Andreas Gruber – Todesrache

Inhalt

Nachdem er bei seinem letzten Fall fast sein gesamtes Team verloren hat, gibt ein Anruf auf seinem Handy dem BKA-Profiler Maarten S. Sneijder neue Hoffnung. Zumindest seine Kollegin Sabine Nemez könnte noch am Leben sein. Unter Hochdruck stellt er ein neues Team zusammen und bald führen seine Ermittlungen ihn mit dem Leipziger Kripoermittler Walter Pulaski zusammen. Um ihre jeweiligen, scheinbar zusammenhängenden Fälle zu lösen, bleibt den beiden eigenwilligen Ermittlern nichts anderes übrig, als gemeinsam weiter zu ermitteln. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn nicht nur das Leben von Sabine Nemez steht auf dem Spiel.

Mein Eindruck:

Schon der Titel des Buches verspricht eine Zusammenführung von Andreas Grubers Reihen rund um Maarten S. Sneijder und Walter Pulaski. Diese bekommt man auch, jedoch mit deutlicherem Augenmerk auf Sneijder, als ich es ursprünglich erwartet hatte.

Gruber gelingt es einmal mehr, einen Thriller mit extrem starken Charakteren zu liefern und auch neue Figuren mit Tiefgang einzuführen, deren weitere Entwicklung in folgenden Büchern durchaus interessant werden könnte. Selbst der eigensinnige Sneijder hat im Vergleich zu den vorausgegangenen Romanen eine deutliche Persönlichkeitsentwicklung durchgemacht und ist nun beispielsweise wesentlich teamfähiger.

Allerdings bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass Gruber sich mit all seinen starken Charakteren, die zudem in einem sehr komplizierten Fall ermitteln, ein bisschen übernommen hat und besonders in der zweiten Hälfte des Buches den starken Charakteren der Einzelpersonen kaum noch gerecht werden kann. Immer mehr rückt das gewaltige Konfliktpotential innerhalb der Ermittlergruppe in den Hintergrund, was ich persönlich ein bisschen schade finde. Gleichzeitig ist der Fall, mit dem die Gruppe sich hier konfrontiert sieht, interessant genug, um den Leser darüber fast gänzlich hinwegsehen zu lassen.

Dass ich zweihundert Seiten vor Ende des Romans eine Vermutung hegte, wohin die Reise geht und ich mir dieser mit jeder Seite sicherer wurde, hat mir persönlich ein bisschen den Lesespaß verdorben. Trotzdem ist „Todesrache“ eine für mich unerwartet gute Fortsetzung einer liebgewonnenen Reihe, die ich nach den Ereignissen im letzten Buch fast schon verloren wähnte.

Der Autor

Andreas Gruber, 1968 in Wien geboren, lebt als freier Autor mit seiner Familie in Grillenberg in Niederösterreich. Mit seinen bereits mehrfach preisgekrönten und teilweise verfilmten Romanen steht er regelmäßig auf der Bestsellerliste.
(Klappentext zu „Todesrache“)

Fazit:

„Todesrache“ ist ein wirklich guter Thriller, der sich durchaus mit den Vorgängern messen kann, diesen aber meiner Meinung nach nicht ganz gleichkommt. Die Geschichte macht aber definitiv Lust auf mehr und man darf wirklich gespannt auf die beiden noch kommenden Bücher der Reihe sein. Insbesondere die Tatsache, dass seine Figuren stets Tiefgang haben, weiß ich an Andreas Gruber sehr zu schätzen. Im deutschsprachigen Raum findet man nicht viele Autoren, die das von sich behaupten können und zugleich spannende, interessante und gut recherchierte Thriller schreiben. Ich bin sehr gespannt, was dieser Autor uns in den kommenden Jahren noch an tollem Lesestoff liefert.

Taschenbuch: 592 Seiten
ISBN-13: 978-3-442-49110-0

www.goldmann-verlag.de

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