Ursula Poznanski – VANITAS – Grau wie Asche (Die Vaniats-Reihe, Band 2)

Worum gehts?

Carolin Bauer ist wieder zurück in Wien. Sie arbeitet weiterhin in der Blumenhandlung nahe des Zentralfriedhofs. Seit sie ihren Tod vorgetäuscht und aufgeflogen ist haben sich ihre Lebensgewohnheiten immens verändert, sie nimmt zum Beispiel niemals zweimal denselben Weg durch die Gräberreihen. Und ausgerechnet heute macht sie auf ihrem Weg eine grausige Entdeckung. Grabschänder haben einen Gab geöffnet und die Leiche pietätlos in Szene gestellt.

Inhalt

Carolin Bauer ist nach ihrem grob fahrlässigen Fehler in München wieder zurück in Berlin. Obwohl sie nach wie vor ihrer Arbeit als Blumenhändlerin nachgeht, kann von Alltag keine Rede sein. Zwar hat sie mittlerweile ihre Ängste ganz gut im Griff, dennoch muss sie ständig mehr als nur auf der Hut sein. Ihre Verfolger wissen, dass sie lebt und waren ihr in München dicht auf den Fersen, nun scheinen sie ihre Spur verloren zu haben. Doch aus eigener Erfahrung weiß sie, dass es der größte Fehler ist, sich zu sicher zu fühlen.

In Wien herrscht eine Serie von Grabschändungen auf dem Zentralfriedhof. Immer wieder werden nachts Gräber geöffnet und die Ruhestätten mit satanistischen Symbolen beschmiert. Das in diesem Zusammenhang aufkommende Polizeigewimmel ist Carolin alles andere als Recht. Doch noch viel mehr irritiert sie ein junger Mann, der seit einigen Tagen immer wieder die Blumenhandlung aufsucht. Sein Interesse gilt angeblich Carolins Kollegin Eileen. Doch aufgrund von Carolins Scharfsinn und durch einen Fauxpas des jungen Mannes merkt Carolin, dass es ihm eigentlich gar nicht um Eileen, sondern um sie selbst gehe. Sie fasst einen folgenschweren Entschluss und begibt sich somit in eine Einbahnstraße.

Die Luft wird im Laufe der Wochen zunehmend dünner für Carolin und sie benötigt dringend weitere Informationen zu ihren Verfolgern. Verzweifelt versucht sie, wie gewohnt durch die Sprache der Blumen, Kontakt zu ihrem Mittelsmann aufzunehmen. Als dieser nicht reagiert und ein weiterer Versuch ebenfalls erfolglos bleibt, macht Carolin sich große Sorgen.

Mein Eindruck

Endlich hat das Warten ein Ende und der zweite Teil dieser vielversprechenden Trilogie ist erschienen. Nach dem mehr als grandiosen Start der Vanitas-Reihe waren meine Erwartungen an die Fortsetzung entsprechend ziemlich hoch.
Die Geschichte des zweiten Teils schließt sich nahtlos an das Ende des ersten Bandes an. In diesem Fall ist es auf jeden Fall auch ziemlich essenziell den ersten Teil auch bereits gelesen zu haben, da viele Dinge einfach aufeinander aufbauen und in einem anderen Fall viele Dinge unschlüssig wären. Die Personen bleiben im Großen und Ganzen, bis auf eine Handvoll, auch die bereits Bekannten.

Zum Plot ist zu sagen, dass er ganz Poznanski-like ist. Die Beststeller-Autorin hat eine ganz besondere Art die Geschehnisse zu schildern und zu inszenieren. Die Mordszenen sind teilweise wirklich brutal und blutrünstig aber die größere Rolle spielt in ihren Büchern meiner Meinung nach immer die Psyche, die auf jeden Fall empfindlich gestreift wird. Für meinen Geschmack gehen ihre Bücher ganz stark in Richtung Psycho-Thriller – ich mag’s ja.

Der Spannungsbogen ist auf jeden Fall da, wenn auch nicht so schön ausgeprägt wie im ersten Teil der Serie. Während sie sich im ersten Band komplett auf das Versteckspiel von Carolin konzentriert hat, schildert sie in diesem Buch zwei parallele Erzählstränge. Da der eine Schauplatz mich nicht zu 100% fesseln und überzeugen konnte, gefiel mir der Modus Operandi aus dem ersten Teil etwas besser.

Carolin Bauer gefällt mir als Protagonistin nach wie vor extrem gut. Ebenso ihre Kollegen der Buchhandlung. Ein wenig gewöhnen musste ich mich an den neuen Polizeiermittler, der aber im Grunde genommen auch ganz gut gelungen ist. Was den Schreibstil und Erzählfluss angeht, gibt’s wie immer nichts auszusetzen.

Sehr gut gefallen hat mir der Einblick in die Geschehnisse der Vergangenheit, den die Autorin ganz kurz vor Schluss nochmal kurz loswerden möchte. Sie schildert, warum Carolin auf der Flucht ist und wie es dazu gekommen ist, dass ihre Verfolger sie bis vor einem Jahr für tot gehalten haben, damit werden auch endgültig die letzten Fragezeichen aus Band 1 beantwortet.

Über die Autorin

Ursula Poznanski wurde in Wien geboren. Über zehn Jahre lang war sie als Journalistin für medizinische Zeitschriften tätig. Nach dem fulminanten Erfolg ihrer Jugendbücher „Erebos“ und „Saeculum“ landete sie bereits mit ihrem ersten Thriller „Fünf“ auf den Bestsellerlisten. Bei Wunderlich folgten „Blinde Vögel“, „Stimmen“ und „Schatten“; gemeinsam mit Arno Strobel „Fremd“ und „Anonym“. 2019 veröffentlichte sie mit „Vanitas – Schwarz wie Erde“ ihren ersten Thriller bei Knaur. Seit 2013 widmet sich Ursula Poznanski ganz dem Schreiben. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. (Verlagsinfo)

Fazit

Dass es sich bei „Grau wie Asche“ um eine standesgemäße Fortsetzung des ersten Teils handelt, war fast schon abzusehen. Es ist Ursula Poznanski sehr gut gelungen, die Zügel wieder aufzunehmen und dort weiterzumachen, wo sie vor 1,5 Jahren geendet hat. Mir persönlich hat der erste Teil etwas besser gefallen, da er sich spannender gelesen hat und mehr auf die Protagonisten konzentriert hat.

Dennoch kann man hier auch wieder von einem Buch mit Bestseller-Potenzial sprechen und die Vorfreude und Aufregung auf Band 3 sind definitiv gesichert. Fragt sich nur, wie lange wir darauf warten müssen – hoffentlich nicht allzu lange!

Broschiert: 400 Seiten
ISBN: 3426226871

www.droemer-knaur.de
www.ursula-poznanski.de

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