Die Sammleredition bietet die Hörspiele zu drei von Arthur Conan Doyles besten Fällen, die der Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu lösen hatte. Darunter dürfte so mancher Fall sein, den man schon kennt, allerdings wurde meines Wissens keine der drei Geschichten bislang verfilmt. Herausragend ist die Professor-Moriarty-Erzählung „Das Tal der Furcht“.
_Der Autor_
Sir Arthur Conan Doyle lebte von 1859 bis 1930 und gelangte mit seinen Erzählungen um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu Weltruhm. Dabei begann der Mediziner, der eine eigene Praxis hatte, erst 1882 mit dem Schreiben, um sein Einkommen aufzubessern. Neben mystischen und parapsychologischen Themen griff er 1912 auch die Idee einer verschollenen Region (mit Dinosauriern und Urzeitmenschen) auf, die von der modernen Welt abgeschnitten ist: [„The Lost World“ 1780 erwies sich als enorm einflussreich und wurde schon 13 Jahre später von einem Trickspezialisten verfilmt.
_Die Sprecher und Sprecherinnen_
Es ist schon etwas seltsam, aber das Hörbuch enthält keine Zuordnung von Sprechern und Rollen. Folgende Sprecher sind auf dem Titelbild aufgelistet: Christian Rode, Peter Groeger, Volker Brandt, Gernot Endemann, Franz J. Steffens, Frank Glaubrecht, Daniela Hoffmann, Gerd Baltus, Thomas Karallus, Robert Missler u.a.
Christian Rode ist die deutsche Stimme von Sean Connery. Er spricht die Rolle von Sherlock Holmes.
Frank Glaubrecht, der den Cecil Barker in „Das Tal der Furcht“ spricht, ist einer der erfolgreichsten Synchronsprecher Deutschlands. Er leiht beispielsweise so bekannten Filmstars wie Al Pacino, Pierce Brosnan, Jeremy Irons und Richard Gere seine markante Stimme.
Die Stimme von Inspektor Lestrade von Scotland Yard stammt vom deutschen Synchronsprecher von Michael Douglas (Volker Brandt) und klingt sehr sympathisch, auch wenn Lestrade regelmäßig auf dem Holzweg ist.
Daniela Hoffmann, die in „Das Tal der Frucht“ Betty Douglas ihre Stimme leiht, ist die deutsche Synchronsprecherin von Julia Roberts und „Ally McBeal“.
_Handlung von „Die sechs Napoleons“_
Inspektor Lestrade von Scotland Yard bitte Holmes um Hilfe. Ein offensichtlich Wahnsinniger zertrümmert in London ausschließlich Büsten von Kaiser Napoleon III. – in den Häusern ihrer Besitzer! Der erste Fall betraf Mr Morse, einen Kunsthändler. Das war vor vier Tagen, und vor zwei Tagen traf es Dr. Barnicut, der nur zwei Meilen entfernt wohnt. In beide seiner Häuser wurde eingebrochen – wieder das gleiche Spiel. Seltsamerweise wurde keines seiner Gemälde zerstört. Die insgesamt drei Büsten sind billige Gipskopien, die alle identisch sind. Wenigstens hält sich der Schaden in Grenzen.
Doch der Fall nimmt eine blutige Wendung, als im Haus des Journalisten Horace Harker eingebrochen wird und der Einbrecher mit der gestohlenen Büste in den Garten geht, um sie dort zu zertrümmern. Doch wer ist der Tote mit dem Messer im Hals? Lestrade würde gerne glauben, dass es sich um den Einbrecher handelt, doch Holmes ist ganz anderer Meinung. Das Foto, das der Mann bei sich trägt, zeigt einen ärmlich gekleideten Südländer, genau wie der Tote einer ist.
Mr. Morse erkennt den Mann auf dem Foto: Das ist sein ehemaliger italienischer Hilfsarbeiter Beppo. Allerdings war er nicht zuverlässig und verschwand zwei Tage vor dem ersten Anschlag. Morse kaufte die billigen Büsten bei der Manufaktur Gelder & Co., wo sich herausstellt, dass Beppo auch dort angestellt war. Man stellte am 19. Mai vorigen Jahres eine Serie von sechs Büsten her. Beppo wurde einen Tag später wegen einer Messerstecherei verhaftet und in Haft genommen.
Also ist klar, dass der Einbrecher und Büstenkiller noch zweimal zuschlagen wird. Holmes besorgt sich die Adressen der Käufer und legt sich mit Inspektor Lestrade und Dr. Watson auf die Lauer.
_Handlung von „Das Tal der Furcht“_
Dr. Watson besucht seinen Freund Holmes, obwohl es donnert und regnet – ein Gewitter mitten im Winter, unerhört! Holmes ist angespannt. Er hat eine Nachricht von seinem Informanten bekommen, der unter dem Deckanmen „Porlock“ in Professor Moriartys Verbrechersyndikat undercover operiert. Watson kann es nicht fassen, dass Holmes ein so angesehenes Mathematikgenie mit dem besten Leumund für einen Verbrecher hält. Holmes spricht mit Inbrunst von Moriarty als einem „Stachel in seinem Fleisch“. Er kann es offenbar nicht leiden, wenn ihn ein Verbrecher an der Nase herumführt und alle anderen zum Narren hält.
Die Nachricht von Porlock ist jedoch verschlüsselt. Nur zwei Klartextwörter sind zu entziffern: „Douglas“ und „Birlstone“. Aber wo ist der Schlüssel für den Rest, der aus Zahlen besteht? Nach mehreren Versuchen kommt folgender Text zustande, der die beiden Schnüffler alarmiert: „Dort – ist – Gefahr – vielleicht – kommt – sehr – bald – einer – Douglas – Birlstone – ist – dringend.“
Als Inspektor Lestrade mal vorbeischaut, erzählt er von einem Mordfall, der sich in Sussex ereignet habe und zu dem er eilen müsse. Da sieht er den Zettel mit den Namen „Douglas“ und „Birlstone“ und es stellt sich heraus, dass der Gutsbesitzer Douglas im Dorf Birlstone ermordet worden sei. Man kann sich seine Verblüffung ausmalen, dass Holmes darüber Bescheid weiß. Während sie zusammen nach Sussex fahren, weiht Holmes ihn ein und teilt ihm den unglaublichen Verdacht mit, dass Prof. Moriarty hinter der Sache stecken müsse. Er teilt Lestrade sein Gründe mit, warum Moriarty so verdächtig sei: Wie kann sich ein Dozent, der nur 700 Pfund im Jahr verdiene, ein Gemälde im Wert von 40.000 Pfund leisten, hm? Und warum habe Moriarty sechs verschiedene Konten bei verschiedenen Banken?
Der Lokalpolizist Sergeant Wilson setzt sie ins Bild: Der Amerikaner Douglas habe vor zehn Jahren die Burg gekauft und sich dort mit seiner Frau niedergelassen. Cecil Barker sei ein Gast des Hauses und habe die Polizei alarmiert. Sie gehen hinein, über eine Zugbrücke, die über einen Wassergraben führt – echt mittelalterlich. Und ein ganz klein wenig unheimlich, findet der gute Watson.
Drinnen hört der Spaß auf. In der Bibliothek sitzt eine Leiche im Stuhl, doch sie hat kein Gesicht, denn dieses wurde dem Mann mit einer amerikanischen Schrotflinte aus dem Besitz des Hausherrn weggeschossen. Angeblich handelt es sich tatsächlich um den Hausherrn selbst. Seltsam, dass sich auf seinem Arm ein Brandzeichen befindet. Und der Ehering fehlt. Als der Inspektor kurz weg ist, vergleicht Holmes mit Watsons Hilfe die Fußabdrücke auf dem Fenstersims – sie sind zwar beide blutig, aber verschieden. Verwirrend. Irgendjemand lügt hier wohl.
Holmes’ Verdacht verdichtet sich noch, als die vier Hausbewohner widersprüchliche Aussagen machen. Barker und Mrs. Douglas wollen zur Tatzeit (23:30) einen Schuss gehört haben, aber Butler Ames und das schwerhörige Hausmädchen Mildred haben ihn nicht gehört, sondern vielmehr Hilferufe. Diese wiederum haben Barker und Mrs. Douglas nicht gehört. Kein Zweifel: Jemand lügt hier, aber wer und zu welchem Zweck?
Aber wenn der Einbrecher geflohen ist, müssten sich dann nicht Fußabdrücke am Wassergraben finden? Lestrade lässt alles absuchen, stößt aber nur auf ein zurückgelassenes Fahrrad im Park und ein Bündel Kleider im Graben. Keine Fußspuren, die wegführen. Da gelingt es Holmes und Watson, das Paar Barker und Mrs. Douglas – er nennt sie vertraulich „Betty“ – zu belauschen, wie es Hand in Hand im Park spaziert. Aha! Eine ganz neue Dimension, die sehr viel erklärt.
Holmes ist nun mehr als verwirrt. Doch es warten noch mehr Überraschungen auf ihn …
_Handlung von „Der Vampir von Sussex“_
Holmes erhält zeitgleich zwei Briefe, in denen er um seinen professionellen Rat gebeten wird. Er erklärt sich mit dem Besuch des Teehändlers Robert Ferguson einverstanden, obwohl er zunächst das Thema Vampirismus ins Land der Märchen verwiesen hatte. Doch ihm scheint etwas anderes vorzuliegen.
Robert Fergusons Familie und Ehe ist nach den zurückliegenden Vorfällen zerrüttet. Zweimal hat die Kinderfrau Mrs. Mason die Herrin Isabella dabei ertappt, wie sie sich über den kaum ein Jahr alten Sohn James beugte, an dessen Hals blutende Wunden zu sehen waren – und ebenso war Blut an den Lippen der Dame zu sehen! Der wegen dieses Berichts besorgte und entsetzte Familienvater verbietet seiner Frau notgedrungen jeden Kontakt mit James, woraufhin sich Isabella einschließt und in ein Fieber verfällt.
Als Holmes, Watson und Ferguson in dessen Heim eintreffen, fällt Holmes nicht nur der an den Hinterbeinen lahmende Hund Carlo auf, sondern sein Blick auch auf die Fenster. Daraufhin erscheint Jack, der 13-jährige Sohn Fergusons aus dessen erster Ehe. Isabella ist Jack Stiefmutter, James somit sein Stiefbruder. Jack hat seit einem Sturz einen verkrümmten Rücken. Er war es, der zuerst behauptet hatte, seine Stiefmutter sei eine Vampirin. Da sie aus dem katholischen Peru stammt, könne sie wer weiß was glauben. Außerdem hat sie ihn gezüchtigt.
Auch Holmes fallen die seltsamen Waffen auf, die die junge Frau aus ihrer fernen Heimat mitgebracht hat, darunter Pfeil und Bogen von den Ureinwohnern. Watson bietet an, die Frau zu untersuchen, doch als er vorgelassen wird, kann er keine Grippe oder Ahnliches feststellen. Das Fieber scheint vielmehr geistigen Ursprungs zu sein. Sie fantasiert etwas von einem „Teufel“ …
Daraufhin bittet Holmes Ferguson, zu Isabella vorgelassen zu werden. Er habe die Lösung des Falles bereits gefunden, könne sie aber nur im Beisein Isabellas enthüllen …
_Mein Eindruck_
Das Glanzstück des Hörbuchs ist zweifellos die Erzählung „Das Tal der Furcht“, die insgesamt rund 110 Minuten lang ist, also fast die Hälfte der Lauflänge ausmacht. Denn die erst Hälfte der Story ist nur die Vorbereitung auf die Hintergrundgeschichte, in der dann endlich auch das titelgebende „Tal der Furcht“ erwähnt wird. Moriarty taucht natürlich nie persönlich, sondern nur als Strippenzieher. Dennoch ist Holmes überzeugt, dass Einbruch und Mord auf sein Konto gehen. Wie Recht er haben soll, muss er kurz darauf bitter erkennen. Er wird Moriarty nie wieder unterschätzen.
Was an dieser Erzählung auffällt, ist die Ähnlichkeit zu „Die fünf Orangenkerne“. Hier wie dort spielen die Folgen von in Amerika tätig gewesenen Personen eine Rolle. Doch ist es in „Orangenkerne“ ein ehemaliges Mitglied des Ku-Klux-Klans, so stellt sich Mr. John Douglas als Pinkerton-Detektiv heraus. Beide Männer dienen der Sache der Gerechtigkeit auf verschlungenen Pfaden, doch kehren sie anschließend nach merry old England als Zufluchtsort zurück. Dort ereilt sie der lange Arm der Rache. Hat also der Autor sich selbst kopiert? Nur im Aufbau der Geschichte, nicht in ihren Schauplätzen und Figuren.
„Die sechs Napoleons“ lässt sich als leichte Fingerübung betrachten, quasi als Aperitif für den oben erwähnten Hauptgang. Holmes und Watson brauchen lediglich den diversen Hinweisen zu folgen, die in eine bestimmte Richtung führen: in die Kreise italienischer Hilfsarbeiter in London. Schon 1880 war also die Themse-Metropole der große Schmelztiegel, als der heute New York City gilt.
„Der Vampir von Sussex“ ist im Grunde eine Story über das Aufeinandertreffen zweier unterschiedlicher Kulturen, was man heutzutage einen „culture clash“ nennt. Robert Ferguson hat sich eine Peruanerin ins Haus geholt, die a) katholisch ist – was bis weit ins 19. Jahrhundert hinein in England verpönt war – und b) Kontakte zu den Ureinwohnern, den so genannten „Indios“, hatte. Daher brachte sie deren Waffen mit nach merry old England, wo sie leider missbraucht werden. Sie ist ein Fremdkörper in Fergusons Haushalt, nicht nur in seiner Familie.
Hinzu kommt das uralte Problem, das jede Stiefmutter hat: Nicht nur hat ihre Rolle ein schlechtes Image, sie und ihr Kind werden obendrein noch von den vorhandenen Nachkommen der ersten Frau abgelehnt. Sie als „Vampirin“ zu denunzieren, ist ein erfolgversprechendes Mittel, sie aus dem Haushalt zu entfernen. Das Ergebnis ist ein regelrechtes Familiendrama, das Fergusons Existenz bedroht – das intakte Familienleben war bei den Viktorianern ein ganz wesentlicher Baustein in der öffentlichen Fassade, die einen der Grundsteine des geschäftlichen Erfolgs darstellte.
Es spricht für Holmes‘ intuitives Einfühlungsvermögen, dieser Konstellation im Handumdrehen auf die Spur zu kommen, so als wüsste er darüber aus eigener (leidvoller?) Erfahrung Bescheid. Umso erstaunlicher erscheint sein Verhalten dem guten Dr. Watson, als Holmes auf Schritt und Tritt beteuert, wie sehr Emotionalität abzulehnen sei, weil sie den Verstand benebele.
_Die Sprecher / Die Inszenierung_
Obwohl man den ungemein professionellen Sprechern kaum Vorwürfe machen kann, so ist doch mit Missvergnügen die allzu simpel gestrickte Charakterisierung der drei Hauptfiguren zu kritisieren. Holmes hat stets den überlegenen Durchblick. Einzige Ausnahme sind seine Zweifel und die Verwirrung im Fall Douglas. Dr. Watson stellt sich zumeist völlig ahnungslos, mit seltenen Ausnahmen, und ist leiblichen Genüssen sehr zugetan. Inspektor Lestrade ist zwar tüchtig, vergaloppiert sich aber regelmäßig aufgrund mangelnder Stringenz seiner logischen Fähigkeiten.
Sehr schöne Sprecherleistungen bieten die bewährten Synchronsprecher Frank Glaubrecht – eine volle sonore Stimme – und Daniela Hoffmann, die deutsche Julia Roberts. Beide müssen wie echte Schauspieler agieren und sich rein stimmlich so ausdrücken, als würden sie vor der Kamera oder auf der Bühne agieren. Dabei wissen es beide nicht zu übertreiben. Sie wirken stets recht glaubhaft. Das ist aber eine raffinierte Täuschung. Doch ich darf natürlich nicht mehr verraten, um dem Hörer nicht den Spaß zu verderben, wenn die Wahrheit ans Licht kommt.
Die mangelhafte Kenntnis über die Aussprache englischer Namen ist auch diesmal wieder mit Bedauern festzustellen. Die Stadt Reading zwischen London und Oxford wird nicht wie die Verbform „reading“ (= lesend) mit langem I, sondern mit kurzem Ä ausgesprochen, wie in „ready“. Besonders peinlich wird es, wenn aus dem englischen „mo’raiati“ ein italienisches „mori’atti“ wird. Prof. Moriarty hätte sich im Grab umgedreht.
|Geräusche|
Die zahlreichen, meist relativ subtil eingesetzten Geräusche verleihen dem Geschehen einen realistischen Anstrich, so als würde man einem Film ohne Bild folgen. Leise prasselt das Kaminfeuer, Holmes pafft vernehmlich seine große weiße Pfeife, und Porlocks Zettel raschelt. Draußen stapfen die Herren Ermittler durch den knirschenden Schnee, die Glocke schlägt. Doch dann schlägt der Donner zu, und aus ist es mit aller Subtilität. In der Burg der Douglas raunt fortwährend der Wind durch alle Ritzen, dass es einen graust und man sich in Draculas Schloss wähnt.
|Musik wie bei Edgar Wallace|
Alle Hörspiele sind so inszeniert, als wären sie in den sechziger Jahren entstanden. Dementsprechend nostalgisch sind ihr Charme und die Emotionalität der Figuren. Aber auch die Musik spielt eine ganz wesentliche Rolle. Es handelt sich schon beim ersten Ton des Intros um jene Jazz-Spielart, die Spannung, Angst und Action suggeriert. Meist wird die Musik als Pausenfüller eingesetzt. Die gleiche Art Musik ist in den Krimiserien der sechziger Jahre zu hören: Edgar Wallace, Sherlock Holmes, Miss Marple und wie sie alle heißen. Fans dieser Serien – und es gibt eine Menge davon – werden die Musik genießen.
_Unterm Strich_
Für alle nostalgischen Freunde von Sherlock Holmes und den deutschen TV-Serien der sechziger Jahre bietet diese Sammleredition drei interessante Holmes-Fälle voll Spannung, Action und viel Romantik. Neben den zwei Leichtgewichten „Die sechs Napoleons“ und „Der Vampir von Sussex“ dominiert eindeutig das Schwergewicht „Das Tal der Furcht“, weil hier erstmals in aller gebotenen Ernsthaftigkeit der größte Widersacher des Meisterdetektivs durch seine Handlanger in Erscheinung tritt. Holmes sagt klar und deutlich, dass dies eine Feindschaft auf Leben und Tod sei. Hoffentlich gibt es bald mehr Moriarty-Erzählungen im Hörbuch.
Watson kommentiert Holmes wie immer knurrig bis verzweifelt, doch wenn seine Qualitäten als Gentleman gefragt oder seine Neugier angestachelt sind, verwandelt er sich in einen wertvollen und verlässlichen Assistenten des berühmten Detektivs.
Die Sprecher sind von beachtlicher Qualität, auch wenn nirgendwo steht, welcher Sprecher welcher Rolle zuzuordnen ist (siehe oben). Die Geräusche verleihen dem Geschehen einen realistischen Anstrich, und die nostalgische Musik, die nicht mein Fall ist, bleibt unaufdringlich auf die Pausen beschränkt.
Die Aussprachefehler, die so mancher deutsche Schauspieler beim Englischen an den Tag legt, treten hier gehäuft auf. Besonders peinlich wird es, wenn aus dem englischen „moraiarty“ ein italienisches „moriatti“ wird. Watson stellt sich häufig dümmer als er wirklich ist, um Holmes Gelegenheit zu geben, mit seiner berühmten Kombinationsgabe zu brillieren. Fehlt nur noch, dass Holmes „Elementar, mein lieber Watson!“ sagt, aber dieses Klischee haben sich die Macher dann doch verkniffen.
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