Gal Barkan – Markets District (Future-Cities-Reihe, 1000 Teile)

Das Motiv:

Der Betrachter steht auf einer belebten Straße, mutmaßlich in Asien, da die Gebäude zur Rechten und Linken Pagoden sind und einige der sichtbaren Personen große, runde, flache Strohhüte tragen. Wir blicken geradeaus durch die Straße auf eine in Blautönen gemalte, majestätisch aufragende, futuristische Stadt mit überdimensionalen Wolkenkratzern. Alle Gebäude stehen sehr eng zusammen und bilden fast eine Art bedrohliche Wand. Daneben und dazwischen können wir Fluggeräte erkennen.

Der untere Teil, in dem wir uns befinden, ist in Gelb gehalten, was kontrasttechnisch schön aussieht, ich mich aber schon gefragt habe, wo denn die Lichtquelle ist, die diesen gelben Schimmer erzeugt.

Rechts und links von uns sind Teile von hohen, blühenden Bäumen in kräftigen Grün- und Rosatönen zu sehen, die am Straßenrand stehen. Drumherum flattern weiße Schmetterlinge.

Als waagerechte Bildteiler finden wir über uns eine Fußgängerbrücke, etwas weiter vor uns, im gelben Bereich des Bildes, eine weitere und zur Stadt in der Entfernung gehörend eine Eisenbahnbrücke, über die gerade ein Zug fährt.

Eine gelbe Schwebebahn fährt in einiger Höhe über der Straße direkt auf uns zu und hängt dabei an einem straff gespannten Kabel. Auch das ist ein interessanter Cut durch das Bild, allerdings könnten die drei Gondeln, die den Zug bilden, nicht einfach so am Kabel entlanggleiten … es fehlen die Tragemasten, die mit dem Boden verbunden sind.

Wenn der Künstler die allerdings in sein Bild eingebaut hätte, dann hätten sie störend gewirkt. Außerdem ist dies ja eine Stadt in der Zukunft mit Fluggeräten und wer weiß, vielleicht hat der Zug ja eine Antigraveinheit und benutzt das Kabel nur zur Orientierung.

Insgesamt hat dieses Bild einen echten Wow-Effekt für mich. Die riesige Stadt im Hintergrund im Kontrast zu den eher traditionellen und farbenfrohen Gebäuden und Bäumen im Vordergrund finde ich beeindruckend. Die vielen Vögel und Schmetterlinge zur Rechten und Linken des Betrachters und weit über uns bilden einen schönen natürlichen Kontrast zur hochtechnisierten Zivilisation und sorgen dafür, dass ich lange auf dieses Bild schauen möchte.

Das Puzzlen:

Und genau das machen die meisten ja auch, wenn sie puzzlen. Nicht jeder ist Speed-Puzzler, sondern schaut einige Tage, Wochen oder je nach Teilezahl sogar Monate auf das gleiche Motiv. Da sollte es besser etwas Außergewöhnliches sein.

Beim Vorsortieren können wir in Rosa, Grün, Gelb, Dunkelrot und vor allem Blau unterteilen. Wobei die Blautöne der Stadt die Mehrzahl an Teilen einnimmt. Das ist, wie zu erwarten, auch der Teil, mit dem die Puzzler mutmaßlich die meiste Zeit verbringen werden.

Viele Reihen mit Fenstern in Blau, viele Schmetterlinge im Grün der Bäume und auch die rosa Blüten einiger Bäume sorgen für weitere Herausforderungen, da sie mehrfach auf dem Bild zu finden sind.

Je nachdem, ob man zu denen gehört, die sich die Randteile als Erstes vornehmen oder bestimmte Objekte aussuchen und den Rand nebenbei legen, kann sich jeder das Segment vornehmen das er oder sie möchte. Oder zwischendurch auch mal wechseln.

Für erste Erfolgserlebnisse könnte es so mit Gelb losgehen, um die Straßenszene fertigzustellen. Wobei das Betrachten des Haufens mit den vielen blauen und bläulichen Teilen schon etwas einschüchternd wirken kann.

Dennoch gibts hier keine großen, langweiligen, einfarbigen Flächen, die zwingend das Sortieren nach Formen erfordert und anschließend das stupide Ausprobieren jedes Teils, bis endlich eines passt. Und dann wieder von vorn. Wer hasst es nicht?

Ausstattung und Qualität des Puzzles:

Der Karton und der Teilebeutel:

Eine gute Größe, sodass das Bodenteil prima zum Vorsortieren benutzt werden kann, während wir den Deckel vor uns aufstellen.

Auf der Unterseite des Bodens gibts Infos zum Künstler (in fünf Sprachen) und Bilder von beiden FUTURE CITIES, die der Verlag derzeit im Angebot hat.

Verschlossen ist der Karton durch zwei runde, durchsichtige Aufkleber, die jeweils in der Mitte der beiden längeren Seiten beide Teile miteinander verbinden. Leider lassen sich die Aufkleber nicht entfernen, ohne dass der Karton beschädigt wird.

Die Puzzleteile selbst sind gemäß der neuen Devise des Verlags, möglichst auf Plastik zu verzichten, in einem knisternden Papierbeutel untergebracht, der entsprechend mit dem Recycling-Code PAP 22 gekennzeichnet ist.

Zusätzlich liegt eine Werbebroschüre mit dem aktuellen Puzzle-Angebot des Verlags im Karton.

Gibts ein Poster als Vorlage?

Leider nicht. Aber, das Motiv vorn auf dem Karton ist groß und nicht von Schriftzügen oder Logos verdeckt.

Matt oder glänzend? Sind die Farben auf dem Karton und den Teilen gleich? Wie puzzelt es sich bei unterschiedlichen Lichtquellen?

Die Teile haben auf der bedruckten Seite eine feine Textur, die das Licht bricht, sodass die Teile eher matt als glänzend sind. So blendet nichts und auch bei schwächerem Licht lässt es sich gut puzzlen.

Die Farben auf den Teilen sind genauso kräftig und intensiv wie auf dem Karton. Bei einigen Teilen fällt es schwerer zuzuordnen, ob es sich um einen Teil des Himmels oder der blauen Gebäude handelt … aber das liegt halt am Motiv und an der Farbwahl des Künstlers.

Wie gut sind die Teile gestanzt worden? Wie liegen sie in der Hand?

Einige der Randteile hatten an den Außenrandseiten Knubbel. Bei den inneren Teilen konnte ich keine Fehler feststellen. Da waren die Schnittkanten glatt.

Passend für ein Erwachsenen-Puzzle haben die Teile eine gute Größe und Stärke, lassen sich gut vom Tisch nehmen und festhalten.

Gibt es Teile, die an die falsche Stelle passen und wie fest sitzen die Teile zusammen?

Grad am Rand hatte ich immer wieder Teile, die ganz leicht und scheinbar treffsicher zusammengepasst haben … aber dann doch falsch waren. Hätte ich zu dem Zeitpunkt kein Tageslicht, sondern nur meine schwächere Deckenbeleuchtung gehabt, wär mir das noch später aufgefallen.

Manche Teile wackelten, obwohl sie an der richtigen Stelle saßen. Da hab ich dann gezweifelt, ob ich hier richtig bin mit meinem Stück. Einige brauchten etwas Druck … auch obwohl sie an der richtigen Stelle waren und ich habe noch intensiver auf das Muster auf dem Teil geschaut und wie gut das zu dem passt, an das ich es gerade drücken wollte.

Ich würde nicht empfehlen, zu versuchen, das Puzzle groß zu bewegen oder gar hochzuheben. Allein beim vorsichtigen Ziehen und Rotieren des Randgestells auf dem Tisch fiel mein Rahmen an mehreren Stellen auseinander.

Aber, so ein Puzzle wird ja in der Regel an einem Fleck gelegt und nicht großartig herumgetragen … zumindest nicht, bis es fertig ist.

Gibt es „Freebies“ (zusammengehörende Puzzle-Teile, die nicht getrennt wurden)?

Das nicht, aber bei mir gab es beim Umdrehen und Sortieren immer wieder Teile, die ineinander verkeilt waren, aber nicht zusammen gehörten.

Wie siehts mit Puzzlestaub aus?

Wirklich gut. Ganz ohne gehts wahrscheinlich nicht, aber in der Papiertüte war wirklich wenig Staub. Und auch nach dem Sortieren hatte ich nicht das Gefühl, dass ich erst mal durchwischen und mir ganz schnell die Hände waschen müsste, weil ich aussehe wie ein Schlumpf und mein Tisch nach einem Hochdruckreiniger verlangt.

Gibts unangenehme Gerüche?

Wenig. Die Teile riechen eher nach „neu“ als nach „oh wei, hoffentlich verzieht sich das schnell“.

Der Künstler:

Visueller Designer, Art Director, Komponist. Mitbegründer von (art)ificial studio: „Seit vielen Jahren schaffe ich visuelle Kunstwerke mit futuristischen Themen, der digitalen Welt im Vergleich zu den Konzepten natürlicher, weitläufiger Stadtlandschaften, die von meinem Hintergrund in der Produktion architektonischer 3D-Visualisierungsfilme und Science-Fiction beeinflusst sind.“ & Fantasy, surreale und psychedelische Kunstwerke. Die Orte, die ich in meinen Werken erschaffe, sind größtenteils imaginär, obwohl manche sagen, sie fühlen sich wie reale Orte auf einem fernen Planeten, einem alternativen Universum oder in einer anderen Zeitlinie auf der Erde an.“ (übersetzte Quelle: galbarkan.com)

Mein Fazit:

Auch wenn die Passgenauigkeit nicht immer perfekt war, so kam bei mir kein Frust auf.

Das Puzzlen war für mich schon herausfordernd, weil ich allein beim Sortieren bereits gemerkt habe, wie viele ähnliche Teile es in ähnlichen Farben gibt, die an verschiedene Stellen platziert werden könnten.

Ich bin ein Karton-Gucker und hatte das Motiv zu keiner Zeit über. Es gibt eine Menge Kleinigkeiten zu entdecken und ich konnte mit der Zeit die Arbeit des Künstlers immer mehr wertschätzen.

Ich hatte eine Menge Spaß und ein Blick in das Programmheft des Verlags zeigt, dass das aktuelle Angebot eine Menge Qualität zu bieten hat, von der ich sicher noch das eine und andere Puzzle legen werde.

Wem diese futuristische Stadt gefallen hat, für den haben Künstler und Verlag übrigens noch eine weitere Future City im Angebot: „Shroomland“, die, wie anhand des Namens schon zu vermuten ist, riesige Pilze zeigt.

Puzzle: 1000 Teile
Maße (gelegt): ca. 50 x 70 cm
Karton: 37 x 27 x 5,4 cm
Empfohlen ab 12 Jahren
Artikel-Nr. 30038
EAN: 4001689300388
1. Auflage, Januar 2024

www.heye-puzzle.de

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