Perry Rhodan NEO – Wächter des Archivs / Revolte der Naats (Folgen 69+70)

NEO 69 – Wächter des Archivs

Der Juli des Jahres 2037 neigt sich dem Ende zu. Perry Rhodan, der mit einer Handvoll Gefährten in das ferne Arkon-System vorgestoßen ist, steht kurz vor dem Ziel. Er hat das Rätsel des Epetran-Archivs gelöst. Die Archiv-Daten sind in den Gehirnen von Tausenden von Arkoniden gespeichert – ohne dass diese davon wissen. Zwölf dieser Arkoniden tragen die Koordinaten der Erde in sich. Rhodan muss sie unbedingt vor Sergh da Teffron finden. Die Hand des Regenten, ein verbitterter alter Mann, würde keinen Augenblick zögern, die Erde zu vernichten, um sich an Rhodan für den Raub seines Flaggschiffs zu rächen.
Perry Rhodan bleibt nur eine Möglichkeit: Er wagt sich ein zweites Mal nach Iprasa, zur Welt aus Feuer und Eis. Dort vermutet er den Wächter des Archivs … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Von Perry zu Atlan und wieder zurück zu Perry. Weiter gehts also auf der Suche nach den restlichen Arkoniden, denen die Position der Erde bekannt wäre, wenn sie wüssten, dass sie sie in sich tragen beziehungsweise Zugriff auf die Daten hätten, was für sie schwierig ist, denn diese haben sie nicht selbst in ihrem Gehirn abgelegt. Langer Satz, einfache Bedeutung … die Jagd geht also weiter.

Eine interessante Idee ist, dass Perry diesmal nicht gewaltsam sein Vorhaben verfolgt, sondern mit einem der Infoträger diskutiert. Der will aber nicht so einfach mit seinem Kopf herhalten … Taa könnte ja jeder kommen (den Wortwitz versteht man erst, wenn man diese Ausgabe gehört hat) … also wird der Roman ein wenig gestreckt, indem Perry einer Prüfung unterzogen wird. Ob er lautere Absichten hat oder nicht, das zeigt uns gleich das Licht. Und so dreht und angelt sich hier alles auf Iprasa um die insektoiden Bewohner und den Faehr-Meister Kishori im Besonderen.

An Action mangelt es aber nicht, denn wo Perry auftaucht, wird in der Regel gefangen genommen, geflohen, infiltriert, revolutioniert und gekämpft. Das ist hier nicht anders und macht den Ausflug nach Iprasa spannender. Interessant ist auch die Idee der Autorin, der ganzen Jagd auf die Infoträger noch mal eine kleine Wendung zu geben, als wir erklärt bekommen, wer hier wen mit Infos füttert und wer fur das Futter zuständig ist.

Hanno Dinger liefert wie gewohnt ein Wechselbad an Einsatz und an Sprecherkabinenfeeling ab. Klingen nicht wenige seiner Szenenbeschreibungen wie der Monolog eines Nachrichtensprechers, der darauf achtet, möglichst emotionslos zu bleiben, so zeigt er bei Dialogen, was auch noch kann. Und das ist: Zum einen seine Stimme verstellen und so den Charakteren eigene Klangfarben zuordnen. Zum anderen Schauspiel vor dem Mikro zeigen, das hörbar ist.

So nimmt die Lesung immer Fahrt auf, wenn die Dialoge länger sind und bremst fühlbar ab, wenn längere Beschreibungen im Skript stehen. Wobei mir sein Sergh da Teffron ein wenig zu tuntig klangt und nicht aufgesetzt.

NEO 70 – Revolte der Naats

Im August 2037 steht der Aufstand gegen den Regenten des Großen Imperiums unmittelbar bevor. In einem kühnen Coup ist es den Rebellen unter Führung des Arkoniden Atlan gelungen, das Flottenkontrollzentrum Ker’Mekal in ihre Gewalt zu bringen – ohne dass der Regent oder seine obersten Helfer Verdacht geschöpft hätten. Mithilfe des Kontrollzentrums zieht Atlan unbemerkt weitere Kräfte im Arkonsystem zusammen, die der Rebellion verpflichtet sind. Kriegsschiff um Kriegsschiff wird in das Zentrum des Imperiums verlegt, bis die Rebellen sich stark genug glauben, um endlich loszuschlagen. Dann reist Atlan nach Naat, zum fünften Planeten des Systems. Auf der Heimatwelt der dreiäugigen Riesen, die seit Jahrtausenden vom Imperium unterdrückt werden, soll der Kampf um die Freiheit beginnen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Szenenwechsel … Show-down mit Atlan ist angesagt. Der kämpft immer noch Hand in Hand mit den Naats um deren Planeten … was Freunde halt so machen. Die Einfälle des Autoren ein aufziehendes Unwetter als entscheidenden Faktor mit in den Atlans Plan rund um die finale Schlacht, gefielen mir. Ablenkungsmanöver sind ja bekannt und hauen niemanden mehr vom Hocher, dies hier allerdings ist geschickt durchdacht und eingefädelt … na ja … so sollte sie ja eigentlich auch alle sein.

Der Sturm auf die Festung von Sergh da Teffron ist spannend erzählt und wir bekommen Eindrücke von beiden Seiten des Schutzschirms. Innerhalb des Prallfelds geschieht auch so allerhand, wenn wir mitbekommen, was unsere Lieblingskurtisane Theta so treibt. Wie sich Sergh da Teffron ihrer entledigen will ist auch wieder ein interessanter Einfall … einfach rauswerfen wäre eh zu langweilig gewesen. Und da ist ja auch noch ein gefangener Zellaktivatorträger, den man ein wenig quälen kann, um herauszufinden, bis zu welchem „Schaden“ das Gerät noch reparieren kann. Sadismus gibts halt auch im Weltall.

Zu einem echten, finalen Show-down kommts allerdings leider nicht, da hat der Exposé-Autor wohl noch ein paar Ideen im Köcher, bevor er das zulässt. Ich bin gespannt.

Axel Gottschick legt sich richtig ins Zeug und bringt der actionreichen Handlung angemessene Spannung ins Kopfkino des Hörers. Das Gefühlsleben der Charaktere kommt glaubhaft im Ohr an, weil er dabei nicht nur lauter und eindringlicher wird, sondern auch aufgeregter und emotionaler. Novaal klingt bei ihm ein wenig dumm, weniger dumpf, wie es in der Vorlage steht, aber wie man „dumpf“ am besten vertont, wüsste ich spontan auch nicht.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einem Digipak auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 70 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz

Fazit:

Perry diskutiert mit einem Infosplitterträger und Atlan stürmt mit den Naats zusammen die Festung von Sergh da Teffron. Das sind die beiden Haupthandlungsarme, die in dieser Doppellesung vorangetrieben werden. Während wir eine insektoide Königin kennenlernen und Neues darüber erfahren, wie die Gehirne der Infoträger gefüttert werden, erleben wir nicht nur Atlan, sondern auch Theta, die auf der anderen Seite des Schutzschirmes, der von den Naats angegriffen wird, so ihre Probleme hat.

Wenig Füllsel, mehr Handfestes, ein paar originelle Einfälle und gute Action … das gibts hier und das kann gut von Anfang bis Ende unterhalten. Und am Ende entzieht sich dann noch der letzte Infoträger, den es zu schnappen galt, unseren Helden und das in Gesellschaft eines Antagonisten … oha. Hab ich schon erzählt, dass ich Cliffhanger voll doof finde?

Doof finde ich aber die Sprecher nicht, die sich bei Dialogen wieder richtig reinhängen und einen lebendigen Vortrag bieten. Bei Szenenbeschreibungen unterscheiden sie sich wie gehabt. Während Hanno Dinger die Sache oft (zu) ruhig angeht, bringt Axel Gottschick auch diese Momente interessant und spannend zum Hörer.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 69 – Wächter des Archivs: 6:01 Std. Spieldauer (ungekürzt), 62 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 70 – Revolte der Naats: 5:54 Std. Spieldauer (ungekürzt), 73 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-007-9

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

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