Die Victoria Bergman – Trilogie:
1.) Krähenmädchen
2.) Narbenkind
3.) Schattenschrei
Worum gehts?
Immer noch steckt die Kommissarin Jeanette Kihlberg mitten in ihren Ermittlungen einer perfiden Mordserie. Doch endlich zeichnen sich deutlich erste Erfolge ab, sie scheinen auf dem richtigen Weg zu sein, denn sie haben den Verdacht, dass zwei Frauen hinter den Morden stecken. Doch diese Feststellung allein reicht noch nicht aus, um den komplexen Fall aufzuklären, es gilt noch weitere Fragen zu beantworten. Während auf der einen Seite die Polizisten mit Hochmut weiter an der Ermittlung arbeiten, gestaltet sich für die Psychologin Sofia Zetterlund die Zusammenarbeit mit Jeanette immer schwieriger, wo sie doch gerade dabei ist, ihre Vergangenheit zu sortieren. Doch durch den Kontakt zu Jeanette schleudert sie immer mehr und schneller ihrem inneren Mittelpunkt entgegen und genau dieser führt sie immer näher an die Hölle.
Inhalt
Die Mordfälle an den Emigranten-Jungen bleiben weiterhin ungeklärt. Nicht zuletzt, weil die Kommissare immer noch an der Mordserie Arbeiten, die mit dem Tod eines Geschäftsmannes begann. Mittlerweile ist den Ermittlern klar, dass es eine Gemeinsamkeit zwischen den Opfern gibt. Sie waren vor vielen Jahren gemeinsam auf demselben Internat in Sigtuna, genauso wie Victoria Bergmann, von der weiterhin jede Spur fehlt.
Durch die positive Entwicklung in der Ermittlungen sind alle Beteiligten mit großer Motivation bei der Sache, denn endlich scheint Licht ins Dunkel zu kommen. Doch während auf der einen Seite ein Ende in Sicht zu kommen scheint, gerät auf der anderen Seite Sofia immer mehr ins Schwanken. Die Zusammenarbeit mit Jeanette wird für sie nahezu zum Fiasko, denn sie leidet zunehmend an Bewusstseinsstörungen. Sie kann kaum noch unterscheiden, was wirklich geschah und was sie sich nur eingebildet hat. Doch nicht nur die persönliche Beziehung, die sie inzwischen zu Jeanette hat, macht es immer schwieriger, aus dieser Nummer wieder herauszukommen.
Mein Eindruck
Dieses Buch ist genauso wie seine beiden Vorgänger in zahlreiche kurze Kapitel unterteilt. Jedes Kapitel spielt an einem anderen Ort mit anderen Personen. Dadurch mag ja jede Menge Spannung in die Geschichte kommen, aber ein fader Beigeschmack ist die Verwirrung, die diese Art und Weise der Aufteilung mit sich bringt. Die Personen verstricken sich immer mehr miteinander, so dass die Story immer komplexer wird und einem so langsam aber sicher über den Kopf wächst. Es ist ja nicht so, als würde die Vielzahl der Personen allein schon für genügend Verwirrung sorgen, nein, jeder zweite scheint auch noch einer Persönlichkeitsstörung zu leiden, sodass ruckzuck aus einer Vielzahl Personen eine doppelte Vielzahl an Personen wird. War ich doch vom zweiten Teil der Trilogie wirklich positiv angetan, so muss ich diese Ansicht nach diesem Band wieder zurücknehmen. Meiner Meinung nach ist hier mit allem ein wenig übertrieben worden. Ein wenig zu viele Morde, ein wenig zu viel Brutalität, ein wenig zu viel Psycho-Gehabe, und viel zu viel Verwirrung.
Ich habe immer wieder den Faden verloren, weil die Geschichte solche Ausmaße annimmt, dass das Autoren-Duo immer weiter ausholen muss und man dem Ganzen nur noch schwer folgen kann. Um es bildhaft zu beschreiben wird hier über Australien nach Amerika geflogen und dann wieder nach Amerika zurück. Es fällt einfach schwer, in der Geschichte zu bleiben und sich durch die gewaltigen Erzählsprünge nicht immer wieder aus der Bahn werfen zu lassen. Mir ist es definitiv nicht gelungen, an der Seite der Autoren zu bleiben, wenn ich auch noch so sehr mit ihnen gemeinsam den Weg bestreiten wollte.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass ich die Geschichte unnötig in die Länge gezogen finde. Wenn man die Story auf das Wesentliche beschränken würde, würde man wahrscheinlich nur Lesestoff für maximal zwei Bücher erhalten. Klar sollten auch hier und da Ausschmückungen eingeworfen werden um ein wenig Pfeffer in einen Plot zu bringen, doch manchmal ist weniger mehr. Hier wurde das Mahl leider überwürzt.
Fazit
Alle guten Dinge sind drei? In diesem Fall wohl eher nicht. Das Ende der Victoria-Bergmann–Trilogie hat mich schwer enttäuscht. So begeistert ich noch von den ersten beiden, besonders dem zweiten Teil war, so missmutig hab ich nun die Trilogie beendet. Abgesehen davon, dass ich das Ende des letzten Bandes ziemlich unbefriedigend fand, hab ich die ganze Zeit über keinen richtigen Zugang zur Geschichte gefunden. Allein diese Tatsache macht es schwer, dass das Ruder noch mal herumgerissen werden kann und letztendlich für Lesegenuss gesorgt wird.
Für mich war das Lesen dieses Buchs keineswegs entspannend, sondern eher anstrengend, da ich die ganze Zeit krampfhaft versucht habe, den Autoren und deren Denkweise zu folgen, um den Faden nicht zu verlieren. Und das ist mir wie gesagt, trotz großem Bemühen, leider kaum bis gar nicht gelungen. Schade! Gern hätte ich nach dem letzten Teil etwas anderes gesagt und meine positive Meinung des zweiten Teils aufrecht erhalten.
Über den Autor
Erik Axl Sund ist das Pseudonym des schwedischen Autorenduos Jerker Eriksson und Håkan Axlander Sundquist. Håkan ist Tontechniker, Musiker und Künstler. Jerker ist der Producer von Håkans Elektropunkband „iloveyoubaby!“ und arbeitet zurzeit als Bibliothekar in einem Gefängnis. Zusammen haben sie drei Romane geschrieben, die Victoria-Bergman-Trilogie, für die sie 2012 mit dem Special Award der Schwedischen Krimiakademie ausgezeichnet wurden. (Verlagsinfo)
Broschiert: 448 Seiten
Originaltitel: Phythians anvisningar
Ins Deutsche übersetzt von Wibke Kuhn
ISBN: 3442481198
www.randomhouse.de/goldmann
Der Autor vergibt: