Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere. Die Geschichte in Fotos

»Die Geschichte in Fotos« hält die Höhepunkte von »Der Hobbit – Die Schlacht der Fünf Heere« mit exklusiven Filmfotos und kurzen Beschreibungen fest.
– Leicht lesbare Zusammenfassung
– Die ideale Ergänzung zum Film für junge Fans (Verlagsinfo)

 

Inhalt

Eine „Geschichte in Fotos“ hat erstens die Akteure zu präsentieren und zweitens die Handlung nachvollziehbar zu präsentieren. Zur Handlung gehören natürlich auch Schauplätze. Nach einem 20 Seiten langen Rückblick auf die wesentlichen Ereignisse, die wir bereits aus „Smaugs Einöde“ kennen, wird dem Leser der kurzen Begleittexte klargemacht, dass eine große finale Auseinandersetzung ansteht.

Schon das Titelbild zeigt eines der entscheidenden Duelle, die über das Wohl und Wehe von Mittelerde entscheiden: Smaug stürzt sich auf Seestadt, um es mit seinem Feueratem in Schutt und Asche zu legen. Nur Bard, der einstige Fährmann und jetzige Bogenschütze, stellt sich ihm entgegen. Welche Erfolgsaussichten er dabei hat, ist eine nebensächliche Frage. Seinen erfolgreichen Schuss mit der Windlanze sehen wir nicht, aber auf S. 18 ist sein Vorfahr Girion abgebildet (ebenfalls Luke Evans), der seinerzeit ebenfalls versucht hat, damit den Drachen vom Himmel zu holen. Wird es diesmal Bard gelingen? Dieses Buch verrät es uns nicht.

Vielmehr sehen wir Bard zweimal in dem vom Drachen Thal. Er ist nun Anführer der Überlebenden Seestadts und führt sie, ausgerüstet mit alten Rüstungen gegen die angreifenden Orks von Azog dem Schänder. Wird Thranduil, der Elbenkönig, der nun von den Zwergen fordert, was ihm gehört, zur Seite stehen?

Aber es herrscht weiterhin zwist zwischen Elben und Zwergen. Nur Bilbo und Gandalf (der aus Dol Guldur zurückgekehrt ist), erkennen die Schwäche der Freien Völker Mittelerdes gegenüber den angreifenden Ork-Heeren, die von Sauron ausgeschickt worden sind, um den Erebor zu einer weiteren Festung der Unterdrückung zu machen.

Aber reichen Bilbos und Gandalfs gute Absichten aus, um die Wende herbeizuführen? Unterdessen haben die Zwerge nämlich ganz andere Pläne im Sinn. König Thorin hat das Hilfsersuchen der Menschen unter Bard schändlich abgewiesen und will nur seinen unermesslichen Goldschatz verteidigen. Dazu müssen er und seine Neffen Fili und Kili, die Thronerben, sich Azog, dem Schänder, entgegenstellen. Die Rückseite des Umschlags hebt diesen Aspekt entsprechend hervor.

Mein Eindruck

Im Vordergrund stehen – wie könnte es bei einem Fotoband anders sein? – die Fotos aus dem Film. Es handelt sich mal um kleinformatige Fotos, mal um Motive, die eine ganze Seite einnehmen. Eines dieser „Centerfolds“ zeigt Orlando Bloom als kämpferischen Elbenkrieger Legolas neben Evangeline Lilly als Tauriel. Ein anderes Centerfold präsentiert Smaug, der Bilbo herausfordert, ein Weiteres Adler, die sich zum Angriff formieren.

Man sieht also, dass die großen Überraschungen ebenso verschwiegen werden wie der Ausgang der titelgebenden Schlacht. Keine Galadriel tritt hier segensreich noch der stürmische Dáin Eisenfuß, König der Zwerge aus den Eisenbergen. Trolle sucht man ebenso vergeblich wie Saruman, der sich Sauron entgegenstellt. Und von Nazgûl scheint man hier noch nie etwas gehört zu haben.

Diesmal fehlt jedwede Landkarte, so dass sich der Leser an den Karten orientieren sollte, die er im ersten Foto-Band bekommen hat. Dafür ist jetzt mehr Platz für Fotos, und es gibt eine stattliche Anzahl davon. Auffällig ist die Abwesenheit von Fotos, die den Kampf Gandalfs gegen Sauron, den Totenbeschwörer, zeigen. Dieser erscheint immerhin auf Seite 25 gleich zweimal, um so seine Bedeutung zu unterstreichen.

Unterm Strich

Das Fotobuch erreicht angesichts all dieses Leerstellen und Mängel wenigstens eines: Der junge und uneingeweihte Leser versteht wenigstens die Motive der Hauptfiguren. So fand ich es beispielsweise interessant zu erfahren, dass Sauron nur deshalb am Leben lässt, weil er herausfinden will, welche Elben die drei Ringen der Macht tragen. Wie sich nun zeigt, sind dies Elrond und Galadriel, aber wer ist Nummer drei? Eigentlich müsste der Ring des Feuers eigentlich von Círdan, dem Schiffsbauer, getragen werden, doch der hat, wie aus anderer Quelle (Silmarillion) zu erfahren ist, seinen Ring Gandalf geliehen. Der Weiße Rat, verstärkt um Saruman, ist also vollzählig und kann Sauron Paroli bieten…

Dieses Fotobuch eignet sich für anspruchslose Leser, die sich vor allem durch Fotomotive an die Handlung des dritten HOBBIT-Films erinnern wollen. Man kann festhalten, dass dieser Fotoband zwar die Hauptakteure vorstellt und zentrale Ereignisse andeutet, dass er aber ungeeignet ist, sich daran zu erinnern, wie die Handlung genau verlief und ausging. Diese Gedächtnisleistung muss man schon selbst erbringen – in den Trailern findet das Finale nämlich nicht statt.

Oder man kauft sich den nächsten Begleitband mit dem Titel „Der Hobbit. Die Schlacht der fünf Heere – Das offizielle Begleitbuch“ (von Jude Fisher). Der kostet aber gleich zehn Euronen mehr. Denn vom Geldmachen verstehen die Filmemacher ebenso viel wie der Verlag Klett-Cotta, der der alleinige Lizenznehmer für die literarische Verwertung der drei Hobbit-Filme in Deutschland ist.

Doch Obacht! „Das offizielle Begleitbuch“ bietet lediglich nur noch etwas mehr von dem, was das Fotobuch offeriert. Wer wirklich mehr über die Entstehung des Films erfahren möchte, sollte zu Brian Sibleys Band „Der Hobbit. Die Schlacht der fünf Heere – Das offizielle Filmbuch“ greifen. Leider ist dieser Band erfahrungsgemäß rasch vergriffen – ebenso wie die bisherigen fünf CHRONIKEN-Bände, die wirklich wunderschön gelungen sind.

Broschiert: 48 Seiten
Info: The Hobbit: The Battle of Five Armies. Movie Story Book, 2014
Aus dem Englischen von Marcel Aubron-Bülles
ISBN-13: 978-3608960860

www.klett-cotta.de

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