Der wilde Zauberer und Weltenlenker
Jahrhundertelang tobte der Krieg, nun ist er endlich beendet, und das Leben nimmt wieder seinen gewohnten Lauf. Es gibt nur noch einen Menschen, der von den fast vergessenen Zeiten zu erzählen weiß, als die Götter noch über die Erde wandelten. Einen Menschen, der noch weiß, wie der Dunkle Gott Torak das Auge Aldurs stahl und die Welt spaltete, wie die Menschen in einen erbarmungslosen Konflikt gezogen wurden, den Krieg der Götter. Einen einsamen, letzten Zeugen, genannt der Alte Wolf: Belgarath der Zauberer. Und er war von Beginn an Teil dieser Geschichte… (Verlagsinfo) Belgarath ist der erste Schüler des Gottes Aldur. Er lebt schon so lange, dass die meisten ihn nur für eine Gestalt aus den Legenden halten. Die Prophezeiung nennt ihn den Ewigen.
Millionen Leser haben David Eddings zwei Superseller-Sagas „Die Belgariad“ und „Das Malloreon“ verschlungen, Millionen werden auch die zwei Vorgeschichten dazu verschlingen: „Belgarath der Zauberer“ und „Polgara die Zauberin“ über Belgaraths Tochter Polgara. In einer schönen bibliophil anmutenden Aufmachung hat Bastei Lübbe Belgaraths Geschichte (das heißt seine Version davon) in der neu geschaffenen „Bibliothek der phantastischen Literatur“ veröffentlicht.
Der Autor
David Eddings (* 7. Juli 1931 in Spokane, Washington; † 2. Juni 2009 in Carson City) war ein US-amerikanischer Fantasy-Autor. Seine Frau Leigh Eddings († 28. Februar 2007) hat an vielen seiner Bücher mitgewirkt, wird aber erst in den späten Werken als Co-Autor erwähnt. Sie gehörten zu den erfolgreichsten Autoren von Fantasyserien. 1982 wurde sein erster fünfbändiger Zyklus, Die Belgariad, zum Bestseller, und eine ganze Reihe weiterer folgten, darunter „Belagarath“ und „Polgara“. Schließlich veröffentlichte er mit dem „Riva-Kodex“ sogar eine fiktive Historia seiner erfundenen Welt. Mit „Althalus“ erschien erstmals ein Fantasy-Soloroman. Mit zwei anderen Romanen erkundete er das Terrain des Psychothrillers, bevor er mit „Götterkinder“ doch wieder einen neuen Zyklus begann.
Die Belgariad-Saga (überarbeitete Neuauflage bei BLANVALET)
Belgariad – Die Gefährten 2018, ISBN 3-7341-6166-5, Pawn of Prophecy 1982.
Belgariad – Der Schütze angekündigt für 17. September 2018, ISBN 3-7341-6167-4, Queen of Sorcer. 1982.
Belgariad – Der Blinde angekündigt für 18. März 2019, ISBN 3-7341-6172-8, Magician’s Gambit 1983.
Die Belgariad-Saga (von LÜBBE)
Kind der Prophezeiung. 1984, ISBN 3-404-20189-2, Pawn of Prophecy. 1982.
Zauber der Schlange. 1985, ISBN 3-404-20196-5, Queen of Sorcery. 1982.
Spiel der Magier. 1985, ISBN 3-404-20203-1, Magician’s Gambit. 1983.
Turm der Hexer. 1985, ISBN 3-404-20209-0, Castle of Wizardry. 1984.
Duell der Zauberer. 1985, ISBN 3-404-20215-5, Enchanters End Game. 1984.
Die Belgariad-Saga (von KNAUR)
Die Prophezeiung des Bauern. 1984, ISBN 3-426-05785-9.
Die Zaubermacht der Dame.
Gambit der Magier.
Turm der Hexerei.
Verwunschenes Endspiel.
Die Malloreon-Saga
Herren des Westens. 1989, ISBN 3-404-20125-6, Guardians of the West. 1987.
König der Murgos. 1989, ISBN 3-404-20129-9, King of the Murgos. 1988.
Dämon von Karanda. 1990, ISBN 3-404-20134-5, Demon Lord of Karanda. 1988.
Zauberin von Darshiva. 1990, ISBN 3-404-20143-4, Sorceress of Darshiva. 1989.
Seherin von Kell. 1991, ISBN 3-404-20170-1, The Seeress of Kell. 1990.
Das Auge Aldurs (zusammen mit Leigh Eddings)
Belgarath der Zauberer. 1997, ISBN 3-404-28301-5, Belgarath the Sorcerer. 1996.
Polgara die Zauberin. 1998, ISBN 3-404-28312-0, Polgara the Sorceress. 1996.
Riva-Kodex. 2000, ISBN 3-404-20438-7, The Rivian Kodex. 1998.
Elenium-Trilogie
Der Thron im Diamant. 1991, ISBN 3-404-20268-6, The Diamond Throne. 1989.
Der Ritter vom Rubin. 1992, ISBN 3-404-20240-6, The Ruby Knight. 1990.
Die Rose aus Saphir. 1991, ISBN 3-404-20250-3, The Saphire Rose. 1991.
Als Sammelband:
Elenium (Sammelband). 1994, ISBN 3-7857-0733-9, Elenium (omnibus). 1993.
Tamuli-Trilogie
Die schimmernde Stadt. 1995, ISBN 3-404-20331-3, Domes of Fire. 1992.
Das leuchtende Volk. 1996, ISBN 3-7857-0834-3, The Shining Ones. 1993.
Das verborgene Land. 1996, ISBN 3-404-20339-9, The Hidden City. 1994.
Götterkinder (zusammen mit Leigh Eddings)
Das wilde Land. 2003, ISBN 3-442-26775-7, The Elder Gods. 2003.
Dämonenbrut. 2005, ISBN 3-442-24280-0, The Treasured One. 2004.
Im Flammenmeer. 2006, ISBN 3-442-24281-9, Crystal Gorge. 2005.
Der Verrat. 2007, ISBN 3-442-24282-7, The Younger Gods. 2006.
Einzelromane
The Losers. 1992.
Althalus. 2001, ISBN 3-7857-2038-6, The Redemption of Althalus. 2000, (mit Leigh Eddings).
Regina’s Song. 2002, (mit Leigh Eddings).
High Hunt. 2014.
Handlung
Für Eddings-Fans ist die Lektüre von „Belgarath“ ein absolutes Muss – schließlich wird hier endlich, endlich die Vorgeschichte jener Zyklen in epischer Länge wiedergegeben: wie der diebische Lebenskünstler Garath in jenes geheimnisvolle Tal kam, in dem der Gott Aldur wohnte. Humorvoll erzählt Garath selbst, wie er es zunächst nicht raffte, dass er es mit einem Gott zu tun hatte (Götter hatten im Ersten Zeitalter noch eine weltliche Gestalt) und dass er es mit seinem Willen schaffen konnte, magische Dinge wie etwa Gestaltwandlung zu vollbringen.
Zusammen mit weiteren Jüngern Aldurs zog der nunmehr „Belgarath“ Genannte aus, um den abtrünnigen Gott Torak auf den rechten Weg zurückzuführen. Das Ergebnis seines Scheiterns ist bekannt: die Spaltung der Welt, sichtbar an den Karten im Buch.
Im Zweiten Zeitalter hapert es etwas bei der Kommunikation mit den Göttern, entbehren sie doch einer materiellen Erscheinung. Sie manifestieren sich in Eingebungen, Träumen, Visionen und Prophezeiungen. Leider gehen die barbarischen Völkerschaften in Belgaraths Nachbarschaft nicht besonders rücksichtsvoll mit Propheten um (da hat sich inzwischen nicht viel geändert): Belgarath findet halb verrückte, vor Schmutz starrende Bettler, die nicht wissen, was sie von sich geben.
Nichtsdestotrotz läßt er ihre Äußerungen aufzeichnen und entschlüsseln. Die Unsicherheiten bei dem Vorgang, die künftigen Ereignisse aus diesen Sprachfetzen vorherzusagen, sind beträchtlich, doch Belgarath und seine Kollegen gelingt es, die schlimmsten Untaten Toraks und dessen Kreaturen zu verhüten. Zur Seite stehen ihm dabei seine zauberkräftige Tochter Polgara, seine zweite Tochter Beldaran, die den Hüter des göttlichen Orbs heiratet, und mehrere Fürsten befreundeter Völker. Die Eigenheiten der Völker zeichnet Belgarath mit humoristischer Geduld und Scharfblick.
Den Höhepunkt des Buches stellt mit Sicherheit die Schlacht gegen die vereinigten Heere des in den Westen vorgedrungenen Torak dar. Nur mit großer List und Umsicht ist es Belgaraths Team gelungen, eine westliche Allianz zu schmieden, daher schmeckt der unverhoffte Sieg umso süßer. Danach muss man sich nur noch Sorgen machen, dass der verhießene „Göttertöter“ Garion überhaupt zur Welt kommt und überlebt.
Tragische Ereignisse stellen Belgaraths und vor allem Polgaras Leidensfähigkeit auf eine harte Probe.
Am Schluss von Belgaraths Monolog (das heißt, des Buches) existieren endlich alle Gefährten Garion, die für die Nachfolgeromane unerläßlich sind bzw. waren.
Mein Eindruck
Es ist immer eine schwierige Aufgabe für einen Schriftsteller, die Vorgeschichte eines Bestsellers in der gleichen hohen Qualität zu erzählen, aber noch viel schwieriger, einen Zeitraum von 5000 Jahren in 1000 Seiten zu zwängen, ohne sich zu verzetteln, die Spannung zu verlieren oder zu viele Gestalten auftreten zu lassen. Im Grunde ist ja Belgarath vor allem ein Verwalter, der darauf zu achten hat, dass die Reiche der Menschen gedeihen und nicht dem Bösen anheimfallen. Verwaltungsjobs sind potentiell langweilig, und das merkt man manchen Strecken des Buches an.
Zum Glück gibt es eine ganze Reihe von Höhepunkten, die den Leser fesseln, so etwa die Spaltung der Welt oder der Raub des Orb aus Toraks Festung oder der Tod von Belgaraths einziger Frau Poledra und die verheerenden Folgen für ihn – er wird zum Säufer in der Gosse!
Zahlreiche ironische Kommentare, die Belgarath im Rückblick nicht schwerfallen, lockern das Epos auf. Zu den Einsichten in die Eigenheiten von Männern und Frauen dürfte nicht zuletzt Leigh Eddings beigetragen haben, die Ko-Autorin. Sie war auch an dem Roman über Polgara, die vielseitige und rätselhafte Zauberin, beteiligt, in dem sozusagen die andere Seite von Belgaraths Geschichte erzählt wird.
Die Kartenzeichnungen von Tolkien-Experte und Lübbe-Lektor Helmut W. Pesch bilden eine wertvolle und nützliche Ergänzung zu dieser – im Hardcover von 1997 bibliophilen – Ausgabe. Diese Karten sind auch in der BLANVALET-Ausgabe sowie online zu finden. Über das Personal des Romans gibt eine Amazon-Seite Auskunft: https://www.amazon.de/Belgariad-Gefährten-Roman-Belgariad-Saga-Band/dp/3734161665/.
Taschenbuch: 965 Seiten
Originaltitel: Belgarath the Sorcerer, 1996
Aus dem Englischen von Susi Grixa, Kartenzeichnungen von Helmut W. Pesch
ISBN-13: 978-3404203864
www.luebbe.de
Der Autor vergibt: