Perry Rhodan – Armada der Orbiter (Silber Edition 110)

Die Handlung:

Anfang des Jahres 3587 nach Christus: Schwere Weltraumbeben erschüttern weite Teile der Milchstraße. Sie breiten sich mit vielfacher Überlichtgeschwindigkeit aus, ihre Herkunft ist unbekannt. Dann aber nehmen die Terraner einen Androiden fest, der mehr über diese Beben weiß. Das Wesen gehört zur Besatzung eines der mysteriösen Raumschiffe, die seit geraumer Zeit im Solsystem erscheinen. Von ihm erfahren die Menschen, dass eine manipulierte Materiequelle die Weltraumbeben verursacht. Diese Entwicklung wird in naher Zukunft den Untergang der Milchstraße herbeiführen.Etwa zur gleichen Zeit erwacht im galaktischen Zentrum eine aus tiefer Vergangenheit stammende Verteidigungsanlage. Fälschlich erkennt sie in den Beben den bevorstehenden Angriff der zurückgekehrten Horden von Garbesch und folgt dem Auftrag ihrer Erbauer, eine Armee zu erschaffen. Mit diesem Heer wird eine gewaltige Flotte für den Einsatz gegen die Menschheit ausgerüstet … (Verlagsinfo)

Mein Eindruck:

Wir erinnern uns, dass Perry und Atlan diese zerstörerische Aura haben, die es ziemlich kompliziert macht, die beiden irgendwohin mitzunehmen .. und so werden die beiden im freien Raum „aufbewahrt“. Als wär das nicht genug, wird Perry auch noch nach GREEN DARKNESS versetzt … einfach mal so eben. Warum die Leute im Perryversum sofort allem einen Namen geben müssen und es nicht einfach so hinnehmen können, dass sie irgendwo gelandet sind, wo sie noch nicht waren … Vielleicht brauchen die Autoren das, damit sie den Ort einfacher wiederfinden, falls sie ihn noch mal brauchen. Diesen hier zum Beispiel brauchen wir nie wieder, nur für diese Silberlesung.

Dafür widmen die Autoren diesem Fleckchen aber eine Menge Hörzeit und ich hatte irgendwann den Eindruck, dass sich das Ganze nicht wirklich auf die Haupthandlung auswirken würde, sondern sie nur ausbremst. Das Hin und Her zwischen dem Normaluniversum und Green Darkness wird dann tatsächlich auch abgeschlossen und bestätigte meine Vermutung.

Dann gehts aber der Tradition des Zyklus folgend zur nächsten Kosmischen Burg. Diesmal ist die von Ariolc dran und sie sieht aus wie ein kilometergroßes Rad. Da der Gute offenbar ein wenig paranoid war und auch sein Kunstgeschmack sehr diskussionsfreudig ist … hat er eine Strahlung eingebaut, die jeden Besucher davon überzeugt, er selbst wäre Ariolc. Da wir zusammen mit einer Menge Leute auf der Burg landen, treffen wir nun auf eine Menge Ariolcs. Interessante Idee, zwar nicht neu, aber irgendwas muss ja jede Burg von der anderen unterscheiden, sonst wärs langweilig. Dass das Multimutantentalent Gucky in dem Zusammenhang eine besondere Rolle spielt, hat mir gut gefallen. Auch, dass die Idee nicht zu sehr breitgetreten wurde, bevor sie die Handlung zu sehr streckt.

Auf Terra erleben wir dann ein kurzes Zwischenspiel rund um den Androiden Plekeehr, der den UFOnauten dient … von denen wir ja auch schon länger nix mehr gehört haben. Nebenbei bebt die Galaxis und im Stil von Nostradamus erfahren wir dann, dass die Milchstraße wohl nicht mehr lange zu leben hat. Offenbar hat das Ganze mit einer Materiequelle zu tun … gut, dass Perry … auf Umwegen der Autorengemeinde … dahin unterwegs ist … so denn alle diese Materiequellen an einem Ort zu finden sind.

Dann treffen wir auf Weltraumpiraten und den dazu passenden Raumer namens STÖRTEBECKER. Die Piraten werden von einer ANLAGE geklont, die auf die Rückkehr der Horden von Garbesch wartet. Ganze Horden an Klonen werden nun produziert und es entsteht eine neue Gefahr, denn die ARMADA DER ORBITER, wie sich die Klone nennen, könnten eine Menge Zerstörung anrichten.

Was das Ganze mit den Raumbeben und den Materiequellen und den UFOleuten aus der Zukunft zu tun hat? Das habe ich mich auch gefragt, eine Antwort habe ich aber keine bekommen … zumindest noch nicht.

Das Hör-Erlebnis:

Tom Jacobs hat grad zu Anfang jede Menge Erklärungen und Beschreibungen zu lesen. Dabei schaffte er es aber dennoch, mich am Lautsprecher und mein Interesse hoch zu halten. Mit immer der Szene angemessenen Sprechgeschwindigkeit und Intensität liest er flüssig Seite um Seite vor. Und wenn es um Dialoge geht, dann variiert er seine Stimmfarbe bei jeder Figur ein wenig anders und lässt sie so gut unterscheidbar wirken.

Auch die Emotionen der Charaktere kann Tom Jacobs gut vermitteln .. und besonders wenn einer von ihnen lautstark „Ich … will … Ruhe!“ fordert, dann wird er auch schon mal angemessen laut. Und wenn Gucky zu einem anderen mutiert, dann klingt der Sprecher zwar etwas krächzig-quakig, aber irgendwie ist das eine der für mich passendsten Stimmvarianten für einen Ilt … wie auch immer der sich anhören „muss“.

Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.

Der Sprecher:

Tom Jacobs ist 1969 in Euskirchen geboren. Von 1991 bis 1995 studiert er an der Hochschule für Musik & Theater Rostock. Erste Engagements führen ihn ans Marburger Schauspiel und an das Theater der Stadt Trier. Seit 1997 arbeitet er als freischaffender Schauspieler, Sprecher und Sänger in Köln. Dort gründet er 1998 die deutsche Rockband Die Konsequenzen (CD „Falsche Fährten“,2001). 2004 schließt er sich mit Kollegen zum Live-Hörspiel-Kollektiv hörmacher04 zusammen. Tom Jacobs gastiert in verschiedenen Theatern, u. a. dem prinz regent theater Bochum, dem Volkstheater Millowitsch, dem Theater Augsburg und dem Schauspiel Köln und ist in diversen Film und Fernsehproduktionen zu sehen. Durch seine markante Stimme und langjährige Erfahrung vor allem in den Bereichen Hörbuch, Hörspiel, Synchron und Voice- over ist er ein vielseitiger und gefragter Sprecher geworden. Seit 2007 liest er regelmäßig Romane für die Science-Fiction-Serie Perry Rhodan ein. Tom Jacobs lebt in Köln, ist verheiratet und hat drei Kinder. (Quelle: www.tomjacobs.info)

Die MP3s und das Booklet:

Die Qualität der MP3s entspricht nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer variablen Bitrate (VBR) kodiert, die aber nie unter 128 geht. Das reicht für eine Lesung völlig aus. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.

Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 933, „Ariolcs Vermächtnis“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der Nummer 938, „Armada der Orbiter“, als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.

Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Auszug aus dem Nachwort von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 928, 931-934 und 936-938. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 938, „Armada der Orbiter“, zu sehen. Die Risszeichnung eines Keilraumschiffs der Orbiter, die es noch in der Silberbandversion zu sehen gab, wurde hier leider nicht mit abgedruckt.

Mein Fazit:

Die Armada der Orbiter lernen wir erst ganz zum Schluss kennen. Vorher reisen wir mit dem immer noch extrem strahlenden Perry zur nächsten Burg. Gerade das fand ich etwas in die Länge gezogen, denn obwohl die Autoren wie immer interessante Ideen präsentieren, hatte ich den Eindruck, dass sie diese wenigen dann lieber etwas auswalzen, anstatt mehr Abwechslung anzubieten.

Der Zyklus schreitet langsam voran und wir haben jetzt eine Orbiterplage und auch Raumbeben zu überstehen. Und an den Materiequellen sind wir auch noch lange nicht angelagt. Der Weg ist hier definitiv das Ziel der Autoren … aber auch der hätte für meinen Geschmack etwas kurzweiliger gestaltet werden können.

Tom Jacobs konnte hier aber die Bewertungspunkte retten, denn er hat mich richtig gut unterhalten können. Bei den von mir eben noch als zu langweilig und langwierig bewerteten Teilen liest er zügig und unterhaltsam. Und bei den Dialogen kann er noch mal punkten, indem er wirklich lebendige Szenen im Kopfkino entstehen lässt, bei denen jeder seine eigene Stimme hat … und seine eigenen Emotionen durchlebt.

2 MP3-CDs mit 186 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:30 Std.
Sprecher: Tom Jacobs
1. Auflage, Juli 2019
ISBN-13: 978-3-95795-149-6

www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net

Die Silber Edition 110 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.

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