Perry Rhodan NEO – Im Fluss der Flammen / Kampf um Derogwanien (Folgen 95+96)

NEO 95 – Im Fluss der Flammen

Januar 2038: Seit einem halben Jahr steht die Erde unter der Herrschaft des Großen Imperiums. Die Arkoniden sind den Menschen technisch haushoch überlegen, offene Rebellion gegen sie wäre selbstmörderisch. Die Lage ist angespannt, weil viele Menschen heimlichen Widerstand leisten. Die wenigen Raumschiffe der Menschen sind geflüchtet. Die Besatzungsmitglieder verbergen sich in einem Sonnensystem in kosmischer Nähe. Als die Arkoniden herausfinden, wo das Versteck der Raumflotte liegt, wittern sie ihre Chance.
Vor allem Chetzkel, der militärische Oberbefehlshaber der Arkoniden, möchte den Menschen eine harte Lehre erteilen. Er bricht mit einem Verband von Kampfraumschiffen auf, um die Rebellen auszulöschen … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wenn man den Klappentext liest, könnte man eine Menge Action erwarten … und die wird auch geliefert. Chetzkel will die bösen Menschen dafür bestrafen, dass sie sich den Arkoniden nicht einfach unterwerfen wollen und die Menschen infiltrieren währenddessen einen seinen Raumer.

Wie sie das machen, das kann man am Cover der NEO-Lesung ersehen … nein, das ist kein Fluss, in dem die Leute da schwimmen, auch wenn man das anhand des Titels vermuten könnte. In Flammen steht er auch nicht … aber leider eine Zuflucht, zu der sich nicht nur Terraner geflüchtet haben. Die Autoren haben offenbar genug mit NEW EARTH „herumgespielt“ und verschaffen dem Planeten zu einem „bombastischen“ Ende.

Das Ganze wird spannend beschrieben und besonders der Teil, der sich um die Hacker an Bord des Schlachtschiffes AGEDEN dreht, hat mich sehr gut unterhalten. Dass die Arkoniden auch nicht immer alles durchkriegen, was sie sich vorgenommen haben, befriedigt den NEO-Freund genauso wie die Terraner. Leider müssen nun beide wieder etwas warten, bis sie erfahren, was Chetzkel als Nächstes plant, denn im nächsten NEO gehts wieder zurück zu Perry und den Puppen.

Nachdem mich Hanno Dinger im letzten Monat mit seinem Teil der NEO-Doppellesung leider nicht überzeugen konnte, war ich skeptisch. Er beginnt aber diesmal zwar genauso (zu) ruhig wie sonst, aber zieht das Tempo nach gut 20 Minuten auch an. So klingen schon die ersten Dialoge recht lebendig und auch die beschreibenden Szenen wirken plastischer und nicht so grau und fad wie beim letzten Mal.

Im Gegenteil kommen dem Sprecher hier die vielen Dialoge sehr entgegen und Hanno Dinger kann zeigen, dass er absolut in der Lage ist, prima zu unterhalten. Und um das zu unterstützen, legt er sich bei den verbalen Äußerungen gefühlt mehr ins Zeug als sonst.

NEO 96 – Kampf um Derogwanien

Im Januar 2038 scheint die arkonidische Herrschaft über die Erde gefestigter denn je. Chetzkel, der militärische Befehlshaber der Invasoren, hat das Versteck der Terranischen Flotte aufgespürt. Seine Truppen ist es gelungen, die Flotte zu zerschlagen – und damit die letzte Hoffnung der Menschheit. Die Fluchtwelt New Earth ist in einem Atombrand verglüht. Perry Rhodan weiß, dass die Menschheit rasch Hilfe von außen benötigt – sonst wird sie untergehen. Deshalb bricht er mit einigen Gefährten auf, diese Hilfe im All zu finden. Sein Ziel ist ausgerechnet Callibso, der Puppenspieler. Doch kann man Callibso trauen? Immerhin hat er nichts unversucht gelassen, um den Aufbruch der Menschheit zu den Sternen zu verhindern. Auf dem Planeten Derogwanien kommt es zur entscheidenden Begegnung … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Mit dem Kampf um Derogwanien endet hier eigentlich der aktuelle Zyklus „Kampfzone Erde“ … ein passender Name also. „Eigentlich“, weil die NEO-Zyklen derzeit zwölf Bände lang sind und hier ein Schnitt vorgesehen war. Dass das storytechnisch nicht so oft zu bemerken war, sei mal dahingestellt, aber es gibt noch eine Problematik. Band 100 wird ein Jubiläumsband und ein eigenständiger noch dazu … und der nächste Zyklus geht erst mit Lesung 101 los … außerdem werden die Zyklen dann auch nur noch zehn Bände lang sein. Also entschloss sich der Verlag, die NEOs 97-99 als „Erweiterung“ des aktuellen Zyklus anzusehen und erst nach der Jubilesung mit Neuem anzufangen. Wie gesagt, ob Leser und Hörer das anhand der Story gemerkt hätten … wer weiß. Ich wollts nur mal erwähnt haben, weil ich selbst solche Infos immer ganz interessant finde.

Ist denn nun dieser Zyklusabschluss, der keiner ist, auch interessant? Durchaus, denn es gibt Infos satt. Perry ist durch Ernst Ellerts Zeitbrunnen zum Puppenspieler Callibso gelangt, der reichlich Hintergrundgeschichte preisgibt. Nun wissen wir auch endlich erheblich mehr darüber, wieso er verhindern wollte, dass Perry überhaupt zum Mond fliegt und warum der Goldene den Puppenspieler samt seinem Planeten vernichten will.

Und nicht nur Erzählungen und ein schönes Märchen kriegen wir zu hören, nein, es gibt auch jede Menge Action. Denn der Goldene Pranav Ketar sorgt für mächtig Druck, als er Derogwanien angreift. Dann wechseln die Schauplätze und von innen und außen verfolgen wir Gruppen der „unsrigen“, zu denen jetzt auch die Puppen gehören, wie sie sich dem widersetzen. Das unterhält spannend und intensiv dramatisch. Der „Kampf um Derogwanien“ ist in vollem Gang.

Axel Gottschick trumpft wie immer mit seiner lebendigen und in der Sprechgeschwindigkeit variierenden Art der Lesung auf. Obwohl es hier viele Infos zu verarbeiten gibt, bringt der Sprecher sie immer so ins Ohr des Hörers, dass sie interessant und wichtig klingen. Auch und gerade bei den Dialogen präsentiert Axel Gottschick uns eine breite Vielfalt an unterschiedlichen Nuancen. Dabei wird er mal lauter, mal leiser, mal sanft, mal rau, mal kratzig … immer interessant und dabei nie aufdringlich oder unangenehm im Ohr. Und beim „ANGRIIIIIIIIIIIIIIIIIIIFF“-Gebrüll bin ich richtig zusammengezuckt. Kurz darauf musste ich grinsen, als der Sprecher sogar Funkstörungen mitvertonte. Im ersten Moment dachte ich, meine CD hätte einen Knacks oder die MP3-Datei wäre defekt. Aber nein, das war so gewollt und hat auch gepasst.

Die Sprecher:

Hanno Dinger (geb. 1969) wuchs in Wuppertal auf und besuchte die Hochschule für Musik und Theater in Bern (CH). Danach folgten zahlreiche Bühnenengagements u.a. in Konstanz, Linz, Basel, Zürich, Düsseldorf, bis er sich entschloss, vor allem in eigener Verantwortung zu arbeiten. Sein Weg führte nach Köln, wo er sich neben Rundfunk und Fernsehtätigkeiten in zahlreichen Theaterprojekten engagierte und die freie Bühne Raketenklub leitet. (Quelle: Perrypedia)

Axel Gottschick kann auf 25 Jahre Theatererfahrung und 13 Jahre Rundfunk-, Film- und Fernseharbeit zurückblicken. Er spricht Voice-Over für Dokumentarproduktionen und Radiohörspiele.

Die MP3s

Die Qualität der MP3s entspricht dem Eins-A-Medien-Standard: 192 kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch der Name des Autors ist vorhanden, der des Sprechers nicht.

Das Cover des jeweiligen Taschenhefts ist auch im ID3-Tag zu finden und liegt dem jeweiligen Hörbuch zusätzlich als JPG- und als PDF-Datei in der Auflösung 2400 x 2400 bei. Außerdem gibts noch eine TXT-Datei, in der die Technik-Credits, ein Urheberrechtshinweis und noch mal der Klappentext zur Lesung nachzulesen sind.

Die Ausstattung:

Die beiden MP3-CDs, die mit den jeweiligen Taschenheft-Cover bedruckt sind, stecken in einer Klappbox auf dessen Front das Titelbild von Perry Rhodan NEO 96 zu sehen ist. Auf der Rückseite gibt es Inhaltsangaben zu den beiden Folgen zu lesen.

Technik-Credits:

Executive Producer und Regie: Hans Greis
Technik und Sounddesign: Michael Sonnen, Jan Gerhard
Sprecher: Hanno Dinger, Axel Gottschick
Cover- und CD-Illustration: Dirk Schulz, Horst Gotta

Fazit:

In der ersten NEO-Lesung steht der Fiesling Chetzkel im Mittelpunkt, als er sich aufmacht, die Zuflucht vieler vor den Arkoniden vermeintlich Entkommener zu vernichten, NEW EARTH. Aber auch im zweiten Hörbuch gehts um Vernichtung, denn der Goldene Pranav Ketar stellt dem Puppenspieler Callibso nach. Wir erfahren jede Menge Hintergründiges dazu und so langsam fügt sich das große Ganze zusammen und der Storybogen ergibt an Stellen Sinn, an denen ich noch darauf gewartet hatte.

Im Grunde ist der Zyklusabschluss mit NEO 96 sogar deutlicher ausgefallen, als ich erwartet hatte, auch wenn natürlich nichts wirklich zu Ende gebracht wurde, aber zumindest weiß der Hörfan jetzt eine Menge mehr über die Beweggründe der Handelnden … und das ist doch auch schon mal was.

Hanno Dinger kann diesen Monat bei seinem NEO-Teil absolut überzeugen und hat mich gut unterhalten, denn er liest auch gefühlt etwas lebendiger. In den vielen Dialogen kann er zeigen, dass er die unterschiedlichen Charaktere abwechslungsreich gestalten und unterschiedlich ins Ohr des Hörers transportieren kann. Das erhöht den Spaß und steigerte bei mir die Hörlaune, sodass ich schon froh war, die Hörfassung dieser Story erlebt zu haben und nicht die gedruckte Version.

Genauso gings mir bei der zweiten NEO-Lesung mit Axel Gottschick. Mit viel Einsatz vor dem Mikro, der absolut zu hören ist, weil er sogar Funkstörungen vertont, bringt er die Story sehr lebendig und unterhaltsam zum Hörer. Seine Charaktere sind sehr gut voneinander zu unterscheiden, nicht nur, wenn er beim Sprechen mal lauter wird.

Diesmal nehmen sich die Sprecher nur wenig und machten diese Doppel-Lesung für mich zu einem kurzweiligen Hörabenteuer.

2 MP3-CDs im Digipak
NEO 95 – Im Fluss der Flammen: 5:52 Std. Spieldauer (ungekürzt), 57 Tracks, gelesen von Hanno Dinger
NEO 96 – Kampf um Derogwanien: 5:43 Std. Spieldauer (ungekürzt), 73 Tracks, gelesen von Axel Gottschick
ISBN-13: 978-3-95795-044-4

www.einsamedien.de

Die Reihe „Perry Rhodan NEO“ ist beim Verlag auch als Download-Version erhältlich.

Der Autor vergibt: (4.5/5) Ihr vergebt: SchrecklichNa jaGeht soGutSuper (No Ratings Yet)