Die Victoria Bergman – Trilogie:
1.) Krähenmädchen
2.) Narbenkind (erscheint am 15. September 2014)
3.) Schattenschrei (erscheint am 17. November 2014)
Worum gehts?
Die junge Kommissarin Jeanette Kihlberg soll einen aktuellen Fall in Stockholm aufklären. Ein Junge wird schwer misshandelt und tot in einem Park aufgefunden. Doch das ist nur der Anfang einer Serie, bei der weitere Jungen, ähnlich zugerichtet, gefunden werden. Die Suche nach dem Täter gestaltet sich als äußerst schwierig und im Rahmen ihrer Ermittlung trifft Jeanette auf die Psychologin Sofia Zetterlund, deren Spezialgebiet Menschen mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung sind und bei der eines der Opfer in Therapie war. Eine weitere Patientin Sofias ist Victoria Bergman, die unter einem schweren Trauma leidet. Irgendetwas gefällt Sofia an Victoria nicht und der Gedanke, bei ihr etwas übersehen zu haben, lässt sie nicht mehr los.
Inhalt
Stockholm. Jeanette Kihlberg soll den Mörder eines übel zugerichteten, toten Jungen ausfindig machen, der in einem Park gefunden wurde. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Jens Hurtig ist sie hoch motiviert den Fall aufzuklären. Umso bedauerlicher ist es, dass ihr Chef um keinen unverschämten Kommentar verlegen ist und ihr stattdessen ständig Steine in den Weg legt, die die Ermittlungen hindern. Er hat eine ganz andere Ansicht der Prioritäten, was die aktuellen Fälle angeht, und tut dies auch ganz offen kund. Dennoch lässt Jeanette sich nicht unterkriegen und ignoriert die Sticheleien so gut es geht.
Im Rahmen der Identifizierung des Opfers trifft sie auf die Psychologin Sofia Zetterlund, bei der das Opfer in Therapie war. Ihr Spezialgebiet sind Menschen mit einer multiplen Persönlichkeitsstörung. Die Ermittlung fordert fortan eine Zusammenarbeit der beiden jungen Frauen, die sich im Laufe der Zeit auch anfreunden.
Als die Leiche eines weiteren Jungen gefunden wird, der ebenso misshandelt wurde wie das erste Opfer, wird den Ermittlern klar, dass sie es hier mit einem Serientäter zu tun haben. Von nun an zählt jede Sekunde, um dem Täter das Handwerk zu legen, bevor er weiter mordet.
Mein Eindruck
Das erste Kapitel des Buchs beschreibt einen Raum in einem Haus, der scheinbar dazu umfunktioniert wurde, um dort einen Menschen unbemerkt festzuhalten. Bereits zu diesem Zeitpunkt treten die ersten Fragezeichen auf, da der Autor sich mit Informationen sehr zurückhält. Den ersten Fragezeichen sollen noch zahlreiche weitere folgen, doch die lassen zunächst einige Zeit auf sich warten, denn nun stehen zuerst die persönlichen Umstände der Protagonisten deutlich im Vordergrund. Denn auch bei diesem Buch ist es so, dass die einzelnen Figuren allesamt ihr Päckchen zu tragen haben und eine gewisse Auffälligkeit vorweisen. So leidet Jeanette unter ihrem arbeitssuchenden Mann, der den Haushalt und den gemeinsamen Sohn versorgen soll, während sie das Geld heranschafft. Sofia ist zwar in einer Beziehung, kann aber ihren Ex, der sie übel betrogen und belogen hat nicht vergessen. Außerdem meldet sich zwischen den einzelnen Kapiteln immer wieder Victoria Bergmann zu Wort, die eine alles andere als schöne Kindheit hatte, und klagt ihr Leid. Alles in allem ist die Geschichte von Beginn an mysteriös und spannend. Des Weiteren fragt man sich, wie die einzelnen Erzählstränge wohl zusammenhängen könnten. Doch die Lösung lässt lange Zeit auf sich warten.
Auch Erik Axl Sund verbreitet dieses typisch nordische Flair in seinem ersten Fall der Vicotia-Bergman-Trilogie. Es herrscht eine düstere, depressive Grundstimmung und die Personen sind durchweg verkorkst. Man muss diesen Erzählstil mögen. Wenn man ihn mag, so ist dieses Buch äußerst fesselnd und mitreißend. Ich persönlich finde, dass sich die gut 400 Seiten sehr angenehm und flüssig lesen lassen. Kritisieren könnte man allerdings die gewaltigen Sprünge, die hier zwischen den einzelnen Plots herrschen, denen zu folgen manchmal anstrengend und verwirrend sein kann.
Fazit
Meine Erwartungen an das Buch wurden erfüllt, so dass ich voller Vorfreude auf den nächsten Fall warte. Ein paar Seiten durfte man ja sogar schon im aktuellen Fall lesen, da sich im Anschluss an die Geschichte eine kurze Leseprobe befindet. Schade finde ich allerdings, dass es sich trotz einer Trilogie nicht um in sich abgeschlossene Fälle handelt, sondern das Ende hier komplett offen bleibt. Für den Leser mag dies den bitteren Beigeschmack haben, dass sich der Autor davon erhofft, dass alle, die das erste Buch gelesen haben, sich auch die Fortsetzung kaufen werden.
Meiner Meinung nach ist dieses „Druckmittel“ in diesem Fall gar nicht nötig, denn wer mit der Geschichte überzeugen konnte, der hat die Leser eh auf seiner Seite und somit auch den Erfolg der weiteren Bücher. Da muss man sich nur die Jussi Adler-Olsen-Reihe ansehen, die absolut erfolgreich ist, obwohl jedes Buch eine komplett andere Story beschreibt.
Über den Autor
Hinter dem Namen Erik Axl Sund verbergen sich der Künstler und Musiker Håkan Axlander Sundquist und Jerker Eriksson, der gleichzeitig auch der Produzent von Håkans Elektropunkband »iloveyoubaby!« und Bibliothekar in einem Gefängnis ist. Gemeinsam haben sie die Victoria-Bergman-Trilogie verfasst, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden. (Verlagsinfo)
Broschiert: 480 Seiten
Originaltitel: Krakflickan
Ins Deutsche übersetzt von Wibke Kuhn
ISBN: 3442481171
www.randomhouse.de/goldmann
www.erikaxlsund.com/news
Der Autor vergibt: