_“Die Legende von Malemort“:_
1 [„Unter dem Mondlicht“ 5823
2 [„Das Tor des Vergessens“ 5824
3 _“Das Blutopfer“_
4 „Sobald die Nacht anbricht“
5 „Die Ankunft des Teufels“
6 „In alle Ewigkeit“
_Story:_
Mit letzter Kraft ist es der stolzen Anthea, dem alternden Ritter Arnulf und ihrem jungen Gefährten Arvid gelungen, dem Verlies von Aymon de Montgarac zu entfliehen und dessen rechter Hand, dem grausamen Galart, den Rücken zu kehren. Alsbald begeben sich die Gefährten, weiterhin gejagt von Montgaracs Häschern, auf die Suche nach dem entschwundenen Colbus, den Anthea bereits in den Ruinen von Malemort wittert. Doch die Reiese verläuft alles andere als friedlich: Galarts Männer lauern allerorts, und das Trio ist gezwungen, sich fortan zu trennen. Erst in der akuten Not gelingt es Anthea, ihren heimlichen Geliebten aufzuspüren und somit auch Arvids Leben zu retten. Doch wiederum zieht es Colbus zu Montgarac, dessen Neffe seinen Freunden kurz zuvor nach dem Leben trachtete – und wieder kommt es zum Duell der einstigen verbündeten, in dem sich Colbus und Galart einen blutigen Showdown liefern.
_Persönlicher Eindruck:_
Was Tempo, Struktur und inhaltliche Arrangements betrifft, hat „Die Legende von Malemort“ spätestens mit dem hier vorliegenden dritten Band ein absolut gesundes Maß gefunden. Die Story lebt weiterhin von ihrer Action und der drückenden Geschwindigkeit, ist ähnlich fokussiert wie der direkte Vorgänger „Das Tor des Vergessens“, kann hingegen auf atmosphärischer Ebene noch einmal zulegen. Gerade die Schlusssequenzen, die das erneute Aufeinandertreffen der beiden Widersacher Colbus und Montgarac beschreiben, zehren von einer grandiosen Inszenierung, die allen Pathos und Heldenmut, den eine derartige Story ebenso braucht wie einen galanten Spannungsaufbau, mit Hingabe auskostet, dass man als Leser schnell geneigt ist, einmal spontan zu applaudieren.
Derweil sind die Entwicklungen innerhalb der Handlung ebenfalls rasant: Während der Flucht aus Montgaracs Verlies, erfährt man interessante Hintergründe aus der erzählerischen Vergangenheit, begreift die Fehde zwischen den beiden Protagonisten schlagartig besser und kann auch den Handlungskomplex, der nun nicht allzu kompliziert ausgeweitet wird, auf Anhieb besser fassen und einordnen. Die Rollen der Figuren waren bereits im letzten Band näher erläutert worden, doch auch hier legt Autor Eric Stalner noch einmal nach und konzentriert sich vor allem auf die hübsche Anthea und ihre leidenschaftliche Aufopferungsgabe. Ferner wird ihr Verhältnis zu Colbus in dieser Ausgabe plöttzlich von einigen bedeutsamen Ereignissen verschärft – wobei es fatal wäre, diese Andeutungen noch näher auszuführen. Fest steht: Auch der zweite elementare Handlungsstrang, der sich nun einmal mit der ungleichen Liebe zwischen dem Nachtwandler und der Menschenfrau beschäftigt, kommt mit der dritten Episode endlich in Schwung und verändert die Ausgangsposition für die drei noch folgenden Bände noch einmal erheblich, selbst wenn dies zu erwarten war.
Von daher ist „Das Blutopfer“ der nächste Schritt in die richtige Richtung und in der Entwicklung der anfangs noch schwerfälligen Serie gerade wegen des rasch wachsenden Tempos ein Äquivalent zur zweiten Ausgabe von „Die Legende von Malemort“. Sieht man mal davon ab, dass sich der Autor weitestgehend konventioneller Muster bei der Themenwahl seines Fantasy-Plots bedient, ist sein Sechsteiler zur Halbzeit bereits eine echte Pflichtlektüre!
|Graphic Novel: 48 Seiten
Originaltitel: Le Roman de Malemort – Le don du sang
ISBN-13: 978-3-86869-023-1|
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