Anfang des Jahres 3587 nach Christus: Mit einer großen Raumflotte belagern die Loower das Solsystem und seine Planeten. Sie sind der Spur des mysteriösen „Auges“ gefolgt, das vor langer Zeit dem Roboter Laire entwendet und auf der Erde verborgen worden ist. Es soll den Weg öffnen in die kosmischen Bereiche jenseits der Materiequellen.
Doch längst hat es der machtbesessene Mutant Boyt Margor an sich gebracht und verfolgt damit skrupellos seine eigenen Ziele. Nur zwei Wesen sind in der Lage, dem Mutanten zu folgen: der Helk Nistor, ein Roboter der Loower, und das Mädchen Baya Gheröl.
Die beiden verschlägt es auf eine fremde Welt, wo sie zwischen die Fronten eines Überlebenskampfs geraten.In der Zwischenzeit erscheinen überall auf der Erde geheimnisvolle Feuerkugeln. Und niemand kann verhindern, dass die Unbekannten Menschen entführen … (Verlagsinfo)
Mein Eindruck:
Ok, wer ist denn Murcon und was vermacht er uns denn? Er ist einer der „Mächtigen“ und er kommt exklusiv in dieser Silberlesung vor … danach nicht mehr. Warum wurde er dann eingebaut? Der Abwechslung halber wohl und weil man die Hauptstory nicht allzu schnell vorantreiben wollte. Und so erfanden die Autoren gleich sieben Mächtige, von denen jeder in einer Burg wohnt. Dem einen und anderen Hörer wird jetzt dünken, dass wir fortan in jeder Silberlesung einen davon nebst Burg abhandeln werden. Gut möglich … diesmal ist halt die Burg von Murcon dran.
Auf die bringen uns die Autoren dann auch zusammen mit dem Quellmeister Pankha-Skrin, der nach der zu LAIRES Auge passenden Materiequelle sucht … anscheinend weiß er, wo die zu finden ist. In der Nähe der Burgen offenbar. Aus abwechslungstechnischen Gründen sehen die übrigens nicht alle gleich aus, sondern jeder Mächtige hat eine maßgeschneidert bekommen, na immerhin.
Die, mit der wir es hier zu tun haben und auf der der Quellmeister allerlei Bruderschaften, Blinde und Humpelnde trifft, ist auf einem Asteroiden aufgebaut und wird von den Einheimischen kuscheligerweise „Das Gasthaus“ genannt. Über dessen und seines Herrschers Vergangenheit erfahren wir dann … obs uns interessiert oder nicht … eine Geistergeschichte auf telepathischem Wege. Vorher aber gibts im Untergrund noch ein paar Indiana-Jones-Prüfungen zu bestehen und später ein wenig Fantasy-Mystikkämpferei.
Kämpfe gibts auch rund um den, der LAIRES Auge hat, Boyt Margor. Der versucht im Solsystem immer noch Unfrieden zwischen Terranern und Loowern zu stiften und flüchtet sich dabei immer gern in seine von ihm geschaffenen „Klausen“. Dass er hier aber nicht für immer sicher zu sein scheint, beweist uns der Angriff, den Teile von Helk Nistor starten.
In dem Zusammenhang gibts auch ein Wiederhören mit der siebenjährigen Baya Gheröl, die mit dem Roboter zusammenarbeitet. Die Handlungsfäden zusammenknüpfend ist Nistor übrigens der Helk vom oben erwähnten Quellmeister.
Das folgende Planetenabenteuer gehört dann Baya und ihrem Roboter, die zusammen auf dem Planeten Zaltertepe Frieden zwischen den dort lebenden Siganesen und den Ertruser stiften, indem sie eine Pilzplage beseitigen. Ein schönes Märchen … aber irgendwie hielt die ganze Episode auf und hätte problemlos gestrichen werden können. Lustigerweise scheint genau dieser Teil dem Bearbeiter dieses Sammelbandes am meisten Spaß gemacht zu haben … schreibt er zumindest im Nachwort.
Bevor das kommt … im Buch, nicht im Hörbuch … gibts aber noch mal UFO-Sichtungen und Kindesentführungen durch Außerirdische. Was zur Hölle soll das denn jetzt? Kommen die wirklich aus der Zukunft? Und was machen die mit den entführten Kindern? Fragen über Fragen, auf die wir an dieser Stelle aber keine Antwort mehr hören.
Das Hör-Erlebnis:
… ist eine Berg- und Talfahrt, was die Sprechgeschwindigkeit angeht. Manchmal wollte ich den Sprecher schubsen, wenn er Teile von Sätzen ziemlich verzögert und wie Kaugummi auseianderzog oder (mutmaßlich der Dramatik wegen) zu lange Sprechpausen einbaut … um dann ganz plötzlich Fahrt aufzunehmen und so schnell zu sprechen, dass der Hörer schnell mal was verpassen könnte. Und das beides … immer im Wechsel … pendelnd zwischen Ruuuuuuuhe und Hektik. Das empfand ich nicht als angenehm.
Die Dialoge zwischen den Figuren machten mir hingegen mehr Spaß. Hier bietet Andreas Laurenz Maier für jeden Charakter eine eigene Stimmfarbe an, deren Spanne zwar keinem Bauchredner Konkurrenz macht, aber doch gut unterscheidbar klingt. Hoch, tief, kratzig, sehr kratzig, rauchig, „vogelpiepsig“ … im Grunde alles, was er mit seiner Stimme anfangen kann … und das ist nicht wenig. Auch das Gefühlsleben der Figuren kann er gut vermitteln, indem hier und da gut aus sich herausgeht und auch „höhnisches Gelächter“ überzeugend darbieten kann.
Die Kapitelanfänge sind mit einem Ambientsoundeffekt unterlegt, sonst gibts keine weiteren Fremdklänge zu hören.
Der Sprecher:
Andreas Laurenz Maier ist Schauspieler und Sprecher für Synchronisationen sowie Hörspiele. Nach einem Studium in der Universität der Künste Berlin in der Zeit von 1995 bis 1999 hat er in zahlreichen Produktionen für Film, Fernsehen und Bühne mitgewirkt. Er wurde 1999 mit dem Max-Reinhard-Preis des Landes Österreich und 2006 als bester Nachwuchsschauspieler in Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. (Quelle: Perrypedia)
Die MP3s und das Booklet:
Die Qualität der MP3s entspricht diesmal nicht dem Eins-A-Medien-Standard von festen 192 Kbps, 41,1 kHz und Joint Stereo. Hier wurde mit einer durschnittlichen Bitrate (ABR) kodiert, um Platz zu sparen. Das fällt aber bei einer Lesung eh nicht auf. Die Tracks sind fortlaufend nummeriert, wobei die Tracknummer im Dateinamen vorn steht und im ID3-Tag am Ende. Auch sämtliche Namen der an der kompletten Silber Edition beteiligten Autoren wurden mit in das ID3-Tag der Dateien geschrieben. Dies macht den Eintrag in der Playlist einiger Abspielgeräte so lang, dass nur noch die Autorennamen zu sehen sind und der Titel am Ende abgeschnitten wird.
Das Titelbild der Silber Edition, das auch in den ID3-Tags der Dateien zu finden ist, liegt dem Hörbuch zusätzlich als JPG-Datei in der Auflösung 3000 x 3000 bei und entspricht einer farbenfroheren Version der Front von Heft 915, „Murcons Vermächtnis“. Außerdem bekommen wir noch das tatsächliche Heft-Cover der gleichen Ausgabe als JPG-Datei in der Auflösung 2000 x 2958 zum Ausdrucken als Poster mit dazu.
Im beiliegenden Booklet finden wir ein Tracklisting mit den Kapitelnamen, einen Teil des Nachworts von Hubert Haensel aus der Silberbandversion, eine Zeitleiste und die Cover der in dieser Silber Edition enthaltenen Heftromane Nr. 903, 904, 912-916 und 922. Außerdem gibts auf der Rückseite noch eine aufpolierte Version des Heftcovers 904, „Murcons Burg“, zu sehen. Die Risszeichnung von Murcons Burg, die in der Silberbandfassung zu sehen ist, hats leider nicht ins Booklet geschafft.
Mein Fazit:
Sieben Mächtige, sieben Burgen, eine davon lernen wir diesmal kennen. In ihr erlebt ein Quellmeister Abenteuer, in der Milchstraße Boyt Margor sein blaues Wunder. Blau sind auch die Fingernägel von Alurus, dem Anführer der UFOnauten, die terranische Kinder entführen.
Abwechslungsarm ist diese Silberlesung sicher nicht, nur einen wirklichen Schritt in Richtung Materiequelle stellt sie nicht dar. Perry hat keinen Anteil an irgendetwas und ein paar Teile sind gestreckt, andere wiederum komplett streichfertig gewesen.
Wer den Weg als Ziel schätzt und einfach nur gut unterhalten werden möchte, der findet hier nur wenig Langweiliges, wer mit Perry gern etwas gradliniger zum Ziel unterwegs gewesen wäre, der empfindet die Handlungsfäden ab und zu als Bremse.
Auf der steht der Sprecher gern mal am Anfang eines Satzes, um dann plötzlich mit Volldampf den Rest abzufeuern, bis ihn ein Punkt am Ende stoppt. Das ist gewöhnungsbedürftig und hat mich das eine und andere Mal schon gestört.
Wenns aber um Dialoge geht, kann Andreas Laurenz Maier überzeugen. Er bietet eine Vielzahl an Stimmfarben an und kann auch die Gefühlswelt der Figuren gut hörbar machen, indem er zur jeweiligen Szene und Stimmung passendes Schauspiel vor dem Mikro präsentiert.
2 MP3-CDs mit 217 Tracks
Spieldauer der Lesung: 16:23 Std.
Sprecher: Andreas Laurenz Maier
1. Auflage, Oktober 2018
ISBN-13: 978-3-95795-129-8
www.einsamedien.de
www.perryrhodan.net
Die Silber Edition 107 ist auch als Downloadversion erhältlich, mit PDF-Booklet und JPG-Cover.
Der Autor vergibt: