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Blake Edwards, Oliver Rohrbeck – Richard Diamond, Privatdetektiv: Fall 11 & 12

Zwischen Action und Verführung

Die amerikanische Radio-Krimiserie der 1950er Jahre aus der Feder von Blake Edwards („Der rosarote Panther“) wird von der |Lauscherlounge| wieder zum Leben erweckt und mit bekannten Stimmen als Hörspiel vertont – den Stimmen von George Clooney, Ben Stiller und Reese Witherspoon.

Der smarte Privatdetektiv Richard Diamond gerät in seinen abenteuerlichen Fällen an fiese Verbrecher, mysteriöse Mörder und trifft verführerische Frauen. Aber er kehrt immer wieder zu seiner geliebten Helen zurück.

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Edwards, Blake / Rohrbeck, Oliver – Richard Diamond, Privatdetektiv: Fall 1 & 2

_L. A. Confidential lässt grüßen_

Die amerikanische Radio-Krimiserie der 1950er Jahre aus der Feder von Blake Edwards („Der rosarote Panther“) wird von der |Lauscherlounge| wieder zum Leben erweckt und mit bekannten Stimmen als Hörspiel vertont – den Stimmen von George Clooney, Ben Stiller und Reese Witherspoon.

Der smarte New Yorker Privatdetektiv Richard Diamond gerät in seinen abenteuerlichen Fällen an fiese Verbrecher, mysteriöse Mörder und verführerische Frauen. Aber er kehrt immer wieder zu seiner geliebten Helen zurück.

1. Staffel (Dezember 2007):
Fall 1: Die schwarze Puppe
Fall 2: Der braune Umschlag
Fall 3: Der Fall Ed Lloyd
Fall 4: Der Mordauftrag
Fall 5: Der Mord am Barbier
Fall 6: Der Gibson-Fall

2. Staffel (Juli 2008):
Fall 7: Die rote Rose
Fall 8: Der Karussell-Fall
Fall 9: Der graue Mann
Fall 10: Gute Nacht, Nocturen
Fall 11: Der Nachtclub-Fall
Fall 12: Mr. Walkers Problem

_Die Inszenierung_

|Die Rollen und ihre Sprecher|

Richard Diamond: Tobias Kluckert (dt. Stimme von Tyrese Gibson, Adam Baldwin in „Firefly“)
Helen Asher: Ranja Bonalana (dt. Stimme von Julia Stiles, Renée Zellweger, Reese Witherspoon)
Lt. Walt Levinson: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney, Bill Pullman, Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund)
Sgt. Frazer: Oliver Rohrbeck (dt. Stimme von Ben Stiller, Michael Rapaport)
Sowie Thomas-Nero Wolff (Hugh Jackman, Jason Statham), Rainer Fritzsche, Melanie Pukaß (Helena Bonham Carter, Halle Berry), Andreas Müller und Andreas Hosang.

Regie führte Oliver Rohrbeck, die Musik komponierte Dirk Wilhelm, für Sounds/Mischung/Mastering war Tommi Schneefuß zuständig, die Geräusche trug Jörg Klinkenberg bei, die Aufnahme erfolgte im Hörspielstudio |Xberg|.

Mehr Info: http://www.lauscherlounge.de.

_Der Fall 1: Die schwarze Puppe_

Rick hat gerade ein telefonisches Techtelmechtel mit seiner Freundin Helen Asher, als ein verängstigter Mann eintritt, der behauptet, er sei in Gefahr. Rick legt auf, der Mann stellt sich als Ed Wilkens vor. Er hat bis vor kurzem in einer Schießbude des Vergnügungsparks Coney Island gearbeitet. Doch weil er einem Polizisten in Zivil, der am Stand gewann, eine bestimmte schwarze Puppe als Preis gab, habe ihn sein Boss Bart gefeuert. Die Puppe stellt bloß einen schwarzafrikanischen Krieger mit Schwert dar. Vielleicht war da etwas drin. Als Wilkens allerdings kein Geld anbieten kann, lehnt Rick den Auftrag, ihn zu beschützen, ab.

Als Rick zu seinem alten Arbeitsplatz, der Polizeiwache des fünften New Yorker Bezirks, geht, um seinen früheren Kollegen Lt. Walt Levinson davon zu informieren, wird der Tod eines Mannes gemeldet, der als Ed Wilkens angesehen wird. Bevor er mit Levinson die Wache verlässt, schnappt sich Rick ein Beweisstück: den Teil einer Eintrittskarte für Coney Island, die bei der Leiche des Polizisten Jimmy Madigan gefunden wurde, dessen Leiche man an der Uferpromenade fand. Madigan war genau jener Cop, dem Wilkens die schwarze Puppe gab.

Als man bei der Leiche von Wilkens die Visitenkarte von Rick findet, merkt Lt. Levinson erst, dass eine Verbindung zwischen dem Toten zu Rick Diamond besteht. Rick aber bezweifelt, dass es sich bei der Leiche mit dem unkenntlich gemachten Gesicht wirklich um Wilkens handelt. Doch Aufklärung kann nur ein Besuch auf Coney Island bringen. Dort stößt er auf die Spur einer Schieberbande …

|Mein Eindruck|

Die Episode, die diese Staffel eröffnet, ist voller Leichen, Action und Überraschungen. Sie bietet einen feinen Showdown auf Coney Island, bei dem Rick seinen alten Kollegen Walt vor einer Verletzung oder Schlimmerem bewahrt. Außerdem liebt es Rick, Walt und dessen Kollegen Frazer auf den Arm zu nehmen. Mit dringenden Informationen rückt er erst dann heraus, wenn es unbedingt nötig oder unvermeidbar ist. Auf diese Weise macht er sich zu einem geduldeten, wenn nicht sogar erwünschten Mitarbeiter der Kollegen in blauer Uniform. Allerdings erfahren wir nicht, warum er überhaupt das Fach gewechselt hat, obwohl es ihm doch nun als Privatdetektiv finanziell viel schlechter geht.

Wie so oft eröffnet ein auditives Techtelmechtel mit seiner Freundin Helen Asher das Hörspiel, und wenn Rick heimkehrt, erwartet sie ihn oder er sie mit einer Überraschung. Diesmal tritt er selbst als Schaubudenbesitzer auf. Weil sie daraufhin schmollt, muss er durch ein Lied ihre Gunst wiedererlangen. Klingt nach einem Ritter und seiner holden Minne.

_Der Fall 2: Der braune Umschlag_

Wieder mal stören die sich geräuschvoll liebenden Nachbarn die Konzentration von Rick Diamond, und als auch noch Helen mit ihm am Telefon Süßholz zu raspeln beginnt, ist es mit der Konzentration ganz aus. Obendrein ist er in einen Unfall geraten und musste sein Auto in die Werkstatt geben. Als er dort anruft, stutzt er: Er soll jemanden geschickt haben, etwas abzuholen?

Da tritt ein bewaffneter Kerl in Ricks Büro und erschießt ohne Umschweife Ricks verlässlichen Papierkorb. Ist das vielleicht ein ziviler Auftritt? „Wo ist es?“, fragt der Kerl bloß. Er will „den braunen Umschlag“. Doch Rick wehrt sich tapfer und lässt Lt. Walt Levinson die Leiche abholen. Der identifiziert die Leiche als Paul Scanell, mehrfach vorbestraft, schwerer Junge. Wie konnte Rick an den geraten?

Da erinnert sich Rick an den Unfall. In dem anderen Wagen saßen ein Mann und eine Frau, die sich als Dora Markham vorstellte – garantiert ein falscher Name – und am Steuer sitzend den Unfall verursacht hatte. Die Passanten wollten ihnen helfen und warfen die verstreuten Gegenstände, die auf die Straße gefallen waren, einfach wieder in die Wagen. Dabei könnte der braune Umschlag an ihn gelangt sein. Vielleicht steckt er nun in seiner Aktentasche? Doch darin findet sich nichts, was einem braunen Umschlag auch nur ähnlich sähe.

Sgt. Frazer ruft an, es ist für Levinson. Er meldet, dass eine Spedition ausgeraubt und um 600.000 Dollar erleichtert worden sei. Das Fluchtauto sei gefunden worden. Als Levinson weg ist, klingelt Ricks Telefon, aber es meldet sich niemand. Kein gutes Zeichen. Er findet in einem Seitenfach seiner Aktentasche den braunen Umschlag. Darin ist ein Gepäckschein, und auf der Rückseite steht „Blaue Ente“. Klingt wie der Name eines Nachtklubs.

Da tritt eine Frau in Ricks Büro, die ihm eine Knarre unter die Nase hält und ebenfalls den braunen Umschlag fordert – und ihn nun findet. Dora Markham, vermutet Rick. Er soll Mantel und Hose ausziehen, befiehlt sie. Protestierend gehorcht er, dann demoliert sie sein Telefon und geht. Nun hockt er da, ohne Hosen, und kann weder sein Büro verlassen noch jemanden anrufen, der ihm seine Hose bringt.

Er muss lange warten, bis sich jemand seiner erbarmt. Es ist Levinson. Nachdem dieser seinen Lachanfall überwunden und Frazer die Hose wiederbeschafft hat, folgen sie der Spur der blauen Ente …

|Mein Eindruck|

Diesmal gerät Rick schwer in die Bredouille, allerdings nur in eine der Etikette. Würde man ihn festnehmen, wenn er in blauen Seidenunterhosen auf der Straße einen Marathon liefe? Wahrscheinlich schon, lautet die niederschmetternde Antwort seines Gewissens. Er hat Glück, dass „Dora Markham“ sich Mühe gegeben hat, die Kleider bei der nächsten Wäscherei zu entsorgen. So viel Rücksichtnahme würde man heute auch von den Verbrechern wünschen, aber ich fürchte, das wird ein frommer Wunsch bleiben.

Zurück zur Sache: Das Finale besteht aus einem handfesten Shootout in der „Blauen Ente“, der an Härte nichts zu wünschen übrig lässt. Und als sich auch noch die fette Beute einfindet, ist alles in Butter. Allerdings muss Rick wieder eine von Helens zärtlichen Nötigungen über sich ergehen lassen. Er schmettert Caruso, aber ob er sie dann auch heiratet, bleibt ein Geheimnis, das nur die ständig miauende Katze kennt. Und die verrät nichts.

_Die Inszenierung_

Es ist schon unterhaltsam, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Reese Witherspoon, Ben Stiller und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Tobias Kluckert, 1972 geboren, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er lieh u. a. Joaquin Phoenix als Johnny Cash in dem Film „Walk the Line“ seine Stimme, ist aber auch die deutsche Synchronstimme von Colin Farrell in „The New World“, von 50 Cent in „Get rich or die tryin'“ und Brian Krause als Leo in „Charmed“.

Kluckert trägt mit seiner Darstellung der Hauptfigur das ganze Hörspiel und macht Diamond zu einem sympathischen Burschen, der tagsüber für Recht und Ordnung sorgt und – meistens, nicht immer – abends zu seiner Herzensdame zurückkehrt. Er will immer cool erscheinen, doch seine Aktionen sprechen eher dafür, dass er seinem Herzen gehorcht, so etwa, als er den Mord an seinem Lieblingsfriseur aufklärt.

Ranja Bonalana, die deutsche Stimme von Reese Witherspoon, spricht Helen Asher und somit zwar eine Nebenfigur, aber eine feste Konstante in der Besetzung. Die Wortgeplänkel, die sich Helen mit Diamond liefert, gehören zum Feinsten, das Blake Edwards je geschrieben hat. Leider sind sie allzu kurz, denn sie gehören nicht zum jeweiligen Fall. Ich habe nie herausbekommen, was Helen Asher tagsüber macht. Wahrscheinlich füttert sie die Katze.

|Geräusche|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Wir hören also sowohl Straßenverkehr und Hintergrundstimmen als auch altmodisches Telefonklingeln und Nebelhörner usw. In den diversen Wohnungen sind Standuhren, miauende Katzen (bei Helen) und natürlich Türen zu hören.

|Musik|

Die Musik von Dirk Wilhelm fungiert meist als Pausenfüller, um so die Szenen voneinander zu trennen, aber auch um die Stimmung der nächsten Szene einzuleiten. Der Musikstil erinnert an nichts so sehr wie an die Filmmusik von [„L.A. Confidential“. 1187 Zu hören sind also gedämpfte Trompeten oder Posaunen, eine gedämpftes Klavier und sehr dezente Streicher. Von Jazz kann also keine Rede sein, vielleicht sollte man einfach nur von „Cool“ sprechen.

Die Ausnahme von dieser Regel sind Ricks selbst vorgetragene Stücke, die er am Klavier für seine Helen spielt.

_Unterm Strich_

Nach dem Erfolg von „L.A. Confidential“ und [„Die schwarze Dahlie“ 3353 feiern Nostalgie-Krimis wieder Erfolge. Andere Hörverlage haben dies mit diversen Serien – Lester Powells Damen-Krimis, Stahlnetz, Tatort, Derrick, Dr. Mabuse, Francis Durbridge u. v. a. – vorexerziert. Höchste Zeit also, dass auch |Lübbe Audio| so etwas Entsprechendes in sein Angebot aufnimmt.

Der erste Fall ist auf Action ausgelegt und wartet mit einem typischen Opfer-ist-der-Täter-Szenario auf, das für die Philip-Marlowe-Fälle so typisch war. (Und wenn eine hilflose Lady ins Detektivbüro kam, musste sich der Schnüffler ganz besonders in Acht nehmen.) Auch der zweite Fall endet in einem klasse Showdown, in dem die blauen Bohnen nur so um die Ohren fliegen.

Das Hörspiel ist von Rohrbecks |Lauscherlounge| sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Da „L.A. Confidential“ einer meiner Lieblingsfilme ist, konnte ich mich im Ambiente von Rick Diamond sofort zurechtfinden und die Produzenten brauchten keinerlei Erklärungen zum kulturellen Hintergrund mehr liefern.

Mag sein, dass die Figuren in ihren männlichen und weiblichen Geschlechterrollen recht überholt sind, aber herrje, das sind die Karl-May-Geschichten schließlich auch, und doch werden sie weiterhin von Millionen Lesern und Zuschauern verschlungen. Helen Asher ist keineswegs das häusliche Heimchen am Herd, sondern sie weiß ihren Rick durchaus zu nötigen, ihr zu Gefallen zu sein. Die Katze im Hintergrund ist nicht umsonst ihr Haustier, denn es heißt, Katzen seien unabhängig. Diese Rollenbilder sind also weit entfernt von der moralischen Korruption, die in den Noir-Filmen der dreißiger und vierziger Jahre gespiegelt wurde.

Fazit: Volltreffer.

|60 Minuten auf 1 CD
Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Wilhelm|

lauscher news


http://www.luebbe-audio.de

[NEWS] Ulf Blanck – Geisterschiff am Meeresgrund (Rick Nautilus 4)

Rätselhafte Zeichen führen Rick, Ava und Emilio an Bord der Nautilus tief hinab ins Meer. Ob ein sagenhafter Piratenschatz auf sie wartet? Tatsächlich stoßen die drei Freunde auf ein uraltes Geisterschiff! Doch als sie es erkunden wollen, werden sie in einen gefährlichen Strudel gerissen. Und was sie dann entdecken, hätten sie nie für möglich gehalten! Teil 4 der spannenden Reihe von Bestsellerautor Ulf Blanck (»Die drei ??? Kids«) für Abenteurer, Wasserratten und Leichtmatrosen – gelesen von Oliver Rohrbeck.
(Verlagsinfo)

Ungekürzte Lesung auf 2 CDs
Spieldauer: 1:40 Std.
Sprecher: Oliver Rohrbeck
Der Audioverlag

[NEWS] Ali Sparkes – Die Verschwörung (Die Nachtflüsterer 3)

Band 3 der Reihe um die drei Tierflüsterer – Action und Spannung für Kinder ab 10!

Elena, Matt und Tima sind Nachtflüsterer, sie können alle Sprachen verstehen. Auch die der Tiere. Gemeinsam mit ihren tierischen Freunden konnten sie schon viele Gefahren für Mensch und Tier abwenden. Doch als plötzlich im städtischen Krankenhaus Kinder auf mysteriöse Weise verschwinden, stehen die Nachtflüsterer vor einem Rätsel. Ihre Nachforschungen laufen allesamt ins Leere. Diesmal brauchen sie die Hilfe von Spin. Spin, der Junge, der das Licht scheut und immer genau dann auftaucht, wenn man am wenigsten mit ihm gerechnet hat. Was ist sein Geheimnis? Und wer ist er überhaupt? Ein Vampir? (Verlagsinfo)

Gekürzte Lesung
Sprecher: Oliver Rohrbeck
der Hörverlag

 

Die drei ??? und der Super-Papgei (Oliver Rohrbeck liest …)

Die Handlung:

Die drei jungen Detektive sollen einen entflogenen Papagei suchen – das hört sich nicht gerade nach einem aufregenden Fall an. Aber plötzlich scheinen sich auch noch andere Leute für den Papagei zu interessieren. Doch nicht etwa, weil er lateinische Sprüche zum Besten gibt? Die drei ??? müssen sich ganz schön ihre Köpfe zerbrechen. (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Oliver Rohrbeck, der Sprecher des ersten Detektivs der Drei ??? liest dieses achte Abenteuer der Detektei aus Rocky Beach vor. Ja, es ist das Achte und nicht das Erste … die Story rund um den Super-Papagei, der uns im Hintergrund von so vielen Hörspielfolgen begegnet, ist nur der Auftakt der Verhörspielungsserie gewesen. Das tut der Spannung allerdings nicht weh.

Die drei ??? und der Super-Papgei (Oliver Rohrbeck liest …) weiterlesen

[NEWS] Oscar Wilde – Das Gespenst von Canterville

Das Leben als Gespenst ist kein leichtes. Als wäre es nicht genug, auf ewig in alten Gemäuern festzusitzen und dazu verdammt zu sein, mit Ketten zu rasseln, Teppichen mit Blutflecken zu besudeln und allerlei anderen Schabernack zu treiben. Als die sehr moderne und so gar nicht ängstliche Familie des amerikanischen Botschafters Hiram B. Otis nach auf Canterville einzieht, wird das Leben für Hausgeist Sir Simon zur Hölle. Schnell wird er selbst zum verzweifelten Opfer von Stolperfäden, Butterfallen und Gespensteratrappen und herunterstürzenden Wasserkrügen. Kurzum: Sir Simon steht am Rande des Nervenzusammenbruchs. Einzig die Virginia, Tochter des Botschafters, zeigt Verständnis und wird am Ende sogar zum Schlüssel für seine Erlösung. Oscar Wildes Klassiker begeistert Jung und Alt seit Generationen. In dieser Lesung nimmt sich „“Drei ???““-Sprecher Oliver Rohrbeck der Familie Otis und dem Schicksal Sir Simons an. Da ist der Schmunzelfaktor besonders groß. (Verlagsinfo)

Ungekürzte Lesung auf 1 CD, 70 Min.
Sprecher: Oliver Rohrbeck
Audiobuch

[NEWS] Mia L. Meier – Du bist viel schöner, wenn ich Recht habe

Schatz, nimm mich bitte zärtlich auf den Arm!

Wenn man weder mit sanftem Druck noch mit unsanftem Rumnörgeln weiterkommt, hilft manchmal nur der Griff in die Beziehungstrickkiste. Johannes Hayers und Mia L. Meier haben die besten Ideen zusammengetragen. Etwa von Eva, die ihrem Mann vorgaukelt, sie habe Mäuse in der Garage gesehen, damit er dort endlich aufräumt. Oder von Gabi, die ihren nachts herumstreunenden Patrick mit einem Suchzettel an Bäumen und Laternen wie einen verlorenen Kater aufspürt. Das Erstaunliche alle erkannten: Mit Humor lässt sich am Ende auch leichter über Beziehungsprobleme reden. (Verlagsinfo)

2 CDs
Ungekürzte Lesung: ca. 150 Min.
Sprecher: Oliver Rohrbeck
audio media

Garth Nix – Listiger Freitag (Die Schlüssel zum Königreich 5) (Hörbuch)

Die Schlüssel zum Königreich:

„Schwarzer Montag“ (Die Schlüssel zum Königreich 1)
„Grimmiger Dienstag“ (Die Schlüssel zum Königreich 2)
„Kalter Mittwoch“ (Die Schlüssel zum Königreich 3)
„Rauer Donnerstag“ (Die Schlüssel zum Königreich 4)
„Listiger Freitag“ (Die Schlüssel zum Königreich 5)
„Mächtiger Samstag“ (Die Schlüssel zum Königreich 6)
„Goldener Sonntag“ (Die Schlüssel zum Königreich 7)

Garth Nix – Listiger Freitag (Die Schlüssel zum Königreich 5) (Hörbuch) weiterlesen

Edwards, Blake / Rohrbeck, Oliver – Richard Diamond, Privatdetektiv: Fall 5 & 6

_Locked Room Mystery_

Die amerikanische Radio-Krimiserie der 1950er Jahre aus der Feder von Blake Edwards („Der rosarote Panther“) wird von der |Lauscherlounge| wieder zum Leben erweckt und mit bekannten Stimmen als Hörspiel vertont – den Stimmen von George Clooney, Ben Stiller und Reese Witherspoon.

Der smarte New Yorker Privatdetektiv Richard Diamond gerät in seinen abenteuerlichen Fällen an fiese Verbrecher, mysteriöse Mörder und verführerische Frauen. Aber er kehrt immer wieder zu seiner geliebten Helen zurück.

1. Staffel (Dezember 2007):
Fall 1: Die schwarze Puppe
Fall 2: Der braune Umschlag
Fall 3: Der Fall Ed Lloyd
Fall 4: Der Mordauftrag
Fall 5: Der Mord am Barbier
Fall 6: Der Gibson-Fall

2. Staffel (Juli 2008):
Fall 7: Die rote Rose
Fall 8: Der Karussell-Fall
Fall 9: Der graue Mann
Fall 10: Gute Nacht, Nocturen
Fall 11: Der Nachtclub-Fall
Fall 12: Mr. Walkers Problem

_Die Inszenierung_

Die Rollen und ihre Sprecher

Richard Diamond: Tobias Kluckert (dt. Stimme von Tyrese Gibson, Adam Baldwin in „Firefly“)
Helen Asher: Ranja Bonalana (dt. Stimme von Julia Stiles, Renée Zellweger, Reese Witherspoon)
Lt. Walt Levinson: Detlef Bierstedt (dt. Stimme von George Clooney, Bill Pullman, Robert ‚Freddy Krueger‘ Englund)
Sgt. Frazer: Oliver Rohrbeck (dt. Stimme von Ben Stiller, Michael Rapaport)
Sowie Ernst Meinke, Andreas Müller, Michael Iwanek, Ulrike Lau, Tanja Fornaro, Uli Krohm und Roland Hemmo. Im 6. Fall kommen hinzu: Cornelia Meinhardt, Tim Möseritz, Ann Vielhaben, Jürgen Kluckert, Rainer Fritzsche und Andrea Aust.

Regie führte Oliver Rohrbeck, die Musik komponierte Dirk Wilhelm, für Sounds/Mischung/Mastering war Tommi Schneefuß zuständig, die Geräusche trug Jörg Klinkenberg bei, die Aufnahme erfolgte im Hörspielstudio |Xberg|.

Mehr Info: http://www.lauscherlounge.de.

_Der Fall 5: Der Mord am Barbier_

Um einen ordentlichen Haarschnitt zu bekommen, geht Rick mal kurz rüber zum Ashley Hotel. Dort begibt er sich durch die Lobby in den Laden von Tony, dem Friseur, seinem Stammbarbier. Dessen Mitarbeiter Barney Kingston soll Rick bedienen. Doch als Barney jemanden in der Lobby sieht, läuft er davon, als ob er jemanden treffen wolle. Rick schaut ihm nach und folgt ihm voll Sorge. Barney steht in einer Telefonzelle, doch seltsamerweise wird er immer kleiner. Als Rick die Zelle öffnet, bricht Barney vollends zusammen, denn in seinem Rücken steckt ein Messer. Sein letztes, gehauchtes Wort lautet „Faschetti“ …

Als Rick die Telefonverbindung wiederherstellt, hört er die bekannte Stimme seines Exkollegen Walt Levinson. Der ist verwirrt, denn der Mann, der ihm einen Tipp versprochen hat, ist plötzlich verstummt. Rick informiert ihn, was passiert ist. Levinson trifft wenig später ein und fragt sich wie Rick: „Wer würde denn einen Friseur umbringen?“ Rick erwähnt Faschetti. Das sei ein Mörder gewesen, der vor drei Jahren des Landes verwiesen wurde, sagt Walt. Auf dem Revier gehen sie dessen Akte durch. Faschetti sollte eigentlich in Genua leben, zusammen mit Lilian Barnett, die mal Sängerin in dem Klub namens „The Happy Hour“ war.

Als Rick diesen Klub besucht, findet er dort wider Erwarten Lilian vor, die gerade einen Song zum Besten gibt. Als er Faschetti erwähnt, wird sie abweisend. Da ihr Wachhund ihn fernhält, begibt er sich zu ihrem Apartment. Mit dem Trick, er bringe ihr Blumen von einem Verehrer, verschafft er sich Einlass durch die Mieterin Miss Adelaine Jones. Diese muss allerdings auf ihn warten, denn er begibt sich stattdessen zu Lilians Wohnung. Dort übersieht er allerdings den Revolvermann, der ihn sogleich in Gewahrsam nimmt und in Lilians Wohnung bringt. Dort wartet schon – Überraschung! – ein gewisser Mr. Faschetti auf ihn.

Dieser gibt dem Revolvermann den Auftrag, Mr. Diamond diskret zu entsorgen …

|Mein Eindruck|

Eine ganze Weile wird dem Hörer nicht klar, worauf dieser Fall hinauswill. Das liegt daran, dass der Schurke im Stück, Bruno Faschetti, nicht deutlich genug charakterisiert wird. Am Schluss wissen wir lediglich, dass er das Land, das ihn ausgewiesen hat und in das er illegal zurückgekehrt ist, wieder klammheimlich verlassen will. Das Finale dreht sich nun darum, ihn daran zu hindern. Zu diesem Zweck verkleidet sich Rick als Steward auf einem Schiff. Wieder mal gibt es eine hübsche Schießerei …

Wie in allen Episoden kehrt auch diesmal Rick zu seiner Helen heim, doch statt der erhofften Belohnung erntet er nur Unglauben und muss als Preis für ihre Liebe ein Stück auf dem Klavier spielen. Der ironische Humor, mit dem die Beziehung zwischen Helen und Rick behandelt wird, sorgt für einen vergnüglichen Ausklang. Aber manchmal würde ich mir ein Plus an sinnvoller Handlung wünschen.

_Der Fall 6: Der Gibson-Fall_

PROLOG. Virginia und Harvey streiten sich, denn sie will aus der Stadt verschwinden, während Harvey noch ausharren will. Doch wenn man vom Teufel spricht … Da tritt er auch schon ein: Mr. Leland Gibson in Person. Und er ist nicht in friedfertiger Stimmung. Es kommt zu einem Kampf mit dem alten Mann …

Miss Esther Blodgett wendet sich verzweifelt an Rick Diamond. Eine Leiche sitze auf ihrem Hepplewhite. Zuerst versteht Rick dahingehend, dass der tote Mann Hepplewhite heiße, doch sie meint allen Ernstes, der Stuhl heiße so. Na, so was! Ein Stuhl mit einem Namen. Wie auch immer: Sie hat nicht die Polizei gerufen, weil sie um ihren guten Ruf als Lehrerin fürchte. Sie sei im Sommerlager gewesen, und nach Wochen heute erst zurückgekehrt, nur um eine Leiche auf ihrem Hepplewhite … Ja, ja, schon gut.

Bei der Durchsuchung der Leiche, die er mit Levinson vornimmt, findet sich ein Dokument, das auf den Namen Leland Gibson ausgestellt ist. Der Mann wurde schwer geschlagen und ist mit braunen Fusseln bedeckt. Ein Stoff, der sich nicht in Miss Blodgetts Wohnung findet. Also starb Gibson nicht hier. Was aber noch seltsamer ist: Wenn alle Fenster und Türen fest verschlossen waren, wie konnte er dann hierher gelangen?

Gibsons Tochter weiß noch nicht, dass ihr Vater tot ist, und Rick bringt es ist ihr relativ schonend bei. Dad sei vor drei Wochen aus der Wohnung ausgezogen, um im Adams Hotel mehr mit seiner neuen Geliebten zusammen sein zu können. Auch dort weiß man noch nichts vom Ableben des werten Gastes. Gibson habe mit der Kellnerin Virginia Palgrim angebandelt, bis diese vor zwei Wochen gekündigt habe. An der Adresse Virginias erfährt Rick von der Vermieterin, dass Virginia auch mit einem anderen, jüngeren Herrn Umgang gehabt habe. Von dieser Frau aber habe sie nichts mehr gesehen.

Das wiederum bringt Rick ins Grübeln. Könnte es sich um eine Erpressung in einer Dreiecksbeziehung gehandelt haben? Er muss zurück zum Ausgangspunkt: in Esther Plodgetts Apartment. Und wenn er daran denkt, wie die Lehrerin ihn anhimmelt, dann tut er dies nur zu gern.

|Mein Eindruck|

Zunächst bietet der verzwickte Fall eine läppische Verwechslung: Wer ist dieser Hepplewhite? Dann folgt ein klassisches Locked-Room-Mystery und eine Suchaktion quer durch die ganze Stadt. Durch hartnäckiges Fragen und eine brillante Kombination verfällt Rick schließlich auf die richtige Lösung – und der Zuhörer wundert sich. Auf elegante Weise schließt der Handlungsverlauf den Kreis, indem die im Prolog offengebliebene Frage beantwortet wird, wo und wie denn die beiden Erpresser die Leiche von Mr. Gibson in aller Eile entsorgt haben.

Dies ist eine der spannendsten und überzeugendsten Episoden. Der Abschluss verläuft wie gehabt. Helen erpresst ihren Freund dazu, ihr ein Klavierstück vorzuspielen und sogar zu singen. Dann kommt ein Anruf von Esther Blodgett und eine letzte Frage bleibt im Raum stehen: Wer, zum Kuckuck, ist Hepplewhite?

_Die Inszenierung_

Es ist schon unterhaltsam, wenn man in einem Serienhörspiel all jene Schauspieler sprechen hört, die man sonst mit bildschirmfüllenden Actionkrachern oder großartigen Romanzen in Verbindung bringt: Reese Witherspoon, Ben Stiller und George Clooney. Das hebt die Handlung, die ansonsten leicht etwas trivial hätte wirken können, doch gleich eine Stufe höher, verleiht ihr den Glanz von Hollywood.

Tobias Kluckert, 1972 geboren, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er lieh u. a. Joaquin Phoenix als Johnny Cash in dem Film „Walk the Line“ seine Stimme, ist aber auch die deutsche Synchronstimme von Colin Farrell in „The New World“, von 50 Cent in „Get rich or die tryin'“ und Brian Krause als Leo in „Charmed“.

Kluckert trägt mit seiner Darstellung der Hauptfigur das ganze Hörspiel und macht Diamond zu einem sympathischen Burschen, der tagsüber für Recht und Ordnung sorgt und – meistens, nicht immer – abends zu seiner Herzensdame zurückkehrt. Er will immer cool erscheinen, doch seine Aktionen sprechen eher dafür, dass er seinem Herzen gehorcht, so etwa, als er den Mord an seinem Lieblingsfriseur aufklärt.

Ranja Bonalana, die deutsche Stimme von Reese Witherspoon, spricht Helen Asher und somit zwar eine Nebenfigur, aber eine feste Konstante in der Besetzung. Die Wortgeplänkel, die sich Helen mit Diamond liefert, gehören zum Feinsten, das Blake Edwards je geschrieben hat. Leider sind sie allzu kurz, denn sie gehören nicht zum jeweiligen Fall. Ich habe nie herausbekommen, was Helen Asher tagsüber macht. Wahrscheinlich füttert sie die Katze.

|Geräusche|

Alle Geräusche sind natürlich aus der Realität entnommen und verleihen der Handlung den Anstrich von Filmqualität. Aber sie kommen nie den Dialogen in die Quere, sondern sind in dieser Hinsicht zurückhaltend. Wir hören also sowohl Straßenverkehr und Hintergrundstimmen als auch altmodisches Telefonklingeln und Nebelhörner usw. In den diversen Wohnungen sind Standuhren, miauende Katzen (bei Helen) und natürlich Türen zu hören.

Musik

Die Musik von Dirk Wilhelm fungiert meist als Pausenfüller, um so die Szenen voneinander zu trennen, aber auch um die Stimmung der nächsten Szene einzuleiten. Der Musikstil erinnert an nichts so sehr wie an die Filmmusik von [„L.A. Confidential“. 1187 Zu hören sind also gedämpfte Trompeten oder Posaunen, eine gedämpftes Klavier und sehr dezente Streicher. Von Jazz kann also keine Rede sein, vielleicht sollte man einfach nur von „Cool“ sprechen.

Die Ausnahme von dieser Regel sind Ricks selbst vorgetragene Stücke, die er am Klavier für seine Helen spielt.

_Unterm Strich_

Nach dem Erfolg von „L.A. Confidential“ und „Die schwarze Dahlie“ feiern Nostalgie-Krimis wieder Erfolge. Andere Hörbuchverlage haben dies mit diversen Serien – Lester Powells Damen-Krimis, Stahlnetz, Tatort, Derrick, Dr. Mabuse, Francis Durbridge u.v.a. – vorexerziert. Höchste Zeit also, dass auch |Lübbe Audio| so etwas Entsprechendes in sein Angebot aufnimmt.

Die letzte Episode hat mir am meisten Vergnügen bereitet, denn mit der vorausgehenden Episode „Der Mord am Barbier“ hatte ich ein wenig Mühe. Beim zweiten Hören klärten sich allerdings einige Ungereimtheiten auf. „Der Fall Gibson“ hingegen bietet ein klassisches Locked-Room-Mystery, wie man es bei den besten Krimiautoren findet, etwa bei Jeffery Deaver in [„Der faule Henker“. 602 Und die Auflösung ist vom Feinsten. Außerdem fand ich es köstlich, wie die Lehrerin Esther Blodgett ihren Helden Rick Diamond anhimmelt und wie dieser sich möglichst elegant aus der Affäre zu ziehen versucht, da er ja bereits vergeben ist.

Das Hörspiel ist von Rohrbecks |Lauscherlounge| sorgfältig produziert worden und ich habe an der Technik nichts auszusetzen. Die Stimmen der Hollywoodschauspieler verleihen der gewohnt abwechslungsreichen Handlung etwas Filmglamour. Da „L.A. Confidential“ einer meiner Lieblingsfilme ist, konnte ich mich im Ambiente von Rick Diamond sofort zurechtfinden und die Produzenten brauchten keinerlei Erklärungen zum kulturellen Hintergrund mehr zu liefern.

Mag sein, dass die Figuren in ihren männlichen und weiblichen Geschlechterrollen recht überholt sind, aber herrje, das sind die Karl-May-Geschichten schließlich auch und doch werden sie weiterhin von Millionen Lesern und Zuschauern verschlungen. Helen Asher ist keineswegs das häusliche Heimchen am Herd, sondern sie weiß ihren Rick durchaus zu nötigen, ihr zu Gefallen zu sein. Die Katze im Hintergrund ist nicht umsonst ihr Haustier, denn es heißt, Katzen seien unabhängig. Diese Rollenbilder sind also weit entfernt von der moralischen Korruption, die in den Noir-Filmen der dreißiger und vierziger Jahre gespiegelt wurde.

|70 Minuten auf 1 CD
Aus dem Englischen übersetzt von Andrea Wilhelm|

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Rohrbeck, Oliver / Wilhelm, Andrea – Trek nach Westen, Der. Sammelbox Teil 1 – 3

_Westernparodie: wilde Knutschereien und Verfolgungsjagden_

Ein klassischer Western in 3 Teilen: Als der Westen noch wild ist, schließt sich ein junger Ire einem Treck mit dem Ziel Kalifornien an, um sich eine neue Zukunft aufzubauen: Bill Buffalo (sehr irischer Name). Auf dem Ritt lernt er die schöne Helen kennen und heimlich lieben. Aber das gefällt ihrem Vater Taylor Hackford, dem ehrgeizigen Anführers des Trecks, gar nicht. Gemeinsam mit seinem Freund Joe Jackson flieht Bill Buffalo vor Hackfords Rache bis in die Wüste von Mexiko. Können die beiden den wütenden Verfolgern entkommen?

_Die Macher_

Die Aufnahmen des Hörspiels fanden während der Live-Aufführungen der |LauscherLounge| im Jahr 2005 statt. Die Mitwirkenden sind die bekannten Sprecher von Hollywood-Stars wie Richard Gere, Leonardo DiCaprio, Reese Witherspoon (Ranja Bonalana), Ben Stiller (Regisseur Rohrbeck), Jackie Chan, George Clooney (Detlef Bierstedt), Jamie Foxx und „Colt Seavers“, um nur einige zu nennen.

Buch und Konzeption gehen auf das Konto von Andrea Wilhelm und Oliver Rohrbeck, die Geräusche erzeugten Jörg und Peter Klinkenberg, die Musik komponierte Dirk Wilhelm. Für Livemix und Aufnahmen war Stefan Lohr verantwortlich. Regie führte Rohrbeck. Mehr Informationen zum Studio und dessen Angeboten: http://www.lauscherlounge.de.

_Handlung_

Durch das Death Valley in Nevada galoppieren zwei Reiter. Es sind Joe Jackson und Bill Buffalo. Was hat sie nur in diese gottverlassene Gegend verschlagen? Es kann nur an ihren Verfolgern liegen, die von Taylor Hackford angeführt werden, dessen Tochter Helen Bill angeblich verführt hat …

Doch von Anfang an. Alles begann in Little Rock, Arkansas, wo der Landarbeiter Bill Buffalo im Saloon von Taylor Hackford angesprochen wird. Hackford, ein Selfmademan, braucht noch Leute, die seinen Treck nach Westen gegen die Indianer beschützen. Es soll nach Kalifornien gehen, wo der Krösus bereits eine eigene Stadt errichtet hat. Bill ist nicht abgeneigt, aber er braucht in Kalifornien ein wenig Kapital für die Existenzgründung. Null problemo! Wozu ist Hackford nicht auch der Besitzer der Bank von Hackfordville?

Wenig später überlistet Hackford am Pokertisch auch Joe Jackson, einen Cowboy, der seinen Colt schneller zieht als sein Schatten. Leider hat er stets Pech im Spiel, und da er bei Hackford Schulden hat, soll er sie beim Beschützen des Trecks abarbeiten (abzüglich Kost und Logis, versteht sich).

Eine Woche später lernen sie beim Start des Wagenzuges die ausnehmend hübsche und freundliche Helen kennen, und Bill hat keinerlei Skrupel, ihr seine Aufwartung zu machen. Sie hat nur einen Fehler: einen höchst eifersüchtigen Vater mit dem Namen Taylor Hackford! Dieser droht Bill alle Qualen der Hölle an, sollte er seine Finger nicht von seinem Goldschatz lassen. Dabei will der Goldschatz eigentlich gar nicht ins ferne Kalifornien, durchs Gebiet garstiger Indianer. Bill bringt sie schnell auf andere Gedanken …

Bill und Jackson müssen rasch verduften, denn Bill hat Helen Küsse geraubt und Joe Hackford dessen prall gefüllte Portokasse! Eine wilde Verfolgungsjagd beginnt, die unsere beiden Superhelden nicht nur durch Indianergebiet, Wüste und wüste Saloons führen wird, sondern auch ins Banditengebiet von Tucson … Ob Bill wohl seine Angebetete jemals wiedersehen wird?

_Die Inszenierung_

Da die Handlung nur so von Klischees aus sämtlichen Western strotzt, lohnt es sich meines Erachtens nicht, ein weiteres Wort darüber zu verlieren. Alle Figuren sind überzeichnet, wie es sich für eine Western-Parodie gehört. Um unterhalten zu können, muss der Western daher entsprechend amüsant und spannend präsentiert werden. Und dies gelingt dem Live-Hörspiel überraschenderweise sehr gut!

Die schon tausendmal gehörten Sätze, die die Sprecher dennoch immer noch mit Gusto – oder wenigstens halbwegs ernsthaft – vortragen, sind nicht gegen Fehler gefeit, und das macht den besonderen Charme der Live-Aufführung aus: Fast jeder Sprecher macht mal Fehler, jeder wird mal korrigiert, beschwert sich über seltsame Satzkonstruktionen und sogar über einen Druckfehler. Aber das bleibt die Ausnahme, denn dies ist eine Aufführung von Profis in ihrem Fach.

|Musik|

Eine weiterer wesentlicher Beitrag sind Musik und Geräusche. Es war eigentlich zu erwarten, aber als wirklich Ennio Morricones Titelmusik zu „Für eine Handvoll Dollar“ (Teil 1 der Trilogie) aufgeführt wird, breitet sich richtig gutes Western-Feeling aus. „Hey, hey-ho!“ Die obligate Westerngitarre und das Honkytonk-Piano im Saloon ergänzen das musikalische Ensemble, zwischendurch erklingen sogar eine gezupfte Ukulele, ein geblasener Kamm (Kazoo) und – du ahnst es nicht – eine Maultrommel! Aber wenigstens wird nicht gesungen. So kann ordentlich Stimmung aufkommen, mal Richtung Action, mal Richtung Romantik.

|Geräusche und Soundeffekte|

Eine Live-Aufführung eines Western ohne Geräusche wäre wie ein Shakespearestück ohne Dialoge, daher werden die Geräusche massiv eingesetzt. Es gehört einfach zur Untermalung der akustischen Westernkulisse, dass Pferde schnauben und galoppieren (in Stereo!), Schüsse fallen und jede Menge Faustschläge ausgeteilt werden. Dieses spezielle Element setzt die Tonregie (Klinkenberg, s. o.) allerdings derartig inflationär ein, dass es schon wieder entwertet wird.

Nicht zu unterschlagen ist übrigens die „wilde Knutscherei“, der sich Bill und Helen mit Wonne hingeben. Ob dies wieder nur ein Sample oder doch „echt“ ist, lässt sich schwer beurteilen. Es ist jedenfalls Bills und Helens Lieblingszeitvertreib. Es sei denn, ein Baby schreit. Dann heißt es wieder mal à la John Wayne: „Ein Mann muss tun, was ein Mann tun muss.“ Und das ist in diesem Fall das Windelnwechseln.

Zu den Toneffekten gehören auch Filter. Des Öfteren reiten unsere Helden durch Höhlen und Canyons, so dass sich hervorragend der Hall-Effekt einsetzen lässt. Vor dem Einsatz des Echos ist der Regisseur jedoch zurückgeschreckt.

Sehr lustig ist auch das Verzerren von menschlichen Stimmen. Es ist zwar nicht gerade Micky Maus, der da erklingt, aber Polly, Molly und Nelly sind nicht weit davon entfernt, in entsprechenden Stimmlagen zu kieksen. Wer genau auf die im Booklet abgedruckte Sprecherliste schaut, wird entdecken, dass der Regisseur Oliver Rohrbeck vier Rollen spricht und seine „Polly“ ist definitiv weiblich!

Außerdem tritt er als Erzähler auf, um die einzelnen Szenen miteinander zu verbinden. Da das gesamte Hörspiel in drei Akte aufgeteilt ist, ist es zudem seine Aufgabe, am Beginn eines jeden Aktes die Rückblende vorzutragen. In Teil 2 ist sie neun Minuten lang, in Teil 3 schon zehn Minuten. Dadurch wird die reine Spielzeit von rund 68-69 Minuten entsprechend verlängert. Zwischen den drei Akten soll man sich wegen dieser Länge eine gehörige Verschnaufpause gönnen. Besonders im dritten Akt erwartet den Hörer ein verzwickter Handlungsverlauf mit häufigen Szenenwechseln, der hohe Aufmerksamkeit fordert.

Ich könnte jetzt anfangen, noch einzelne Sprecher und Sprecherinnen sowie ihre „stimmsynchronen“ Pendants aus Hollywood (Clooney, Witherspoon, DiCaprio) hervorzuheben, aber das wäre unfair gegenüber den nicht erwähnten Sprechern. Das gesamte Ensemble legt sich unheimlich ins Zeug, um die beste Wirkung zu entfalten. Und wenn mal wieder alle Faustschläge ausgeteilt sind und die „wilde Knutscherei“ die Gemüter erhitzt hat, ist dem Gesamtensemble und nicht bloß Einzeldarstellern der rauschende Applaus sicher – das ist ebenfalls zu hören.

Die Aufnahmequalität der Aufführung ist durchaus annehmbar, und wie gesagt, gibt es auch Stereoeffekte. Man muss sich das Ganze aber als Liveaufführung vorstellen und gegenüber einer Studioaufnahme entsprechende Ansprüche zurückschrauben.

_Unterm Strich_

Mir haben der erste und der zweite Teil am meisten Spaß gemacht. Ich beging den Fehler, vor Teil 3 keine Verschnaufpause einzulegen und verlor zwischendurch ein wenig den Überblick über die durch viele Szenenwechsel relativ verzwickte Handlung. Der Epilog ließ aber an Einfachheit und Verständlichkeit nichts zu wünschen übrig. Wer schon immer mal George Clooney, Reese Witherspoon und Leonardo DiCaprio in einem Western hören wollte, kommt hier voll auf seine Kosten.

Dies ist eine Westernparodie und folglich nicht ernst zu nehmen, aber man kann trotzdem seinen Spaß daran haben, wie das Beispiel „Der Schuh des Manitu“ gezeigt hat. Im Gegensatz zu Bullys Film werden hier aber keinerlei Indianer veräppelt, sondern ganz im Gegenteil tritt ein Medizinmann als Heiler auf, um unseren Lieblingshelden Bill Buffalo wieder auf die Beine zu bringen. Dieser Aspekt hat mir sehr gut gefallen. Vielleicht hätte sich sogar Pierre Brice darüber gefreut, dem bekanntlich Abahatschi als Winnetou-Karikatur völlig gegen den Strich ging.

Im Gegensatz zu den sonst so erhältlichen Hörspielen zeichnet sich diese Aufnahme durch die lebhafte Live-Atmosphäre aus. Dazu gehören aber auch, dass Fehler auftreten und sich die Sprecher manchmal wiederholen oder über Druckfehler im Skript beschweren. Aber Toneffekte und Musik sind vom Feinsten, so dass eine gute Westernstimmung aufkommt. Wer solche humorvollen Hörspiele ebenso wie Live-Aufführungen mag, der sollte hier zuschlagen.

|228 Minuten auf 3 CDs|
http://www.luebbe-audio.de

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