprachen übersetzt. (Verlagsinfo)

Fazit:

“Schwarzes Wasser” begeistert mit einer ausgefeilten, wendungsreichen Geschichte, die mich bis spät in die Nacht durch die Seiten blättern ließ. Perfekt für Freunde von psychologischen Thrillern mit mythischen Elementen sowie Schauerroman Flair. Fans von C. J. Tudor und Ruth Ware aufgepasst – dieses Buch dürfte ganz nach eurem Geschmack sein!

E-Book: 416 Seiten
Originaltitel: The Drowning Hour
Aus dem Englischen von Susanne Wallbaum
ISBN-13: 978-3-426-46079-5

www.droemer-knaur.de

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