Archiv der Kategorie: Grenzwissenschaft und Neues Denken

Gruber, Elmar R. – PSI-Protokolle, Die

Die Untersuchung der PSI-Phänomene hat es in den letzten 20 Jahren geschafft, aus dem Schatten der etablierten Wissenschaft herauszutreten und ihr stiefmütterlich geführtes, allzu gern belächeltes Dasein in die Gestalt ernsthaft und sorgfältig betriebener Forschungsarbeit zu transformieren, und sei es nur in Gestalt neuer Bereiche wie der „Transpersonalen Psychologie“. Dies geschieht zu einem Gutteil noch immer jenseits der Wahrnehmung der Öffentlichkeit, was teilweise daran liegt, dass die hier erbrachten Ergebnisse leider nicht mit Wundern und spektakulären Sensationen protzen können, nach denen es die Menschen stets verlangt. Die tatsächliche Arbeit ist in etwa so aufregend wie die jahrelange Auswertung von Zahlenkolonnen bei Messungen in Teilchenbeschleunigern, doch die Konsequenzen sind ebenso berauschend und hoffnungsvoll wie eben dort. So sollten wir dankbar sein, dass die Fachkundigen so viel Geduld für Feinarbeit aufbringen, um den resultierenden Erkenntnissen den gebührenden Vorschub leisten zu können. Der interessierte Laie muss sich jedoch damit anfreunden, auf die nur selten nachprüfbaren Wunderberichte über Jedi-Kräfte in seiner Erwartungshaltung zu verzichten, wenngleich seltene Sonderfälle durchaus noch unmittelbar Erstaunliches zutage fördern.

Die Zahl akademischer Grade unter den in diesem Bereich wissenschaftlich Aktiven ist inzwischen beeindruckend, um nicht zu sagen: erschlagend. Dem mittlerweile verstorbenen Professor Hans Bender kommt auf diesem Sektor, unter anderem mit seinem „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene“, zweifelsohne eine Vorreiterposition im deutschsprachigen Raum zu. Der österreichische PSI- und Bewusstseinsforscher Dr. Elmar R. Gruber, Jahrgang 1955, war Mitarbeiter von Bender und studierte Psychologie, Philosophie und Ethnologie. Er hält noch immer zahlreiche Kontakte zu den Forschungskollegen im Bereich des „Unerklärlichen“ und gestattet der Öffentlichkeit in seinem Werk „Die PSI-Protokolle“ einen Blick hinter die Kulissen dieses bahnbrechenden Forschungsbereiches, hinein in die weltweit aktiven Labors, bis hin zu nur wenig bekannten empirischen Befunden aus Russland, China und Japan, wo derlei Tätigkeiten ausgesprochen ernst genommen werden.

Dabei greift Gruber zunächst auf die Anfänge der wissenschaftlichen PSI-Forschung im militärischen Sektor zurück und bietet neben einer historischen Aufarbeitung und der Schilderung besonders interessanter Fälle Einblick in die Resultate und Entwicklungen. Eine höchst interessante Darstellung, die nicht zuletzt durch angeordnete Offenlegung etlicher bislang geheim gehaltener Verschlussakten ermöglicht wurde. Hier hält er sich vornehmlich an das, was aus den USA an Fakten vorliegt, da die Arbeiten aus Russland und Asien aufgrund der politischen Situation verständlicherweise höchstens über Gerüchte und Vermutungen den Weg in unsere Gefilde fanden.
Im nachfolgenden Teil des Buches präsentiert Gruber auch aus diesen Gebieten einiges an Fakten, allerdings aus neuerer Zeit, begünstigt durch den politischen Klimawechsel. Dieser und der nachfolgende Part bilden den wichtigeren Hauptteil des Werkes, der aktuelle Forschungen vorstellt. Dies geschieht, und darauf wird in der Gesamtdarstellung großer Wert gelegt, in wissenschaftlich fundierter und durch Quellen, Fachveröffentlichungen, Protokolle und Signifikanzanalysen (mit teils atemberaubend hoher Zahl an Einzeluntersuchungen) abgesicherter Weise.

Gruber begnügt sich erfreulicherweise nicht mit einer reinen Aufzählung von Experimenten und unerklärlichen Vorfällen, sondern hat einiges an theoretischen Ansätzen, Erklärungsmodellen und Querverbindungen zur Neuen Physik und Bewusstseinsforschung parat. Nicht die durchaus interessanten Vorkommnisse, sondern deren Deutung und Einordnung in ein konsistentes Theoriegebäude stehen im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Eine wesentliche Erkenntnis, die aus den Quantentheorien erwuchs, ist hierbei die Tatsache, dass in jedem Experiment der Beobachter stets einwirkender Teil des Versuches ist; dies umso mehr, je tiefer man in die Quantenwelt eindringt. Dies bringt erhebliche Probleme für die üblichen Randbedingungen und Vorgaben ‚objektiver‘ Versuchsdurchführung mit sich. Doch dies nur als Bemerkung am Rande.

Die Neue Parapsychologie dürfte weit reichende Konsequenzen mit sich führen, die zunächst die meisten Wissenschaften beeinflussen und darüber hinaus selbst in Bereichen der ‚ernsthaften‘ Esoterik eine Zurkenntnisnahme und Neubetrachtung notwendig machen werden – auch für diesen Sektor bietet das Buch einige faszinierende Ansätze und sogar praktische Bezüge. Gerade die aktuellen Arbeiten zur Geist-Maschine-Interaktion, erneut vom Militär voran getrieben, zeigen auf, dass ein Umdenken in der Wissenschaftsarbeit vonnöten sein wird. Gruber macht bei Alledem nicht den Fehler, sich in waghalsigen Behauptungen oder Vermutungen zu ergehen, sondern bleibt stets sachlich und wissenschaftlich im positiven Wortsinne. Vieles des hier Dargelegten gilt mittlerweile als faktisch erwiesen, da signifikant bestätigt, vieles aber bedarf noch eingehender Erforschung – und vor allem des bemühten und aufgeschlossenen Versuches einer Erklärung für ein wirkliches Verständnis. Die Zeiten, wo Wissenschaftler sich hinter Formeltürmen verschanzen und meinen, damit die Ursachen und das dahinter liegende Wesen der Welt erklärt zu haben, sollten hoffentlich ihrem Ende zugehen.

Da auch der Schreibstil eine gelungene Balance zwischen Wissenschaftlichkeit und Allgemeinverständlichkeit findet, zahlreiche Schwarzweißabbildungen den Lesefluss auflockern, die Anmerkungen und Quellverweise keine Wünsche offen lassen und Gruber auch nicht davor scheut, Problemzonen seines Forschungsbereiches aufzuzeigen, kann ich „Die PSI-Protokolle“ insgesamt als populärwissenschaftliches Standardwerk der Parapsychologie und als Überblickslektüre bedingungslos empfehlen. Diese 400 Seiten (nicht 352, wie manchenorts angegeben) Material stellen zweifelsfrei eine Ausnahmeveröffentlichung im Bereich der oftmals allzu strapazierten PSI-Phänomene dar.

Grobes Inhaltsverzeichnis:

Prolog
Teil I – Geheimdienste und Parapsychologie: Die Geschichte von Remote Viewing und den Psi-Spionen
1 Paranormale Aufrüstung
2 Remote Viewing
3 SRI und CIA
4 Die Psi-Spione von Fort Meade
5 Swanns RV-System
6 Psi-Spionage in Aktion
7 Der Niedergang der RV-Einheit
Teil II – Aktuelle Psi-Forschung: Auf dem Weg zu einem neuen Weltverständnis
1 Parapsychologie in Rußland: Legende und Realität
2 Psi-Aufstand im Reich der Mitte
3 Anomale Kognition: Dem Rätsel auf der Spur
4 Auf der Suche nach dem idealen Zustand für Psi
5 Mentale Beeinflussung lebender Systeme
Teil III – Das bewußte Universum: Die stille Revolution in den Psi-Labors
1 Die Physik des Bewußtseins
2 Subtile Verbindungen
3 Der Fingerabdruck des Bewußtseins
4 Über die Zeitschranke
5 Kosmische Beziehungen: Psi, die Erde und der Himmel
6 Der Parzival-Effekt
Epilog
Anhang
Anmerkungen
Glossar der wichtigsten Begriffe und Abkürzungen
Danksagung

Homepage des Autors: http://www.e-r-g.de/

Anstelle einer Leseprobe noch einige Pressestimmen:

„1995 gab die CIA endlich zu, was viele lange vermuteten: Jahrzehntelang hat die amerikanische Regierung erfolgreich paranormale Fähigkeiten für die Spionage nutzbar gemacht…
Als aktiver Forscher an diesen wissenschaftlichen Untersuchungen kann ich Grubers Buch als eine der klarsten und genauesten Analysen dieser seltsamen aber wahren Geschichte empfehlen. Außerdem ist seine Behandlung des gegenwärtigen weltweiten Standes der Psi-Forschung außerordentlich gut… Ich empfehle das Buch uneingeschränkt.“
(Dr. Dean I. Radin, Institute of Noetic Sciences)

„Grubers informationsdichtem Insiderwerk ist angesichts eines so „heiklen“ Themas zugute zu halten, dass es keinen effektheischenden Charakter aufweist…
Gerade seine bewertende Dokumentation der geheimen Psi-Forschungsprojekte der amerikanischen Geheimdienste im Hinblick auf ihren praktischen Nutzen verleihen den „Psi-Protokollen“ besondere Spannung.“
(Joachim Göppert, Esotera)

„Dieses ist ein rundum empfehlenswertes Buch, das insbesondere jenen Lesern Stoff zum Nachdenken vorlegt, die der Parapsychologie überkritisch gegenüberstehen…
Allzu viele Titel schmücken sich heute mit der problematischen Bezeichnung „Sachbuch“. Grubers Werk ist eines der wenigen, das ihn zurecht trägt. Niemand, der künftig ernsthaft über Psi mitreden will, sollte an ihm vorübergehen.“
(Prof. Dr. Ernst Senkowski)

Senf, Bernd – Wiederentdeckung des Lebendigen, Die

Ein Wort vorweg: Die Buchbesprechung ist aufgrund der Komplexität des Themas etwas ausführlicher geraten, zudem ist dieser Themenkomplex den wenigsten vertraut, so dass ich einen etwas genaueren Überblick über dieses Gebiet für angebracht halte.

Im Titel „Die Wiederentdeckung des Lebendigen“ stecken bereits zwei Grundannahmen: Zum einen, dass der Begriff des Lebendigen weiträumig aus unserer menschlichen Wahrnehmung von Realität verschwunden ist. Zum zweiten, dass den scheinbar neuen Ansätzen nicht so sehr die Rolle eines Neuansatzes zukommt als vielmehr die archäologische Funktion, altes und verschüttetes Wissen wieder freizulegen.

Beiden Thesen und noch einigen mehr geht Bernd Senf, Professor für Ökonomie, Reich-Kenner, Lebensenergieforscher und Bioenergetiker, in seiner populärwissenschaftlichen Publikation nach, die bereits 1996 im Verlag Zweitausendeins erschien. In seiner Einleitung stellt er Kernproblemzonen heraus und führt zugleich die Hauptthesen an, um deren Erläuterung und Darstellung es nachfolgend gehen wird.
Er betrachtet die zivilisatorisch erkrankte Menschheit – körperlich wie ‚feinstofflich‘ –, die kippende Atmosphäre, unsere gleichermaßen kranke Ökologie und interessanterweise auch Ökonomie, die ebenso wie die erstarrten Wissenschaften lediglich Ausdruck tiefer liegender Blockierungen, einer ‚ängstlichen‘ Kontraktion sind. Diese äußern sich bei Lebewesen in einem durch Außendruck erzeugten blockierenden Muskel- und Charakterpanzer, einem Begriffsfeld, dessen gar nicht so abwegige Bildhaftigkeit sich überdies sehr effizient auf analoge Prozesse in den oben genannten Bereichen übertragen lässt. Somit sieht Prof. Senf in Tradition früherer Forscher, auf die ich noch eingehen werde, hier auch den Ansatz für Lösungsfindungen: In der Auflösung dieser bioenergetischen Blockaden. Seine Hauptarbeit in diesem Buch besteht darin, Forschungen lang ‚übersehener‘ Entdecker darzustellen und zu verdeutlichen, dass es bei aller scheinbaren Verschiedenheit offenbar Überschneidungspunkte und Identitäten in den Arbeiten gibt, die sich zu einem größeren, effektiveren und solideren Ganzen zusammenfügen lassen.

Die Verschüttungsprozesse solchen Wissens muss man gar nicht allzu lang in der Vergangenheit suchen, sie beginnen bereits unmittelbar mit der ‚Wiederentdeckung‘ dieser Zusammenhänge im Verlauf des zwanzigsten Jahrhunderts, die geradezu inquisitorische Reaktionen des Etablissements provozierte und zu weitläufiger Zensur und Verfolgung führte. Den direkten Ursprung der Erforschung des Lebendigen bzw. der Lebensenergie kann man wohl in der Orgon-Forschung des vielseitigen Wissenschaftlers Wilhelm Reich suchen, der sich von seinem Lehrer Sigmund Freud lossagte, da sie in ihren Ansätzen unterschiedlicher Meinung waren und Reich bereits die Freudsche These von der „Todessehnsucht“ ablehnte. So setzte er nicht beim Negativen als Wesenskern der Menschen an, sondern beim Positiven fließender, frei strömender und wirbelnder Lebenskraft, deren Erforschung als Therapiebasis er sich fortan widmete und die Ansätze weit über das eigentlich angestrebte Ziel hinaus liefern sollte. Dabei ließ er es nicht mit theoretischen Konstrukten bewenden, sondern erforschte das Lebendige zunächst unter dem Mikroskop, beobachtete seine Patienten, Lebewesen unserer Mitwelt und führte verschiedene Zusammenhänge zur Synthese. Der Vorteil der Reichschen Forschung liegt darin, dass nicht nur unübersehbare Therapieerfolge sowohl auf psychologischer wie auch heilpraktischer Basis – z.B. durch den Einsatz der von ihm erdachten und mittlerweile wieder weiter entwickelten ‚Geräte‘ – zur Untermauerung der Richtigkeit herangezogen werden können, sondern zudem ein theoretisches Modell zugrunde liegt, das in sich sinnvoll und geschlossen ist – ein für die etablierte Wissenschaft wichtiges Kriterium. Aber ähnlich wie damals, als Galilei angeklagt wurde und die kirchlichen Astronomen sich weigerten, durch das noch recht neuartige Teleskop zu blicken, da ohnehin nicht sein kann, was nicht sein darf, so weigern sich die Wissenschaftler im Falle Reichs, seiner Forschung und auch nur seinen Beobachtungen lebender Zellen unter dem Mikroskop nachzugehen. Selbst die Biologen ziehen es vor, sich mit der Analyse zumeist zerschnittenen, sezierten und letztlich abgetöteten Forschungsmaterials zu befassen, um daraus eine Wissenschaft vom Leben etablieren zu wollen – ein recht absurder Gedanke eigentlich. Reichs Theorien und Forschungsresultate zur Biogenese und Orgon-Energie haben neuzeitlich weitere Bestätigung gefunden, und obwohl sie zunächst vor allem für psychotherapeutische und noch mehr für heilpraktische Zwecke nutzbar sind, kann das Grundprinzip sehr weitreichend ausgebaut werden. Sie liefern interessante und ebenfalls experimentell untermauerte Zusammenhänge – durch neuere Forschungen, teils unabhängig von Reichs Arbeit durchgeführt – zum Verständnis der Erkrankung insbesondere der Atmosphäre – und praktische Lösungen zu einer ‚Heilung‘, die eine ausreichend lange Erprobungsphase hinter sich haben, um als bewährt gelten zu können.
Für seine Forschungen wurde er, wie schon erwähnt, ausgegrenzt und verfolgt; was in Deutschland in der Auseinandersetzung mit der Vereinigung der Psychoanalytiker zusammenhängen dürfte und mit Analysen wie seinem erstaunlich weitsichtigen Werk „Massenpsychologie des Faschismus“. Aber auch in seinem Wahlland USA ging es ihm nicht besser: Seine Orgon-Theorie wurde per Gesetz verboten, das Gericht stellte amtlich fest, dass irgendeine „Lebensenergie“ nicht existiere und man verfasste, dass Reichs Werke zu vernichten und aus dem Verkehr zu ziehen seien. Da Reich weiterhin seine Thesen publizierte, wurde er inhaftiert, und er starb zwei Jahre darauf im Gefängnis.

Nicht wesentlich anders erging es Viktor Schauberger, der beispielsweise von den Nazis in einem Gefangenenlager zur Forschung gezwungen wurde und letztlich innerlich gebrochen verstarb, als ihn skrupellose amerikanische Geschäftsleute nach Ende des Krieges schamlos ausnutzten und vertraglich knebelten. Schauberger beobachtete die Natur und kam zu dem Schluss, dass ein Fließen und Verwirbeln allem Lebendigen und allen energetischen Lebensprinzipien zugrunde liegt. Dies deckt sich interessanterweise mit Beschreibungen jener Physiker, die sich der Vakuum- bzw. Nullpunktenergie widmen, dem weitest verbreiteten Ansatz für den Bereich der so genannten „Freien Energie“; bei Kenntnis entsprechender Sekundärliteratur stellen sich ohnehin erhebliche Überschneidungen und Ähnlichkeiten heraus zwischen Freier Energie und der Erforschung der Lebensenergie – vermutlich liegen beiden Ansätzen ähnliche Realitäten zugrunde. Schauberger war wie die meisten Forscher dieser Richtungen mehr Pragmatiker als Theoretiker und konstruierte verschiedene Maschinen vornehmlich zu dem Zwecke, gestörtes Gleichgewicht in Gewässern und Böden wieder herzustellen, und seine Methoden erwiesen sich als äußerst wirkungsvoll.

Mit ähnlichen Zielen ging Roland Plocher zu Werke, dessen Energiesystem zur bioenergetischen Heilung von Böden und Gewässern einige Aufmerksamkeit auf sich zog und höchst effektiv eingesetzt werden kann. Georges Lakhovsky, Paul Schmidt und Arno Herbert konzentrierten sich auf die Schwingungs- und Resonanzaspekte lebender Systeme, und auch ihre Arbeit wird ausführlich vorgestellt sowie in Zusammenhang gebracht. Letzter Forscher, dem ein eigenes Unterkapitel gewidmet wurde, ist Dieter Knapp, der die Energie- und Strahlungsfelder untersucht hat, die lebende Systeme abstrahlen und die sich problemlos zum Test der Gesundheitsverträglichkeit und Wirksamkeit nutzen lassen, ohne Patienten oder Tiere als Versuchskaninchen zu missbrauchen.

Im letzten Schwerpunktbereich „Die historische Verschüttung des Lebendigen“ kommt Bernd Senf auf ein Thema zu sprechen, bei dem er als Ökonomieprofessor fundierte Fachkenntnis aufzuweisen hat. In einer Analyse von Kulturen, Herrschaftsstrukturen, Wirtschaftssystemen sowie Wissenschafts- und Glaubensdogmen stellt er heraus, wie es zum einen zur Verschüttung der Wahrnehmung des Lebendigen und zum andren zu einer zivilisatorischen Komplettpanzerung und Erstarrung in vielen Formen kommen konnte. Dabei geht Prof. Senf nicht gerade zimperlich ins Gericht mit allerlei lebensfeindlichen Grundhaltungen und Institutionen.

Der Schreibstil ist sehr gut verständlich und angenehm zu lesen. Sowohl von fachlicher Seite als auch wegen der verschiedenen Hintergrundinformationen sowie der Zweiteilung in den Themenschwerpunkten bleibt „Die Wiederentdeckung des Lebendigen“ durchweg eine faszinierende Lektüre. Die komprimierte Faktendarstellung eignet sich hervorragend, um zum Themenkomplex der Lebensenergieforschung einen Zugang zu bekommen, die weitreichende Gesamtanalyse bietet darüber hinaus faszinierende Möglichkeiten, hält aber auch so einiges bereit, das uns erschrecken und ermahnen sollte. In dem hier aufgezeigten Bereich sollte erheblich mehr geforscht werden; warum sich dies aber als so schwer herausstellt, wird ebenfalls im Buch aufgezeigt. Über reines Faktenwissen und interessante Modelle hinaus finden Heilpraktiker und an Heilkunde interessierte Laien in diesem Buch viele Praktiken und Anwendungen, die mit wenig Aufwand selbst überprüft und verwendet werden können; so enthält der Anhang z.B. eine Bauanleitung für Orgon-Akkumulatoren.
Der Band von knapp 400 Seiten Hardcover wird ergänzt durch 125 schwarz-weiße Abbildungen, acht Farbtafeln, ein umfassendes Literaturverzeichnis, eine Adressinformation, ein Register sowie eine Liste zusätzlicher Anmerkungen.

Grobes Inhaltsverzeichnis:

1. Einführung
1.1. Krankheit und Heilung
1.2. Die Verschüttung und Wiederentdeckung des Lebendigen
1.3. Die Angst vor dem spontanen Fließen

2. Die innere Bewegung des Lebendigen
2.1. Sigmund Freuds Tragik
2.2. Wilhelm Reich: Entdeckung des biologischen Kerns

3. Mein eigener Weg zu Reich

4. Die Wiederentdeckung des Lebendigen
4.1. Wilhelm Reich: Erforschung der Lebensenergie
4.2. Viktor Schauberger: Mit der Natur bewegen
4.3. Georges Lakhovsky: Bioenergetische Schwingung und Resonanz
4.4. Paul Schmidt: Schwingung und Heilung
4.5. Roland Plocher: Bioenergetische Heilung kranker Gewässer und Böden
4.6. Arno Herbert: Übertragen und Kopieren von Schwingungen
4.7. Dieter Knapp: Lebensenergie sichtbar gemacht

5. Die historische Verschüttung des Lebendigen
5.1. Lebensenergetisches Wissen und liebevolle „Kulturen“
5.2. Die ethnologische Wiederentdeckung des Lebendigen: Die Trobriander
5.3. Patriarchat: Sexualunterdrückung und Gewalt
5.4. James DeMeo: Die Saharasia-These
5.5. Kapitalismus und Kolonialismus: Gewaltwellen aus Europa
5.6. Historische Wurzeln der Bevölkerungsexplosion
5.7. Rationalismus und mechanistisches Weltbild
5.8. Herrschende Wissenschaft, Technologie und Verwertungsinteresse
5.9. Moderne Physik – Grundlage eines ökologischen Weltbilds?

6. Zusammenfassung

7. Innere und äußere Heilung durch Resonanz und Inspiration

Anhang
Anmerkungen
Literatur
Über den Autor
Adressen
Register
Bildnachweise

[Hier]http://www.omega-verlag.de/pdf/wdlk1.pdf gibt es das vollständige Kapitel 1 als Leseprobe im pdf-Format.

[Homepage des Autors]http://www.berndsenf.de

Manning, Jeane – Freie Energie

Aus Ansätzen heraus, die bereits seit mehr als 100 Jahren den Weg in die Moderne gefunden haben, entwickelt sich derzeit ein reges Interesse an Forschungsarbeiten und Erfindungen, die sich mit dem Bereich der so genannten „Freien Energie“ befassen. Diese Erkenntnisse wurden bisweilen immer wieder vergessen, unterdrückt, ignoriert und in den wissenschaftlichen ‚Untergrund‘ abgedrängt, was auf verschiedenste Motivationen zurück geführt werden kann. Bereits der Begriff einer ‚freien‘ Energie lässt den konventionell geschulten Physiker zusammenzucken, da gemäß dem beliebten und gern zitierten Energieerhaltungssatz nichts ‚frei‘, also ‚umsonst‘ daherkommt, sondern immer so in Erscheinung treten muss, dass sich an der Gesamtsumme der Energien im System nichts ändert. Nun ist dieser Begriff allerdings irreführend, da nicht wirklich behauptet wird, man sei auf der Suche nach einer Energiequelle, die aus dem Nichts grenzenlose Energien verfügbar macht. Es handelt sich lediglich um eine gedankliche Erweiterung der Überlegungen zur Energieerhaltung, die wie so viele Theorien und Axiome ganz einfach einer Revision bedürfen, da unsere Erkenntnisse vom Aufbau der Welt beständig anwachsen und bestehende Theoriegebäude eben gelegentlich angepasst werden müssen. Dabei ist der Gedanke einer ‚Energie aus dem Nichts‘ bei genauerer Betrachtung in seiner Wortwahl gar nicht so abwegig, denn der wesentliche Ansatz einer Neuen Wissenschaft geht von bislang unzureichend verstandenen Eigenschaften des Vakuums aus, wobei aus der etablierten Wissenschaft heraus eine Anknüpfung durch die Quantenmechanik über so genannte Vakuumquantenfluktuationen und Eigenschaften der Nullpunkt- oder Raumenergie erfolgen kann.

Doch so sehr ins wissenschaftliche Detail geht Jeane Manning in ihrem Buch „Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts“ gar nicht – wer sich von zu viel physikalischer oder mathematischer Detailfreude abschrecken lässt, darf also beruhigt weiter lesen. Ihr Schreibstil ist überdies sehr gut verständlich und unkompliziert; das vorliegende Buch dient ohnehin vor allem der Problembeschreibung und einer informativen Einführung in die Ideenwelt der Freien Energie. Manning studierte zwar Soziologie, arbeitet aber auf verschiedensten Gebieten als Reporterin, Redakteurin und Buchautorin, insbesondere ist sie seit über 20 Jahren im Informations- und Aufklärungsbereich zu Technologien der Freien Energie tätig. Bekannt wurde sie unter andrem durch ihr Buch „Löcher im Himmel“ über das H.A.A.R.P.-Projekt in Alaska, das sie gemeinsam mit Nick Begich verfasste.

Mannings Ausführungen geht ein recht umfangreiches Vorwort von Dr. Brian O’Leary voraus, seines Zeichens Physiker und ehemaliger Astronaut sowie Spezialberater für Energiefragen im Innenausschuss des amerikanischen Repräsentantenhauses. Einleitungen wie diese sind immer hilfreich, um vorab deutlich zu machen, dass nicht nur übereifrige Enthusiasten scheinbar weltfremde Ziele anstreben, sondern dass auch Akademiker sich ernsthaft mit diesen Möglichkeiten auseinandersetzen – und von Titeln und den Namen bekannter Größen wimmelt es im Bereich der alternativen Energieforschung nur so. In „Freie Energie“ begegnet dem Leser eine Vielzahl dieser Zeitgenossen, und eine Beschreibung ihrer Arbeit im Forschungs- und Entwicklungsbereich macht den Hauptteil des Buches aus. Zuvor jedoch macht Mannings im Anschluss an die Worte O’Learys deutlich, wo Schwierigkeiten im Umgang mit dem Begriff der Energie liegen, dass Freie Energie nichts mit einem Perpetuum Mobile zu tun hat und vor allem, warum es höchst dringend geworden ist, über den akademischen Tellerrand hinauszublicken und scheinbar gewagte Alternativen zu erwägen, um Energiequellen zu finden, die unseren wachsenden Bedarf decken und vor allem die Erde nicht weiter belasten. Eine Vielzahl solcher Ideen wird dann wie schon erwähnt vorgestellt, beginnend mit der Arbeit von Nikola Tesla bis hin zur neueren Entwicklung in diesem Bereich. Die Vakuum- oder Raumenergie spielt vor allem zu Beginn eine wesentliche Rolle, aber Jeanne Manning stellt auch andere Forschungsbereiche der so genannten „Neuen Energie“ vor, wie dem unten stehenden Inhaltsverzeichnis zu entnehmen ist.
Der Schlussteil befasst sich mit gesellschaftlichen und akademischen Problemzonen im Bereich der Neuen Energie und macht eine Zahl von Lösungsvorschlägen, erfreulicherweise durchaus mit Verständnis für die Argumente und Bedenken der ‚Gegenseite‘.

„Freie Energie – Die Revolution des 21. Jahrhunderts“ liest sich spannend wie ein Wissenschaftskrimi und hat so manch erstaunliche Information zu bieten; faszinierend und flüssig zu lesen und mit einem Minimalvorwissen für physikalische Zusammenhänge zu verstehen. Wichtige Begriffe werden außerdem im Glossar knapp erläutert. Es ist somit in der Art der Darstellung und vom inhaltlichen Konzept her wunderbar als Einstiegslektüre in dieses brisante und hochaktuelle Forschungsthema geeignet. Manning bietet im Anhang zur weiterführenden Information eine Vielzahl von Buchvorschlägen und Adressen, die sich mit dem Themenbereich auseinandersetzen. Interessierte Laien und auch Neueinsteiger in dieses Genre, das es dank des Engagements einer wachsenden Zahl von Unterstützern und Forschern endlich aus dem Randbereich zwischen Wissenschaft und Science-Fiction heraus geschafft hat, sollten hier auf jeden Fall einen neugierigen Blick hinter die Kulissen werfen, wo neue Energieforscher eine verheißungsvollere Zukunft für den von uns geschundenen Planeten Erde entwerfen.

Grobes Inhaltsverzeichnis:

• Vorwort von Dr. Brian O’Leary
• Vorwort der Autorin
• Quantensprung
Teil I: Revolutionäre von damals
• Nikola Tesla: der Vater der Freien Energie
• Andere Energieforscher im Einklang mit der Natur
Teil II: Raumenergie und die neue Physik
• Eine neue Physik für eine neue Energiequelle
• Solid-State-Energiegeräte und ihre Erfinder
• Floyd Sweet: Pionier des Solid-State-Magneten
• Energie-Erfindungen mit rotierenden Magneten
Teil III: Aufstrebende Neue-Energie-Technologien
• Kalte Fusion: die bessere Kerntechnologie
• Volle Kraft voraus mit Wasserstoff
• Neue Wege zur Umwandlung von Abwärme in Elektrizität
• Eine alte Technik mit neuem Dreh: umweltfreundliche Wasserkraft
• Mauerentfeuchtung ohne Strom
• Die Welt der Energiemöglichkeiten
Teil IV: Die Energierevolution – Chancen und Hindernisse
• Die Schikanierung der Neue-Energie-Erfinder
• Die Gesellschaft und eine Neue-Energie-Wirtschaft
• Die Macht liegt in unserer Hand
Anhang
• Quellenverzeichnis & Quellennachweise
• Glossar
• Bücher zur Neuen Energie
• Internationale Adressen zur Neuen Energie
• Register

[Hier]http://www.omega-verlag.de/pdf/fek12.pdf gibt es das Kapitel 12 vollständig als Leseprobe im pdf-Format.

Grazyna Fosar & Franz Bludorf – Vernetzte Intelligenz – Die Natur geht online

Ein Wissenschaftlerpaar, das inzwischen schon berechtigte Bestseller-Garantie liefert, versucht sich in „Vernetzte Intelligenz – Die Natur geht online“ erfolgreich und überzeugend an der Formulierung einer äußerst wagemutigen und revolutionären Theorie, die Gravitation, Genetik und Gruppenbewusstsein miteinander verbindet. Dabei wendet sich das Werk in seiner klaren, leicht verständlichen Formulierung an ein breites Publikum, so dass der grenzwissenschaftlich interessierte Laie nicht fürchten muss, von Fachvokabular und schwer zugänglichen Theoriegebäuden erschlagen zu werden.

Grazyna Fosar & Franz Bludorf – Vernetzte Intelligenz – Die Natur geht online weiterlesen

Wild, Hermann – vergessene Energie, Die

Der schweizerische Physiker Dr. Hermann Wild, Jahrgang 1930, gehört zu jenem noch kleinen, doch zunehmend wachsenden Kreis wissenschaftlicher Pioniere, vornehmlich Ingenieure und praxisorientierte Physiker, die sich in den letzten Jahren daran gemacht haben, energetische Anomalien zu untersuchen und alternative Energiemodelle aufzubauen, die in der Lage sind, diese Anomalien und von der Wissenschaft bislang abgewiesenen energetischen Quellen besser verstehen und erkennen zu können. Dieser Themenkreis gehört in das Umfeld der so gern belächelten Suche nach der „Freien Energie“, deren Ansätze bislang entweder mit Resonanzeffekten oder noch nicht näher untersuchten Feldquellen wie Trägheits- und Vakuumfeldern arbeiten. In seinem Buch „Die vergessene Energie“ widmet sich Wild zudem einem besonders schwierigen Problem: Der Kopplung von physischer und psychischer Energie. Schwierig deshalb, weil die Physik bislang als Wissenschaft von der „unbelebten“ Materie verstanden wird und beobachterunabhängig ohne jeden psychischen Einfluss auskommen „muss“.

Das Buch beginnt mit Betrachtungen einer interessanten alternativen Welt- und Dimensionsvorstellung – in den Wissenschaften in dieser Form hinreichend bekannt, aber der Allgemeinheit weniger vertraut – und formt im Vorfeld eine neue, erweiternde Bereichseinteilung physikalischer Wissenschaft, die aus bislang unerklärbaren Kenntnissen heraus notwendig geworden ist und interdisziplinärer arbeiten muss – eine Entwicklung, die erfreulicherweise im Wissenschaftsbetrieb allmählich Fuß fasst und sich zunehmend ausformt.
Auf der Suche nach Beschreibungsmöglichkeiten und Eigenschaften der ihn interessierenden Energiebetrachtungen begibt sich Wild zunächst in die Antike und berichtet von Überlieferungen und baulichen Errungenschaften alter Völker, vornehmlich der Hopi-Indianer, Ägypter und Inder, wobei er sich sowohl auf noch existierende Bauten als auch auf Mythenbeschreibungen und im Volkstum erhaltene Ansichten bezieht, um nach Ähnlichkeiten und Überschneidungen zu suchen.
Sodann begibt er sich in die Neuzeit und beschreibt die erstaunlichen und bislang unerklärbaren Versuche und Maschinen von Keely, Moray, Wilhelm Reich und Peschka, die entweder noch immer nachweisbar sind oder zumindest durch alte Aufzeichnungen und vertrauenswürdige Zeitzeugenberichte bestätigt werden können. Dabei zeigen sich Parallelen zu den vorherigen Betrachtungen, insbesondere die Art der Energieumwandlung und als zentrales Element eine offenbare psychische Komponente, die auch die Ursache für die Nichterklärbarkeit durch die Wissenschaft sein dürfte, da in diesem Bereich keine Nachweis- und Messmöglichkeit besteht und sie somit außerhalb „physikalischer Realität“ liegt. Da Resonanzkopplung eine wesentliche Rolle zu spielen scheint, wundert es mich etwas, dass von den Erfindungen und Ansichten des erstaunlichsten und wesentlich unterbewerteten praktischen Physikers der Neuzeit, Nikolas Tesla, nichts erwähnt wird; vielleicht fällt hier allerdings die psychische Komponente in den Hintergrund und wäre somit für das Kernthema nicht weiter Gewinn bringend.
Es folgt eine Darstellung der bislang postulierten Erdstrahlungen, scheinbar verschiedener Art, aber durchaus miteinander verflochten. Dabei begibt sich Wild auch in den Bereich der Radäesthesie, also der Grenzwissenschaft vom Rutengehen oder Auspendeln zur Auffindung und Wahrnehmung von Energie- und Strahlungsfeldern.
Nach der Untersuchung technischer Eigentümlichkeiten und besonderer Strahlungsformen, die mit diesen durchaus in Verbindung gebracht werden können, wendet der Autor sich einer Kernthese seiner Darstellung zu: Der Einbeziehung der Psyche in die Wechselwirkung mit diesen Energiefeldern. Ein Bereich dessen befasst sich mit der PSI-Forschung, hier im Wesentlichen der Tele- oder Psychokinese, also der materiellen Beeinflussung durch psychische Kräfte, womit sich eine weitere Verbindung in der Geist-Körper-Interaktion ergibt. Einige der hier erwähnten Fälle waren mir bislang auch aus themenverwandten Publikationen nicht vertraut, so dass sich auch für den interessierten und vorgebildeten Laien Neues entdecken lassen dürfte.
Vor der eigentlichen Synthese der Untersuchungen bringt Wild verschiedene Feldtheorien ins Spiel, unter anderem die von Sheldrake postulierten morphologischen oder morphogenetischen Felder, die sich wiederum mit Jungs Archetypen- und Synchronizitätstheorie verbinden ließen, womit man einen weiteren Brückenschlag zur psychischen Komponente aufbauen könnte; leider wird diese Verbindung in Wilds Buch nicht betrachtet.

In einer abschließenden Synthese-Betrachtung und Themenzusammenführung werden die Strahlungs- und Feldtypen noch einmal unter neuem Blickwinkel besehen und formuliert, Vergleiche gezogen und insbesondere die psychisch-physischen Zusammenhänge anhand von Gemeinsamkeiten und Verschiedenheiten analysiert. Zu einer in sich geschlossenen, erklärenden Theorie des hypothetischen neuen Feldes, das hier herausgearbeitet werden soll, kommt es letztlich nicht, aber die wesentlichen Ansätze sind gelungen und bieten Raum für weitere Forschung in diesem Bereich – so der Enthusiasmus solch engagierter und alternativ orientierter Wissenschaftler nicht wie so oft auf verschiedenen Bahnen durch das Etablissement ausgebremst wird. Es wären allerdings mehr fundierte empirische Daten notwendig; Wild verlässt sich in einigen Betrachtungen gelegentlich zu sehr auf „Hörensagen“ und Überliefertes, was natürlich durchaus fehlerträchtig ist und bei der Suche nach Überschneidungen und einer Reduktion des Problems durch Fehlerdaten die Synthese erschwert. Es gibt in diesem Bereich einfach zu wenig Forschungswillen und -Gelder, Aufzeichnungen und Daten; und dass hierfür ein gänzlich anderer Stil von Wissenschaftlichkeit aufgebaut werden muss, führt Dr. Wild ja selbst in seinem Buch aus.

Der Schreibstil ist im übrigen allgemein verständlich gehalten, bis auf einige Passagen, die sich auf genauere Messdaten beziehen und nicht sonderlich gut zu lesen, aber an einigen Stellen leider notwendig sind. Ansonsten verzichtet Wild größtenteils auf allzu fachspezifisches Vokabular; der Überblickscharakter vieler Passagen erfordert hingegen durchaus etwas Vorbildung.
Ergänzt wird der Band durch zahl- und hilfreiche Abbildungen und Tabellen (in denen oft wesentliche Stichworte für einen Überblick vergleichend gesammelt werden) sowie ein Stichwortregister.

Grobeinteilung aus dem Inhaltsverzeichnis:

• Einleitung
• Die andere Wirklichkeit
• Energien im Altertum
• … und in der jüngsten Vergangenheit
• Strahlungen der Erde
• Die Psyche als Empfänger von Strahlung
• Die Psyche löst Kräfte aus
• Informationsfelder
• Die Suche nach einer Synthese
• Verzeichnis der Abbildungen
• Stichwortverzeichnis

Erhältlich über den [Ancient-Mail-Verlag]http://www.ancientmail.de

Kiefl, Walter – Betz, Werner – Strüber, Gudrun – Halink, Charlotte – Gottesgen, Das

Die Schulmeinung über Herkunft, Alter und Frühgeschichte der Menschheit gerät seit einiger Zeit beständig ins Schwanken – zumeist aufgrund allerlei seltsamer Funde, die sich partout nicht in eines der Aktenzimmer des eckigen Baukastensystemgebäudes ihrer Theorie einsortieren lassen wollen. Dabei findet immer wieder etwas Anpassungsarbeit statt, aber es gibt auch völlig andere Ansätze, die das gesamte Gebäude praktisch niederzureißen imstande sind und aufgrund ihrer ernsthaft erwägbaren Überlegungen eine überdenkenswerte Beachtung verdient haben.

So hat sich beispielsweise in „Das Gottesgen“ eine Autoreninitiative angeschickt, ihre Beobachtungen und Gedanken aus dem Bereich der Paläo-SETI vorzustellen, also der Möglichkeit menschlichen Ursprungs durch außerirdischen oder frühen hochkulturellen Einfluss. Dabei wählt man in diesem Falle einen Ansatz, der in den Mythen der Menschheit begründet liegt und mit der in Wissenschaftskreisen durchaus diskutierten These ansetzt, dass Mythen – wie die Bibel und andere „Heilige Bücher“ wie Mahabharata (Indien), Popul Vuh (Mayas), Sohar (jüdisch), Koran (Islam) oder Gilgamesch-Epos (mesopotamisch) – durchaus nicht nur gleichnishaft formuliert sind, sondern oftmals reale Geschehnisse wiedergeben, die nur eine bildhafte und sprachlich angepasste Transformation erfahren haben und nun von uns „entschlüsselt“ werden müssen. Eine solche Vermutung des Realcharakters liegt bereits aufgrund einer frappierenden Übereinstimmung der Grundzüge der Bücher nahe. Diesen Schriften widmen sich die Autoren in vier gut verständlichen Aufsätzen, wobei einzelne Textpassagen unter obiger Prämisse unter die Lupe genommen werden.

Die Schöpfungsmythen werden als genetische Züchtungsakte verstanden, Chimären – Mischkreaturen – aus den Mythen finden Eingang in die Überlegungen, auch Traditionen der Ehebindung und Sexualverbote und –gebote werden im Hinblick auf Zuchtauswahlerhalten analysiert. Wichtig ist dabei, dass innerhalb von Vorwort, den Artikeln selbst und insbesondere in „Wege zur Interpretation von Mythen“ von Dr. Walter Kiefl auf mögliche Kritikpunkte dieses Ansatzes eingegangen wird und eine fundierte Begründungsfindung und Berechtigungsgrundlage für diese unkonventionelle Herangehensweise angestrebt wird, auch wenn es etwas mühselig ist, sich stets vor den Schulwissenschaften behaupten zu müssen, die ihre Vormachtstellung lediglich aus einer Traditionsentwicklung und nicht etwa einem Wahrheitsanspruch heraus ableiten können.

Die genauen Thesen und Analyseinhalte möchte ich an dieser Stelle nicht ausführen, um dem Leser die Neugierde zu erhalten. Es sei lediglich gesagt, dass das gesamte Buch eine Lesefaszination ist, viele Aha-Effekte in sich birgt und ein staunenswertes Gesamtbild modelliert, das zu weiterer Lektüre in diesem Themenbereich reizt. Lediglich der – ansonsten vielfach gut durchdachte – Text „Das Gottesgen“ von Charlotte Halink, der zum Teil auf eine ungewöhnliche, aber dadurch sehr faszinierende Neuübersetzung des Alten Testamentes von Dieter Vogl zurückgreift, für meinen Geschmack in seinen Schlüssen aber etwas zu weit ausholt und in der zeitlichen Abfolge schwer nachvollziehbar ist, könnte durchaus noch einmal auf Stichhaltigkeit geprüft werden; hier beschränke ich mich auf die dargestellten Einzelfakten und folge in den Schlüssen lieber „Göttliche Experimente“ von Werner Betz und „Jungfrauen für die Götter“ von Gudrun Strüber.

Neben zahlreichen Quellenangaben im Text ist dem Buch ein Literaturverzeichnis beigefügt, das zum Schmökern einlädt, außerdem werden die Autoren in einer Kurzdarstellung vorgestellt. In der Summe ein sehr empfehlenswertes Taschenbuch für alle, die neue Horizonte des Denkens zu öffnen willens sind.

Inhalt:

• Vorwort
• Das Gottesgen – Eine Neuinterpretation des Alten Testamentes (von Charlotte Halink)
• Göttliche Experimente – Merkwürdige Wesen überall (von Werner Betz)
• Jungfrauen für die Götter (von Gudrun Strüber)
• Wege zur Interpretation von Mythen (von Dr. Walter Kiefl)
• Literaturverzeichnis
• Zu den Autoren

Bestellmöglichkeit über [Ancient Mail]http://www.ancientmail.de

Hubert Zeitlmair – Die Säulen von Atlantis

Dass mit unserer Geschichtsdatierung, insbesondere der Zeit vor der Antike, so einiges nicht stimmen kann und unsere Vorstellungen vom Können und der Gesellschaft jener alten Zivilisationen zwingend korrigiert werden müssen, was auch immer wieder geschieht, ist offenkundig. Allzu viele Funde, zumal Schriftfunde und technisch meisterhafte Titanenbauten, lassen sich einfach nicht in das noch vor kurzem als schulwissenschaftliche Wahrheit verkaufte Konstrukt des etablierten, selbst beweihräuchernden Wissenschaftsbetriebes eingliedern. Das Korsett ist zu eng geworden und passt nicht mehr.

Mit dem bayrischen Privatgelehrten Dr. h.c. [Hubert Zeitlmair]http://www.maltadiscovery.com tritt ein weiterer Forscher den Feldzug gegen festgefahrenes Denken an, und erfreulicherweise begnügt er sich nicht damit, von anderen abzuschreiben und Ideen zu übernehmen, sondern ist selbst archäologisch vor Ort aktiv, um in diesem Fall in Zusammenarbeit mit befreundeten Wissenschaftlern und Fachexperten die Vorgeschichte Maltas zu erforschen. Mit diesen Forschungen hat er sich über Publikationen in Fachzeitschriften hinaus einen Namen gemacht, spätestens seit seiner Entdeckung des „Unterwassertempels“ Gebel Gol Bahar sowie der Auffindung und Übersetzung von Steintafelschriften. Wenn man sich die Frage stellt, wie ein solcher Tempelkomplex in diesen Wassertiefen liegen kann, ist man schon auf der richtigen Spur. Dabei sei angemerkt, dass man kürzlich – nach Studium mythischer Texte – auch eine Stadt in den Wassern vor Indien fand, außerdem künstliche Monumentalstrukturen vor der Küste Japans, um nur zwei Beispiele zu nennen. Das dürfte so manchen Historiker ins Grübeln bringen.

Malta ist ein ganz außergewöhnlicher Ort – und dies über den schon oberflächlich merklichen Rahmen hinaus, wie der Autor in seinem Buch aufzeigt. Doch bereits die neutralen Fakten machen diese eher unwirtliche Mittelmeerinsel – es gibt dort nicht einmal Grundwasser – zu einem erstaunlichen Zentrum der Altertumsforschung. So gibt es hier auf vergleichsweise engem Raum 25 bislang entdeckte Tempelkomplexe, die in ihrer Struktur einzigartig erscheinen; überdies etliche unterirdische, ebenso ungewöhnliche Tempelanlagen. Allerdings ist es eher zweifelhaft, dass es sich hier um „Tempel“ handelt. Die Fachwelt schmeißt bei allzu alten Strukturen gern sofort mit „Ritualplatz“, „Altar“, „Opferstein“ und „Tempel“ um sich, damit das Bild vom primitiven, vorkulturellen Menschen (mit extrem viel Langeweile zum Errichten monströser Megalithbauten?) wieder passt. Ganz Malta ist außerdem praktisch durchlöchert wie ein Schweizer Käse und mit Tunnelsystemen, Höhlenkomplexen und Tempelstrukturen (wirklich „Tempel“?) durchzogen. Das ist im Hinblick auf die Größe, Lage und Unwirtlichkeit der Insel geradezu bemerkenswert. Ungewöhnlich wirken diese und andere Details allerdings nur unter eingefahrenem Blickwinkel und wenn man die zeitlichen Abläufe aus den Schulbüchern unreflektiert abnickt. Zeitlmair macht sich daran, diesen zu weiten und Horizonte des Denkens zu eröffnen, um für den richtigen Über – und Durchblick zu sorgen.

Dabei bedient er sich auf den gut 300 Seiten Paperback einer zumeist recht lockeren Sprache, die gelegentlich schon zum Schmunzeln anregt. Insbesondere der ersten Hälfte des Buches kommt zugute, dass in bester Tagebuchmanier auf Entdeckungsreise gegangen und mit prosaischen Einschüben gearbeitet wird, was dem Lesefluss sehr zuträglich ist und „Die Säulen von Atlantis“ vom Einstieg bis zum hinteren Teil geradezu zum Nägelkauen spannend macht. Zeitlmair erspart dem Leser allzu viel parallele Literaturrecherche, indem er einführende Exkurse zu geologischen, erdgeschichtlichen, astronomischen und linguistischen Themen, die notwendigerweise herangezogen werden müssen, in den Entdeckungsbericht und seine geschlussfolgerten Theorien einbezieht. Interessant ist neben der Betrachtung überlieferter „Heiliger Bücher“ wie den Bibeltexten die Nutzung alter Schriften, die sich auf Stein im Altsanskrit nicht nur auf Malta finden lassen, sondern mit absolut identischen inhaltlichen Bezügen praktisch rund um die Welt; hier wäre sogar Raum für weitere Recherchen und Verbindungen. Auch um esoterisch-mythologische Bezüge kommt er nicht herum bei diesem Thema; hierbei ist es interessant zu erfahren, dass seine Forschung zunächst gar nichts mit dem Atlantismythos zu tun hatte und schon gar nicht mit spiritistischen Elementen, die während der Untersuchungen zum Vorschein kamen und sich einfach so ergaben.
Zum Letztgenannten fiel mir eine Parallele ein, die mit der erst im 20. Jahrhundert erfolgten Entdeckung und Freilegung der Abtei von Glastonburry zu tun hat, was den Entdecker schlagartig und über mehrere Jahrzehnte zum berühmten Archäologieexperten adelte – bis er irgendwann preisgab, diese Entdeckung mit Hilfe präziser Angaben zur Lokalisierung, zum Aufbau und zu vielfältigen, sich später bestätigenden Details über die Abtei durch ein spiritistisches Medium gemacht zu haben. Fortan war er Amt und Würden los und beschied ein verhöhntes Restdasein bis zu seinem Tode, der Großartigkeit seiner Entdeckung zum Trotze, die man in einem Atemzug mit der Entdeckung Trojas nennen darf. Doch dies nur als Randbemerkung. Es lebe „die neue Inquisition“.

Zurück zu Zeitlmair: Zwar erliegt er notgedrungen dem gleichen „Fehler“, den er seinen Fachkollegen ankreidet, indem er für seine schlüssigen und konsistenten Theorien bestimmte Vorannahmen machen muss, aber ohne diese Schwachpunkte ist es leider nicht möglich, Theorien zu konstruieren. Zeitlmair schließt da für meinen Geschmack etwas zu schnell auf „offensichtliches“ und „eindeutiges“, vielleicht ohne zu merken, dass auch hier Erwartungshaltung und bereits vorgefasste Grundthesen hineinspielen. Dessen ungeachtet bietet der Autor hier das bislang schlüssigste und von Nachweisen und Querverbindungen geradezu strotzende Theoriegebäude zum Themenkomplex einer atlantischen, vorsintflutlichen Hochkultur, und die Sachlage erscheint auch mir recht evident, insbesondere, wenn man bereits Gelesenes und Entdecktes in den so entfalteten Gesamtzusammenhang einordnet. Das Buch bringt so einige Glöckchen im Kopf zum Klingeln und könnte die Basis für einen kompletten theoretischen Überbau zur Atlantisforschung darstellen. Trotz aller Querbezüge sind nämlich bei weitem noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, weltweite Parallelen aufzudecken und in Bezug zueinander zu stellen. Doch das wäre eher die Arbeit für eine umfassende Enzyklopädie. Allemal sind die dargelegten Fakten und Schlüsse sinniger als die verkrampften Märchenkonstrukte der etablierten Wissenschaft, die allerlei lustige Flachheiten ersinnt, um unpassende Funde und Texte passend zu verwursten.

Aufgelockert wird dieses unentbehrliche Buch, das im Oktober 2002 in der zweiten Auflage erschien, durch 95 Fotos und (teils ausgezeichnete) Skizzen sowie ein umfangreiches Quellenverzeichnis, das Lust auf weitere Leserecherche macht – wenn man schon nicht selbst vor Ort das Staunen lernen darf. So leset und staunet und vor allem – lernet! Der Geist ist frei.

Aus dem Inhalt:

• Prolog
• Einleitung
• Beschreibung
• Der unendliche Anfang
• Eine festgefahrene Lehrmeinung
• Viel Stein auf kleinstem Raum
• Mnajdra – ein Kalender in Stein
• Die Suche beginnt
• Ausflug ins Eiszeitalter
• Enuma Elisch, das Epos der Schöpfung
• Unterbrechung auf amerikanisch
• Die Spur wird heiß
• Die Botschaften der Spirits
• Die Gedanken verdichten sich – Der Tempel unter Wasser
• Gebel Gol Bahar
• Die 25 Tempelsteinkreise – „Observatorien“?
• Die Funktion der Himmelmechanik
• Die Präzession – Das große Geheimnis der Zeitmessung
• Wenn die Nibiru angeflogen kommt
• Der Planet X oder der X. Planet
• Die Schrift
• Hagar Qim und das Sonnenrad
• Das terrestrische Gitternetz und die Tempel-Steinkreise
• Ein Labyrinth – Bergbau und Kupfererz
• Das Hypogäum
• Riesen – Giganten, die erste intelligente Rasse der Menschheit
• Der Cornerstone
• Fazit
• Epilog
• Abbildungsverzeichnis
• Quellenregister

Hans-Werner Sachmann – Operation Sigiburg

Diejenigen, die Schulwissen für gesichert halten und alternative Erklärungsansätze als zu belächelnde Spinnerei erkannt haben, mögen an dieser Stelle direkt das Lesen dieses Textes beenden – es erspart ihnen Kopfschmerzen und unnötige Denkanstrengung. Für alle anderen gibt es im Folgenden hoffentlich Interessantes und Ungewöhnliches und gerade daher Lesenswertes zu entdecken.

„Operation Sigiburg“ – Unter diesem Titel erschien kürzlich ein inzwischen mehr als zwanzig Jahre alter Aufsatz von Hans-Werner Sachmann in neuem Gewand. Da der Schrift Vorworte von Erich von Däniken und Walter-Jörg Langbein vorangestellt sind – den beiden wohl bekanntesten deutschsprachigen Autoren alternativer Geschichtsforschung und der Prä-Astronautik –, nimmt es nicht Wunder, dass wir es hier mit Material zu tun haben, das seltsame Vorgänge, die sich in Legenden überlieferten, kritisch beleuchtet, offizielle Erklärungsversuche anzweifelt und letztlich Schlüsse zieht, die Einflüsse außerirdischer oder zumindest entgegen dem Geschichtsbild ungewöhnlich hoch entwickelter Kulturen ins Spiel bringen. Dabei wandert Sachmann nicht in ferne Gefilde und Vergangenheiten, sondern befasst sich mit deutscher Geschichte, die im Vergleich zu beispielsweise Dänikens Hauptbetätigungsfeld noch gar nicht so lange zurück liegt.

Es geht in diesem mit zahlreichen Schwarzweißfotos und Skizzen angereicherten Heft um den größten aller deutschen Herrscher, der wie aus dem Nichts ein geeintes und machtvolles Imperium aus dem Boden stampfte – um Karl den Großen und sein historisches Umfeld. Das Hauptaugenmerk liegt hierbei auf den Überlieferungen und Legenden, die sich um die Schlacht zwischen Franken und Sachsen um das Jahr 776 an der Sigiburg, dem heutigen Dortmund-Hohensyburg, ranken. Dazu wird verstaubtes Archivmaterial ausgegraben, letztlich Ergebnis mehrjähriger Forschung und Suche, und in ähnlicher Weise beleuchtet, wie dies mit heiligen Schriften wie der Bibel oder den altindischen Sammlungen bereits getan wird. Es ist schließlich kein großer gedanklicher Schritt und nicht weniger sinnvoll, von „Engelserscheinungen“, „göttlichem Feuer“, „Elohim“, „Seraphim“, „Himmelswagen“ und „fliegenden Rossen“, die Feuerfeile verschießen, auf technische Hilfsmittel einer hoch entwickelten Kultur zu schließen und den religiösen Charakter dieser Legenden, dem Kargo-Kult folgend, auf das Wirken außen stehender, aber durchaus realer Mächte zu erweitern. Welche recht erstaunlichen Zusammenhänge sich unter Annahme dieser – wissenschaftlich nicht a priori ablehnbaren – Prämissen ergeben, wird jedem Interessierten im Bereich von Paläo-SETI vertraut sein. Umso wunderbarer, mit diesen Forschungen zur Abwechslung auf eigenem Terrain und in unmittelbarer Historie zu verbleiben – und umso angreifbarer als These. Allerdings ist seit Erscheinen der Abhandlung niemand auf diesen Kreuzzug wider den Geschichtsfrevel gezogen; vermutlich deshalb, weil es sich durchaus um einen legitimen Erklärungsansatz handelt, der gemeinsam mit einer Vielzahl weiterer Veröffentlichungen aus dieser Perspektive konsistent ist und zunächst als These seine Berechtigung hat.

Und so wird neben oben erwähnter Legende aus der Zeit Karls des Großen noch das Wirken des heiligen Reinold, Schutzpatron von Dortmund, betrachtet und in einen Zusammenhang gebracht, der mich sehr stark an bereits bekannte Muster und Berichte in andren Kulturen erinnerte. Zudem werden Parallelen zu einer Vielzahl von Front-Berichten aus der Zeit des Ersten Weltkrieges gezogen, was ich besonders interessant finde. Eingebettet in diese parallelen Muster erhalten die Darstellungen Sachmanns ein Fundament, das weitere Überlegungen und Zusammenhangsdarstellungen in dieser Richtung motiviert und zu einer neuen Betrachtungsweise anregt, die ich jedem, dem die klaffenden Löcher und Wunden im Schulwissenschaftskörper nicht entgangen sind, nur wünschen kann und somit sei diese Schrift eben jenen zur Lektüre empfohlen – es lohnt sich, liest sich in einem Zuge interessant und spannend von der ersten bis zur letzten Seite und bietet, dank eines historischen Überblickes, auch für Amateurhistoriker mit der Fähigkeit zur Abstandsbetrachtung genug Material von Interesse. Auf die näheren Inhalte und aufgezeigten Schlüsse möchte ich nicht eingehen, um dem Leser die Spannung zu erhalten.
Einziger Wehrmutstropfen ist die kurz gefasste Bündigkeit, die weitere Lektüre zu derlei Erklärungsmodellen bei weiterem Interesse notwendig macht, da sonst einige Schlüsse etwas voreilig erscheinen, im Zusammenhang mit andren Veröffentlichungen dazu aber vollständiger werden. Mir persönlich widerstrebt der sofortige Schluss auf außerirdische Einflüsse etwas, da durchaus auch andre Möglichkeiten in Betracht kämen, wie zum Beispiel unbekannte und verschollene Hochkulturen oder gar menschliche Evolutionszweige, vielleicht auch im Verborgenen agierende Gruppen großen Wissens – es wäre nicht das erste Mal, dass man plötzlich Völker ungeahnten Entwicklungsstandes entdeckt; so alt sind unsere Erkenntnisse über einige bekannte Völker dieser Kategorie auch noch nicht. Nichtsdestotrotz werden die zweifelhaften Erklärungen der „Fachwelt“ hinterfragt, die Unstimmigkeiten aufgezeigt – und die letztendlichen Schlüsse sollte jeder Leser für sich selbst ziehen.

Aus dem Inhalt:

• Vorwort von Erich von Däniken
• Über den Autor und sein Thema (von Walter-Jörg Langbein)
• Einleitung 2002
• Einleitung 1981
• Historisches
• Die Legende
• Analyse und Deutung der „Sigiburg-Sachsenschlacht-Legende“
• Reinold
• Quellennachweis

Broschüre: 44 Seiten
Bestellmöglichkeit auch direkt über den Ancient-Mail-Verlag