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David & Leigh Eddings – Belgarath der Zauberer (Das Auge Aldurs, Bd. 1)

Der wilde Zauberer und Weltenlenker

Jahrhundertelang tobte der Krieg, nun ist er endlich beendet, und das Leben nimmt wieder seinen gewohnten Lauf. Es gibt nur noch einen Menschen, der von den fast vergessenen Zeiten zu erzählen weiß, als die Götter noch über die Erde wandelten. Einen Menschen, der noch weiß, wie der Dunkle Gott Torak das Auge Aldurs stahl und die Welt spaltete, wie die Menschen in einen erbarmungslosen Konflikt gezogen wurden, den Krieg der Götter. Einen einsamen, letzten Zeugen, genannt der Alte Wolf: Belgarath der Zauberer. Und er war von Beginn an Teil dieser Geschichte… (Verlagsinfo) Belgarath ist der erste Schüler des Gottes Aldur. Er lebt schon so lange, dass die meisten ihn nur für eine Gestalt aus den Legenden halten. Die Prophezeiung nennt ihn den Ewigen.

Millionen Leser haben David Eddings zwei Superseller-Sagas „Die Belgariad“ und „Das Malloreon“ verschlungen, Millionen werden auch die zwei Vorgeschichten dazu verschlingen: „Belgarath der Zauberer“ und „Polgara die Zauberin“ über Belgaraths Tochter Polgara. In einer schönen bibliophil anmutenden Aufmachung hat Bastei Lübbe Belgaraths Geschichte (das heißt seine Version davon) in der neu geschaffenen „Bibliothek der phantastischen Literatur“ veröffentlicht.
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Eddings, David & Leigh – wilde Land, Das (Götterkinder 1)

Um dem aggressiven Vordringen des Bösen Einhalt zu gebieten, müssen sich die vier Götter der Welt zusammentun, um entsprechende Armeen aufzustellen. Sie selbst dürfen nicht töten. Bei dieser Unternehmung erweisen sich ihre jeweiligen „Götterkinder“ oder Träumer von besonderem Wert.

_Die Autoren_

David Eddings, geboren 1931, und seine Frau Leigh gehören zu den erfolgreichsten Autoren von Fantasyserien. 1982 wurde sein erster fünfbändiger Zyklus, Die Belgariad-Saga, zum Bestseller, und eine ganze Reihe weiterer folgten. Schließlich veröffentlichte er mit dem „Riva-Kodex“ sogar eine fiktive Historia seiner erfundenen Welt. Mit „Althalus“ erschien erstmals ein Fantasy-Soloroman. Mit zwei anderen Romanen erkundete er das Terrain des Psychothrillers, bevor er mit „Götterkinder“ doch wieder einen neuen Zyklus begann. Der erste Band liegt jetzt auf Deutsch vor; Teil 2, „Dämonenbrut“, folgte im Februar 2005.

_Handlung_

Vier Götter behüten seit alters her das Land Dhrall. Jedem seiner Quadranten ist ein Gott oder eine Göttin zugewiesen. Im Westen herrscht die Göttin Zelana. Sie ist willensstark, aber an den Angelegenheiten der Evolution wenig interessiert. Daher entgeht ihr auch die Entwicklung des Homo sapiens völlig, bis ihr nördlicher Bruder Dahlain sie darauf aufmerksam macht, dass Ungemach droht und sie gefälligst vielleicht doch etwas unternehmen könnten. Zelana spielt lieber in ihrer Meereshöhle an der Küste ihrer Insel.

So kommt es, dass ein böses Wesen namens Vlagh von der unbewachten Zone in der Mitte des Landes Dhrall aus seinen Einfluss auf die angrenzenden Gebiete ausweiten kann. Wie weiland Tolkiens Morgoth und Sauron erschafft es gefährliche Zerrbilder der vorhandenen Kreaturen, bis sie ihm bedrohlich und unbesiegbar genug sind. Das Vlagh bereitet eine Invasion vor.

Unterdessen hat Dahlain allen seinen drei Geschwistern ein Geschenk gemacht: einen sogenannten Träumer. Zelanas Träumer ist ein zauberhaftes Mädchen, das sie Eleria nennt. Von Mutter Meer bekommt Eleria eine riesengroße Perle geschenkt, die ihr offenbar beim Träumen hilft. Sie warnt Zelana vor dem Vlagh, so dass erst einmal Kriegsrat gehalten wird.

Zelana verspricht, eine Kriegerschar aufzustellen, um der Vlagh-Invasion entgegenzutreten. Leichter gesagt als getan. Erst muss sie mal ein paar Recken finden. Da wäre in den Küstenlanden Dhralls zunächst Langbogen. Nachdem seine Braut kurz vor der Hochzeit von einem Diener Vlaghs getötet wurde, widmet Langbogen sein Leben der Jagd auf die Vlagh-Kreaturen.

Dann beschafft Zelana mit ihrem Gold eine riesige Flotte aus dem Lande Maag, die sie, nach einigen Widerständen, endlich auch nach Dhrall schaffen kann, um mit den Seeleuten ein Heer aufzustellen. Nachdem ihre Geschwister ebenso verfahren sind, kann ja der Krieg nun eigentlich losgehen. Oder?

_Mein Eindruck_

Wieder einmal gilt es, dem von diversen US-Präsidenten beschworenen „Reich des Bösen“ (oder gar einer „Achse von Schurkenstaaten“) Einhalt zu gebieten und ein streitbares Heer der „Willigen“ aufzustellen. Wie willig diese jedoch sind, hängt ganz von der Menge Gold ab, mit der sie jeweils bezahlt werden. Das gilt besonders für die Maag-Piraten unter Käpt’n Hakenschnabel und die trogitische Söldnerarmee unter Kommandant Narasan. Rühmliche Ausnahmen stammen allesamt aus dem bedrohten Lande Dhrall selbst: Hier geht es nämlich um Heimatschutz. Und dafür lässt man sich schließlich nicht bezahlen, oder?

Was hier nach einer Neuauflage des 3. Golfkrieges und etlicher Midkemia-Romane des Eddings-Kollegen Raymond Feist klingt, wird nur durch zwei Aspekte erträglich. Das eine Element bilden die Götter und ihre Träumer, das andere der Humor.

Die vier genannten Götter stammen von Vater Erde und Mutter Meer ab. Das kehrt die Zuteilung der griechischen Antike um, in der von Vater Okeanos und Mutter Gäa alle Götter abstammen. Das Abkupfern wollten die Eddings wohl nicht so offensichtlich machen. Der nördliche Gott Dahlain hat hingegen starke Ähnlichkeit mit Hephaistos / Vulkan, denn er ist Schmied. Allerdings ist er weder mit der Liebe Blindheit (zu Venus) noch mit Behinderungen geschlagen, sondern ein hervorragender Stratege, der seinen Geschwistern verbal in den Hintern tritt, damit sie endlich was unternehmen.

Dahlain ist es auch, der ihnen und sich je ein Götterkind zur Seite stellt, einen Träumer. Sie erweisen sich als Agenten seines Willens, aber auch als Empfänger für den Willen von Mutter Meer (Eleria) und Vater Erde (Yaltar, Dahlains Träumer). Noch ist nicht klar, ob sie bald die aktuellen Götter ablösen werden, deren Zyklus sich nach Äonen nun seinem Ende zuneigt. Zelana beispielsweise leidet unter Erinnerungslücken: göttlicher Alzheimer? Kein Wunder, dass sie auf Eleria angewiesen ist.

Dieses Schmusekätzchen dürfte wohl eine Erfindung von Leigh Eddings sein, denn nur eine Frau würde vermutlich auf die Idee kommen, dass ein Kind sich die Recken der Heere erobert, indem es sie küsst und Küsschen einfordert, sich ihnen auf den Schoß setzt und dort prompt ein Schläfchen hält. Diese Auserwählten scheinen immerhin zu den Intelligenteren der maßgeblichen Krieger zu zählen, also hat Eleria keinen schlechten Geschmack. Natürlich werden die so „Beglückten“ von den anderen Kämpfern schief angeguckt.

Dies ist nur ein Beispiel für den sympathischen Humor und die durchweg vorhandene Ironie, mit der sich die Eddings seit jeher ihre zu Millionen zählende Lesergemeinde eroberten. Eine weitere Quelle für humoristische Szenen und Dialoge bietet das Aufeinandertreffen der unterschiedlichen Volksvertreter, insbesondere zwischen den Kommandanten Narasan (Trogit) und Hakenschnabel (Maag), aber auch zwischen Langbogen und Rotbart (beide aus Dhrall) sowie Hase (Maag) und Keselo (Trogit).

Ein wenig enttäuscht hat mich das Fehlen von richtiger Action in diesem Band. Nicht, dass man den Helden wünschen würde, dass sie es mit dem Gift von Schlangenwesen aufnehmen sollten. Aber ein wenig Handgemenge und Getümmel hat noch keinem Heroic-Fantasy-Roman geschadet. Daher scheinen die Eddings etwas anderes im Sinn gehabt zu haben. Zwar geht es um den Krieg gegen unmenschliche Gegner – das Vlagh hat viel Ähnlichkeit mit Morgoth und Sauron, und seine Diener entsprechen den Orks. Doch im Vordergrund stehen die Götter und ihre Helfer. Hier scheint die Hauptentwicklung zu liegen. Wie diese verlaufen wird, ist noch nicht abzusehen, aber da der Zyklus der aktuellen Götter um Dahlain abgelaufen ist, dürfte es eine interessante „Wachablösung“ geben. Am Ende könnte das „Reich des Menschen“ stehen, mit allen Vor- und Nachteilen, sozusagen das Vierte Zeitalter (gemäß Tolkien).

_Unterm Strich_

Nach zwei anspruchsvolleren Soloromanen kehren die Erfolgsautoren David & Leigh Eddings wieder in ihre angestammte Domäne der Fantasyserien zurück. Der erste Band der mindestens vierbändigen „Trilogie“ – je einen pro Götterdomäne – ist so leicht verständlich geschrieben, dass selbst Neun- oder Zehnjährige damit kaum Probleme haben dürften. Das ist heute die Generation, die schon ans Spielen auf dem PC denkt.

Insbesondere die Mädels kommen auf ihre Kosten. Die wichtigste Göttin ist die etwas launische und bequeme Zelana, und ihr wichtigster Helfer die kleine Eleria, die zwar unschuldig und honigsüß tut, aber die Schlaueste und Entschlossenste unter allen Götterwesen zu sein scheint (ihre Auserwählten Hase und Keleso haben sie genau beobachtet). Von ihr dürfen sich die Mädels noch einiges erwarten.

Die Jungs werden an den diversen Kriegshandlungen ihre Unterhaltung finden. Denn auch an den Listen des Vlagh herrscht kein Mangel. Das fordert die Recken und Kommandanten heraus, ebenso wie es die Hirnzellen der Leser anspornen dürfte. Dass auch die Recken über weibliche Listen verfügen können, demonstrieren Langbogen und sein Freund Rotbart, als sie ihr Volk zum Umsiedeln überreden müssen. Da werden sogar die gestandenen Frauen (ein wenig) rot.

Kurzum: Der „Götterkinder“-Zyklus hat wieder einmal das Zeug zum Bestseller für die jungen Massen. Mir selbst war es zu leichte Lektüre. Aber lustig war’s schon.

|Originaltitel: The Dreamers, Vol. 1 – The Elder Gods
Aus dem US-Englischen übersetzt von Andreas Helweg|

David & Leigh Eddings – Polgara die Zauberin (Das Auge Aldurs, Bd. 2)

Nachzieher nur für eingefleischte Eddings-Fans

1995 veröffentlichte David Eddings mit seiner Frau Leigh mit „Belgarath der Zauberer“ (siehe meinen Bericht) den Starband zur Trilogie „Aldurs Auge“), ein Zusatzwerk zu den Belgariad- und Malloreon-Zyklen. Darin erzählte Belgarath aus seiner 3000-jährigen Tätigkeit zur Rettung der Welt vor dem abtrünnigen Gott Torak und zur Rettung der rivanischen Königslinie, aus der Garion usw. hervorgingen. Der Roman, obwohl weit weniger actiongeladen als die Zyklen, war leidlich spannend, wenn auch ob seines 1000-Seiten-Umfangs schwer zu bewältigen.

„Polgara die Zauberin“ schildert die GLEICHEN 3000 Jahre aus weiblicher Sicht, nämlich aus der der Tochter des großen Belgarath. Klingt das irgendwie überflüssig? Das ist es auch. Nur wirkliche Fans von Belgarath und Co. werden sich dafür begeistern.

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