_Inhalt_
|“25″|
Ein ganz normaler Tag im Leben der Simpsons nimmt seinen Lauf: Homer kommt erneut zu spät zur Arbeit, hat dort jedoch einen gelben Ballon hinter seinem Arbeitsstuhl als Tarnung hinterlassen. Mr. Burns ist hin und weg von der Pünktlichkeit seines Angestellten, zerstört jedoch den Tarnungsballon und glaubt, Homer getötet zu haben. Völlig überstürzt leitet er zur Vertuschung des scheinbaren Mordes eine Kernschmelze ein. Der ahnungslose Homer trifft derweil im Kernkraftwerk ein, um mit gehöriger Verspätung seinen Job anzutreten …
Unterdessen macht Bart Bekanntschaft mit Nelsons dümmlichen Cousins, Lisa kämpft für die Rechte der Jazzmusik in Springfield, und Marge und Moe fragen sich unentwegt, wo Homer denn bleibt. Schließlich warten Happy Hour und Abendessen. Doch das Familienoberhaupt genießt inzwischen schonungslos die Abstinenz seiner Kollegen und Vorgesetzten, um das Kraftwerk mal so richtig auf seine Funktionalität zu überprüfen – mit verheerenden Folgen …
_Persönlicher Eindruck_
Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis die gelbe Familie respektive Matt Groening auch die amerikanische Erfolgsserie „24“ mit Kiefer Sutherland in der Hauptrolle parodieren würde. Nun hat sich Stammzeichner Ian Boothby diesbezüglich ein Herz gefasst und einen 25-seitigen Action-Thriller erschaffen, dessen Handlung sich ebenfalls über die reelle Dauer eines Tages abspielt, dabei statt rasanter Action jedoch vornehmlich den üblichen Wahnsinn aus dem Universum der Kult-Familie darbietet.
Boothby spielt gekonnt alle Klischees aus und kreiert besonders um den tollpatschigen Dauerschläfer Homer ein ziemlich fortschrittliches Szenario, in dem er nicht nur mit erheblicher Ironie den Effekt einer Kernschmelze unter den Tisch kehrt, sondern auch diverse Disco-Klassiker aus den 70ern und 80ern gehörig auf die Schippe nimmt. Erneut sind es hier gänzlich kontrastreiche Ingredienzen, die in einem ziemlich verrückten Teil des Plots kulminieren, jedoch in dieser Form auch sehr schön miteinander harmonieren.
Kaum minder witzig ist unterdessen die Geschichte um Bart, der zunächst die unangenehme Bekanntschaft mit Nelsons beiden Cousins macht, sie dann aber als Leibwächter auf seine Seite zieht und tatsächlich seinen ärgsten Konkurrenten mit einigen blamablen Enthüllungen aussticht. Als Schlägertrupp an Barts Seite sorgen die beiden Volltrottel für eine ganze Reihe von mehr oder minder unfreiwilligen, aber trotzdem genüsslichen Lachern, wie sie wohl nur die „Simpsons Comics“ kennen.
Zu guter Letzt ist auch der Plot um Lisa einmal wirklich gelungen. Sie entdeckt im Stadtpark eine Pumafalle und echauffiert sich hierüber so sehr, dass sie bei ihrem Jazz-Konzert unvorhergesehen die Teilnahme verweigern muss. Daraufhin bricht das Orchester zusammen und wird auf Wirken des Bürgermeisters aus der Stadt verbannt, die Musik indes verboten. Als Quimby dann jedoch selber Opfer eines Puma-Angriffs wird, sieht Lisa eine Chance, den Jazz in Springfield zu retten.
Bei all den bissigen Anspielungen auf die zeichnerisch adaptierte Originalserie darf natürlich ein Gastauftritt von Sutherland in der Rolle des Jack Bauer nicht fehlen. Doch wie es sich für ein solches Gastspiel gehört, wird die reale Figur hier ebenfalls durch den humorigen Fleischwolf gedreht und kommt als profitgeiler Lebensretter wieder heraus. Auch nicht schlecht …
In diesem Sinne darf man also getrost von einer sehr schönen, wenn auch wieder überaus eigenwilligen Interpretation Nachbildung eines TV-Konstrukts im Rahmen dieser Serie reden. 24 Stunden im Leben der Simpsons sind mitunter aufregender als Bauers Einsatz in der weltweit populären Echtzeit-Sendung. Witziger, und das zeigt die 131. Ausgabe der „Simpsons Comics“ in diesem Fall ohne Umschweife, sind sie allemal …
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